Konstituierende Sitzung des IHK-Industrieausschusses

Konstituierende Sitzung des IHK-Industrieausschusses

In der konstituierenden Sitzung des IHK-Industrieausschusses am 26. Juli 2022 wurde Franz Rieger  in seinem Amt bestätigt und einstimmig als Vorsitzender für die Wahlperiode 2022 bis 2026 wiedergewählt. Rieger, Inhaber der Firma Rieger Metallveredlung GmbH & Co. KG in Steinheim, steht seit dem Jahr 2013 an der Spitze des IHK-Industrieausschusses.
In der Sitzung dieses Gremiums, das die Vollversammlung bei industrierelevanten Themen unterstützt und berät, gratulierte Erhard Zwettler, stellvertretender Bereichsleiter und Branchenkoordinator Industrie bei der IHK Ostwürttemberg, auch im Namen von IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler dem alten und neuen Vorsitzenden zur Wiederwahl. Er freue sich auf eine auch zukünftig gute und erfolgreiche Zusammenarbeit. Zwettler hob hervor, dass die IHK auf die Expertise und die Hinweise der Ausschussmitglieder angewiesen ist, um die Stimme der Wirtschaft in der Politik wirkungsvoll einzubringen.
Nach Begrüßung und Vorstellungsrunde folgte der Vortrag von Thomas Eble, Verbandsdirektor Regionalverband Ostwürttemberg, der den Entwurf des Regionalplans 2035 vorstellte. Der Regionalverband Ostwürttemberg erstellt derzeit diesen fortgeschriebenen Regionalplan. Dieser enthält auch ein Kapitel zur regionalen Verkehrsinfrastruktur für die Region Ostwürttemberg. Das Fortschreiben des Regionalplans beeinflusst auch die künftige Energieversorgung: Flächen für Photovoltaik und Windkraftanlagen werden darin vorgesehen. Angesprochen wurde der Infrastrukturbedarf, der für neuausgewiesene Gewerbeflächen notwendig ist und bereits bei der Planung mitgedacht werden soll. Beim Aufstellen des Regionalplans müssen mögliche Nutzungskonflikte berücksichtigt werden.
Anschließend folgte die Projektvorstellung STRAteGO, die eine Transformation in Gewerbegebieten beschreibt. Dabei soll auf die Ausrichtung künftiger Gewerbeflächen eingegangen werden. Künftige Anforderungen an Gewerbeflächen sollen rechtzeitig einbezogen werden.
Als dritter Punkt wurden die interessanten Ergebnisse einer Betriebsbefragung von Dr. Hany Elgendy, Inhaber und Geschäftsführer des Planungsbüros ProRaum Consult in Karlsruhe, vorgestellt. Demografie, Fachkräftemangel sowie die Energie- und Mobilitätswende stehen dabei neben einer Vielzahl weiterer Punkte im Fokus. Daraus sollen Handlungsfelder für die Konzeption künftiger Gewerbeflächen abgeleitet werden.
Ausschuss beschließt Positionspapier
Das im Ausschuss vorgestellte Positionspapier „Gasmangellage und Versorgungssicherheit“ (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 63 KB) war durch Rückmeldungen aus den Unternehmen sowie einem Austausch von Firmenvertretern verschiedener Branchen auf Einladung der IHK Ende im Juli entstanden. Aus der Diskussion wurden Forderungen und Appelle an die Bundespolitik abgeleitet. Dabei bekräftigen die Unternehmen ihre Bereitschaft, ihren Teil zur raschen Energieeinsparung zu leisten, betonen aber gleichzeitig, dass ein Abschalten von Produktionsanlagen in den Betrieben die komplexen Versorgungs-, Liefer- und Wertschöpfungsketten massiv stören würde.
„Industrielle Produktion folgt keinem Selbstzweck, sondern hält diese Versorgungsketten aufrecht“,
betont IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Es herrsche ein Wirtschaftskrieg, in dem sich die deutsche Volkswirtschaft und mit ihr die Unternehmen befinden, heißt es in dem Positionspapier. Die Unternehmen fordern, dass sie bei einer wahrscheinlich werdenden Gasmangellage mit ausreichend bemessener Vorlaufzeit über eine Stilllegung ihrer Produktionsanlagen informiert werden.

v.l. Herr Rieger, Inhaber der Firma Rieger Metallveredlung GmbH & Co. KG in Steinheim und Herr Zwettler, IHK Ostwürttemberg, Stv. Bereichsleiter Standortpolitik | Unternehmensförderung