UK Zoll – Border Target Operating Model

Das Border Operating Target Model sieht die Umsetzung von Zollkontrollen für tierische Erzeugnisse, Pflanzenprodukte und Lebensmittel aus der EU in drei Stufen vor.

Umsetzung in drei Stufen

Für Einfuhren aus der EU git:
  • seit dem 31. Januar 2024 ist die Vorlage von Veterinärbescheinigungen (Export Health Certificates) und Pflanzengesundheitszeugnissen verpflichtend. Diese Anforderung besteht jedoch nur für tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte mit einem hohen und mittleren Risiko, die aus der EU nach Großbritannien eingeführt werden.
  • seit dem 30. April 2024 bestehen Kontrollen für tierische Erzeugnisse und Pflanzenprodukte mit einem mittleren Risiko an Grenzkontrollstellen (Border Control Post, BCP). Die Kontrollen umfassen physische Kontrollen und die Prüfung von Dokumenten.
  • seit dem 31. Januar 2025 ist die Abgabe einer summarischen Eingangsanmeldung (Safety and Security declarations) für Waren aus der EU verpflichtend; der Datensatz reduzierte sich von bisher 37 auf 20 verpflichtende Angaben.
Gleichzeitig gibt es einen konkreteren Ansatz für Kontrollen: für SPS-Waren mit einem geringen Risiko sind grundsätzlich weder Vorabanmeldungen noch Gesundheitszeugnisse notwendig. Dies gilt sowohl für Einfuhren aus der EU als auch für Waren aus anderen Drittländern.
Ausführliche Informationen zu Safety and Security Declarations sind in im Leitfaden der britischen Behörden veröffentlicht.
Für die Abgabe der summarischen Eingangsmeldung ist der Beförderer bzw. der Betreiber des Transportmittels verantwortlich; die Beauftragung eines Dienstleisters ist möglich. Die Fristen für die Abgabe der Erklärungen sind abhängig vom Transportmittel bzw. vom Transportweg.
Beim Transport über die Roll-On-Roll-Off-Häfen kommen zwei Anmelder in Betracht:
  • für begleitende Waren muss das Speditionsunternehmen die Anmeldung abgeben
  • für unbegleitete Waren/Container muss der Fährbetreiber die Anmeldung einreichen
Die Abgabe erfolgt über S&S GB; eine kompatible Software oder die Nutzung eines Community System Providers (CSPs) ist Voraussetzung.

UK Single Trade Window

Die britische Regierung plant außerdem die Einführung eines UK Single Trade Window. Es integriert bestehende IT-Anwendungen beziehungsweise bietet eine Schnittstelle mit bestehenden Systemen.
Hierzu zählen beispielsweise:
  • IPAFFS zur Importanmeldung von Lebensmitteln vorab
  • S&S GB zur Abwicklung von Sicherheitsanmeldungen
So sollen doppelte Dateneingaben überflüssig werden.
Das UK Single Trade Window wird in mehreren Phasen eingeführt. Langfristig soll das System alle anderen IT-Anwendungen ersetzen und somit für alle Einfuhrformalitäten genutzt werden können. Ziel ist eine Umsetzung bis 2027.

Ausbau des Trusted Trader Scheme

Die britische Regierung plant das bestehende System für vertrauenswürdige Wirtschaftsbeteiligte (trusted trader scheme) auszubauen und zu verbessern. Auch die Einfuhr von SPS-Waren soll für zugelassene Importeure unter diesem Regime einfacher werden. Ziel ist die Umsetzung des vollständigen Zollregimes für Waren aus der EU, um keine Unterschiede mehr zwischen Einfuhren aus der EU und anderen Drittstaaten entstehen zu lassen.

Merkblätter in englischer und deutscher Sprache

Die britische Regierung hat einen guidance zum Border Target Operating Model veröffentlicht. Die Merkblätter sind auch in deutscher Sprache verfügbar.