Wie die Heringe (7-8/2018)

Ausgebombt: die schwierige Suche nach Büroräumen

Es war der schwerste Luftangriff auf Ludwigshafen: In der Nacht vom 5. auf 6. September 1943 wurde mit dem größten Teil der Ludwigshafener Innenstadt auch das IHK-Gebäude am Ludwigsplatz zerstört und brannte bis auf die Kellermauern nieder.
Schon im August waren die Buchhaltung und die Beitragsabteilung nach Neustadt ausgelagert worden, nun folgten die Sachdezernate Wehrwirtschaft und Berufsausbildung. Die Hauptgeschäftsführung blieb mit den übrigen Dezernaten in Ludwigshafen und musste bis zum Kriegsende insgesamt sechsmal umziehen, da jeder neue Unterschlupf bald wieder von Bomben getroffen wurde.
Bei Kriegsende hatte die Geschäftsstelle der Kammer ihren Sitz im Keller des zerbombten Gebäudes der Bayerischen Notenbank in der Bismarckstraße. Schwierige Arbeitsverhältnisse, wie man sich denken kann, die auch nach Kriegsende nicht viel besser wurden. Hier erhielt die Kammer zunächst Asyl im Amtsgericht, dann in einem Bürogebäude der Firma Halberg Maschinenbau, wo man "wie die Heringe" zusammensaß, wie Präsident Dr. Bernhard Landmesser dem Oberbürgermeister 1946 schrieb. Am 28. März 2952 war es dann endlich so weit: der Kammer-Neubau am Ludwigsplatz wurde eingeweiht.