Leichter Rückgang im Auslandsgeschäft der Industrie

Mannheim, 15. März 2021. Die Wirtschaftskrise schlägt sich auch auf den Außenhandel nieder: So haben die Industrieunternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Rhein-Neckar 2020 im Ausland Umsätze von 16,3 Milliarden Euro erzielt – 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Aber nach wie vor bleibt der Export das Fundament des verarbeitenden Gewerbes: Mehr als sechs von zehn Euro hat es im Ausland erlöst. Die Exportquote lag bei 60,9 Prozent (+0,6 PP zum Vorjahr). Sie gibt den Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz an. Die Exportquote liegt weiterhin über dem landesweiten Durchschnitt von 57 Prozent und deutlich über dem Bundesdurchschnitt: Die gesamte deutsche Industrie erwirtschaftet rund die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland.
„Die Industrieunternehmen in der Region sind international ausgezeichnet aufgestellt. Allerdings konnten auch sie sich nicht dem Schlag entziehen, den die Corona-Pandemie dem Welthandel versetzt hat“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Nitschke. So sind im Frühjahr 2020 Lieferketten zerrissen und die Nachfrage ging global zurück. Besonders stark betroffen waren viele Automobilzulieferer und, mit Ausnahmen, Maschinenbauer. „Insgesamt bleibt die Industrie aber ein wichtiger Taktgeber unserer Konjunktur. Das zeigen auch die jüngsten Zahlen zum gewachsenen Auftragseingang“, so Nitschke.
Der Stadtkreis Mannheim wies mit 67,3 Prozent die höchste Exportquote im IHK-Bezirk auf. Insgesamt setzten die Mannheimer Industriebetriebe im vergangenen Jahr 16,7 Milliarden Euro um (+5,7 Prozent). Die Auslandsumsätze in Höhe von 11,2 Milliarden Euro sind gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent gestiegen.
An zweiter Stelle folgt der Rhein-Neckar-Kreis mit 54,9 Prozent Exportquote. Hier lagen die Gesamtumsätze bei 6,4 Milliarden Euro und damit um neun Prozent unterhalb des Vorjahreswertes. Die Auslandsumsätze betrugen im vergangenen Jahr etwa 3,5 Milliarden Euro, was einen Rückgang um knapp 11 Prozent gegenüber 2019 bedeutet.
Der Neckar-Odenwald-Kreis hat mit 44,4 Prozent die dritthöchste Exportquote in der Region auf. Die Gesamtumsätze im Verarbeitenden Gewerbe betrugen knapp 2 Milliarden, davon wurden 883 Millionen im Ausland umgesetzt. Die Gesamtumsätze gingen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent zurück, die Auslandsumsätze um 8,4 Prozent.
Die niedrigste Exportquote im Kammerbezirk weist mit 39,9 Prozent der Stadtkreis Heidelberg auf. Hier betrugen die Gesamtumsätze des Verarbeitenden Gewerbes im Jahr 2020 1,7 Milliarden Euro
(-7,6 Prozent). Die Auslandsumsätze lagen bei 674 Millionen und damit um zehn Prozent unter der Vorjahresmarke.
Erhoben wurden diese Daten durch eigene Berechnungen der IHK Rhein-Neckar auf Basis aktueller Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg. Einbezogen sind in der amtlichen Statistik Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 oder mehr Beschäftigten.