Projekt "Stark für Ausbildung"

Der demografische Wandel hat den Arbeitsmarkt längst erreicht – nicht mehr die Ausbildungsplätze, sondern die Bewerbungen sind knapp. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen suchen daher nach neuen Kandidatinnen und Kandidaten zur Besetzung ihrer Ausbildungsplätze und zukünftigen Fachkräftestellen. Das können Jugendliche aus dem Kreis der Altbewerber und Altbewerberinnen sein, aber auch Jugendliche mit Migrationshintergrund, junge Flüchtlinge, die erst seit Kurzem in Deutschland sind, sozial benachteiligte Jugendliche, lernbeeinträchtigte Jugendliche oder sogar lernstarke Jugendliche, die beispielsweise ihr Studium abgebrochen haben, weil sie sich doch eher für die berufspraktische Ausbildung interessieren.
In jedem Fall: Die spezifischen Herausforderungen, die diese jungen Menschen mit sich bringen, verlangen von den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen besondere erweiterte Kompetenzen, die die bestehenden Ausbildenden-Mindestqualifizierungen nicht ausreichend bieten.
Entwicklung in zwei Schritten
Die Bundesregierung hat im Rahmen des Nationalen Pakts für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs 2010-2014 neue Konzepte zur Qualifizierung von Ausbildungsverantwortlichen gefördert, die auf die besonderen Erfordernisse der Bewerbergruppe "Jugendliche mit besonderen Förderbedarfen" ausgerichtet sind. Die DIHK-Bildungs-GmbH und die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) haben von 2011 bis 2014 ein Verbundprojekt durchgeführt, dessen Ziel die nachhaltige Sensibilisierung und Professionalisierung des Ausbildungspersonals im Umgang mit sog. "schwächeren Jugendlichen" ist. Entstanden ist ein umfassendes Qualifizierungs- und Informationsangebot, das sowohl als Blended-Learning-Weiterbildung als auch in Form des Ausbilderhandbuchs auf dieser Internetseite auf den konkreten Bedarf des Ausbildungspersonals ausgerichtet ist.
Der enorme Zustrom von Flüchtlingen, insbesondere in den Jahren 2014 und 2015, war der Anlass, das Projekt in einer zweiten Stufe zu erweitern. Aufbauend auf den bereits erarbeiteten Wissensbausteinen und Qualifizierungsangeboten werden nun auch die besonderen Entwicklungs- und Förderbedarfe von jugendlichen Flüchtlingen in der Ausbildung und die Belange derjenigen leistungsstarken Jugendlichen in das Projekt einbezogen, die sich nach einer Studienphase für eine Ausbildung entscheiden.
Zusammenfassend
"Stark für Ausbildung" richtet sich an das Ausbildungspersonal in kleinen und mittleren Unternehmen und qualifiziert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für
  • den kompetenten Umgang mit typischerweise erkennbaren Persönlichkeitsmustern
    • Jugendlicher mit Fluchterfahrung in der Ausbildung,
    • Jugendlicher mit besonderen Förderbedarfen in der Ausbildung und
    • leistungsstarker Jugendlicher in der Ausbildung,
  • die spezifische Förderung und Entwicklung lernschwacher oder von Lernhürden belasteter Auszubildender,
  • die Unterstützung der betrieblichen Sozialisation der drei aufgeführten Zielgruppen.
Reinklicken lohnt sich: www.stark-fuer-ausbildung.de