Franchising für Existenzgründer

Für viele Gründungsinteressierte ist Franchising ein idealer Mittelweg zwischen kreativer Selbstständigkeit und relativer Erfolgssicherheit der Geschäftsidee. Sie haben die Wahl zwischen rund 1.000 Systemen aus Handel, Handwerk und Dienstleistung. Auch der soziale Sektor und der Start-up Bereich gewinnen zunehmend an Bedeutung.

Wie funktioniert Franchising?

In der Regel verkauft ein Franchise-Geber dem selbstständigen Unternehmer (Franchise-Nehmer) ein erprobtes Vertriebskonzept, eine Geschäftsidee bzw. das Recht, seine Waren und Dienstleistungen zu verkaufen. Er bietet entsprechendes Know-how und erlaubt dem Franchise-Nehmer, Name und Marke zu führen. Zudem koordiniert er das Marketing und gewährleistet häufig, dass kein anderer Franchise-Nehmer in seinem Gebiet einen Betrieb eröffnet (Gebietsschutz).
Der Franchise-Nehmer zahlt hierfür dem Franchise-Geber in der Regel eine einmalige Einstandsgebühr für dessen Vorbereitung sowie eine am Umsatz orientierte laufende Gebühr. Rechte und Pflichten sollten in dem abzuschließenden Franchise-Vertrag klar geregelt werden.

Leistungen des Franchise-Gebers

  • Franchisepaket (Handbuch) mit einem Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, einschließlich Werbung, Verkaufsförderung und PR
  • Betriebsplanung und -einrichtung mit Standortbewertung, Sortimentsfestlegung, Rentabilitätsberechnung
  • Nutzung von Markennamen, Warenzeichen und anderen Schutzrechten
  • Übertragung des systemspezifischen Know-hows durch Aus- und Weiterbildung
  • Gewährung eines Gebietsschutzes
  • Betriebswirtschaftliche Beratung und Erfolgskontrolle
  • Erfahrungs- und Ideenaustausch

Pflichten des Franchise-Nehmers

  • Warenbezug vom Franchise-Geber oder von vorgeschriebenen Dritten
  • Einhaltung der vertraglichen Vorgaben und Duldung von Kontrollen
  • Ständige Information

Worauf sollten Sie achten?

Durch den Vorteil, ein marktreif entwickeltes und bereits erprobtes Unternehmenskonzept zu nutzen, sowie durch die enge Zusammenarbeit der Franchise-Partner ist das Risiko des Scheiterns in dieser Kooperationsform nachweislich geringer. Eine Erfolgsgarantie gibt es jedoch nicht! Die unternehmerischen Voraussetzungen des Franchise-Nehmers sind hier genauso wichtig wie das Unternehmenskonzept und die Leistungsfähigkeit des Franchise-Gebers. Denn auch beim Franchising liegt das unternehmerische Risiko in der Regel vollständig beim Franchise-Nehmer. Bevor Sie sich daher für ein bestimmtes Franchise-System entscheiden, prüfen Sie vorher genau, ob Sie als Franchise-Nehmer geeignet sind und Produkt, Partner und Franchise-Paket zu Ihnen passen! 

Dabei helfen folgende Fragen

Zum Unternehmen (Franchise-Geber)

  • Seit wann besteht das Unternehmen?
  • Wie ist das Firmen-Image?
  • Wie viele Franchise-Nehmer gibt es?
  • Wie gut und erfahren ist das Management?
  • Mitgliedschaft im Fachverband (DFV)?

Zum Franchise-System

  • Welche Stärken haben die Produkte/Dienstleistungen (Alleinstellungsmerkmal)?
  • Tragfähigkeit und Zukunftsperspektiven des Konzeptes?
  • Sind die Geschäftserwartungen realistisch und mit Erfahrungswerten unterlegt?
  • Sind die Gebühren angemessen?
  • Welche Unterstützung erhalten Sie bei der Betriebsgründung und später?
  • Haben Sie ein Mitspracherecht?
  • Welche Regelungen existieren hinsichtlich Vertragsdauer und  Kündigungsmodalitäten?

Weitere Informationen

Angesichts der komplexen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte sollten Sie bei konkretem Interesse sachkundige Fachleute, z. B. Rechtsanwälte oder Unternehmensberater, hinzuziehen.
Zum Thema Franchising können Sie sich für Ihre Recherchen auch an der Deutschen Franchiseverband wenden:
Deutscher Franchiseverband e. V.
Luisenstr. 41
10117 Berlin
Telefon: 030 278902-0