Industriegipfel Brandenburg

Regionale Wirtschaft durch Strompreise benachteiligt

Potsdam, 05.06.23 - „Unternehmen, die heute Strom für 2030 kaufen, bezahlen immer noch doppelt so viel wie vor der Energiekrise. Für unsere Betriebe bedeutet das eine mittel- und langfristige Benachteiligung im internationalen Wettbewerb.“ Das sagte Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam, heute auf dem Industriegipfel Brandenburg in der Potsdamer Staatskanzlei, an dem neben Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach ebenfalls Akteure aus der Industrie, aus Kammern und Wirtschaftsverbänden teilnahmen.
„Zwar ist Deutschland bei der Gas- und Stromversorgung besser über den Winter gekommen als befürchtet. Jedoch bleiben die Herausforderungen für die regionalen Unternehmen enorm hoch, denn die deutschen Strompreise haben sich im europäischen und internationalen Vergleich auf einem extrem hohen Niveau verfestigt. Viele Mittelständler, Zulieferer, aber auch Dienstleister und Händler fragen sich, wie sie mit den weiter steigenden Strompreisen zurechtkommen sollen. Ein Umschwenken von fossilen Energieträgern auf Elektroenergie in den Betrieben wird so schwerlich gelingen.“
Ina Hänsel, IHK-Präsidentin
Das vom Bund vorgeschlagene Modell eines so genannten Industriestrompreises für einen beschränkten Adressatenkreis werde die Probleme nicht lösen, so die IHK-Präsidentin. Stattdessen sollte der Staat bis auf weiteres Steuern, Umlagen und Entgelte möglichst komplett übernehmen bzw. so stark wie möglich verringern.