Fachkräftesicherung weiter höchste Priorität/Azubis gesucht
Neckar-Odenwald-Kreis, 19. März 2021. „Wer für den Herbst einen Ausbildungsplatz sucht, hat auch in diesem Jahr sehr gute Chancen, besonders in den gewerblich-technischen Berufen“, appelliert Dr. Andreas Hildenbrand an Jugendliche im Neckar-Odenwald-Kreis.
Der IHK-Geschäftsführer am Standort Mosbach und die Mitglieder der IHK-Vollversammlung im Neckar-Odenwald-Kreis tauschten sich über die Situation am Ausbildungsmarkt aus. In der Corona-Pandemie finden Ausbildungsbetriebe und Jugendliche nur schwer zueinander. So hat die IHK eine virtuelle Ausbildungsmesse eröffnet. Unternehmen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis belegen dort eine von derzeit drei Messehallen. Auch die AURORA Konrad G. Schulz GmbH & Co. KG ist dort mit einem Stand vertreten. AURORA-Geschäftsführer und IHK-Vollversammlungsmitglied Peter Lohse war Gastgeber der Runde.
„Unsere Heiz-Klima-Systeme werden in vielen On- und Off-Road-Fahrzeugen weltweit verbaut, immer stärker auch in lokal emissionsfreien Fahrzeugen wie beispielsweise E-Stadtbussen. Damit leisten wir unseren Beitrag zur klimafreundlichen Verkehrswende. Und dafür brauchen wir qualifiziertes Personal, heute und auch morgen. Deshalb bilden wir aus“, erklärt Lohse. Das macht das Unternehmen zusammen mit der Überbetrieblichen Ausbildungswerkstätte Buchen (ÜAB). Neben Ausbildungsplätzen in acht Berufen bietet AURORA auch Studienplätze in Maschinenbau und Mechatronik an.
Beim Marktführer für Misch- und Feinmahltechnik sieht es ähnlich aus. Die Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG in Hardheim bietet Ausbildungsplätze in neun Berufen und Studienplätze in Maschinenbau an. „Alle Maschinen und Geräte werden von uns selbst entwickelt und hergestellt. Dies reicht von der Planung, Konstruktion und Fertigung über den Bau der Steuerungen bis hin zur Montage und Inbetriebnahme beim Kunden. Dass wir als Team das können, erfüllt mich mit Stolz“, sagt Ralf Rohmann, Geschäftsführender Gesellschafter. „Unsere Ausbildungsquote liegt deshalb traditionsgemäß bei rund acht bis zehn Prozent unserer Beschäftigten.“
„Wir bilden in fünf Berufen aus und bieten Studienplätze in Industriebetriebslehre und Maschinenbau mit Vertiefung Kunststofftechnik an“, sagt Christoph Schneider, Geschäftsführender Gesellschafter der Odenwälder Kunststoffwerke Gehäusesysteme GmbH (OKW) in Buchen. „Was uns besonders freut ist, dass wir mehr und mehr junge Frauen für die Ausbildung in technischen Berufen gewinnen können. Wie übrigens auch umgekehrt: die männlichen Kollegen zeigen nicht nur für den technischen Bereich, sondern immer stärker auch für die kaufmännischen Ausbildungsberufe Interesse.“ OKW geht davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder viele qualifizierte Bewerbungen für die erfolgreiche Besetzung der Ausbildungsplätze eingehen werden.
Die Wasserexperten der KUHN GmbH in Höpfingen suchen ebenfalls Verstärkung. Ausbildungsplätze werden in vier Berufen angeboten. Darüber hinaus gibt es einen Studienplatz in Maschinenbau. „Wir sorgen weltweit für natürliches und sauberes Wasser, und Wasser ist unsere kostbarste Ressource“, bringt es der Geschäftsführende Gesellschafter Jürgen Kuhn auf den Punkt. „Dazu suchen wir immer junge Menschen, die gemeinsam mit uns ihre ,ZuKUHNft‘ langfristig gestalten wollen. Gerade Auszubildende mit handwerklichem Geschick werden später allerbeste Chancen im Berufsleben haben.“
„In diesem Jahr bieten wir Ausbildungsplätze in drei Berufen an: Technischer Modellbauer, Gießereimechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer“, führt Hans-Georg Ehrmann, Geschäftsführer der Georg Röth Eisengießerei GmbH & Co. KG. in Mosbach, aus. „Vom klassischen Getriebegehäuse bis zum Elektromotorengehäuse oder Pumpengehäuse können wir unseren Kunden die Qualität anbieten, die sie suchen. Damit sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt.“ Ausbildungsinteressierte können auch ein Schnupperpraktikum absolvieren, bevor sie sich entscheiden.
Wer einen IT-Beruf – IT-Systemkaufmann/-frau oder Fachinformatiker/in für Systemintegration – erlernen möchte, kann das bei der Egenberger IT Solutions GmbH in Buchen. „Die Digitalisierung schreitet voran“, betont der Geschäftsführende Gesellschafter Volker Egenberger. „Und dies nicht erst seit Ausbruch der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen, durch die beispielsweise Mitarbeiter von zu Hause arbeiten, Messen virtuell durchgeführt werden und Dienstreisen nicht möglich sind. Wir begleiten unsere Kunden von der Konzeption und Umsetzung von Cloud- und Digitalisierungsprojekten.“
„Gegenseitige Wertschätzung und ein ausgeglichenes Betriebsklima ist uns besonders wichtig, denn nur so kann Zusammenarbeit im Bereich der Pflege auf Dauer gelingen“, erklärt Cornelia Friedrich, Geschäftsführerin des Pflege- und Gesundheitsservice Cornelia Friedrich GmbH in Mosbach. „Wer einen vielseitigen, zukunftsorientierten und abwechslungsreichen Ausbildungsplatz sucht und gerne mit Menschen arbeitet, der ist bei uns garantiert richtig!“ Angeboten werden Ausbildungsplätze in zwei Berufen: Pflegefachmann/Pflegefachfrau, Kaufmann/Kauffrau im Gesundheitswesen. Darüber hinaus gibt es einen Studienplatz im Gesundheitsmanagement.
Insgesamt hielten die Vollversammlungsmitglieder fest, dass es gerade wegen Corona darauf ankomme, dass jungen Menschen eine berufliche Perspektive geboten werde. Derzeit bestehe vor allem die Herausforderung, junge Menschen zu erreichen. Ausbildungs- und Studienplätze seien in der Region vorhanden. „Neben den Jugendlichen selbst kommt es hier stark auf die Eltern an“, unterstreicht Kommunikationsexpertin Beate Tomann, Inhaberin von Tomann Marketing. „Sprechen Sie mit Ihren Kindern und zeigen Sie berufliche Möglichkeiten auf, beispielsweise indem Sie auf unsere virtuelle Ausbildungsmesse verweisen.“
Die virtuelle Ausbildungsmesse ist ein Bestandteil der „Initiative Fachkräftesicherung im Neckar-Odenwald-Kreis 2030“. Ziel der Fachkräfteinitiative ist, bestehende Aktivitäten zu bündeln und neue Aktivitäten in Kooperationen anzugehen. Gründungsmitglied ist die Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim. Der Stand der Arbeitsagenturen steht in Halle 3. Schirmherr der Fachkräfteinitiative ist Landrat Dr. Achim Brötel. Der Stand des Neckar-Odenwald-Kreises ist in Halle 2.