Internationaler Frauentag

Chefin werden durch Unternehmensnachfolge

Potsdam, 7. März 2022 – Etwa ein Drittel aller Führungspositionen sind in Brandenburgs Betrieben mit Frauen besetzt. Das ist gegenüber dem Bundesdurchschnitt von nur einem Viertel zwar ein Spitzenwert, doch bleiben auch hier die Unternehmensgründungen häufig Männersache: Laut einer aktuellen IHK-Start-up-Studie liegt der Gründerinnen-Anteil bei den Jungunternehmen in Brandenburg bei nur 16 Prozent. Auch bundesweit ist die Zahl nur zwei Prozentpunkte höher.
„Zwar wird inzwischen die knappe Hälfte aller Gründungsberatungen mit Frauen durchgeführt, doch es bleiben noch zu viele große Chancen ungenutzt. So rollt jetzt eine große Welle von Unternehmensnachfolgen auf uns zu. Allein im Land Brandenburg stehen bis zum Jahr 2026 fast 5.000 übergabereife Betriebe vor dem Generationswechsel. Mein Tipp lautet: Hier können neue Chefinnen in funktionierende Unternehmen einsteigen. Um dies zu erleichtern und die entsprechenden Kontakte anzubahnen, beraten wir IHKs hierzu mit eigens dafür aufgebauten Projektteams.“
Ina Hänsel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Potsdam und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs im Land Brandenburg
Nachweislich gehe es aber insgesamt noch zu vorsichtig aufwärts: So habe es im Jahr 2022 im Land Brandenburg 13.870 Neugründungen von insgesamt 15.325 Gewerbetreibenden gegeben, wovon 5.119 Frauen sind (33,4 Prozent).  Im Jahr zuvor war es laut dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg ein Prozentpunkt weniger. Bei Brandenburgs IHKs fanden im Jahr 2022 insgesamt 1.302 Gründungsgespräche statt - davon 565 mit Frauen (43 Prozent). Der DIHK-Gründerreport belegte im Jahr 2021 deutschlandweit nur 34 Prozent.
Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) ist eine Kooperation der drei Industrie- und Handelskammern im Land Brandenburg. Sie vertritt die Interessen von etwa 160.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.