Statement von IHK-Präsident Manfred Schnabel zu Corona-Beschlüssen

Mannheim, 28. Oktober 2020. „Es ist richtig, dass die Politik auf die stark steigenden Corona-Infektionszahlen reagiert hat und den Gesundheitsschutz stärken will. Es ist auch im Interesse der Wirtschaft, dass eine unkontrollierbare Pandemie-Entwicklung verhindert wird. Die Unternehmen sind dabei Teil der Lösung. Sie sind keine Problemverursacher. Unternehmen haben ausgefeilte Hygienekonzepte umgesetzt, die sich bewährt haben. Das Infektionsgeschehen zeigt, dass die Risiken im privaten Bereich liegen, beispielsweise bei größeren Feiern. Darauf müssten die Maßnahmen eigentlich in erster Linie zielen.
Grundsätzlich sehen wir die Schließung ganzer Branchen kritisch. Das ist in den allermeisten Fällen weder verhältnismäßig, noch zielführend. Beispielsweise ist nicht erkennbar, weshalb Restaurants unter Einhaltung strengster Hygiene- und Abstandsregeln nicht zwei Haushalte mit maximal zehn Personen an einem Tisch bewirten dürfen.
Die neuen Maßnahmen treffen bereits schon angeschlagene Branchen. Die Praxis wird zeigen, ob die neuen Hilfsinstrumente den Unternehmen zu Gute kommen und damit in vielen Fällen das Überleben sichern.
Positiv ist, dass anders als im Frühjahr Schulen und Kitas geöffnet bleiben. Das ist auch wichtig für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wir begrüßen außerdem, dass die Grenzen offen bleiben. Das ist wichtig für unsere Lieferketten und die Exportwirtschaft.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen appelliere ich erneut: Abstand wahren, auf Hygiene achten und Alltagsmaske tragen. Unsere Gesellschaft braucht jetzt Eigenverantwortung von jedem Einzelnen.“