Vertragsschluss im digitalen Raum
Wie gelingt es digital Verträge sicher abzuschließen? Elektronische Signaturen ersetzen die klassische Unterschrift und bieten je nach Typ unterschiedliche Sicherheitsniveaus – von einfach bis rechtssicher.
Sicherer Vertragsabschluss im digitalen Geschäftsverkehr
Vorsicht geboten ist schon beim Vertragsschluss. Der Austausch von Dokumenten per E-Mail birgt auch die Gefahr des Abfangens und Austauschens von Daten.
Der Vertragssschluss im digitalen Raum ist nicht mehr wegzudenken und hat das persönlichen Unterschreiben im Beisein aller Vertragsparteien längst in der Anwendung überholt.
Elektronischen Signaturen bieten unterschiedliche Schutzniveaus. Es wird unterscheiden in:
- Einfache elektronische Signatur (EES) – z. B. ein Klick auf "akzeptieren“ oder eine eingescannte Unterschrift. Für interne Prozesse geeignet, aber mit geringem Sicherheitsniveau.
- Fortgeschrittene elektronische Signatur (FES) – eindeutig zuordenbar, manipulationssicher, z. B. durch zertifizierte Software.
- Qualifizierte elektronische Signatur (QES) – rechtlich der handschriftlichen Unterschrift gleichgestellt, erforderlich bei formgebundenen Verträgen (z. B. Arbeitsverträgen, Bürgschaften).
Die elektronische Signatur stellt das Kernelement der eIDAS Verordnung an. Ausführliche Informationen dazu gibt die Bundesdruckerei auf Ihrer Webseite eIDAS-Verordnung: Grundlagen und Ziele
Handlungsempfehlungen für Unternehmer
- Verwenden Sie QES bei rechtlich sensiblen Verträgen, insbesondere wenn Schriftform gesetzlich vorgeschrieben ist (§ 126 BGB).
- Nutzen Sie etablierte Vertrauensdiensteanbieter, die nach eIDAS zertifiziert sind (z. B. D-Trust, DocuSign, Adobe Sign).
- Integrieren Sie digitale Signaturprozesse in Ihre Vertragsmanagementsysteme, um Medienbrüche zu vermeiden und die Nachvollziehbarkeit zu erhöhen.
- Verifizieren Sie die Identität des Vertragspartners, z. B. durch Video-Ident oder qualifizierte Zertifikate.
- Archivieren Sie digital signierte Verträge revisionssicher, z. B. in einem Dokumentenmanagementsystem.
- Prüfen Sie die Authentizität von Vertragsdokumenten, insbesondere bei unerwarteten oder eiligen Vertragsangeboten.
- Vermeiden Sie Vertragsabschlüsse über unsichere Kanäle (z. B. unverschlüsselte E-Mail ohne Signatur).
- Nutzen Sie digitale Siegel, um die Integrität von Dokumenten zu gewährleisten.
- Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden, wie sie gefälschte Vertragsangebote erkennen und melden können.
Grundsätzliche Hinweise zur Prävention vor digitalen Täuschungsversuchen finden Sie auch hier: Prävention vor Digitaler Täuschung
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