Nicht den Anschluss verlieren

14. Rheinquerung Verkehr angemessen berücksichtigen

Aus Sicht der Unternehmer ist die Verkehrsinfrastruktur in der Metropolregion Rhein-Neckar den zukünftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Daher sieht die Wirtschaft alle Akteure in der Region gefordert, im Rahmen des Mobilitätspakts Rhein-Neckar geeignete Maßnahmen zu finden und zu ergreifen. Dabei sollte insbesondere die Frage der Kapazitäten im rheinquerenden Verkehr im Fokus stehen. Die Entwicklungen bei den beiden Hochstraßen Süd und Nord in Ludwighafen alarmieren die regionale Wirtschaft insbesondere hinsichtlich der Frage, wie der Verkehr bzgl. Gütern, Mitarbeitern und Kunden zukünftig den Rhein im Kernraum der Metropolregion Rhein-Neckar queren soll. Angesichts der weiterhin bestehenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit Planung, Finanzierung und zeitlichem Ablauf aller erforderlichen Maßnahmen ist ein gesamthafter Planungsansatz umso wichtiger, der die Auswirkungen auf die gesamte Region berücksichtigt.

15. Fünfte Neckarquerung angehen

Die täglichen Staus in Heidelberg schaden dem Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Neue Lösungen für den Berufs- und Wirtschaftsverkehr sind unumgänglich. Insbesondere das Neuenheimer Feld mit der Universität und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie dem Technologiepark muss besser angebunden werden. Der Straßenbahn- und Radwegausbau ist wichtig, wird aber nur in Verbindung mit einer fünften Neckarquerung Entlastung für den dominierenden Kfz-Verkehr bringen.

16. Straßen und Brücken sanieren und ausbauen

Auf Landesebene sieht es die Wirtschaft als geboten, die Ausgaben für Neu- und Ausbau sowie Erhaltung landeseigener Straßen und Bauwerke mindestens auf dem Niveau von 220 Millionen Euro zu verstetigen. Darüber hinaus müssen die Planungskapazitäten in den Bauverwaltungen weiter erhöht werden. So kann dauerhaft der Finanzierungsbedarf im Landesstraßenbau gedeckt werden, um beispielsweise dringend benötigte Umgehungsstraßen und Ausbaumaßnahmen aus dem Generalverkehrsplan des Landes umzusetzen. Insbesondere müssen Lückenschluss-Projekte schnell vorangetrieben werden, um das Straßennetz zu vervollständigen und damit die Funktionalität insgesamt zu erhöhen. Die Umsetzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren muss beschleunigt werden.

17. Breitband- und Mobilfunknetz flächendeckend ausbauen

Breitbandausbau und flächendeckende Mobilfunkversorgung müssen sowohl im ländlichen Raum als auch in den städtischen Ballungszentren weiter vorangetrieben werden. Eine Glasfaser-basierte Infrastruktur wird flächen-deckend benötigt, um Digitalisierung und Industrie 4.0 voranzubringen. Sie bildet das Rückgrat für eine flächendeckende Mobilfunkversorgung, die die entscheidende Voraussetzung für Zukunftstechnologien ist, wie beispielsweise das autonome Fahren. Gewerbe- und Industriestandorte sollten beim Ausbau mit Priorität behandelt werden.

18. Energieversorgung sichern

Netzausbau ist derzeit die günstigste Option für Versorgungssicherheit. In der Region sind auch weiterhin konventionelle Erzeugungsanlagen wie das Großkraftwerk Mannheim erforderlich, um eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen zu gewährleisten. Öffentliche Abgaben auf den Stromverbrauch müssen gut aufeinander abgestimmt, wirtschaftsverträglich sein und langfristig kalkulierbar gestaltet werden, um den Unternehmen Planungssicherheit zu geben. Gleichzeitig müssen weitere Anreize zur Steigerung der Energieeffizienz geschaffen werden, um den Energie- und Rohstoffverbrauch der regionalen Wirtschaft noch weiter zu senken. So muss weiterhin die Kraft-Wärme-Kopplung genutzt und ausgebaut werden, um eine effiziente Energienutzung zu realisieren. Das Großkraftwerk Mannheim gehört zu den modernsten und effizientesten Steinkohlekraftwerken Deutschlands und produziert über Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom und Wärme. Vor dem Hintergrund des geplanten Kohleausstiegs muss die Strom- und Wärmeversorgung der Region gesichert sein, bevor das Großkraftwerk als eines der letzten Steinkohlekraftwerke vom Netz genommen wird.