Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen: Empfehlung zur Erstellung des Reports
Zu den bereits aufgezählten formalen Vorgaben finden Sie hier weitere Empfehlungen und ergänzte Informationen.
Weitere formale Empfehlungen (ergänzend zu den formalen Vorgaben)
- DIN A 4
- Zeilenabstand einfach
- oberer und unterer Rand jeweils 2,5 cm
- einseitig beschrieben
- Verwendung der Ich-Form
- Kopf- bzw. Fußzeile:
- Vor- und Nachname
- Identnummer der zu prüfenden Person
- Wahlqualifikation (WQ) laut Ausbildungsrahmenplan
- Angabe der Lernziele, die bei der Durchführung dieser praxisbezogenen Aufgabe vermittelt wurden. Hinweis: Es ist ausreichend, die Buchstaben der Lernziele wie beispielsweise "WQ 1a) - 1c)“ zu nennen.
Erläuterungen zu den Gliederungspunkten gemäß Ausbildungsordnung
Welche Fragestellungen/Inhalte in diesen Gliederungspunkte beschrieben und reflektiert werden können, wird nachfolgend exemplarisch aufgeführt.
Beschreibung der Aufgabenstellung
Was muss der Prüfungsausschuss wissen, um die Aufgabe zu verstehen? Sie sollten einen Überblick über die relevanten betrieblichen Rahmenbedingungen erhalten, z. B.:
- Nennung der konkreten Aufgabenstellung, die im Report dargestellt wird
- Nennung, wie lange in diesem Aufgabenbereich als Azubi eingesetzt
- Wie kam es zu der Aufgabenstellung/ Wie ist die Aufgabe entstanden?
- Auftrag durch Dritte
- Auftrag und Findung gemeinsam mit Ausbildenden
- Azubi selbst (z. B. Recherche)
- Einordnung in die betrieblichen Zusammenhänge, Prozesse und Rahmenbedingungen, z. B.:
- Welche vor- und nachgelagerten Arbeiten finden statt?
- Mit welchen anderen Aufgaben, Bereichen, Themen hängt die Aufgabenstellung zusammen?
- Welchen Anteil hat die Aufgabenbearbeitung an dem Gesamtprozess
Beschreibung der Zielsetzung
Wie kann die Zielsetzung beschrieben werden?
- Was ist das Ziel, das mit der Bearbeitung der Aufgabe erreicht werden soll (z. B. mithilfe der SMART-Formel)?
- Welches Ergebnis soll erreicht, was sollte vermieden werden?
- Welche Daten und Fakten sollen bewertet werden?
Beschreibung der Planung
Welche Punkte sind vor der Durchführung zu planen und zu beachten?
- Wie viel Zeit und welches Budget steht für die Bearbeitung der Aufgabe zur Verfügung?
- Welche rechtlichen, ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekte (Nachhaltigkeit) sind zu berücksichtigen?
- Welche zusätzlichen Informationen werden benötigt; was muss recherchiert werden?
- Welche Personen in welchen Abteilungen können zu Rate gezogen werden, um die Aufgabe zu bearbeiten?
- Welche Personen in welchen Abteilungen müssen bei der Bearbeitung der Aufgabe einbezogen werden?
- Welche Kompetenzen (fachlich, methodisch, sozial, persönlich) sind für die Durchführung der Aufgabe wichtig?
- Welche unterschiedlichen Lösungswege sind möglich, um die Aufgabe durchzuführen?
- Welche Schwerpunkte/Prioritäten sind für die Bearbeitung sinnvoll?
Beschreibung der Durchführung
Darstellung des Durchführungsprozesses unter Berücksichtigung, wie die geplanten Punkte (siehe unter Punkt 3) tatsächlich umgesetzt wurden, z. B.:
- Welcher Lösungsweg wurde gewählt? Was sind die Gründe, sich für einen / gegen einen Lösungsweg zur Bearbeitung der Aufgabe zu entscheiden?
- tatsächlicher Zeiteinsatz
- tatsächliche Kosten
- gewählte Ansprechpartner/innen und Entscheidungsträger/innen im Arbeitsumfeld für die Aufgabenbearbeitung
- Welche unvorhergesehenen Herausforderungen haben sich ggf. ergeben?
- tatsächlich notwendiges Know-How zur Durchführung der Aufgabe
- tatsächliche Umsetzung projektorientierter Arbeitsweisen
Beschreibung des Ergebnisses
Beschreibung des Ergebnisses der bearbeiteten Aufgaben anhand beispielsweise folgender Punkte:
- Welches Ergebnis konnte durch die Aufgabenbearbeitung erzielt werden? Abgleich der Ergebnisse mit den gesetzten Zielen (siehe Punkt 2) Feststellung von Zielerreichung, -verfehlung, -übertreffung
- Bewertung der Kosten und des Nutzens der Aufgabenbearbeitung (Wirtschaftlichkeit) sowie der Nachhaltigkeit
Reflexion des Prozesses, der zum Ergebnis geführt hat (Auswertung)
- Wurde der/die gewählten Lösungswege angemessen gewählt?
- Wie wäre in Zukunft möglicherweise vorzugehen, um nicht erreichte Ziele in diesem Prozess zu erreichen oder das erreichte Ergebnis weiterzuentwickeln?
- Welchen Einfluss kann die Aufgabenbearbeitung auch in zukünftigen Prozessen haben?
- Was wurde aus der Bearbeitung der Aufgabe gelernt?
Checkliste zur Prüfung eines hinreichenden Reports von betrieblichen Fachaufgaben
Diese Checkliste soll sicherstellen, dass der eingereichte Report den Anforderungen der Ausbildungsordnung entspricht. Sind alle nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt, also mit "Ja“ angekreuzt, so kann von einem Report ausgegangen werden, der als Grundlage für das Fallbezogene Fachgespräch dienen kann.
- Hat die Aufgabe Bezug zu den Ausbildungsinhalten des Berufsbilds "Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen“?
- Entspricht die Aufgabe mindestens einem Lernziel der zugrundeliegenden Wahlqualifikation (gemäß Ausbildungsrahmenplan)?
- Handelt es sich um eine tatsächlich durchgeführte Aufgabe?
- Kann die durchgeführte Aufgabe in den betrieblichen Zusammenhang eingeordnet werden?
- Stellt die Aufgabe aus Sicht des/der Auszubildenden (nicht zwingend aus Sicht der Ausbildenden) eine Herausforderung dar (keine Routineaufgabe eines/einer Auszubildenden)?
- Ist zur Bearbeitung der Aufgabe eine Recherche von Informationen (z. B. über interne/externe Informationsquellen, Programme, …) und ggf. eine Vertiefung fachlicher Kenntnisse durch den Auszubildenden/die Auszubildende erforderlich?
- Umfasst die Aufgabe eine Planungsphase, eine Durchführungsphase sowie eine Auswertungsphase (projektorientierte Arbeitsweise)?
- Erfordert die Bearbeitung der Aufgabe die Auswahl oder Entwicklung eines Lösungsweges?
- Bietet die Aufgabe in Abstimmung mit Verantwortungstragenden oder Prozessverantwortlichen organisatorische Freiheitsgrade ggf. Verantwortungs- und Entscheidungsspielräume für den Auszubildenden/die Auszubildende (z. B. hinsichtlich Vorgehens, Einbindung von Vertriebspartnern, Terminen, Budget, …)?
- Ermöglichen die Ergebnisse der Aufgabe eine Bewertung, z. B. hinsichtlich Wirtschaftlichkeit oder Nachhaltigkeit, die der/die Auszubildende selbständig vornehmen kann?
- Ermöglicht die Aufgabe eine Reflexion zur Zielerreichung und des eigenen Lernerfolges sowie ggf. die Möglichkeit der Ableitung von Verbesserungsvorschlägen?