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Pflichtangaben im Internet-Impressum

Wer eine eigene Homepage betreibt oder im Internet etwas anbietet, hat eine Reihe von Informationspflichten zu beachten. 
Stand: Dezember 2022
Wer eine eigene Homepage (Werbeseite, Shop, Blog oder Portal) betreibt oder im Internet irgendetwas anbietet (z. B. in einem Online-Portal), hat eine Reihe von Informationspflichten zu beachten. Diese sind im Telemediengesetz (TMG) geregelt, das seit 1. März 2007 gilt. Das TMG regelt Informationspflichten und die Verantwortlichkeit für Inhalte von Telemediendiensten. Dieses Merkblatt gibt einen Überblick darüber, welche Informationspflichten im TMG geregelt sind, insbesondere welche Angaben das Impressum einer Internetseite enthalten muss.

1. Wer muss die Informationspflichten des TMG beachten?

Die Informationspflichten nach dem TMG müssen alle Anbieter von geschäftsmäßigen Telemediendiensten beachten (§§ 1, 5 TMG):

Telemediendienste sind

  • alle elektronischen Informations- und Kommunikationsdienste. Darunter fallen grundsätzlich alle Arten von Internetseiten, egal ob Plattformen, Shops, Werbeseiten, E-Mail-Dienste etc.
    Keine elektronischen Informations- und Kommunikationsdienste sind dagegen:
    • reine Telekommunikationsdienste, die ausschließlich in der Übertragung von Signalen über Telekommunikationsnetze bestehen (§ 3 Nr. 24 Telekommunikationsgesetz),
    • rein telekommunikationsgestützte Dienste, bei denen die Inhaltsleistung noch während der Telekommunikationsverbindung erbracht wird (§ 3 Nr. 25 Telekommunikationsgesetz)
    • Rundfunk im Sinne des Rundfunkstaatsvertrages.
  • audiovisuelle Mediendienste auf Abruf. Das sind solche Dienste, die nach Form und Inhalt mit herkömmlichem Fernsehen vergleichbar sind und als Massenmedien erscheinen, insbesondere Spielfilme, Sportberichte, Fernsehfilme und Dokumentarfilme.
    Keine audiovisuellen Mediendienste auf Abruf im Sinne dieses Gesetzes sind Angebote, bei denen die Bereitstellung von audiovisuellen Inhalten kein Hauptzweck der Dienste ist, sondern nur eine Nebenerscheinung darstellt. Das sind zum Beispiel Internetseiten, die nur zu Ergänzungszwecken audiovisuelle Inhalte enthalten, z. B. grafische Elemente, kurze Werbespots oder Informationen über ein Produkt oder nicht-audiovisuelle Dienste.

Anbieter nach § 1 TMG sind:

  • natürliche Personen,
  • juristische Personen (Firmen, Gesellschaften, rechtsfähige Vereine),
  • öffentliche Stellen (egal ob die Nutzung entgeltlich oder unentgeltlich ist),
die eigene oder fremde Telemedien zur Nutzung zur Verfügung stellen oder den bloßen Zugang zur Nutzung vermitteln (elektronische Informations- und Kommunikationsdienste) oder die die Auswahl und Gestaltung der angebotenen Inhalte wirksam kontrollieren (audiovisuelle Mediendienste auf Abruf).
Beispiele:
  • Inhaber einer Werbeseite (z. B. Firmenwebseite)
  • Betreiber eines Onlineshops (Werbeseite mit Einkaufsmöglichkeit)
  • Portalbetreiber (z. B. Internetauktion, Shopping-Portal, Informationsportal)
  • Händler auf Verkaufsplattformen: Händler, die ihre eigenen gewerblichen Angebote auf der von einem Dritten betriebenen Verkaufsplattform einstellen (z. B. Ebay-Händler)
  • Immobilienmakler oder Eigentümer mit ihren gewerblichen Angeboten auf Vermittlungsplattformen (z. B. Angebote auf Immoscout)

Geschäftsmäßig im Sinne des § 5 TMG ist:

  • nachhaltige Tätigkeit: Der Telemediendienst wird über einen längeren Zeitraum angeboten und nicht nur im Einzelfall.
  • in der Regel gegen Entgelt angeboten: Es kommt darauf an, ob ein vergleichbarer Inhalt normalerweise entgeltlich angeboten wird. Eine Absicht der Gewinnerzielung ist unerheblich.
Fazit: In der Regel muss jede Homepage, die nicht rein privat ist, die Pflichtangaben nach dem TMG enthalten. 
Achtung: Grundsätzlich gilt das Herkunftslandprinzip, so dass das TMG für einen in Deutschland niedergelassenen Anbieter von Telemedien grundsätzlich auch dann gilt, wenn die Telemedien in einem anderen Staat innerhalb der EU erbracht werden (§ 4 TMG). Bei Anbietern von audiovisuellen Mediendiensten auf Abruf wird das Herkunftsland nach besonderen Kriterien festgestellt, entscheidend ist dabei in der Regel der Ort, an dem die wirksame Kontrolle über den audiovisuellen Mediendienst ausgeübt wird (vgl. § 2a TMG).

2. Was gilt für gemeinnützige Vereine und Privatpersonen?

Sowohl bei privaten als auch bei gemeinnützigen Seiten handelt es sich um Telemediendienste. Ob der Dienst allerdings auch geschäftsmäßig ist oder nicht, hängt davon ab, ob der Inhalt der jeweiligen Seite (woanders) in der Regel entgeltlich angeboten wird oder nicht.
Gemeinnützige/soziale Einrichtungen handeln meist geschäftsmäßig und müssen die Informationspflichten beachten. Private Homepages und Blogs zu ausgewählten Themen sind dagegen in der Regel nicht geschäftsmäßig und müssen dann auch keine Informationspflichten beachten.
Achtung: Geschäftsmäßig können auch nicht-gewerbliche Angebote z. B. in Onlineshops sein, wenn der (eigentlich private) Anbieter regelmäßig eine größere Zahl von Angeboten einstellt.

3. Notwendige Angaben auf der Homepage

Folgende Angaben sind gemäß § 5 TMG auf einer Internetseite notwendig:
  • Name des Unternehmens, § 5 Abs. 1 Nr. 1 TMG
    Bei Handelsregister-Unternehmen und eingetragenen Kaufleuten (e. K.) ist der Firmenname anzugeben. Bei nicht im Handelsregister eingetragenen Einzelunternehmen ist der Vor- und Zuname des Unternehmers anzugeben ohne die Bezeichnung „Inhaber“ oder „Geschäftsführer“. Zusätzlich kann eine Geschäftsbezeichnung aufgeführt werden (z. B. Gebäudereinigung, Unternehmensberatung, Elektronikhandel, etc.).
  • Rechtsform des Unternehmens, § 5 Abs. 1 Nr. 1 TMG
    Dies gilt für alle Personen- und Handelsgesellschaften (Beispiele: GbR, oHG, KG, GmbH, UG (haftungsbeschränkt), AG, KGaA). Im Handelsregister eingetragene Kaufleute bezeichnen sich als „e. K.“.
  • Vertretungsberechtigter, § 5 Abs. 1 Nr. 1 TMG
    Anzugeben ist Vor- und Zuname der vertretungsberechtigten Person. Je nach Gesellschaftsform sind dies zum Beispiel Geschäftsführer (bei GmbH), Vorstand (bei AG oder Verein) oder Inhaber (bei e. K.). Bei nicht im Handelsregister eingetragenen Einzelunternehmen muss der Vor- und Zuname des Gewerbetreibenden angegeben werden.
    Achtung: Nicht Bezeichnungen wie Geschäftsführer / Geschäftsführung verwenden, da diese nur bei juristischen Personen verwendet werden dürfen.
  • Kapital, § 5 Abs. 1 Nr. 1 TMG
    Sofern Angaben zum Kapital gemacht werden, sind das Stamm- oder Grundkapital und der Gesamtbetrag der ausstehenden Einlagen anzugeben.
  • (Niederlassungs-)Anschrift, § 5 Abs. 1 Nr. 1 TMG
    Anzugeben ist die vollständige Postanschrift (d. h. Straßenanschrift) des Geschäftssitzes oder der Niederlassung, da die Zustellung von Schriftstücken und insbesondere gerichtlicher Korrespondenz möglich sein muss. Eine Postfachangabe genügt deshalb nicht.
  • Angaben zur Kontaktierung, § 5 Abs. 1 Nr. 2 TMG
    Es müssen Angaben vorhanden sein, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation ermöglichen, d. h. E-Mail-Adresse und Telefonnummer.
    Bei Telefonnummern gilt: Es sollte möglichst auch die jeweilige Landes- und Stadtvorwahl enthalten. Wird eine Mehrwertdiensterufnummer angegeben, muss auf deren Tarif ausdrücklich und deutlich wahrnehmbar hingewiesen werden. Es sollten allerdings nicht ausschließlich Mehrwertdiensterufnummern angegeben, sondern zusätzlich eine Rufnummer zum Basistarif angeboten werden.
  • Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde, § 5 Abs. 1 Nr. 3 TMG
    Werden Telemedien im Rahmen einer Tätigkeit erbracht, die der behördlichen Zulassung bedarf, müssen Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde samt Postadresse gemacht werden. Nach Möglichkeit sollte auch ein entsprechender Link zu dem Internetportal der zuständigen Behörde angegeben werden.
    Tätigkeiten mit behördlicher Zulassung sind unter anderem:
    - Versicherungsvermittler/-berater, Finanzanlagenvermittler / Honorar- Finanzanlagenberater / Immobiliardarlehensvermittler
    - Immobilienmakler
    - Darlehensvermittler
    - Bauträger
    - Baubetreuer
    - Wohnimmobilienverwalter
    - Gastronomiebetriebe gem. GastG
    - Güterkraftverkehr gem. § 3 Abs. 1 GüKG
    - Transportgewerbe gem. PBefG
Für erlaubnispflichtige Gewerbe gem. § 34c/d/f/h/i GewO finden Sie weitere Informationen im IHK-Merkblatt “Internet-Impressum bei erlaubnispflichtigen Gewerben nach § 34c/d/f/h/i GewO” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 85 KB) mit Beispielen.
Achtung: Bei einer Verlegung des Betriebssitzes ändert sich die zuständige Aufsichtsbehörde. Die aktuell zuständige Aufsichtsbehörde ist im Impressum anzugeben.
  • Registereintragungen, § 5 Abs. 1 Nr. 4 TMG
    Ist der Anbieter in einem Register eingetragen, muss das jeweilige Register (Handels-, Vereins-, Partnerschafts- oder Genossenschaftsregister) und die dazugehörige Registernummer angegeben werden.
    Bei Versicherungsvermittlern, -beratern, Finanzanlagenvermittlern, Honorar-Finanzanlagenberatern und Immobiliardarlehensvermittlern sollte die Vermittlerregisternummer angegeben werden.
  • Angaben im Falle reglementierter Berufe, § 5 Abs. 1 Nr. 5 TMG
    Reglementierte Berufe sind solche, deren Zugang gesetzlich geregelt und an den Besitz eines Befähigungsnachweises gebunden ist (z. B. Ärzte, Apotheker, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer) oder bei welchen die Führung eines beruflichen Titels von bestimmten Voraussetzungen abhängig ist (z. B. Architekten, Ingenieure, fast alle Heilberufe wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden).
    Bei Versicherungsvermittlern und -beratern, Finanzanlagenvermittlern, Honorar- Finanzanlagenberatern und Immobiliardarlehensvermittlern empfehlen wir auf Grund der Rechtsprechung vorsichtshalber, die zusätzlichen Angaben gemäß § 5 Abs. 1 Nr. 5 TMG im Impressum hinzuzufügen.
    Notwendige zusätzliche Angaben:
    - zuständige Berufskammer, welcher der Diensteanbieter angehört,
    - gesetzliche Berufsbezeichnung,
    - der Staat, in dem diese Berufsbezeichnung verliehen wurde,
    - jeweils geltende berufsrechtlichen Regelungen und wie diese zugänglich sind.
    Weitere Informationen finden Sie im IHK-Merkblatt „Internet-Impressum bei erlaubnispflichtigen Gewerben nach § 34c/d/f/h/i GewO“ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 85 KB) mit Beispielen.
  • Umsatzsteueridentifikationsnummer oder Wirtschaftsidentifikationsnummer, § 5 Abs. 1 Nr. 6 TMG
    Sofern der Anbieter eine Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27a des Umsatzsteuergesetzes bereits besitzt, muss diese ebenfalls angegeben werden. Aufgrund des TMG müssen aber keine Umsatzsteueridentifikationsnummern beim Bundesamt für Finanzen beantragt werden. Eine Umsatzsteuer-Ident.-Nr. wird nur dann benötigt, wenn nach dem Umsatzsteuergesetz innergemeinschaftliche Lieferungen getätigt werden.
    Wirtschafts-Identifikationsnummer: Der Gesetzgeber plant für die Zukunft eine sog. „Wirtschafts-Identifikationsnummer“ gem. § 139c der Abgabenordnung, die jedoch nur auf besondere Anforderung der Steuerbehörde vergeben werden soll. Das TMG hat diesen Fall deshalb schon vorsorglich mitgeregelt. Dies ist aber noch nicht aktuell, eine solche Nummer muss also bis jetzt nicht angegeben werden.
  • Abwicklung oder Liquidation, § 5 Abs. 1 Nr. 7 TMG
    Befindet sich eine AG, KGaA oder GmbH in Abwicklung oder Liquidation, sollte dies angegeben werden.
Achtung: Informationspflichten nach anderen Gesetzen und Bestimmungen (z. B. Dienstleistungsinformationsverordnung, Fernabsatzgesetz, Fernunterrichtsschutzgesetz, Teilzeit-Wohnrechtegesetz, Preisangaben- und Preisklauselgesetz, Preisangabenverordnung, Versicherungsaufsichtsgesetz, Versicherungsvermittlergesetz, handelsrechtliche Bestimmungen) müssen weiterhin zusätzlich beachtet werden.

4. Wo müssen diese Informationen platziert sein?

Die Anbieterkennzeichnung muss „leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar“ sein. Das heißt, sämtliche gesetzlichen Pflichtangaben müssen sich auf einer gesonderten, gut erreichbaren Seite der Homepage befinden. Ausreichend ist es nach der Rechtsprechung, wenn der Verbraucher durch Anklicken von zwei aufeinanderfolgenden Links auf die Seite mit den Anbieterinformationen geführt wird (sog. „2-Klick-Regelung“, BGH-Urteil vom 20.07.2006 – I ZR 228/03).
Die Bezeichnungen für diese Links sollten leicht verständlich sein. Durchgesetzt hat sich die Bezeichnung „Impressum“. Auch die Bezeichnungen „Kontakt“ oder „Anbieterkennzeichnung“ sind aber zulässig.
Achtung: In der Navigationsleiste sollen allerdings nicht mehrere Buttons (z. B. „Über uns“ und „Kontakt“ und „Impressum“) nebeneinander installiert sein, die jeder für sich den Eindruck erwecken, die erforderlichen Angaben könnten hier zu finden sein.
Ideal ist es, wenn sich der entsprechende Button (z. B. „Impressum“) immer an der gleichen Stelle auf jeder Seite des Auftritts in der Navigationsleiste befindet. Außerdem sollte er möglichst sofort sichtbar sein und nicht am unteren Rand einer Seite installiert sein, wenn er nur durch „scrollen“ erreicht werden kann.

5. Was passiert bei Missachtung dieser Informationspflichten?

Anbieter, die absichtlich oder fahrlässig die oben beschriebenen Informationen überhaupt nicht, fehlerhaft oder unvollständig erteilen, haben mit einer Geldbuße bis zu einer Höhe von 50.000 Euro zu rechnen (§ 16 Abs. 2 Nr. 1 TMG). Häufiger ist aber eine wettbewerbsrechtliche Abmahnung durch Konkurrenten oder Verbände. Der Anbieter ist in solchen Fällen zur Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung (die angedrohte Strafe beträgt meist mehrere Tausend Euro) sowie zur Tragung der Rechtsanwaltskosten (meist mehrere Hundert Euro, teilweise bis zu 1.000 Euro) verpflichtet.

6. Muster für ein Internet-Impressum

Beispiel für ein Impressum einer natürlichen Person (Einzelunternehmer):

Hans Mustermann
Software Consulting Mustermann
Hauptstraße 2
99999 Musterstadt
Telefon: 0999 1234567
Fax: 0999 12345678
E-Mail: mustermann@xy.de
USt-IdNr.: DE 9876543 (sofern vorhanden)

Beispiel für ein Impressum einer juristischen Person (hier GmbH):

Software-Consulting Bieder & Muster GmbH
Geschäftsführer: Max Mustermann, Hans Biedermann
Hauptstraße 2
99999 Musterstadt
Telefon: 0999 1234567
Fax: 0999 12345678
E-Mail: mustermann@xy.de
Handelsregister: AG Musterstadt, HRB 12345
USt-IdNr.: DE 9876543 (sofern vorhanden)

Dieses Merkblatt soll – als Service Ihrer IHK – nur erste Hinweise geben und erhebt daher keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Obwohl es mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt wurde, kann eine Haftung für die inhaltliche Richtigkeit nicht übernommen werden.