IHK: Chance für Kongressstandort nicht verspielen 


Rheingoldhalle: Unternehmen brauchen Planungshorizont 
Auch wenn viele Betriebe durch die Impfkampagne und das Testen inzwischen einen Silberstreif am Horizont erkennen – die IHK für Rheinhessen sieht ausgerechnet die am stärksten vom Lockdown betroffenen Branchen durch die unklare Bausituation an der Mainzer Rheingoldhalle zusätzlich belastet. „Der Geschäftstourismus ist ein starker Wirtschaftsfaktor für die Landeshauptstadt – wenn er wieder anzieht, ist das eine Chance für unseren Kongress- und Tagungsstandort, die wir nicht verspielen sollten“, stellt IHK-Präsident Peter Hähner fest. Deshalb drängt die IHK bei der Rheingoldhalle auf einen klaren Planungshorizont für die Betriebe. Schließlich komme durch Kongresse und Tagungen wieder Leben in die Stadt – das sei für die Veranstaltungsbranche essenziell, ebenso aber auch für Gastronomie, Hotellerie und Handel. 
So gingen bislang gut zwei Drittel der Übernachtungen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt auf das Konto von Geschäftsreisenden. Zahlen der Tourismusberatung dwif zufolge wurde in Mainz vor der Coronakrise durch Kongresse und Tagungen ein Bruttoumsatz von 80 Millionen Euro erzielt, der auch Gastronomie, Hotellerie und Handel zugutekam. „Das sind Branchen, die dringend eine Perspektive brauchen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz. Die jüngste IHK-Konjunkturumfrage habe gezeigt, wie stark die Planungsunsicherheit in der Pandemie die Betriebe belastet. „Ausgerechnet für die am härtesten vom Lockdown betroffenen Branchen wird diese Unsicherheit durch die Zitterpartie an der Rheingoldhalle nochmal verstärkt“, macht Jertz deutlich. „Das Veranstaltungs- und Messegeschäft läuft nicht von heute auf morgen wieder an. Deshalb sollten wir gemeinsam alle Möglichkeiten nutzen, um Mainz wieder als Reiseziel in den Blick zu rücken – bevor sich die großen Veranstalter auf andere Ziele konzentrieren.“ 
Schon zu Jahresbeginn hatte der von der IHK für Rheinhessen veranstaltete Online-Branchenaustausch für die Veranstaltungswirtschaft deutlich gemacht, dass der Branche vor allem die fehlende Planungssicherheit  zu schaffen macht – schließlich brauche es für das Planen großer Events oft bis zu einem halben Jahr Vorlauf. Weiterhin vermissten die Betriebe Wertschätzung und Verständnis für die sechstgrößte Branche der deutschen Wirtschaft, die wie kaum eine andere mit weiteren Wirtschaftszweigen verknüpft ist.