Große Chance für die Region Rhein-Neckar

Radschnellwegenetz für Pendler beschleunigt ausbauen!

Mannheim, 2. Mai 2023. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar und der ADFC Rhein-Neckar fordern anlässlich der morgen stattfindenden Eröffnung des Radschellweg-Abschnitts “Feudenheimer Au – BUGA-Gelände” mehr Tempo bei Planung und Bau des Radschnellwegenetzes der Region für Pendler. “Radschnellwege als schnelle und sichere Verbindungen sind für Pendler perfekt bei kurzen bis mittleren Entfernungen. Die Politik muss möglichst schnell viele Gewerbegebiete und Standorte von Großunternehmen dem geplanten Radschnellwegenetz anschließen. Analog zu den Beschleunigungsgesetzen für Straße und Schiene muss hier Fahrt aufgenommen werden. Dieser Ausbau darf aber nicht zu Lasten der anderen Verkehrsträger geschehen. Bei Flächenkonkurrenz muss eine am Einzelfall orientierte Balance gefunden werden”, sagt IHK-Präsident Manfred Schnabel. Er betont zusätzlich die Bedeutung einer stärkeren bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit “Wir haben sehr viele Pendlerbewegungen innerhalb der Region. Darauf muss bei Planung und Bau Rücksicht genommen werden.”
Norbert Schön, Vorstandsmitglied des ADFC Rhein-Neckar, ergänzt: “Entscheidend ist, dass auch entsprechend den Richtlinien zur Anlage von Radschnellwegen schnell gebaut wird. Dies bedeutet – auch gefühlt – sichere Wege ohne Umwege und mit ausreichender Breite. Sie sollten möglichst kreuzungsfrei und, wenn nicht möglich, dann vorfahrtsberechtigt sein! Nur so können zusätzliche Pendler zu jeder Jahreszeit aufs Rad gebracht werden. Die bisherige Rad-Infrastruktur reicht dazu bei weitem nicht aus und die Pendler bleiben bei ungenügender Infrastruktur selbst bei Entfernungen unter zehn Kilometer beim Auto.”
Kammer und Radfahrerverband arbeiten gemeinsam in diversen Projektbegleitkreisen zu den Radschnellwegen in der Rhein-Neckar-Region. Ihre gemeinsamen Forderungen auf einem Blick:
  • Gewerbegebiete und Standorte von Großunternehmen gezielt über die Radschnellwege erschließen und möglichst viele Unternehmensstandorte über gute Radwege an die Radschnellwege anbinden
  • Planungsbeschleunigung analog zu den Beschleunigungsgesetzen für Straße und Schiene auch für Radschnellwege umsetzen
  • Radschnellwege, die durch das Land als vordringlicher Bedarf ermittelt wurden, möglichst nahtlos miteinander verknüpfen und zu einem Netz verbinden. Konkret betrifft das die Radschnellwege
  1. Mannheim – Heidelberg
  2. Heidelberg – Schwetzingen
  3. Heidelberg – Wiesloch
  4. Mannheim – Viernheim – Weinheim
  5. Mannheim – Schwetzingen – Walldorf/Wiesloch
  6. Heidelberg – Weinheim – Laudenbach
  • Weiterverfolgung von Linienverlängerungen Richtung Karlsruhe, Neckargemünd, Rheinland-Pfalz und Hessen
  • intensive Abstimmung mit benachbarten Bundesländern für grenzüberschreitende Relationen
  • sichere, weitgehend kreuzungsfreie, gut ausgeschilderte und umwegfreie Wegeführung, damit die Radschnellwege von vielen Pendlern genutzt werden
Hintergrund: 
Radschnellwege sind Routen, die i.d.R. ausschließlich dem Radverkehr zur Verfügung stehen, einen hohen Ausbaustandard haben und Gemeinden und Arbeitsplatzschwerpunkte miteinander verbinden. Mit einer Potenzialanalyse hatte das Land Baden-Württemberg flächendeckend den Bedarf an Radschnellwegen mit einem Mindestverkehrsaufkommen von 2.000 Radfahrten pro Tag ermittelt. 
Mittlerweile werden sechs Radschnellwege mit einem hohen Nutzerpotenzial in der Rhein-Neckar-Region geplant bzw. durch Machbarkeitsstudien vorbereitet. In der Region Rhein-Neckar befinden sich die vier Radschnellverbindungen “Mannheim – Heidelberg”, “Mannheim – Viernheim – Weinheim”, “Heidelberg – Schwetzingen” und “Heidelberg – Wiesloch” bereits in der Planung, für die Verbindungen “Mannheim – Schwetzingen – Walldorf/Wiesloch” und “Heidelberg – Weinheim – Laudenbach” wurden Machbarkeitsstudien erstellt. Als erstes Highlight und Teil der Route “Mannheim – Viernheim – Weinheim” wird im Rahmen der Bundesgartenschau (BUGA) 2023 auf Mannheimer Gemarkung der Abschnitt “Feudenheimer Au – BUGA-Gelände” am 3. Mai 2023 eröffnet werden.