„Technische Berufe müssen im Fokus bleiben“
6. Tag der Technik aufgrund der Entwicklung der Pandemie abgesagt – IHK und ILW danken Ausstellern für Engagement für die Berufsorientierung
Aufgrund der Entwicklung der Pandemie haben sich die IHK für Rheinhessen und das Industrie-Institut für Lehre und Weiterbildung (ILW) Mainz entschieden, den für 19. und 20. November geplanten 6. Tag der Technik kurzfristig abzusagen. „Wir bedauern das sehr, da wir den jungen Menschen diese Möglichkeit der Berufsorientierung sehr gerne geboten hätten – sie haben in den letzten eineinhalb Jahren auf so viel Unterstützung für ihren Berufsweg verzichten müssen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. „Jedoch sind wir seit Beginn der Pandemie gefordert, immer wieder neu und flexibel zu reagieren – trotz unseres ausgefeilten Hygienekonzepts haben wir daher angesichts der rasant steigenden Coronazahlen im Sinne des Gesundheitsschutzes entschieden, den Aktionstag abzusagen.“
Der IHK-Hauptgeschäftsführer dankte besonders dem ILW als Veranstaltungspartner und den gut 30 Unternehmen und Institutionen, die viel Zeit, Geld und Energie in die Vorbereitung investiert haben. „Das war eine enorme gemeinsame Kraftanstrengung – und gerade in Zeiten der Pandemie ein starkes Signal für die Berufsorientierung und für unsere technischen Berufe.“ Auch wenn nach der Absage des Tags der Technik nun die Möglichkeit ausfallen muss, technische Berufe direkt auszuprobieren, erhalten Schülerinnen und Schüler dennoch Informationen zu den technischen Berufen, Beratung und Kontakte zu Unternehmen: Alle Ausstellerbetriebe, Porträts der Ausbildungsberufe, Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten finden sich unter www.tagdertechnik-rheinhessen.de.
Die Pandemie hat die Berufsorientierung in den technischen Berufen besonders getroffen, stellen IHK und ILW fest – und damit sowohl Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildung als auch Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften. Gerade in den in den MINT-Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik verschärfe sich der Fachkräftemangel. Daher appellieren sie an Jugendliche, Eltern und Schulen, die technischen Berufe im Fokus zu behalten.
„Technische Berufe bieten beste Zukunftsperspektiven“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz, „denn es ist jetzt schon absehbar, dass gerade hier der Fachkräfteengpass nach der Pandemie weiter zunehmen wird.“ Besonders in Energie- und Elektroberufen, im Bau- und IT-Bereich fehle der Nachwuchs. „Dabei werden die Fachkräfte dringend in den Unternehmen gebraucht, um große Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Klimaschutz gemeinsam zu meistern.“ Allerdings seien die Bewerberzahlen in den gewerblich-technischen Berufen rückläufig. Die IHK für Rheinhessen verzeichnete 2021 in diesem Bereich 498 neue Ausbildungsverträge, 41 weniger als im Jahr davor. Vor der Pandemie, im Jahr 2019 hatte die IHK noch neue 564 Verträge eintragen können. Die beliebtesten Ausbildungsberufe im technischen Bereich seien zurzeit Fachinformatiker, Industriemechaniker, und Elektroniker ebenso wie Mechatroniker und Maschinen- und Anlagenführer.