Cloud Computing als Motor der Digitalisierung

Cloud Computing dominierte über Jahre hinweg IT-Nachrichten sowie die Marktprognosen der großen Analystenhäuser. In letzter Zeit ist der Hype um die Cloud aber zugunsten von Schlagwörtern wie Big Data, Industrie 4.0 oder dem Internet der Dinge sowie Smart Cities, Smart Homes, Smart Mobility oder Smart Energy zurückgegangen.

Cloud Technologie als Basis

Wenn man genau hinsieht steckt aber hinter all diesen neuen Trendthemen eine gemeinsame Basistechnologie: Cloud Computing.
Die Daten, auf deren Grundlage alle diese neuen technologischen  Paradigmen ihre Mehrwerte entfalten, wollen schließlich irgendwo verarbeitet werden. Und da die Datenmengen einerseits groß sind und andererseits schwanken, benötigt man eine flexibel skalierbare IT Infrastruktur. Genau diese Flexibilität ist die große – wenn auch bei weitem nicht einzige – Stärke von Cloud Computing.

Die Webanwendungen

Hinzu kommen zahllose Webanwendungen, z. B. Microsofts Office 365, Salesforce CRM, SAP Business by Design, Video- und Musikstreaming Dienste oder Software zur Bild- und Videobearbeitung, die allesamt als Software-as-a-Service aus der Cloud bereitgestellt werden. Die letztgenannte Kategorie wird vom Hersteller Adobe passenderweise gleich “Creative Cloud” genannt. Auch soziale Netzwerke wie Facebook, XING oder LinkedIn oder die allgegenwärtige Suchmaschine von Google basieren auf Cloud Technologien. Dazu kommen zahllose Apps für iOS, Android und andere mobile Plattformen, bei denen zwar das Eingabeinterface auf dem Smartphone läuft, der eigentliche Dienst aber längst irgendwo in der Cloud betrieben wird. Der Aspekt dem kleinen schlanken Endgerät die Möglichkeiten des schier unbegrenzt großen Internets zu schenken ist ebenfalls der Cloud und ihren zugrundeliegenden Technologien zu verdanken.

Künstliche Intelligenz

Im Übrigen sprechen auch alle Nutzer von digitalen Assistenten wie Apples Siri, Microsofts Cortana, Google Home oder Amazon Echo ständig mit Cloud Services. Und was sie sprechen liegt in Form von digitalisierten Daten in der Cloud – und wird verarbeitet.
Wenn man es genau nimmt ist somit jeder Nutzer eines Smartphones ein Cloud Nutzer – und zumindest sehr viele die kein Smartphone besitzen auch. Umso überraschender ist es, dass die geschäftliche Nutzung von Cloud Services in Deutschland immer noch sehr verhalten ist. Wenn man den Vergleich mit anderen Ländern sucht – und hierbei muss man den Europäischen Rahmen gar nicht verlassen – wird Deutschland seinem Ruf als technologisch führende Nation nicht gerecht. Dabei haben wir längst – auch die Smartphone-nutzenden Cloud-Verweigerer in Unternehmen – unsere Daten auf Servern von Apple, Google, Microsoft, Amazon oder Facebook (WhatsApp) verteilt. Das schließt auch geschäftliche Emails, Messages und vor allem auch (Kunden-)Kontaktdaten mit ein.

Datenschutz und Sicherheit

Die Zeit ist also reif, sich den Herausforderungen der Cloud auch in Unternehmen zu stellen und dafür im Gegenzug ihre vielfältigen Vorteile auch voll zu nutzen. Einerseits gehört dazu eine ehrliche und gründliche Betrachtung der Risiken bezüglich Datenschutz und Sicherheit, und hierbei auch eine Bestandsaufnahme bezüglich der Verteilung von Unternehmensdaten via Smartphones und Smartphone-Apps. Auf der anderen Seite sollte bei der Entscheidung über neue IT Anwendungen, IT Infrastrukturkomponenten oder Fragen der IT Integration eine Cloud Lösung immer mit in Betracht gezogen werden. Selbstverständlich ist die Cloud kein Allheilmittel für alle Unternehmen, alle Situationen und alle Arten von Daten. Ein unvoreingenommener und gerne auch kritischer Blick, der auch die Möglichkeit einer Cloud Nutzung mit einschließt, sollte aber möglich sein.

Vorteile für den Mittelstand

Da das Cloud-typische Teilen von Ressourcen mit anderen ungeahnte Flexibilität und deutliche Kostenvorteile mit sich bringt, profitieren insbesondere kleine und mittelgroße Unternehmen von den Vorzügen eines öffentlichen Cloud Angebots. Die Auslagerung von lästigen IT Aufgaben wie Installation, Wartung, Updates und insbesondere auch die Integration der IT ist einer der wesentlichen Vorzüge der Public Cloud, neben der Flexibilität und den Kostenvorteilen.
Spätestens wenn durch die Cloud-basierte Auswertung von Daten neue Mehrwertdienste möglich werden, wie es bei neuen smarten Services und Produkten der Fall ist, sollten sich auch kleine und mittlere Unternehmen in Industrie, Handel und Handwerk mit den disruptiven Möglichkeiten der Cloud beschäftigen. Unter Disruption versteht man, dass ein Anbieter einen bestehenden Markt komplett neu aufrollt indem er dem Produkt oder der Dienstleistung Eigenschaften hinzufügt, die zuvor nicht möglich waren. Hierbei werden die Marktführer verdrängt und nicht selten in den Ruin getrieben. Die prominentesten Beispiele sind sicher Mobiltelefone (Nokia) und Filme/Kameras (Kodak). Wenn Unternehmen A aber seinen Kunden eine Online-Terminabsprache einräumt während Unternehmen B dies nicht tut, könnten die Folgen – vor allem bei jüngeren Kunden – ebenso disruptiv sein.

Komfort und Qualität

Die Cloud bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Formen der Digitalisierung zu nutzen ohne selbst die dafür nötige IT einrichten zu müssen. Die Online-Terminabsprache gibt es z. B. auch als Software-as-a-Service Lösung und auch IoT-Plattformen muss man nicht selbst betreiben um sie zu nutzen.
Selbst wenn noch keine Notwendigkeit besteht, sich gegenüber der Konkurrenz zu wappnen macht es vielleicht Sinn, sich von ungeliebten IT Aufgaben zu verabschieden und diesen einen professionellen Cloud Anbieter zu übergeben. Denn letztendlich bietet dieser häufig nicht nur mehr Komfort, sondern auch eine höhere Qualität – Sicherheit und Datenschutz eingeschlossen – als ein kleines oder mittelständisches Unternehmen sie in der IT selbst liefern könnte. Und wer seine Daten nicht im Ausland lagern möchte kann schließlich auch auf eine wachsende Anzahl von deutschen Cloud-Anbietern zurückgreifen.