Erstes Handelsabkommen zwischen USA und UK verkündet

Am 8. Mai 2025 wurde der Economic Prosperity Deal (EPD) verkündet, der in den kommenden Monaten weiter ausgearbeitet werden soll.

Ziele

Das Abkommen soll drei Hauptziele verfolgen: den Ausbau des Handels, den Abbau von Handelshemmnissen und die Stärkung der „Special Relationship“ durch eine faire und ausgewogene Partnerschaft. Außerdem könnte es künftig als Modell für Verhandlungen zwischen der EU und den USA dienen.

Zollregelungen

Die USA behalten einen Grundzoll von zehn Prozent auf britische Waren bei, senken aber die Autozölle von bisher 27,5 auf zehn Prozent für bis zu 100.000 Fahrzeuge pro Jahr – das entspricht fast der gesamten britischen Autoexportmenge des Vorjahres. Für Exporte, die dieses Kontingent überschreiten, bleibt der Zollsatz bei 25 Prozent. Ein wichtiger Punkt ist die vollständige Aufhebung der 25-prozentigen Strafzölle auf britischen Stahl und Aluminium. Großbritannien senkt im Gegenzug seine Zölle auf US-Waren deutlich von durchschnittlich 5,1 auf 1,8 Prozent. Außerdem dürfen künftig britische Flugzeugteile – insbesondere von Rolls-Royce – zollfrei in die USA exportiert werden. Im Gegenzug verpflichtet sich Großbritannien, Boeing-Flugzeuge im Wert von rund zehn Milliarden US-Dollar zu kaufen.

Agrarmarkt

Der britische Markt öffnet sich stärker für US-Agrarprodukte. Ein zollfreies Kontingent von 13.000 Tonnen US-Rindfleisch wird eingeführt, ebenso wie der Wegfall britischer Aufschläge auf US-Ethanol. Trotz dieser Öffnung bleibt die Lebensmittelsicherheit gewahrt, ein zentraler Aspekt in den transatlantischen Handelsgesprächen.

Digitale Dienstleistungen

Die britische Digitalsteuer von zwei Prozent auf Einnahmen großer US-Tech-Konzerne bleibt vorerst bestehen. Gleichzeitig haben beide Länder den Start von Verhandlungen über ein umfassendes digitales Handelsabkommen angekündigt, um diesen wichtigen Bereich künftig besser zu regeln.

Bedeutung und Ausblick

Mit dem Inkrafttreten des Abkommens ist eine deutliche Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und Großbritannien zu erwarten – ein Modell, das Signalwirkung für zukünftige internationale Abkommen haben könnte.
Das Handelsvolumen zwischen den USA und Großbritannien betrug im vergangenen Jahr rund 370 Milliarden Euro, wobei die USA der wichtigste Handelspartner Großbritanniens sind. 22,5 Prozent der gesamten britischen Exporte gingen in die USA, vor allem Dienstleistungen, die von Zöllen nicht betroffen sind.