"Enormer politischer Handlungsbedarf"

Im Jahr 2022 hat Fraunhofer ISE in unserem Auftrag eine Studie erarbeitet, welchen Strombedarf die Metropolregion Rhein-Neckar 2040 haben wird und wie wir diesen decken können. Auf unsere Initiative hin wurde die Studie nun auf ganz Baden-Württemberg ausgeweitet und am 22. Januar 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt. IHK-Präsident Manfred Schnabel kommentiert:
Es ist erfreulich, dass nun auch für ganz Baden-Württemberg schwarz auf weiß vorliegt, wie stark der Strombedarf bis 2040 steigen wird und welche Anstrengungen notwendig sind, damit wir diesen Bedarf zu wettbewerbsfähigen Preisen zukünftig bedienen können. Sei es durch den Zubau von erneuerbaren Energien, sei es durch den Ausbau von Übertragungsnetzkapazitäten.
  Unsere Stromstudie für die Metropolregion Rhein-Neckar aus dem Jahr 2022 war Anstoß und Vorlage für die heute vorgelegte, landesweite Auswertung. Wir bauen jetzt auf eine ähnliche Wirkung: Unsere Studie hat die Diskussionen um den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Metropolregion Rhein-Neckar wesentlich beeinflusst und wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Regionalplans gegeben.
Jetzt arbeitet die Region daran, die Wärmeversorgung zu dekarbonisieren. Auch hier ist ein Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und Kommunen sinnvoll, um beispielsweise Prozesswärme aus industriellen Prozessen auszukoppeln und verstärkt in die Wärmenetze einzuspeisen.
Die Forderung nach einem Stromgipfel auf Landesebene ist folgerichtig. Die Studie offenbart den enormen politischen Handlungsbedarf. Als erheblicher Bremsklotz erweist sich in unserer Region immer häufiger die Bürgerbeteiligung, die durch negative Voten wichtige Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien ausbremsen.
Gleichzeitig zeigen die im Land geografisch sehr unterschiedlich verteilten Ausbaupotenziale, dass es eines fairen Ausgleichs zwischen den urbanen Zentren und den ländlichen Räumen bedarf. Bekommen wir das nicht gut hin, droht sich die gefühlte Spaltung zwischen Peripherie und Zentrum zu verschärfen.