Wirtschaft steht vor offenen Fragen
Jertz: Lockdown-Beschlüsse schaffen Unsicherheit in den Betrieben
Noch mehr Unklarheit und noch mehr Schaden für die Wirtschaft hinterlassen die Beschlüsse des gestrigen Bund-Länder-Gipfels aus Sicht des Hauptgeschäftsführers der Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, Günter Jertz. „Es gibt jetzt mehr offene Fragen als zuvor und immer noch keine verlässliche Aussicht auf Impfungen. Dabei müsste die Impfstrategie jetzt 24/7 heißen – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.“
„Das Problem vertagt statt entzerrt“ hat laut Jertz die fünftägige Ruhetagsverordnung von Gründonnerstag bis Ostermontag: „Die Einschränkung der Einkaufsmöglichkeit auf den Samstag und nur den Lebensmitteleinzelhandel wird vorhersehbar dazu führen, dass die Einkäufe auf den Wochenbeginn vorverlegt werden. Das wird zu massivem Kundenaufkommen mit erhöhtem Infektionsrisiko führen – Hamsterkäufe inklusive.“ Stattdessen hätte man durchaus über verlängerte Öffnungszeiten sprechen können, um die Lage zu entzerren, meint der IHK-Hauptgeschäftsführer.
Verständnis hat Jertz für wütende Reaktionen von Gastronomen, die zum Beispiel keine Klarheit haben, ob die ToGo-Regelung Bestand hat: „Sollte auch das ToGo-Geschäft ausgesetzt werden, bleiben den Betrieben nicht nur die Kunden für die Außengastronomie aus. Die Unternehmen bleiben auch auf der Ware sitzen, die sie für die Oster-Menüs eingekauft haben.“ Der Schaden werde dann besonders schmerzen, sollte über die Feiertage Ausflugswetter herrschen.