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IHK Ostwürttemberg zeigt an der DHBW Ausstellung zu Transformationsbeispielen 23.4.2024

Den Wandel in Unternehmen dokumentiert

Bis Ende Mai 2024 ist an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Heidenheim in der Marienstraße 20 eine Ausstellung zur Transformation in Unternehmen zu sehen. Die Ausstellung „Transformationsbeispiele“ dokumentiert auf zehn Schautafeln den Wandel der Firmen RUD Kettenfabrik, Papierfabrik Palm sowie der Arnulf Betzold GmbH. Hinzu kommen Erläuterungen zum Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg mit seinen drei Standorten sowie dem innerhalb der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ etablierten Transformationsnetzwerk.

Ziel ist, die Region durch die visuelle Darstellung positiv gestalteter Transformationsprozesse strahlen zu lassen. Die als Pilotausstellung konzipierte Schau soll die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für die Initiative „Zukunft Ostwürttemberg“ verstärken und auch als mutmachendes Standortmarketing dienen.
„Transformationsprozesse in Unternehmen sollen durch die Ausstellung für eine breite Öffentlichkeit verstehbar und nachvollziehbar werden“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
„Durch eine Emotionalisierung eher theoretischer Analyseprozesse innerhalb der Initiative ‚Zukunft Ostwürttemberg‘ soll neues Interesse an Transformationsthemen auch bei davon betroffenen Menschen geweckt werden.“

Vierte Station der Wanderausstellung
Im Frühsommer 2023 startete die Wanderausstellung bei der IHK in Heidenheim. Danach wurde sie im Landratsamt des Ostalbkreises sowie an der Hochschule in Aalen gezeigt. Seit Mitte März macht sie nun Station an der DHBW in Heidenheim und ist dort im 5. Obergeschoss zu sehen.
“Wir freuen uns, dass die Ausstellung nun wieder zurück in Heidenheim ist und wir diese beherbergen dürfen“,
so Prof. Dr.-Ing. Dr. Rainer Przywara, Rektor der DHBW Heidenheim.
„Die Transformation verändert Unternehmen und damit auch uns als Hochschule, denn wir passen unsere Inhalte der akademischen Ausbildung von Fach- und Führungskräften für die Region dynamisch den Anforderungen unserer Dualen Partner an. Die Ausstellung zeigt die Unternehmenstransformation auf sehr anschauliche Weise.“

Begleitet werden die Informationen auf den Schautafeln durch Exponate, die von den in der Ausstellung dargestellten Firmen beigesteuert wurden.

Info:
Ausstellung „Transformationsbeispiele“

Die Ausstellung mit Schautafeln und Exponaten ist noch bis Ende Mai an der DHBW Heidenheim, Marienstraße 20, 89518 Heidenheim im 5. Obergeschoss, Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr zu sehen.

Rechtsausschuss der IHK Ostwürttemberg erörtert gesetzliche Neuerungen 19.04.2024

AI-Act: Sorge wegen des hohen Standards bei der Regulierung

Am 20. März 2024 tagte der Rechtsausschuss der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim. Unter Leitung des Ausschussvorsitzenden Dr. Michael Banz, Leiter der Rechtsabteilung der Paul Hartmann AG, Heidenheim, wurden aktuelle rechtliche Herausforderungen und gesetzliche Neuerungen besprochen. Erörtert wurden neben den jüngsten Russland-Sanktionen die diskutierte Ausweitung des Unterlassungsklagen-Gesetzes und des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) auf das Arbeitsrecht sowie das geplante Recht auf Reparatur.
Ein besonderer Fokus lag auf dem sogenannten AI-Act - ein Vorhaben der EU zur Regulierung der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Unter den Mitgliedern des Rechtsausschusses bestand Einigkeit, dass eine angemessene und zurückhaltende Umsetzung des AI-Acts notwendig ist. Es besteht die Sorge, ein möglicherweise zu hoher EU-weiter Regulierungsstandard könne im internationalen Vergleich Wettbewerbsnachteile nach sich ziehen.
Zudem wurden die aktuellen Entwicklungen zur EU-Lieferketten-Richtlinie (Corporate Sustainability Due Diligence Directive - CSDDD) diskutiert. Trotz der Enthaltung Deutschlands wurde hierzu jüngst auf EU-Ebene einem Kompromisstext zugestimmt, der aller Voraussicht nach noch im April 2024 vom Europäischen Parlament angenommen werden wird. Sollte eine entsprechende europäische Vorgabe folgen, ist nach Einschätzung der Mitglieder des IHK-Rechtsausschusses eine Eins-zu-Eins-Umsetzung dieser Richtlinie in nationales Recht zwingend. Weitergehende Regulierungen durch den deutschen Gesetzgeber müssten vermieden werden, um zusätzliche Standortnachteile innerhalb Europas zu vermeiden.
Die Ergebnisse einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurden vorgestellt. Die Umfrage liefert eine gute Datenbasis zu einer Weiterentwicklung der DSGVO. Es wurde deutlich, dass Anpassungen erforderlich sind. Insbesondere sollten Erleichterungen – beispielsweise im Verfahrensverzeichnis – geschaffen werden. Eine höhere Rechtsklarheit infolge besserer Abstimmung der Datenschutzaufsichtsbehörden der Länder sollte befördert und die EU-weite Harmonisierung der Umsetzung vorangetrieben werden.
Fachkräfteallianz Ostwürttemberg startet neue Projekte und Kooperationen 11.4.2024

Gemeinsames Vorgehen gegen den Fachkräftemangel

Bei der jüngsten Strategiesitzung der Fachkräfteallianz in der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg machten die regionalen Akteure deutlich, wie wichtig es ist, dem Fachkräftemangel mit multiplen Ansätzen und Projekten entgegenzuwirken, um so alle Zielgruppen mitzudenken und zu erreichen. Im Anschluss an die Impulse diskutierten und priorisierten die Teilnehmenden Maßnahmen aus dem aktuellen Aktionsprogramm und brachten Optimierungsideen und neue Kooperationsmöglichkeiten ein.

Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, verdeutlichte, dass bezahlbarer Wohnraum ein Schlüsselfaktor bei der künftigen Gewinnung von Fachkräften sei. Hier seien neue Konzepte nötig, um diesen zur Verfügung zu stellen. Auch die Fachkräftesicherung in sozialen Berufen sei von enormer Wichtigkeit, denn immer mehr Menschen werde der Berufseinstieg durch die Pflege Angehöriger oder nicht ausreichender Angebote bei der Kinderbetreuung erschwert.

Für Peter Polta, Landrat des Landkreises Heidenheim, der auch im Namen von Landrat Dr. Joachim Bläse begrüßte, gehören Fachkräftesicherung und Qualifizierung zu den Topthemen der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“. Da das Thema internationale Fachkräftegewinnung jetzt und in Zukunft immer mehr an Relevanz gewinne, sei es umso erfreulicher, dass das Welcome Center Ostwürttemberg mit neuen Partnern wie der IHK, der Handwerkskammer, den Großen Kreisstädten Heidenheim und Giengen an der Brenz sowie dem Landkreis Heidenheim ausgeweitet werden konnte.

Markus Kilian, Geschäftsführer der Südwestmetall-Bezirksgruppe Ostwürttemberg, gab Einblicke in die Future Skills Studie, die im Jahr 2024 durch die Agentur Q aktualisiert wird.
Er stellte die wichtigsten Ergebnisse aus der Beschäftigtenbefragung des Bildungswerkes vor, die im Rahmen des Transformationsnetzwerkes durchgeführt wurde und die Qualifizierungsbedarfe von 800 Beschäftigten ermittelte. Der höchste fachliche Qualifizierungsbedarf ist im Bereich des Data Management gegeben, überfachlich ist es vor allem Kommunikation und Überzeugungsvermögen. Aktuell werden durch eine Gap-Analyse potenzielle Angebotslücken in beruflichen Kompetenzbereichen identifiziert.

Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ostwürttemberg, gab aktuelle Einblicke in den Arbeitsmarkt und die demografische Entwicklung in der Region.
Sie betonte, dass ohne Zuwanderung und steigende Erwerbsquoten die Zahl der Personen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, deutschlandweit bis zum Jahr 2035 um über 7 Millionen sinken werde. In Ostwürttemberg sind 22,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten älter als 55 Jahre, was eine enorme demografische Lücke darstelle, die sich in den kommenden Jahren auftue. Wichtigste Handlungsfelder seien deshalb, eine Erleichterung des Berufseinstieges, die Stärkung der beruflichen Weiterbildung, die Erschließung von inländischen Potenzialen, die Stärkung von Erwerbsbiografien sowie die Erleichterung der Zuwanderung.

Prof. Dr. Harald Riegel, Rektor der Hochschule Aalen, betonte das Problem des Ingenieurmangels. Seit Jahren sei die Zahl der Studierenden in diesem Bereich rückläufig. Dies verstärke den Druck auf die Hochschulen, internationale Studierende für ein Studium in Deutschland zu begeistern und auf die Firmen, diese mit Praxisplätzen für einen Berufseinstieg in Ostwürttemberg zu versorgen. Er plädierte ebenfalls dafür, auf die PISA-Ergebnisse zu reagieren und systemübergreifend zu denken und zu handeln.

Die Mitglieder der Fachkräfteallianz Ostwürttemberg sind:


Manufacturing X im digiZ in Aalen 2.4.2024

Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts

Am 20. März 2024 hielt das digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg, in Zusammenarbeit mit der Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg und dem VDMA die Veranstaltung „Manufacturing X – Daten teilen für mehr Resilienz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsstärke im Maschinenbau“ ab.
Den rund 90 Teilnehmenden bot sich dabei ein spannender Einblick in die Bedeutung von Daten für die Zukunft des Maschinenbaus. In Fachvorträgen von Branchenexperten wie Björn Sautter von Festo SE & Co. KG, Felix Witzelmaier von fischertechnik GmbH sowie Robert Dietze und Sven Jänicke von Carl Zeiss Digital Innovation GmbH wurde die Bedeutung der digitalen Transformation im Maschinenbau und der gemeinsamen Nutzung von Daten im Wertschöpfungsnetzwerk hervorgehoben.
Beim Rundgang durch den Schauplatz Industrie 4.0, dem Kompetenzzentrum der Zeiss Automation sowie an der Simulation einer agilen Produktionsstrecke von fischertechnik wurden unter anderem Beispiele für die Umsetzung von Daten Sharing und digitalen Zwillingen in der Produktion präsentiert.
Höhepunkt war die Präsentation eines mit einer 3D-Kamera von 3D Global bestückten, fahrerlosen Transportsystems. Überall dort, wo der Anwender nicht am Ort des Geschehens sein kann, muss ihm durch andere Hilfsmittel ein möglichst realer Eindruck der Umgebung gegeben werden. Durch die Betrachtung auf einem autostereoskopischen Bildschirm konnte ohne 3D- Brille die räumliche Tiefenwahrnehmung des Auges nachempfunden werden.
Mit 5G-Technologie werden die Signale in Echtzeit kabellos übertragen und können auf einem Monitor in 3D an einem anderen Ort angezeigt werden, so dass eine Fernsteuerung des Systems zum Beispiel aus dem Homeoffice möglich ist.
Am Ende der Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, Fragen zu stellen und Möglichkeiten für eine Beteiligung an der Manufacturing-X-Initiative zu erkunden. Das abschließende Get Together wurde zu einem anregenden Austausch mit den Experten von vielen Teilnehmern genutzt.
Für weitere Informationen zu Initiativen des digiZ | Digitalisierungszentrums Ostwürttemberg besuchen Sie die Seite www.digiz-ow.de.


Schüler schnuppern in verschiedenen Berufen

Praktikumswochen Baden-Württemberg

Mit den Praktikumswochen Baden-Württemberg können Schülerinnen und Schüler seit 11. März 2024 und noch bis zum Ende der Osterferien am 5. April 2024 die Vielfalt der Berufe erleben und direkte Einblicke in verschiedene Unternehmen gewinnen.
„Praktikumswochen sind ideal, um einen ersten Schritt in die Berufswelt zu gehen“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Online konnten von den Schülerinnen und Schülern Tagespraktika bei Betrieben in ihrer Umgebung gebucht werden. So können sich die Jugendlichen ein authentisches Bild von Ausbildungsberufen machen und sich mit den eigenen Berufswünschen auseinandersetzen. Die Unternehmen profitieren ebenfalls, denn sie können dadurch potenzielle Auszubildende für sich gewinnen.
„Bei der Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten und Studiengängen ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler gut orientiert ihre Berufswahl treffen. Die Praktikumswochen Baden-Württemberg tragen dazu bei, jungen Menschen die große Bandbreite von Berufen zu zeigen“,
erklärt Sirko Nell, Bereichsleiter Bildung bei der IHK Ostwürttemberg. Die Jugendlichen erhalten bei den Praktikumswochen wertvolle Praxiserfahrungen.
Die Vermittlungsplattform zu den Praktikumswochen Baden-Württemberg unterstützt landesweit junge Menschen ab der 8. Klasse bei der Suche nach Tagespraktika in verschiedenen Berufsfeldern und Betrieben. Für ein Praktikum während der Schulzeit vor den Osterferien konnten Schülerinnen und Schüler eine Befreiung vom Unterricht beantragen.
Eine erste Bilanz zeigt die hohe Nachfrage nach den Praktikumsplätzen. Für Ostwürttemberg hatten sich auf der Vermittlungsplattform für die laufenden Praktikumswochen 51 Unternehmen sowie 116 Schülerinnen und Schüler registriert.
Der zweite Aktionszeitraum der Praktikumswochen 2024 findet rund um die Herbstferien vom 14. Oktober bis 31. Oktober statt. Informationen für Jugendliche sowie für Unternehmen gibt es unter:
www.praktikumswochen-bw.de
Kontakt: Monika Schmid-Ritz, Telefon 07321 324-199, schmid-ritz@ostwuerttemberg.ihk.de
Info Praktikumswochen
Die Praktikumswochen Baden-Württemberg werden gemeinsam durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, den Arbeitgeberverband Südwestmetall, den Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag und den Baden-Württembergischen Handwerkstag finanziert und durch die Partner des Ausbildungsbündnisses Baden-Württemberg und SCHULEWIRTSCHAFT Baden-Württemberg unterstützt.
IHK Ostwürttemberg spricht sich erneut gegen Landesmaut aus 25.3.2024

Rentschler: „Keine zusätzlichen Belastungen und Nachteile für regionale Unternehmen“

Die IHK Ostwürttemberg wendet sich erneut gegen die Pläne für eine Landesmaut auf Land- und Kreisstraßen von Verkehrsminister Winfried Hermann (B’90/Die Grünen).
„Wir wehren uns gegen eine Wettbewerbsbenachteiligung sowie eine zusätzliche finanzielle Belastung unserer Mitgliedsunternehmen durch eine Landesmaut in Baden-Württemberg“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Verkehrsminister Hermann hält an seinen Plänen zur Einführung einer solchen Landesmaut fest. Vor Spediteuren und Vertretern von Verkehrs- und Unternehmerverbänden hatte er diese Woche in Stuttgart seine Pläne dazu bekräftigt. Die Landesregierung hatte jüngst noch erklärt, die Pläne bis 2026 nicht weiter zu verfolgen.
„Die IHK Ostwürttemberg warnt vor der Einführung einer singulären Maut in Baden-Württemberg. Die Unternehmen sind durch die schwache Konjunktur sowie die weiteren Rahmenbedingungen infolge des Ukraine-Kriegs stark unter Druck“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler. Er verweist zudem auf die seit dem 1. Dezember 2023 gestiegene und ausgedehnte Lkw-Maut auf Bundesstraßen.
Angesichts dieser starken Erhöhung der Straßennutzungsgebühren warnt die regionale Wirtschaft vor einer drohenden Doppelbelastung für die Firmen. Die Ausweitung des mautpflichtigen Straßennetzes in Baden-Württemberg würde für den Standort einen Wettbewerbsnachteil bedeuten. So könnten baden-württembergische Betriebe ihre Leistungen in anderen Bundesländern nicht mehr konkurrenzfähig anbieten, da sie die höheren Anfahrts- und Transportkosten an die Kunden weitergeben müssten. Gerade an der Grenze zu Bayern würden die Unternehmen benachteiligt.
Weder andere Bundesländer noch das Bundesverkehrsministerium unterstützen diese Pläne für einen Alleingang der Landesregierung.
„Ein Kilometergeld für Landes- und Kreisstraßen im Land erhöht nicht nur die Transportkosten für Waren und Dienstleistungen, sondern auch die Bürokratielast für unsere Mitgliedsfirmen. Was sie in dieser wirtschaftlichen Situation brauchen, sind deutliche und rasche Entlastungen“,
sagt Thilo Rentschler
„Große Herausforderung“ 21.3.2024

IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler: "Energiewende erfordert massiven Netzausbau und enorme Investitionen."

Für IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ist die Energiewende eine Operation am offenen Herzen: Wenn Bayern und Baden-Württemberg ihr Ziel erreichen wollen, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein, müssen nicht nur die Netze massiv ausgebaut werden, sondern sind auch gewaltige Investitionen nötig. Allein im Gebiet der Netze ODR, der Netztochter der EnBW ODR, die nach eigenen Angaben 185.000 Strom- und 18.000 Gaskunden  zwischen Hohenloher Ebene und dem Donauried, zwischen dem Welzheimer Wald und dem Ries zuverlässig und sicher mit Energie beliefert, beläuft sich der Bedarf in den Jahren zwischen 2031 und 2045 auf 3,8 Milliarden Euro. Das sind pro Jahr 250 Millionen, was fast eine Verzehnfachung der 30 Millionen Euro bedeutet, die das Versorgungsunternehmen zur Zeit jährlich investiert. Diese Zahlen hat der kaufmännische Vorstand Frank Reitmajer bei einer Veranstaltung im Bildungszentrum der IHK Ostwürttemberg in Aalen genannt.

Er machte zugleich deutlich, dass es eine große Herausforderung sein wird, nicht nur diese Summen zu mobilisieren, sondern auch die dafür notwendigen Firmen, Zulieferer und Fachkräfte zu finden. Dabei seien Ostwürttemberg und das Ries bereits eine Energiewenderegion, assistierte Matthias Steiner, der Chef der Netze ODR. Trotzdem sei dies erst der Anfang. Allerdings wäre es jetzt noch nicht möglich, jedes Jahr eine viertel Milliarde zu investieren, selbst wenn das Geld da wäre.
„Der Markt schafft die Mengen noch nicht. Das alles ist enorm herausfordernd!“

Das Interesse an der Gewinnung von Energie aus den Erneuerbaren hat sich den Referenten zufolge zwischen 2017 und 2023 um den Faktor 17 gesteigert. So hat sich die Einspeisemenge bei der Netze ODR von knapp 100 Megawatt pro Jahr in 2017 auf inzwischen 1,5 Gigawatt gesteigert. Auf 30 Prozent der Dächer seien inzwischen Photovoltaikanlagen installiert. Es gebe enorme Wachstumsraten beim Ausbau der Erneuerbaren. Um aber die Klimaneutralität zu schaffen, müssten die Netze, die jetzt weitgehend gesättigt seien, massiv ausgebaut, nahezu verdoppelt werden. Außerdem müssten die alten Netze ertüchtigt werden.

Die Herausforderung dabei: Die Einspeisung und der Bezug von Energie müssen jede Sekunde im Gleichgewicht sein. Aber: Im Winter sei man auf Importe angewiesen, während man es im Sommer es tagsüber in der Regel mit einem Überangebot zu tun habe. Diese so genannte Volatilität werde immer größer. Steiner stellte aber auch klar, dass er die Gefahr eines Blackouts für sehr gering hält. Die Versorgungssicherheit sei gegeben, aber es sei auch ein großer Energiehunger da.

Das alles schlage sich im Strompreis nieder. Auch die Netzentgelte werden massiv steigen, sagte Steiner voraus. Sie könnten sich bis 2045 verdreifachen. Bezahle man jetzt zwölf Cent pro Kilowattstunde, so werde dieser Preis auf 35 Cent steigen, so viel, wie man jetzt insgesamt für die Kilowattstunde Strom bezahle. Und dies treffe allein die Verbraucher, denn die Einspeiser würden nicht zur Kasse gebeten. Man müsse darüber nachdenken, ob diese Regelung beibehalten wird, sagte Reitmajer. Dieser dramatische Anstieg der Kosten werde für die Industrie ein großes Problem sein, zumal die Lasten der Energiewende ungleich verteilt seien.

Die Entgelte seien nicht in allen Regionen gleich, die mit viel Erneuerbaren wie Ostwürttemberg/Ries seien besonders betroffen. Das wolle die Bundesnetzagentur ändern, für die Ostalb und das Ries wäre das sehr gut, sagte Steiner.
„Denn unsere Region ist auf Platz 5 in Deutschland!“
Um die gewaltigen Investitionen zu schultern, brauche es attraktive Rahmenbedingungen und Anreize für private Investoren, war er sich mit Frank Reitmajer einig. Auch müsse der Ausbau der Übertragungsnetze von Nord nach Süd deutlich beschleunigt werden, es brauche bundesweit einheitliche Netzentgelte für die Industrie und den Abbau der „Genehmigungsbürokratie“, wie es die Referenten nannten. Und nicht zuletzt:
Energie müsse gespart werden, indem man sie möglichst effizient nutze.

Damit Baden-Württemberg bis 2040 klimaneutral wird, müssen die Kommunen mitziehen. Die Stadt Aalen will dieses Ziel bereits im Jahr 2035 erreichen. „Das ist übermorgen“, sagte Norbert Saup von den Stadtwerken Aalen. Er referierte zum Thema „Kommunale Energieleitplanung – Herausforderung und Chance für Stadtwerke“. Als Elemente eines kommunalen Wärmeplans nannte er eine Bestands- und eine Potenzialanalyse, ein Zielszenario und eine Wärmewendestrategie. Im Energieleitplan sei der Strom ebenso berücksichtigt wie der Verkehr, wobei zu bedenken sei, dass Aalen mit 50 Prozent einen hohen Industrieanteil habe.

Es sei fraglich, ob die Energiewende mit den heutigen Mitteln umzusetzen sei. Die Herausforderungen seien gewaltig und es brauche ein Finanzkonzept, denn das Geld könne man sich nicht einfach bei der Bank holen, und man brauche operative Umsetzungskapazitäten. Es bestehe dann aber auch die Chance, dass der Anteil der importierten Energie zurückgehe zugunsten der einheimischen, selbst produzierten. Damit würde auch das Geld in der Region bleiben.

IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler nannte die Energiewende eine Operation am offenen Herzen. Es gehe um eine sichere und bezahlbare Energie und um einen Systemwechsel, für den man Zeit und viele Überlegungen brauche. Hinzu komme, dass dies in Konkurrenz zu vielen anderen drängenden Themen stehe wie etwa dem der äußeren Sicherheit angesichts des Krieges in der Ukraine. Wegen ihm sei die Lage nicht normal und die Bundesrepublik befinde sich in einer wirtschaftlichen Rezession, die Volkswirtschaft sei stark belastet. Der Krieg habe zu einem Energiepreisschock geführt, den der Staat mit viel Geld abzufedern versuche.
Die Region warte jedoch nicht auf Lösungen, sie habe mit der Zukunftsoffensive beschlossen, ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. An die Politik appellierte er, diese Herkulesaufgabe, wie er es nannte, gemeinsam zu lösen, unabhängig von der jeweiligen Parteifarbe. Auch die Direktorin des Regionalverbandes Ostwürttemberg, Franka Zanek, unterstrich, dass die Energiewende ein Anliegen der ganzen Region sei. Die rege Diskussion moderierte Erhard Zwettler, bei der IHK stellvertretender Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung. 

Betrugsversuch durch Angreifer

Phishing-Kampagne greift gezielt Mitgliedsunternehmen der IHK Ostwürttemberg an

Ostwürttemberg. Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind erneut von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe ist daher dringend abzuraten. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHK Ostwürttemberg ist technisch nicht möglich, weshalb die IHK Ostwürttemberg ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft. Bereits im Dezember letzten Jahres hatten Angreifer mit einer sehr ähnlichen Methode versucht, sich Daten von Unternehmen zu erschleichen.
Auch zahlreiche Unternehmen in Ostwürttemberg erhalten im Rahmen des Angriffs vorgeblich von der IHK Ostwürttemberg versendete E-Mails mit dem Betreff Industrie- und Handelskammer Daten Aktualisierung. In der Nachricht fordern die Angreifer unter dem Vorwand einer angeblich erforderlichen Aktualisierung von Kontaktdaten zu einer Dateneingabe auf. Mit Klick auf den in den E-Mails hinterlegten Link öffnet sich ein Website-Formular, das dem Design der IHK Ostwürttemberg nachempfunden ist und neben allgemeinen Unternehmensdaten die Namen von Ansprechpersonen sowie Kontoinformationen abfragt.
Nach aktuellem Kenntnisstand werden im Rahmen der Phishing-Kampagne zwar keine hochsensiblen Daten wie beispielsweise Kennwörter abgefragt, ebenfalls wird der Betrugsversuch scheinbar nicht zum Verteilen schadhafter Software genutzt. Von einem Öffnen der Links oder gar einer Dateneingabe rät die IHK Ostwürttemberg jedoch dringend ab. Es ist nicht auszuschließen, dass die Betreiber der Phishing-Kampagne die so erlangten Daten für künftige Angriffe auf die Wirtschaft in der Region Ostwürttemberg verwenden. Dazu zählen insbesondere sogenannte Social-Engineering-Angriffe, bei denen sich Angreifer ihr zuvor erlangtes Wissen für Betrugsversuche, das Erschleichen sensibler Informationen oder andere kriminelle Zwecke zunutze machen.
Der zentrale IT-Dienstleister der IHKs, die IHK-GfI, hat den Hosting- sowie Domaindienstleister der Betrugswebsite bereits kontaktiert und über den Betrugsversuch informiert. In der Regel deaktivieren Dienstleister solche Websites nach begründeten Hinweisen innerhalb weniger Tage – wie auch bei der Angriffswelle im Dezember 2023 geschehen. Da das erneute Aufsetzen derartiger Websites für Angreifer keine große technische Herausforderung darstellt, empfiehlt die IHK [Name] ihren Mitgliedsunternehmen weiterhin eine dauerhaft hohe Wachsamkeit für Phishing-E-Mails, Social-Engineering- und weitere Betrugsversuche.
Die IHK Ostwürttemberg und das Digitalisierungszentrum (digiZ) Ostwürttemberg haben einen Volltreffer gelandet

Kongress „Künstliche Intelligenz und 5G in Unternehmen“

Mit dem Kongress „Künstliche Intelligenz und 5G in Unternehmen“ haben die IHK und das Digitalisierungszentrum (digiZ) Ostwürttemberg einen Volltreffer gelandet. Die Veranstaltung am digiZ-Standort Aalen war lange zuvor bereits ausgebucht, es gab sogar eine Warteliste. Am Ende dürften die vielen Besucherinnen und Besucher aus Unternehmen der Region sicher überzeugt gewesen sein: An der Künstlichen Intelligenz (KI) wird kaum ein Betrieb für eine gedeihliche Zukunft vorbeikommen, auch wenn die Einsatzmöglichkeiten und -notwendigkeiten von Branche zu Branche sehr unterschiedlich sein können und das Thema daher wohl überlegt, aber ohne großes Zögern angegangen werden sollte. Weiter klafften da bei den Akteuren auf der Bühne schon die Ansichten über die Notwendigkeit, über Sinn und Nutzen von 5G auseinander.
In seiner Begrüßung mahnte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler die Unternehmen in Ostwürttemberg geradezu, in Sachen KI mutig zu sein und voranzumarschieren. Auch wenn sich die Region Heilbronn als landesweiter KI-Hotspot massiv an die Spitze stelle. Ins gleiche Horn stieß Ostalb-Landrat Joachim Bläse. Auch bei der KI werde Baden-Württemberg nur funktionieren, wenn alle Regionen mit dabei seien. Selbstkritisch stellte Bläse aber auch fest, wie die öffentliche Verwaltung im Land als Ganzes die Digitalisierung derzeit umsetze, damit tue sie sich und niemandem einen Gefallen.
An der Notwendigkeit, KI einzusetzen, ließ Sinanudin Omerhodzic in seinem Grundsatzvortrag keinerlei Zweifel.
„KI ist die Technologie, welche die größten Veränderungen für die Menschheit in den nächsten 20 Jahren bringen wird. Entweder wir meistern sie an der Front oder wir werden überrollt. Aufhalten können wir die Entwicklung nicht“,
sagte der Technologievorstand von Aldi Nord, der im Herbst 2020 dort angetreten ist, den Handelskonzern in die digitale Zukunft zu führen. Zuvor war er zweiter Mann an der Spitze der Hartmann-Gruppe und auch Mitglied im Digitalisierungsausschuss der IHK Ostwürttemberg. Für den ersten digitalisierten Aldi-Markt im niederländischen Utrecht, der vollständig ohne Kassen auskommt, gewann Omerhodzic den Innovation Award beim CIO des Jahres 2022. Schon jetzt, so schilderte Omerhodzic Beispiele, erlaube KI es Aldi Nord, 200 Tage im Voraus zu prognostizieren, wann wie viele Kunden was einkaufen werden. Das sei hocheffizient und zudem sehr nachhaltig.
„Dabei erfahren wir niemals persönliche Daten der Kunden“,
betonte Omerhodzic.
Bei der Frage, ob KI Fluch oder Segen sei, verwies der Top-Manager auf deren Rolle bei der medizinisch sehr hilfreichen Entwicklung künstlicher Organe für den Menschen, aber auch auf ethische Grundfragen beim autonomen Fahren. Etwa die, welche Entscheidung ein Auto in einer unausweichlichen, lebensgefährlichen Situation treffen solle. Grundvoraussetzung für alle künftigen KI-Anwendungen ist für Omerhodzic der 5G-Ausbau. Aber schon jetzt lägen hier Deutschland und Europa weit zurück, während andere Regionen der Welt in Sachen 5G „rasante Entwicklungen“ zeigten.
Den Einsatz von KI in einem Energieversorgungsunternehmen beleuchtete Matthias Törner, Leiter IT bei der EnBW ODR AG. Unter anderem könne KI hier bei Verbrauchsprognosen und bei der Qualitätssicherung, in der Leitungsüberwachung, bei der Kundenkommunikation oder der Cyberabwehr sehr hilfreich sein. Wenn man etwa das Leitungsnetz per Drohnen befliege und KI anschließend die gewonnenen Erkenntnisse auswerte, erspare dies das aufwendige und auch gefährliche Erklettern unzähliger Strommasten durch Wartungsteams. Aber auch Törner ließ, wie zuvor schon Omerhodzic, daran keinen Zweifel: „KI darf weder rumschnüffeln noch Interna ausspähen.“ Vielmehr könne KI zunehmend „lernen, was wir wollen und uns darin unterstützen“.
Und so werde, wie Törner sagte,
„aus einem Sauhaufen von Apps auf dem Handy“ ein Smartphone, das als vollkommen digitaler Partner ganz ohne sichtbare Apps auskomme, wie es die Deutsche Telekom jüngst beim Mobile World Congress (MWC) in Barcelona präsentiert habe.
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Spannende Podiumsdiskussion mit (von links) Heike Niederau-Buck (Voith-Gruppe), Andreas Züger (Hensoldt Optronics), Prof. Dr. Stephan Ludwig (Hochschule Aalen), Sinanudin Omerhodzic (Aldi Nord) und Moderator Felix Unseld (Zentrum für digitale Entwicklung).

In der von Felix Unseld vom Zentrum für digitale Entwicklung in Westhausen moderierten Podiumsdiskussion fielen zunächst kritische Blicke auf die 5G-Entwicklung. Ganz abgesehen von den immer noch existenten riesigen Schwächen im Datennetz Ostwürttembergs liefere 5G bis heute nicht das, was versprochen worden sei, und werde es vermutlich auch nie tun, sagte Prof. Dr. Stephan Ludwig von der Hochschule Aalen. Für 5G gebe es in ihrem Unternehmen bislang gar keine Einsatzfelder, sagte Heike Niederau-Buck, Chief Information Officer (CIO) der Voith-Gruppe und Vorsitzende des Digitalisierungsausschusses der IHK.
„In der Halle bleiben wir jedenfalls bei WiFi“,
erklärte sie weiter.
Und auch Andreas Züger vom Rüstungskonzern Hensoldt Optronics stellte fest: „Für uns ist WiFi mehr als genügend.“ Um freilich an späterer Stelle auch in Sachen KI zu erklären, weil das Unternehmen Dinge entwickle und produziere, „die nicht in die falschen Hände gelangen sollten“, könne es offene Systeme gar nicht nutzen.
Sinanudin Omerhodzic sagte, die Effizienz, die man durch die neuen Technologien erreichen könne, werde entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sein. Jede Sekunde, jeder Quadratmeter und jeder Millimeter an Optimierung zählten dabei.
„Das Ding ist und im weltweiten Vergleich aber längst schon so entglitten, dass ich nicht mehr entspannt bin“,
sagte Omerhodzic.
Auch Niederau-Buck fürchtete, dass etwa die KI-Regulierung durch die EU den Kontinent von der restlichen Entwicklung in der Welt abhängen werde, so notwendig Regeln auch seien. Professor Ludwig riet dazu, die Region müsse ihre KI-Expertise so bündeln, „dass nicht jedes Unternehmen das Rad neu erfinden muss“.
„Schauen Sie, was es schon gibt und versuchen Sie nicht, alles selbst neu zu entwickeln. Und fangen Sie klein an“, riet Niederau-Buck den Zuhörerinnen und Zuhörern im Saal. „Wir haben keine andere Chance, wir müssen uns mit KI beschäftigen“,
fasste Ludwig seine Überzeugung zusammen.
Am Nachmittag rückte Sarah Zickler in ihrem Impulsvortrag zunächst die Kommunikations-KI ChatGPT in den Mittelpunkt. Zickler ist Immobilienunternehmerin und FDP-Stadträtin in Reutlingen, Generalsekretärin des Liberalen Mittelstands Baden-Württemberg und hat in ihrem 2023 erschienenen Buch „ChatGPT-4 Entmystifiziert“ laut Untertitel einen „umfassenden Leitfaden“ publiziert, „wie Künstliche Intelligenz unsere Zukunft gestaltet“. KI biete „wahnsinnig viele Einsatzmöglichkeiten“, sagte sie, diese seien aber sehr unternehmensabhängig. Am Ende lautete auch ihr Rat:
„Nutzen Sie die KI, arbeiten sie sich selbst ein und bleiben sie up to date“.
Führungen durch den Schauplatz Industrie 4.0 des digiZ und eine Ausstellung des Center of Competence (COC) von Zeiss rundeten den Kongress ebenso ab wie Workshops mit Fallbeispielen aus der Praxis zur Anwendung von KI.
Gemeinsame Veranstaltung von IHK Ostwürttemberg und Stadt Schwäbisch Gmünd

Zuversicht nicht verlieren

Angesichts des Krieges in Europa und der vielen krisenhaften Entwicklungen in der Welt die Zuversicht nicht verlieren und sein Selbstvertrauen mobilisieren. Dazu hat der ehemalige Botschafter der Bundesrepublik in Warschau und in Moskau, Rüdiger von Fritsch, in einer gemeinsamen Veranstaltung von IHK und Stadt Schwäbisch Gmünd aufgerufen. Im vollbesetzten Festsaal des Predigers ordnete er die aktuellen Entwicklungen ein.
Scheinbar unlösbare Probleme seien Zeiten kreativer Zerstörungen, die Chancen zu neuer Stärke böten, unterstrich der ehemalige Diplomat mit Verweis auf die Vergangenheit. Seine mehr als einstündige, frei gehaltene Rede empfanden viele als Mut machen, was sich in entsprechenden Wortmeldungen niederschlug. Während der präzise vorgetragenen Analysen hätte man eine Stecknadel fallen hören können, so aufmerksam wurden sie von den Zuhörerinnen und Zuhörern verfolgt, konstatierte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
„Welt im Umbruch – wie kann es weitergehen“, war die Veranstaltung überschrieben. IHK-Präsident Markus Maier wurde in seiner Begrüßung konkret. Die Welt scheine aus den Fugen geraten zu sein, viele Fragen seien nicht zu beantworten, etwa die nach der Geltung von westlichen Werten und ob sie für Länder auf anderen Kontinenten überhaupt erstrebenswert seien, oder welche Rolle Deutschland und Europa künftig spielen werden. Als ob das alles nicht genug wäre, seien noch der brutale Überfall der Hamas aus dem Gazastreifen aus Israel und die Bedrohung der Huthi-Rebellen für den gesamten freien Welthandel hinzugekommen. Dies alles schlage sich in den wirtschaftlichen Perspektiven nieder, wobei noch hausgemachte Probleme hinzukämen.
Autokratische Systeme fielen irgendwann, weil sie zu keinem Wandel fähig seien, pflichtete ihm der Gmünder Bürgermeister Julius Mihm bei. Man müsse überlegen, an welchen Stellschrauben man drehen könne, um in eine friedliche und gelingende Zukunft zu kommen. Dies sei auch für die Weichenstellungen vor Ort wichtig, denn dort seien die Folgen etwa der Migration und des Zinsanstiegs durch einen steigenden Wohnraumbedarf zu spüren.
„Es gibt täglich Auswirkungen auf die kommunale Ebene.“
Die Szenarien scheinen immer schwerer lösbar zu sein, bestätigte Rüdiger von Fritsch. Putin führe seinen brutalen Krieg in der Ukraine weiter. Er kenne nur einen Sieg und drohe dem Westen „so ein bisschen nuklear“. Zugleich drohe ein Konflikt in Nahost, die USA und Europa seien zerrissen, die deutsche Regierung scheine gelähmt und auch die Opposition nicht immer die beste Lösung anzubieten. All das drücke die Stimmung und spiele Populisten in die Karten. Früher, so komme es manchem vor, sei alles besser gewesen.
Deshalb richtete der Redner „als Historiker“, wie von Fritsch betonte, den Blick 50 Jahre zurück. Die beiden Supermächte USA und Sowjetunion seien sich in einem schrecklichen Rüstungswettlauf gegenübergestanden, in Vietnam habe ein furchtbarer Krieg mit hunderttausenden von Toten getobt, in Israel sei Krieg gewesen mit der Folge eines Ölpreisschocks, eines Sonntagsfahrverbots und einer Rezession, nachdem sich die Wirtschaft gerade erholt gehabt habe. Die sogenannte Rote Armee Fraktion (RAF) habe im Land gemordet, Bundeskanzler Willy Brandt habe wegen einer Spionageaffäre zurücktreten müssen und in der Nato habe es mit Portugal, Spanien und Griechenland drei von Diktatoren regierte Länder gegeben. Die Stimmung sei pessimistisch gewesen und es sei folglich eben nicht alles besser gewesen als heute.
Aus dieser Beschreibung resultierte die Ermunterung des Redners, die Zuversicht nicht zu verlieren und sein Selbstvertrauen zu mobilisieren. Deutschland könne es schaffen und er habe in vielen anderen Ländern gehört: „Eure Probleme möchten wir haben!“
Man müsse die größeren Zusammenhänge sehen. Putin scheine zwar die Oberhand zu gewinnen und die Ukraine bekomme zu wenig Unterstützung. Aber dem Herrn im Kreml sei es auch nach zwei Jahren Krieg mit einer der größten Armeen der Welt  nicht gelungen, ein vergleichsweise kleines Land in die Knie zu zwingen und zu unterjochen. Er habe keines seiner Kriegsziele erreicht. Statt die Nato zu einem Abzug von der Ostgrenze zu zwingen seien ihr zwei weitere Länder beigetreten, die bisher neutral gewesen seien. Die USA hätten nicht, wie gefordert, ihren atomaren Schutzschild über Europa zurückgezogen, weil Putin durch eine internationale Neuordnung zurück ins 19. Jahrhundert wolle zur Politik der großen Mächte und ihrer Einflusssphären. Er wolle in Europa bestimmen, und deswegen sei es wichtig, die Ukraine zu unterstützen und ihm klarzumachen, dass es keinen Zweck habe, zur Gewalt zu greifen. Denn der Diktator im Kreml wolle keinen friedlichen Ausgleich. Von Fritsch warnte daher davor, auf einen Kompromiss mit Putin zu setzen, denn für den wäre Nachgiebigkeit ein Zeichen von Schwäche und eine Ermutigung zum Weitermachen.
Für den Kreml-Herrn sei aber ein neues Kriegsziel hinzugekommen. Er müsse seine Macht zu Hause nun in der Ukraine verteidigen. Wenn sein Regime instabil zu werden drohte, würde er in seiner Logik abwägen, ob ihm die Fortführung des Krieges etwas bringt oder ob er besser zu Verhandlungen bereit sein sollte. Von Fritsch:
„Gegenwärtig ist das unwahrscheinlich.“
Die Führung habe jedoch Angst vor dem eigenen Volk und fürchte einen plötzlichen Massenprotest wie seinerzeit in der DDR oder im sogenannten arabischen Frühling.
Auch bei der Frage, ob Putin fest im Sattel sitze, sah der Redner einige Fragezeichen. Um die Macht zu sichern, bedürfe es einer ständigen Propaganda, die behaupte, dass Moskau als das „dritte Rom“ bedroht sei und dass es um die Verteidigung des Abendlandes gehe. Die Repression werde immer brutaler und die Mehrheit des Volkes ducke sich weg. Um es ruhig zu halten, mache Putin große Versprechungen und kündige soziale Wohltaten an. Das gehe aber nur so lange gut, solange Geld da sei. Daher seien die westlichen Sanktionen richtig, die auf eben dieses Geld zielten. Die Einnahmen aus Öl und Gas reichten  nicht aus, der Zukunftsfonds müsse angezapft werden und inzwischen würden 40 Prozent des russischen Staatshaushalts für den Krieg ausgegeben. Das Regime habe aber auch Angst vor einem unbekannten Anführer, der plötzlich auftauchen könnte wie einst in Polen der Gewerkschaftsführer Walesa.
Der Redner richtete seien Blick aber auch auf andere Weltregionen. Der Nahostkonflikt hänge indirekt mit dem Krieg in der Ukraine zusammen, denn bislang habe Israel die Hoffnung gehabt, dass Russland so viel Einfluss auf den Iran hat, dass es sicher leben könne. Da aber Putin abhängig sei von den Drohnenlieferungen aus Teheran, könne er kein Risiko eingehen, wenn, wie geschehen, die Hamas oder die Huthi-Rebellen von der Kette gelassen würden. Russland sei daher mitverantwortlich für den Konflikt in Nahost, in dem es überdies keine roten Linien gebe wie in der Ukraine.
Ein Schlaglicht warf der Ex-Diplomat auch auf China, das scheinbar wie Phoenix aus der Asche aufgestiegen sei, das aber mit dem Scheitern seiner Corona-Politik die größte Demütigung und Gesichtsverlust erlebt habe. Im Innern stehe die Kommunistische Partei vor großen Problemen finanzieller und wirtschaftlicher Art. Außerdem gingen dem Land die Menschen aus, denn die Bevölkerungszahl schrumpfe. China, so von Fritschs Vermutung, werde nicht zum Rabauken der Weltpolitik werden, sondern versuchen, mit den anderen verträglich auszukommen. Und es versuche auch, in der Ukraine zu vermitteln.
In seiner Analyse kam der Redner zu dem Schluss, Europa müsse seine Sicherheit selbst gewährleisten und alleine zurechtkommen, erst recht, wenn Donald Trump wieder ins Weiße Haus einziehen sollte. Auch Deutschland sei gefordert und müsse seine Prioritäten richtig setzen, nämlich vor allem in Sicherheit, Bildung, Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit investieren. Die Anlagen für eine gute Zukunft seien gegeben und es sei möglich, die Dinge trotz aller Schwierigkeiten zum Guten zu wenden.
Dies sah IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler auch für die Region Ostwürttemberg als gegeben an. Hier arbeiteten Wirtschaft, Wissenschaft und Politik an der Zukunftsoffensive. Das Geheimnis sei die Geschlossenheit und dass Menschen sich für den Staat engagierten.
Viktor Turad
Job-Turbo und die Kümmerer-Projekte der IHK Ostwürttemberg und der HWK Ulm 7.3.2024

Vom Sprachkurs in den Arbeitsmarkt:

Ostwürttemberg benötigt trotz stotternder Konjunktur weiterhin Fach- und Arbeitskräfte – das haben die Unternehmen auch in der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage wieder bekräftigt. Geflüchtete Menschen können hier eine wichtige Rolle spielen, wie die Veranstaltung „Vom Sprachkurs in den Arbeitsmarkt“ am 26. Februar 2024 in der IHK Ostwürttemberg zeigte. Kleine und mittelständische Unternehmen konnten sich darüber informieren, wie ein guter Arbeitsmarkteinstieg und eine nachhaltige Integration gelingen kann.
„Einfach mal machen!“, so die mutige Aufforderung von Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Aalen. Beim „Machen“ werden die Unternehmen nicht allein gelassen: Mitarbeiter/-innen des Jobcenters Heidenheim und der Agentur für Arbeit Aalen sowie die „Kümmerer“ der Handwerkskammer Ulm und der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg stellten die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen vor. Frank Rebmann, Marktleiter vom Marktkauf Miller in Heidenheim berichtete praxisnah von seinen Erfahrungen, wie eine nachhaltige Vermittlungsaktion gelingen kann. Albert Köble, Geschäftsführer des Jobcenters in Heidenheim, fasste schließlich die Inhalte der Veranstaltung zusammen:
„Es spricht sehr viel dafür, offene Stellen mit geflüchteten Menschen zu besetzen. Viele sprechen ausreichend Deutsch und sind motiviert.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ergänzt:
„Der Fachkräftemangel ist eine große Herausforderungen für unsere Region. Geflüchtete Menschen bieten ein Potenzial, diese Lücke zu schließen. Sie bringen in der Regel gute Qualifikationen und eine hohe Motivation mit.“
Die Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive Ostwürttemberg ist eines der Ziele der Offensive "Zukunft Ostwürttemberg".
Alle Informationen zur Veranstaltung können abgerufen werden auf der Internetseite: www.ihk.de/ostwuerttemberg, Seitennummer 6053096.
Interessierte Arbeitgeber können sich unter folgenden Kontaktmöglichkeiten über das Potenzial von Geflüchteten für ihre Arbeitsstellen sowie über Fördermöglichkeiten bei der Agentur für Arbeit Heidenheim bzw. dem Jobcenter Heidenheim informieren:
Arbeitgeber Service der Agentur für Arbeit Heidenheim
Heidenheim.341-Arbeitgeber-Service@arbeitsagentur.de
Telefon: 07321 329 152
Firmenkundenservice des Jobcenters Heidenheim
Jobcenter-Heidenheim.Markt-Team2-FKS@jobcenter-ge.de
Telefon: 07321 345 104
Würdigung der Lebensleistung von Unternehmer Gerhard Grimminger 6.3.24

IHK-Vollversammlung zu Gast bei Kessler & Co in Abtsgmünd

Bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung am 29. Februar 2024 in den Räumen von Kessler & Co. würdigte die IHK-Vollversammlung und die IHK Ostwürttemberg die Lebensleistung von Gerhard Grimminger, Geschäftsführender Gesellschafter des Abtsgmünder Unternehmens Kessler & Co.. Als Investor des Digital Innovation Space (DIS) stellte er dieses Vorhaben erstmals der Fachöffentlichkeit im Rahmen der IHK-Vollversammlung vor.

Würdigung der Lebensleistung von Gerhard Grimminger

Kessler & Co. zählt zu den wichtigsten Familienunternehmen in der Region, ein ganz besonderes Augenmerk wird auf die Bildung und Ausbildung junger Menschen gelegt. Unter der Ägide von Gerhard Grimminger sowie seines Bruders wurde Kessler & Co. zum wichtigsten Arbeitgeber in Abtsgmünd ausgebaut. Gerhard Grimminger hatte im Jahr 1967 gemeinsam mit seinem Bruder Manfred die Leitung der Firma Kessler & Co. übernommen. An der Hochschule Aalen wirkt Grimminger als Ehrensenator und Mitglied des Hochschulrates. Sein Credo:
„Eine breite und solide Bildung junger Menschen, insbesondere in Naturwissenschaft und Mathematik ist die Voraussetzung für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit unserer Gesellschaft“,
so Gerhard Grimminger.
Gerhard Grimminger war von Januar 2013 bis Ende 2016 Mitglied der IHK-Vollversammlung. Neben der Aalener Hochschule ist Gerhard Grimminger auch der Region in besonderer Weise verbunden. Der damalige Aalener OB Thilo Rentschler konnte im Dezember 2018 die Große Ehrenplakette der Stadt Aalen an beide Unternehmer verleihen. Beide sind auch Ehrenbürger von Abtsgmünd und 2012 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Mit Hilfe der Dr.
Albert Grimminger-Schulstiftung und der „Stiftung Kessler & Co. für Bildung und Kultur“ wurde explorhino als Werkstatt junger Forscher gegründet.
IHK-Präsident Markus Maier:
„Solide, schwäbische und vor allem gelebte Bescheidenheit sind Charaktereigenschaften, die Gerhard Grimminger auszeichnen. Die Familie Grimminger ist ein herausragendes Beispiel dafür, Vermögen mit Verantwortung und nachhaltiger Impulswirkung in die Gesellschaft einzubringen.“

Digital Innovation Space als Anker für Forschungsaktivitäten

Gerhard Grimminger ist auch Investor des Digital Innovation Space (DIS), stellte das auf dem Campus der Hochschule Aalen befindliche Gebäude vor. Es wird ein überregionaler Leuchtturm für Themen wie Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen, Big Data und Datensicherheit entstehen. Die architektonisch sehr ansprechende Forschungsstätte wird eine bürgernahe Präsentation vieler Digitalisierungsschwerpunkte ermöglichen und soll ab 2025 als Treffpunkt für den Austausch über diese Zukunftsthemen fungieren. Das DIS wird sowohl von der Hochschule als auch von Unternehmen genutzt werden.
„Dieser innovative Raum wird ein Anker für Forschungsaktivitäten und den schnellen Wissenstransfer in mittelständische Unternehmen hinein sein und die Innovationskraft unserer Region stärken“,
sagte IHK-Präsident Markus Maier. Die Kombination von digiZ Ostwürttemberg, dem Digital Innovation Space und der forschungsstärksten Hochschule für angewandte Wissenschaften, schaffe ganz sicher eine hervorragende integrierte Innovationsumgebung. Dies ermöglicht eine ganzheitliche Unterstützung für unsere Unternehmen bei der digitalen Transformation.

Betriebsbesichtigung

Im Vorfeld der Sitzung nahmen einige Vollversammlungsmitglieder die Möglichkeit wahr, sich bei einem Rundgang durch die Produktionsgebäude
der Firma Kessler & Co. einen Überblick über die Leistungsfähigkeit des führenden Achsherstellers zu verschaffen. IHK-Präsident Markus Maier würdigte Gerhard Grimminger: 
„Sie sind eine Persönlichkeit mit Weitsicht, Engagement, Selbstdisziplin und einer fast übermenschlichen Energie – dazu geradlinig und aufrichtig.“ 
Derzeit bildet das Familienunternehmen 120 Auszubildende aus.
IHK-Vollversammlung tagt bei Kessler & Co. in Abtsgmünd 6.3.24

Bildungsbereich der IHK in Heidenheim soll erweitert werden

Bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung am 29. Februar 2024 in den Räumen von Kessler & Co. hat das Gremium Elke Müller-Jordan, Vorstandsvorsitzende der Heidenheimer Volksbank, zugewählt. Die Vollversammlung stimmte den wirtschaftspolitischen Positionen des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) für den Handel zu. Zudem wurden dem Gremium die Pläne für den Ausbau des Bildungsbereichs der IHK am Standort Heidenheim vorgestellt.
IHK-Präsident Markus Maier informierte die Versammlung über die Bewilligung des Förderantrags für das Welcome-Center Ostwürttemberg durch das Wirtschaftsministerium. Neben den Standorten Aalen und Gmünd, wird es bald auch einen dritten Standort in Heidenheim geben können. Die IHK sei mit 15 TEUR Förderung ebenfalls aktiv mit von der Partie.
Unternehmen aus dem Bereich Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft hatten sich zur Auftaktveranstaltung zum Thema „Bauen und Wohnen“ getroffen. Die Auftaktsitzung unter der Leitung von Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler und IHK-Vizepräsident Ulrich Betzold wurde sehr positiv aufgenommen und die Bauwirtschafts-Themen werden in drei Arbeitsgruppen vertieft werden.
Weiter appellierte Maier nach seinem Bericht zur konjunkturellen Lage
„Wir brauchen Planungssicherheit und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Das bedeutet: klare, berechenbare politische Vorgaben sowie konkrete schnelle Schritte zum Bürokratieabbau und auch eine sichere und bezahlbare Energieversorgung“,
so IHK-Präsident Markus Maier.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler lud dazu ein im Oktober die Region und die Zukunftsinitiative Ostwürttemberg in Berlin vorzustellen. Es sei wichtiger denn je, Lösungsansätze und Best Practice-Beispiele aus die Region in Berlin zu verankern und Ostwürttemberg in Berlin als dynamischen Wirtschaftsstandort vorzustellen. Am 14. und 15. Oktober 2024 wird sich Ostwürttemberg in der Landes-Vertretung Baden-Württemberg in Berlin präsentieren. Hochkarätige Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft werden dem Standort Ostwürttemberg ein Gesicht geben.
„Wir werden die Zukunftsthemen der Region und der Unternehmen bei den politisch Verantwortlichen und Vertretern/-innen in Ministerien positionieren und Beispielgeber für Lösungen zur Transformation aus der Region des Wandels sein.“,
so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Frank Reitmajer, Vorstand der EnBW Ostwürttemberg DonauRies Aktiengesellschaft, Ellwangen gab im Erfahrungsaustausch Einblicke in die strukturellen Herausforderungen für den Netzausbau sowie in die Entwicklung der Strompreise in Ostwürttemberg.

IHK will Bildungsbereich in Heidenheim erweitern

Der IHK-Vollversammlung wurde eine Machbarkeitsstudie zum Ausbau der Räumlichkeiten des Bildungsbereichs am Standort in Heidenheim vorgestellt, die das IHK-Präsidium beauftragt hatte. Darin sind mögliche bauliche Optionen dargestellt – hinterlegt mit einer Kostenkalkulation. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler erläuterte die Pläne zur Erweiterung des 1985 erbauten IHK-Gebäudes. Die Vollversammlung beschloss einstimmig, die Planungen zu konkretisieren sowie einen Bauausschuss einzusetzen.

Weitere Beschlussfassungen der Vollversammlung

Oliver Conradi, bis Ende 2023 Vorstandsvorsitzender der Heidenheimer Volksbank, ist aus der IHK-Vollversammlung ausgeschieden. Seit Januar 2013 war Oliver Conradi engagiertes Mitglied im höchsten Gremium der IHK Ostwürttemberg. Für seine Verdienste bekam er von der IHK die Hermes-Medaille überreicht.
Um das Kredit- und Versicherungsgewerbe dennoch entsprechend seiner wirtschaftlichen Bedeutung wieder angemessen in der Vollversammlung zu repräsentieren, hat das Gremium Elke Müller-Jordan, Vorstandsvorsitzende der Heidenheimer Volksbank, für eine Mitgliedschaft bis zum Ende der Legislatur zugewählt.
Die IHK-Vollversammlung stimmte dem BWIHK-Positionspapier „Für attraktive Zentren in Baden-Württemberg“ zu. Ziel der Positionen ist es, unter anderem die Multifunktionalität der Innenstädte voranzutreiben, die Stadt der Zukunft als klimagerechter Wohn-, Arbeits- und Lebensraum mitzugestalten.
Gemeinsame Erklärung zur Initiative „Wohnraum: jetzt!“ ist unterzeichnet 5.3.2024

Schaffung von Wohnraum liegt in breiter Verantwortung von Wirtschaft und Kommunen

Die Region Ostwürttemberg hat sich im Rahmen der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ in engen Schulterschluss der Verantwortlichen auf den Weg gemacht, die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Prosperität weiter zu verbessern. Dazu gehört die Schaffung von genügend Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten.
Am 4. März 2024 wurde das Engagement der Verantwortlichen dazu deutlich sichtbar: Bei der IHK Ostwürttemberg in Heidenheim haben die beiden Landräte Dr. Joachim Bläse (Ostalbkreis) sowie Peter Polta (Landkreis Heidenheim), die Oberbürgermeister der Städte Aalen, Frederick Brütting, Ellwangen, Michael Dambacher, Giengen, Dieter Henle, Heidenheim, Michael Salomo, Schwäbisch Gmünd, Richard Arnold, und IHK-Präsident Markus Maier, IHK-Vizepräsident Ulrich Betzold als Unternehmensvertreter sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler eine gemeinsame Erklärung unterschrieben.
Die Unterzeichnenden haben sich auf einen umfangreichen Maßnahmenkatalog verständigt, der in den kommenden Monaten bearbeitet werden wird. Dazu zählen Handlungsleitlinien für Kommunen ebenso wie das Motivieren von Unternehmen, sich dem Thema Wohnungsbau stärker anzunehmen. Förderszenarien sollen bestmöglich ausgeschöpft und regional untermauert werden. Wo möglich, sollen Planungsverfahren beschleunigt und innovative Ansätze, wie beispielsweise die Standardisierung im Wohnbau verfolgt werden.
In den zurückliegenden Jahren hat sich die Situation auf dem Wohnungsmarkt drastisch verschärft. Die Ursache hierfür lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen. Dazu zählen ein Bevölkerungswachstum sowie eine wachsende Urbanisierung, welche die Nachfrage nach Wohnraum erhöht haben. Ein weiterer Einflussfaktor ist der Mangel an sozialem oder mietpreisgedämpftem Wohnungsbau. Veränderte Rahmenbedingungen sorgen für zunehmende Flächenrestriktionen. Lange Planungsverfahren erschweren ein rasches Gegensteuern. Aktuell kamen der enorme Bau- und Grundstückspreisanstieg sowie stark erhöhte Baukreditzinsen hinzu.
Auch in Ostwürttemberg wird sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen, wenn nicht gegengesteuert wird – da sind sich die Unterzeichner der Erklärung „Wohnraum: jetzt!“ einig. Die Zukunft der wirtschaftlichen Prosperität in Ostwürttemberg hängt zunehmend von einer positiven Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt in der Region ab.

Vor dieser Ausgangslage haben sich die regionalen Akteure dazu entschlossen, im engen Schulterschluss aktiv für Verbesserungen des Wohnungsmarkts in der Region sowie der Rahmenbedingungen einzustehen.
„Dafür soll die gemeinsam unterschriebene Erklärung der Startschuss sein, dem weitere Lösungsansätze, Projekte und Aktivitäten folgen werden“,
erklärt IHK-Präsident Markus Maier.
„Gegenüber der Landes- und Bundespolitik sollen notwendige Hilfen, die für die raschere Schaffung von mehr Wohnraum notwendig sind, aufgezeigt und klar benannt werden“,
ergänzt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Das Vorgehen soll eng mit dem Regionalverband abgestimmt werden. Sowohl für Unternehmen wie für Kommunen ist es wichtig, Wohnen und Arbeiten vor Ort zu verbinden. Es bildet die finanzielle Grundlage der Kommunen und unterstützt die Mobilitätswende.
Weitere Ziele der nun gemeinsam gestarteten Initiative sind, funktionierende Strukturen der Wohn- und Immobilienwirtschaft in der Region zu erhalten und maßgeblich zu unterstützen. Quartiere sollen nachhaltig entwickelt werden: Im Fokus stehen dabei Brachen, Innenentwicklung oder das Aktivieren von leerstehendem Wohnraum. Gemeinsam mit Unternehmen sollen Modelle entwickelt werden, um mithilfe von Förderszenarien an der Behebung der Wohnungsknappheit mitzuwirken.
  
Statements der Unterzeichner
Landrat Dr. Joachim Bläse:
„Wohnen hat sich zunehmend vom weichen zum harten Standortfaktor entwickelt. Die Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandorts Ostalbkreis und der Region Ostwürttemberg hängt daher mit Blick auf die notwendigen Fach- und Arbeitskräfte und deren Familien mit davon ab, ob kurz-, mittel- und langfristig genügend Wohnraum zur Verfügung steht. Gemeinsam mit den Unternehmen und den regionalen Akteuren gilt es, vorhandene Potenziale zu nutzen sowie neue und realisierbare Konzepte zu entwickeln. Der Masterplan Ostwürttemberg 2030 bildet dafür eine hervorragende Basis.“
Landrat Peter Polta:
„Fehlender Wohnraum kann soziale Ungleichheiten innerhalb unserer Gesellschaft verstärken. Es muss daher unser Ziel sein, ausreichend Wohnraum für alle und unabhängig vom sozioökonomischen Hintergrund der potenziellen Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen versuchen, den Neubau von Wohnraum zu erleichtern und Investoren animieren, in unserer Region aktiv zu werden.“  
IHK-Präsident Markus Maier:
„Zu einer attraktiven Region gehört auch zunehmend, dass für Fachkräfte genügend Wohnraum bereitsteht, damit sich der Faktor Wohnen nicht zum Hemmnis für die regionale Wirtschaft entwickelt. Als Unternehmer ist es unerlässlich, sich dem Thema aktiv anzunehmen.“
Ulrich Betzold:
„Ich sorge mich angesichts des knappen Wohnraumangebots um die Attraktivität der Region. Jeder neu geschaffene Wohnraum ist wichtig und schafft durch Umschichtung auch wieder bezahlbaren Wohnraum an anderer Stelle. Deshalb möchte ich mich aktiv in der Initiative miteinbringen.“
OB Frederick Brütting:
„Aalen wird in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Gemeinsam mit Bauträgern und der städtischen Wohnungsbau Aalen wollen wir möglichst viele Wohneinheiten neu bauen. Bestehende Wohnquartiere sollen attraktiv gehalten und nachverdichtet werden.“
OB Michael Salomo:
„Der Invest in Wohnungen ist wichtig und richtig. Es geht darum, dass Menschen, die unter einem gewissen Jahreseinkommen verdienen, Anspruch auf eine mietpreisgebundene Wohnung haben und diese auch zur Verfügung stehen.“
Richard Arnold:
„Der soziale Friede vor Ort ist an das Bereitstellen von genügend Wohnraum gekoppelt. Es gibt bereits viele gute Ansätze in der Region. Wir wollen unsere Städte als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum attraktiv halten.“
OB Michael Dambacher:
„Als Stadt müssen wir die Chancen nutzen, die sich aus der Erschließung von Konversionsflächen ergeben. Durch eine Steigerung der Attraktivität lassen sich lebenswerte Quartiere entwickeln, in denen Wohnen ein zentraler Bestandteil ist.“
OB Dieter Henle:
„Als zertifizierter attraktiver Wohnort für Fach- und Führungskräfte kooperieren wir eng mit unseren Unternehmen. Mitarbeitende sollen sich in Giengen dauerhaft wohlfühlen: Die sehr verkehrsgünstige Lage, ein hoher Freizeitwert und das attraktive kulturelle Angebot tragen dazu ebenso bei wie neu entstehende, verdienstgruppenorientierte Wohnformen.“

Zum Hintergrund: IHK Ostwürttemberg hat Expertenkreis gegründet
Die IHK Ostwürttemberg hat zudem im Januar 2024 einen Expertenkreis „Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen. Im Gremium wirken rund 30 Vertreter aus Unternehmen der Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft, Maklern, Banken, Architekten sowie Projektentwicklern aus der Region mit. Bei künftigen Treffen sollen konkrete Arbeitspunkte diskutiert und Positionen gegenüber der Politik formuliert werden.
Zudem ist die IHK Ostwürttemberg seit Beginn des Jahres 2024 federführend innerhalb des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) für das Thema Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft tätig. Sarah Wörz hat diesbezüglich zum 1. Januar 2024 die Position der Referentin für Wohnungsbau & Immobilienwirtschaft übernommen.
Über den BWIHK und als federführende IHK erfolgt regelmäßig ein Input in den Strategiedialog des Landes zum bezahlbaren Wohnraum, der seit Ende 2022 seine Arbeit aufgenommen hat. Ulrich Grath aus Heidenheim gehört zudem seit Mai 2023 dem neu geschaffenen DIHK-Immobilienausschuss an.
 
  
IHK Ostwürttemberg positioniert sich gegen Extremismus 1.3.2024

Klares Bekenntnis für Werte des Rechtsstaats

Die IHK Ostwürttemberg hat sich klar gegen jede Form von Extremismus ausgesprochen. Die IHK-Vollversammlung hat bei ihrer Sitzung am 29. Februar in Abtsgmünd einem Positionspapier zugestimmt. Die IHK spricht sich für Weltoffenheit, internationale Zusammenarbeit, europäische Einigung und europäische Werte sowie die freiheitlich-demokratische Grundordnung aus, die als Fundament der sozialen Marktwirtschaft fungieren.

Deutschland ist eine der offensten Volkswirtschaften der Welt. Weltoffenheit und globaler Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen sind Grundbestandteil des bundesdeutschen Geschäftsmodells. Es ist nicht im Sinne der Unternehmen, wenn Positionen an Boden gewinnen, welche die europäische Union, den Multilateralismus, unsere Einbindung in die westliche Sicherheitsarchitektur oder gar rechtsstaatliche Prinzipien in Frage stellen. Der Wirtschaftsstandort  muss für ausländische Investoren und Fachkräfte attraktiv bleiben.
„Für Industrie, Handel und das Dienstleistungsgewerbe in unserer Region sind Mitbürgerinnen und Mitbürger mit ausländischem Pass bzw. Migrationshintergrund seit Jahrzehnten ein wichtiger Pfeiler innerhalb der Belegschaft unserer Unternehmen. Die Einstellung von internationalen Fachkräften ist für jedes fünfte Unternehmen der Region ein wichtiger Baustein für die Fachkräftegewinnung“,
betont IHK-Präsident Markus Maier.

Rund 500 Unternehmen aus der Region unterhalten regelmäßig und teilweise auch örtlich gebunden weltweit im Ausland in Form von Niederlassungen, Produktionsstätten oder Vertretungen Geschäftsbeziehungen.
„Ich weise diesbezüglich auf die relativ hohe regionale Exportquote im verarbeitenden Gewerbe in Ostwürttemberg von rund 55 Prozent hin. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen sind seit Jahren zunehmend international unterwegs“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Klare Positionierung vor der Europawahl
Neben einem Aufruf zur Teilnahme an der Wahl zum Europäischen Parlament positioniert sich die IHK Ostwürttemberg klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
„Unser gesetzlicher IHK-Auftrag ist eindeutig: Es gilt, für die Wahrung unserer Werte einschließlich deren sozialer und gesellschaftlicher Verantwortung hinzuwirken“,
sagt IHK-Präsident Markus Maier.

Aus dieser Grundüberzeugung heraus und aus der Achtung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung lehnen die Vollversammlung der IHK Ostwürttemberg sowie deren Präsidium und Hauptgeschäftsführung extremistische Positionen und menschenverachtende   Ideologien entschieden ab.
„Wir tolerieren keinen Rassismus, keinen Antisemitismus, keine Ausgrenzung und keinen Hass. Wir engagieren uns für plurale Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Ein friedliches und respektvolles Miteinander sowie das Einstehen für die soziale Marktwirtschaft als Garant des Wohlstands gehören ebenso unerlässlich zum Wertebild dazu wie das Unterstützen der europäischen Idee von Frieden und Solidarität.

Dringender Handlungsbedarf für den Wohnungsbau | 29.2.24

Mehr Wohnraum hängt von ausreichender Förderung und der Bereitstellung von Flächen ab

Die IHK Ostwürttemberg setzt sich innerhalb des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) angesichts der schwierigen Situation für die Bauwirtschaft für eine bessere Förderung des Bundes im Bereich des Wohnungsbaus ein. Das Vermittlungsergebnis zum Wachstumschancengesetz kritisiert IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler stark, denn die ursprünglich geplanten mehr als 7 Milliarden Euro wurden auf rund 3,2 Milliarden Euro zusammengestrichen, eine Zustimmung durch den Bundesrat steht aus.
„Wir müssen rasch einen positiven Impuls für die heimische Wirtschaft und die Bauwirtschaft setzen, um die für 2024 geplanten Bauprojekte zum Laufen zu bringen. Ansonsten drohen weitere Rückschläge bei den dringend benötigten Wohneinheiten“,
so Rentschler.  
Konkret würden eine degressive Abschreibung sowie eine Erhöhung der Baukostenobergrenze (Sonder-AfA in Verbindung mit dem Energiestandard KfW 40) für Neubauwohnungen der aktuell gebeutelten Baubranche helfen.
„Sollten die Fertigstellungszahlen im Wohnbau noch weiter zurückgehen oder ein Baubeginn für bereits kalkulierte Wohnbauprojekte hinausgezögert werden, droht ein massiver Arbeitsplatzabbau in einer Branche, die dringend gebraucht wird, um genügend Wohnraum zu schaffen. Der gesellschaftliche und soziale Sprengstoff, der aus fehlendem Wohnraum resultiert, muss wirksam entschärft werden“,
so der IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
In diesem Zusammenhang ist zwar wichtig, dass das Landesbauministerium Anfang Dezember 2023 zum zweiten Mal eine Fördermittelerhöhung auf insgesamt 61,7 Millionen Euro verkündet hatte. Diese Gelder fließen in die Finanzierung von niedrigeren Mieten für den geförderten Wohnbau sowie zur Bereitstellung zinsverbilligter Kredite für den Sozialwohnungsbau in Baden-Württemberg.
„Angesichts der Antragsflut sind die Mittel aber immer noch zu gering. Die Wohnungs- und Immobilienunternehmen im Land stehen in den Startlöchern und warten dringend auf Zusagen, damit sie mit ihren Projekten sofort loslegen können“,
bewertet Rentschler die derzeitige Situation.
Hilfreich wäre, wenn es ein Sonderprogramm des Landes für den Wohnungsbau gebe.
„Förderungen schaffen nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern lösen innerhalb der Baubranche weitere Investitionen aus, die die Branche stützen und der gesamten Volkswirtschaft Konjunkturimpulse geben“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler, der von 2013 bis 2021 als Oberbürgermeister in Aalen den Wohnbau kräftig angekurbelt hatte.    

Wohn- und Gewerbebau nicht „verunmöglichen“

Die IHK Ostwürttemberg begrüßt zudem die Forderung nach einem sorgsamen Umgang mit unseren Flächen und dem Schutz der Natur. Gleichzeitig warnt sie aber davor, den Flächengebrauch für Gewerbe- und Wohnbauflächen zu verunmöglichen.
„Unsere Volkswirtschaft braucht Flächen, um den Einwohnerzuwachs zu bewältigen und die notwendigen Arbeitsplätze zu erhalten bzw. zu schaffen“,
sagt Thilo Rentschler. Gerade der Wohnungsbau für Fachkräfte muss vorangetrieben werden, um den Mangel an bezahlbarem Wohnraum zu bekämpfen.
Die IHK fordert daher einen ausgewogenen Ansatz, der sowohl den Schutz der Natur als auch die Bedürfnisse der Volkswirtschaft und der Bevölkerung berücksichtigt. Als mögliche Lösungen nennt Thilo Rentschler innovative Baukonzepte, beispielsweise durch die Ausweitung der Gebäudehöhe und gemischte Wohnquartiere sowie die bessere Nutzung von Brachflächen und innerstädtischen Flächen.
Die IHK Ostwürttemberg appelliert an die Politik, bei der Diskussion um den Flächengebrauch alle Interessen zu berücksichtigen.
„Es darf nicht zu einer einseitigen Verhinderung von Gewerbe- und Wohnbauprojekten kommen“,
so Rentschler.
„Wir brauchen eine Entwicklung, die sowohl den Schutz der Umwelt als auch den Bedürfnissen der Menschen entgegenkommt.“
IHK-Digitalisierungsausschuss im Dialog mit EU-Abgeordneten bei Voith 22.2.2024

Europäische KI-Verordnung im Fokus

In den letzten Jahren ist die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) rasant fortgeschritten und ist mittlerweile zu einem selbstverständlichen Bestandteil in vielen Unternehmen geworden. KI-Technologien ermöglichen Unternehmen nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern eröffnen diesen auch vielfältige Potenziale für die Entstehung neuer Geschäftsmodelle. Ein herausragendes Beispiel für diesen Fortschritt ist die kürzlich erfolgte Veröffentlichung von ChatGPT, die das Thema KI einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat.
Dieser Fortschritt in der Anwendung von KI in Unternehmen steht im engen Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen auf europäischer Ebene. Die EU-Kommission hat mit der einstimmigen Verabschiedung der KI-Verordnung Anfang Februar 2024 einen entscheidenden Schritt in der Regulierung von Künstlicher Intelligenz gemacht. Diese Verordnung, von der Europäischen Kommission vorgeschlagen, wartet nun auf die Zustimmung des Europäischen Parlaments, bevor sie in Kraft treten kann.
In diesem Kontext hat der Digitalisierungsausschuss der IHK Ostwürttemberg den EU-Abgeordneten Prof. René Repasi eingeladen. Bei einem Diskussionsforum im Digital Campus bei Voith in Heidenheim tauschten die Mitglieder des IHK-Digitalisierungsausschusses mit dem EU-Abgeordneten ihre Perspektiven über die Chancen und Herausforderungen der europäischen KI-Verordnung aus. Dieses Regulierungsvorhaben gilt als das bislang weltweit umfangreichste im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Die Vorsitzende des Digitalisierungsausschusses und Chief Information Officer (CIO) der Voith Group, Heike Niederau-Buck, unterstreicht, dass die Einführung der KI-Verordnung der EU von Unternehmen mit gemischten Gefühlen aufgenommen wird.

„Einerseits begrüßen die Unternehmen die Schaffung eines einheitlichen Rechtsrahmens für Künstliche Intelligenz (KI) in der Europäischen Union, der eine klare Struktur für den Umgang mit KI vorgibt",
erklärt Niederau-Buck.
Jedoch hegen Unternehmen gleichzeitig Bedenken hinsichtlich potenziell hoher Kosten, steigender Komplexität und einem möglichen erhöhten Haftungsrisiko.
Die Mitglieder des IHK-Digitalisierungsausschusses sehen das Risiko, dass die Komplexität der Regelungen zu einer überbordenden Compliance-Kultur führen könnte, bei der die Einhaltung von Vorschriften möglicherweise wichtiger erscheint als die eigentliche Erreichung von unternehmerischen Zielen.
„Dieser Fokus auf Risikominimierung könnte die Entwicklung und Markteinführung neuer KI-Innovationen verhindern oder zumindest verlangsamen, da Unternehmen zurückhaltender werden könnten“,
sagte Heike Niederau-Buck.
Desweiteren wiesen die Ausschussmitglieder den EU-Abgeordneten darauf hin, dass die Unternehmen zögern könnten, in Europa in neue KI-Technologien zu investieren, wenn die regulatorischen Anforderungen als unklar oder zu komplex wahrgenommen werden. Diese Bedenken könnten potenziell Auswirkungen auf die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit in der europäischen KI-Landschaft haben.
Prof. Dr. René Repasi, seit 2022 Mitglied des Europäischen Parlaments, betonte, dass die Einführung der europäischen KI-Verordnung nicht nur darauf abzielt, Grundrechte und Sicherheit zu schützen, sondern auch das Ziel verfolgt, Missbrauch und Schäden im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz zu verhindern. Ein zentraler Fokus dieser EU-Initiative bestehe darin, weltweit Standards für Künstliche Intelligenz zu etablieren. Prof.  Repasi betonte, dass die Kosten und der Aufwand, Produkte nach unterschiedlichen Standards herzustellen, einen entscheidenden Faktor darstellen. Infolgedessen neigten Unternehmen dazu, sich nach den Regeln des am umfangreichsten regulierten Marktes zu richten – dem europäischen Markt. Dieser Ansatz solle sicherstellen, dass auch außereuropäische Großkonzerne den Vorgaben der europäischen KI-Verordnung Folge leisten, was letztendlich zu einem internationalen Standard für verantwortungsbewusste KI-Anwendungen beitragen könnte.
Langfristig sind sich die Mitglieder des IHK-Digitalisierungsausschusses mit dem EU-Abgeordneten Repasi einig: Die geschickte Verknüpfung von Gesetzgebung, Compliance und der Qualität von KI-Systemen wird entscheidend für den Erfolg von Unternehmen sein, die KI auf dem europäischen Markt einzusetzen – besonders im Wettbewerb mit Konkurrenten in Asien und den USA. Die Notwendigkeit interdisziplinärer Kompetenzen wird hervorgehoben, um robuste Strukturen und Prozesse für eine KI-Governance zu schaffen, die sowohl technisch, rechtlich als auch organisatorisch für die Zukunft gewappnet ist.

Über 13 Jahre an der Spitze der IHK 20.2.2024

Ehemaliger IHK-Präsident Helmut Althammer feiert 70. Geburtstag

Am 20. Februar 2024 feiert der ehemalige IHK-Präsident Helmut Althammer seinen 70. Geburtstag. 1989 war der Diplom-Kaufmann in die Vollversammlung der IHK Ostwürttemberg gewählt worden. Seit 1997 gehörte er dem Präsidium der IHK an. Von 2001 bis November 2014 fungierte der Jubilar an der Spitze der IHK Ostwürttemberg als deren 15. Präsident. Auf Landesebene vertrat Helmut Althammer zudem die selbstverwaltete Wirtschaft: Von 2007 bis 2010 war er Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK).

Der zweifache Familienvater hatte bereits bei den Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg Verantwortung übernommen, unter anderem war er 1994 deren Vorsitzender. Helmut Althammer hatte zahlreiche Ehrenämter inne. Er engagierte sich als Mitglied im Dualen Senat/Hochschulrat der Dualen Hochschule Baden-Württemberg am Standort Heidenheim sowie in verschiedenen Beiräten von Wirtschaftsunternehmen und Landeseinrichtungen. Unter anderem war er Mitglied des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Heidenheim, Mitglied des Aufsichtsrats der Paul Hartmann AG, Heidenheim sowie im Verwaltungsrat der L-Bank.
Als geschäftsführender Gesellschafter leitete Helmut Althammer über 30 Jahre lang die Althammer GmbH u. Co. KG bis zu deren Übernahme durch die K industries Gruppe im Jahr 2017. Mit dem Unternehmen und der neuen Eigentümerfamilie blieb er auch danach als Beirat und Berater weiterhin eng verbunden.

Der Jubilar war und ist neben seinem unternehmerischen Engagement vor allem für die duale Ausbildung, vielseitig gesellschaftlich interessiert in seiner Heimatstadt Heidenheim unterwegs: Kunst, Kultur und Sport lagen und liegen ihm ebenso am Herzen wie die wirtschaftliche Prosperität der Region.

Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg: Gemeinsam in die Zukunft starten 20.2.2024

Gero Alexander Nicklas übernimmt Vorsitz der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg

„Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten ist ein Erfolg.“
Das sagte Henry Ford.
Die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg erlebten bei ihrer  Mitgliederversammlung am 2. Februar 2024 genau das: Zusammenkommen, Zusammenbleiben und Zusammenarbeiten.
In einer inspirierenden Veranstaltung wurden nicht nur der neue Vorstand gewählt und erste Eckpunkte für das anstehende Jahr präsentiert, sondern es wurden auch wertvolle Gespräche geführt. Ein angenehmer Abend, der den Startpunkt für ein ereignisreiches Jahr markiert.

 
Thorsten Drescher, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, unterstrich die nachhaltige Unterstützung der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg durch die IHK.
„Ich freue mich, vor dieser dynamischen Gruppe zu stehen, die nicht nur die Herausforderungen der Gegenwart annimmt, sondern auch mutig die Weichen für die Zukunft stellt“,
so Drescher.
Er ermutigte die Wirtschaftsjunioren dazu, auch politische Statements abzugeben, insbesondere in einer Zeit, in der die Demokratie nicht mehr von allen als selbstverständlich angesehen wird.
 
Bei den Wahlen wurde Gero Alexander Nicklas einstimmig zum neuen Kreissprecher für das Jahr 2024 gewählt. Er folgt auf Anna Csader. Der Vorstand für das Jahr 2024 setzt sich wie folgt zusammen: Gero Alexander Nicklas (Kreissprecher), Stefan Brunner (Stellv. Kreissprecher), Anna Csader (Past President), Steve Hildebrand,  Robin Pfaffenbauer, Helena Schönherr, Elisa Schwed und Kerstin Straub.
 
Programm vorgestellt
Unter dem Motto
„Zusammen wachsen, Zukunft gestalten“
verspricht  Gero Alexander Nicklas, den Schwung für Veränderungen und zeitgemäße Entwicklungen der vergangenen Jahre fortzusetzen. Mit Überzeugung und Engagement möchte er gemeinsam mit den Mitgliedern das Jahr 2024 gestalten.
 
Das Programm verspricht ein abwechslungsreiches Angebot von Betriebsbesichtigungen bis hin zum Besuch der Leipziger Buchmesse. Auch politische Themen stehen auf dem Plan, darunter beispielsweise ein Politiktalk vor den Kommunal- und Europawahlen sowie eine Jahresreise nach Straßburg mit Besuch des Europäischen Parlaments.
 
Ehrungen würdigten das herausragende Engagement

In der Mitgliederversammlung gab es mehrere glanzvolle Ehrungen. Hendrik Peters, Helena Schönherr und Maximilian Stütz wurden mit der Silbernen Juniorennadel, einer besonderen Auszeichnung der Wirtschaftsjunioren Deutschland, geehrt.
Stefanie Novosel, Nicole Ockens, Jessica Lauren Passler, Kerstin Straub und Yasin Yildiz erhielten den JAM-Star, die höchste Auszeichnung für besonders aktive Mitglieder in Baden-Württemberg. Helena Schönherr wurde zum „Junior des Jahres“ ernannt. Stefan Herzog wurde mit einem „Goldenen Oskar“ ausgezeichnet.
 
Zahlreiche Neumitglieder begrüßt
Die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg heißen ihre 17 neuen Mitglieder herzlich willkommen. Mit der Aufnahme der neuen Mitglieder besteht der Kreis der WJ Ostwürttemberg derzeit aus 110 Mitgliedern, 25 Gästen, 37 Fördermitgliedern sowie sechs Senatoren.
 
Über die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg
Die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg sind eine Vereinigung junger Unternehmer und Führungskräfte bis zum Alter von 40 Jahren. Sie engagieren sich in verschiedenen Bereichen, wie der Wirtschaftspolitik, der Bildung und im sozialen Umfeld.
Ansprechpartnerin für Rückfragen und weitere Informationen ist Sarah Wörz, Tel. 07321 324-128, woerz@ostwuerttemberg.ihk.de

Vielfalt stärkt Zukunft 20.2.2024

Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg unterstützen bundesweite Unterschriftenaktion

Mit einer gemeinsamen Erklärung haben die Wirtschaftsjunioren Deutschland (WJD) und die Junioren des Handwerks (JdH) am 15. Februar die bundesweite Unterschriftenaktion „Vielfalt stärkt Zukunft“ gestartet. Die Erklärung der beiden jungen Wirtschaftsverbände betont die Bedeutung von Vielfalt für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Die Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg unterstützen diese Aktion. Sie laden alle Unternehmer, Handwerker und Führungskräfte in Ostwürttemberg dazu ein, sich der Erklärung anzuschließen.

Die Wirtschaftsjunioren Deutschland und die Junioren des Handwerks stehen gemeinsam für eine deutsche Wirtschaft, in der Vielfalt ein unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmenskultur und des wirtschaftlichen Erfolgs ist. Der gesellschaftliche Diskurs, insbesondere der letzten Wochen, ist Anlass, sich als junge Wirtschaftsverbände klar gegen jegliche Formen von Rassismus, Ausgrenzung und Extremismus zu positionieren, welche die demokratischen Grundstrukturen in Frage stellen.

Angesichts des demografischen Wandels steht die Gesellschaft vor enormen Herausforderungen. Zuwanderung hat das Potenzial, die Auswirkungen dieses Wandels erheblich zu mildern. Daher sei es jetzt an der Zeit, umzudenken und zu handeln. Die langfristige Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands müsse gesichert werden. Ein Perspektivwechsel auf Deutschlands Zukunftschancen und Möglichkeiten sei notwendig.

Zusammen engagieren sich die Nachwuchskräfte aus Handwerk, Industrie, Handel und Dienstleistung für eine solidarische, vielfältige Wirtschaft und Gesellschaft und setzen auf eine positive Zukunftsvision. Das sind die Positionen:

Jugend stärken
Wir brauchen die Zuwanderung mutiger junger Menschen, die mit frischen Perspektiven, Ambitionen und Unternehmergeist die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft mitgestalten möchten. Durch den demografischen Wandel entsteht ein Ungleichgewicht der Generationen. Zuwanderung hilft dabei, der Jugend in unserer Gesellschaft einen Platz zu bieten.

Innovationskraft entfalten
Wir setzen auf Weltoffenheit statt Abschottung, um das Potenzial der Fachkräfte zu erweitern und die Internationalisierung deutscher Betriebe, Unternehmen und Start-ups zu erleichtern. Es ist kein Zufall, dass Orte wie das Silicon Valley oder Singapur als Innovationszentren gelten. Diese Regionen sind bekannt für ihre kulturelle Vielfalt. Die Folge sind hohe Patentanmeldungen, florierende Start-up-Szenen und Wirtschaftswachstum. Indem wir das Potenzial an Fachkräften erweitern, erleichtern wir die Internationalisierung sowie Skalierung deutscher Betriebe, Unternehmen und Start-ups. Kulturelle Vielfalt in unseren Unternehmen erleichtert uns den Zugang in neue Märkte. Die Teilhabe am EU-Binnenmarkt ist hier unverzichtbar. Nur so gehören wir als Exportnation weiterhin zur globalen Spitze.

Moderne Integrationspolitik fördern
Wir fordern verstärkte Investitionen in eine moderne Integrationspolitik. Diese umfasst auch eine niederschwellige Anerkennungs- und Anrechnungspraxis internationaler Abschlüsse. Eine erfolgreiche Integration internationaler Fachkräfte wird dazu beitragen, die Einnahmen der Rentenversicherung zu vergrößern, die Kranken- und Pflegeversicherung zu stabilisieren und die öffentlichen Haushalte langfristig zu entlasten. Die Förderung sinnvoller Integrationsmaßnahmen ist eine unabdingbare Komponente und notwendige Investition in unser aller Zukunft.

Kommunen unterstützen
Wir erkennen die Dringlichkeit, durch ein modernes Konzept der qualifizierten Zuwanderung und Integration die Kommunen zu entlasten und die Lage vor Ort nachhaltig zu verbessern. Dies wird die Schrumpfung vieler Städte und Dörfer abmildern. Und es wird durch die Integration internationaler Arbeits- und Fachkräfte die medizinische Versorgung und Pflege, Modernisierung von Infrastruktur und Zustellung wichtiger Güter in Deutschland auch abseits der Ballungszentren sichern.

Wertschätzung zeigen
Wir betonen die Bedeutung gesellschaftlicher Solidarität, Chancengleichheit und Offenheit für ein gesundes Wirtschaftswachstum. Eine Studie von McKinsey hat gezeigt, dass ethnische Diversität in Unternehmen die Profitabilität um 36% erhöhen kann. Wir sind auf ein gesellschaftliches und wirtschaftliches Klima angewiesen, in dem alle Menschen ihre Talente frei entfalten können. Wir glauben fest daran, dass eine inklusive Gesellschaft, die von gegenseitiger und vorurteilsfreier Wertschätzung geprägt ist, eine stärkere und lebendigere Gemeinschaft hervorbringt.

Vielfalt leben
Wir sind als Millennials und Generation Z in einer Lebenswelt aufgewachsen, in der wir selbstverständlich in engem Kontakt mit vielfältigsten Menschen stehen und selbst als Personen und Verbände durch Heterogenität geprägt sind. Menschen mit Migrationsgeschichte und vielfältigen Hintergründen in Deutschland sind keine Fremden. Sie sind wir.

Gero Alexander Nicklas, Kreissprecher der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg, sagt: 
„Mit unserer Kampagne ‚Vielfalt stärkt Zukunft‘ möchten wir als junge Generation ein Zeichen für Solidarität und Toleranz setzen. Als Wirtschaftsjunioren engagieren wir uns für eine Wirtschaft, die allen Menschen Chancen bietet. Wir laden alle Unternehmer:innen, Handwerker:innen und Führungskräfte in Deutschland dazu ein, sich der Aktion anzuschließen.“
 
Die Unterzeichnung der Kampagne ist möglich unter: https://vielfaltstaerktzukunft.jw.social und kann mit einem Account bei der Karriereplattform LinkedIn unterzeichnet, kommentiert und geteilt werden.

Über die Wirtschaftsjunioren Deutschland
Die Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. sind mit rund 10.000 Unternehmerinnen, Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren das größte Netzwerk der jungen Wirtschaft in Deutschland. Zusammen verantworten die Mitglieder etwa 1,2 Millionen Arbeits- und 34.000 Ausbildungsplätze sowie mehr als 290 Milliarden Euro Umsatz in allen Branchen. Mit bundesweit 800 Projekten sorgen sie in ihren regionalen Kreisen für eine bessere Bildung, für innovatives Unternehmertum und die berufliche Integration Geflüchteter.

Über die Junioren des Handwerks
Die Junioren des Handwerks e.V. sind die größte Nachwuchsorganisation des deutschen Handwerks. Mit einem bundesweiten Netzwerk repräsentieren sie das junge Handwerk und tragen die Themen und Forderungen der nächsten Handwerksgeneration selbstbewusst in die Öffentlichkeit.
 
Ansprechpartnerin für Rückfragen und Informationen bei der IHK Ostwürttemberg:
Sarah Wörz, Tel. 07321 324-128, woerz@ostwuerttemberg.ihk.de
IHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2024 | 16.2.24

Hoffnung trotz stotternder Konjunktur

Im IHK-Bezirk Ostwürttemberg hat sich das konjunkturelle Stimmungsbild zu Jahresbeginn 2024 gegenüber den Vormonaten leicht verbessert. Unterschiede in Lage und Erwartungen sind jedoch sektorenabhängig: Während weiterhin mehr als 40 % der Dienstleistungsunternehmen von einer guten Geschäftslage sprechen, ist es in der Industriebranche jedes fünfte. Die Baubranche sowie das Transport- und Verkehrsgewerbe blicken pessimistisch in die Zukunft. Der Arbeitsmarkt bleibt weitgehend stabil. Impulse für eine verstärkte Investitionstätigkeit in Kapazitätserweiterungen und Innovationen bleiben verhalten.
Im Vergleich zum Herbst 2023 ist sowohl der Geschäftslageindikator als auch der Geschäftserwartungsindikator gestiegen. Der Geschäftslageindikator ist 10,1 Punkte höher und verbleibt weiterhin im positiven Bereich mit einem Wert von 12,8. Der Geschäftserwartungsindikator ist um 14,9 Punkte gestiegen und weist wie zu Jahresbeginn 2023 einen leicht negativen Wert (-6,4) auf. Ein Drittel der Unternehmen beschreiben ihre Geschäftslage weiterhin als gut (28,6 %). Während im Herbst 2023 27,7 % von einer schlechten Geschäftslage sprachen, sind es nun lediglich 15,8 %. Die Verschiebung hin zu einer pessimistischen Erwartungshaltung setzte sich nicht fort: Jedes fünfte Unternehmen geht von einer Verbesserung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten aus (20,9 %), während der Anteil der Betriebe, die von einer Verschlechterung ausgehen, um 8,4 Prozentpunkte auf 27,3 % gefallen ist.

Multiple Risiken und Herausforderungen

Bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Risiken kommt es im Ranking zu Verschiebungen: Hauptrisiken sind zwar weiterhin die Inlandsnachfrage, gefolgt von den Energie- und Rohstoffpreisen bzw. Energiepreisen. Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, geopolitische Spannungen und Lieferketten/Lieferengpässe beeinflussen insbesondere die Produktionstätigkeit in den Industrieunternehmen stärker als die Sorgen um den Fachkräftemangel. Bei den überwiegend arbeitsintensiven Dienstleistern bleibt der Fachkräftemangel dagegen Hauptrisiko gefolgt von Arbeitskosten und Inlandsnachfrage.

Zurückhaltung bei Investitionen

Die Einschätzungen zu wirtschaftlichen Risiken und die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) führen zu einer verhaltenen Investitionsbereitschaft. Daher sprechen 16 % der Unternehmen weiterhin von abnehmenden Investitionen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen in Ostwürttemberg wollen in den nächsten zwölf Monaten Inlandsinvestitionen tätigen. Dies entspricht 15,7 Prozentpunkten mehr als im Herbst 2023. Bei den Inlandsinvestitionen handelt es sich allerdings vor allem um Ersatzbedarf (61,8 %). Von Kapazitätserweiterungen sprechen lediglich 14,3 % der Unternehmen. Wird der Zeitraum seit Jahresbeginn 2007 bis Jahresbeginn 2024 betrachtet, dann ist dieser Wert der niedrigste nach der Finanz- und Wirtschaftskrise (Frühjahr 2009 und Jahresbeginn 2010: 13,8 %; Frühsommer 2010: 12,2%). Auch der Wert für Innovationen mit 31,5 % liegt unter dem Durchschnitt der Umfragen seit Jahresbeginn 2007 (35,9 %).
„Für positive Impulse und die Transformation der ostwürttembergischen Wirtschaft waren und sind Innovationen sowie Kapazitätserweiterungen unerlässlich. Diese müssen von Seiten aller Akteure unterstützt werden“,
so Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.
„Innovative Ideen entstehen im engen Austausch mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft. Dafür brauchen die Akteure Planungssicherheit und verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen. Unsere Mitgliedsunternehmen fordern klare, berechenbare politische Vorgaben sowie konkrete schnelle Schritte zum Bürokratieabbau wie auch eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.“
Positiv zu beurteilen ist weiterhin, dass sich 60 % der Unternehmen in Ostwürttemberg der Herausforderung der Digitalisierung annehmen und 41 % der Investitionen aus Umweltschutz- bzw. Energieeffizienzgründen tätigen. Die Nachfrage nach Krediten für Investitionen und Betriebsmittel bleibt weiterhin verhalten.

Stabile Finanzlage

Des Weiteren sprechen mehr als die Hälfte der Unternehmen von einer unproblematischen Finanzlage (54,6 %). Von drohender Insolvenz ist keines der befragten Unternehmen betroffen. 15 % der Unternehmen sprechen von zunehmenden Forderungsausfällen bzw. Liquiditätsengpässen, nicht einmal jedes Zehnte von hoher Fremdkapitalbelastung bzw. erschwertem Fremdkapitalzugang. Die Nachfrage nach Krediten für Betriebsmittel als Kurzzeitfinanzierung für die laufende Geschäftstätigkeit bleibt weiterhin verhalten, jedoch auch die Kreditnachfrage aus Investitionsmotiven.

Arbeitsmarkt bleibt stabil

Trotz schwieriger konjunktureller Lage bleibt der Arbeitsmarkt weitgehend stabil: Am Jahresbeginn 2024 gehen 14,2 % der Unternehmen von steigenden Beschäftigtenzahlen aus, während eine Mehrheit von 54,6 % von gleich bleibende Beschäftigtenzahlen spricht. 30,1 % wollen ihre Beschäftigtenzahlen voraussichtlich reduzieren. Gleichwohl bleibt der Fachkräftemangel bei der Hälfte der Unternehmen in Ostwürttemberg (51,2 %) ein Konjunkturrisiko.

Umsatzrückgänge mit Hoffnung auf Besserung

Bei jedem vierten Unternehmen in Ostwürttemberg sind die Umsätze gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal gestiegen (24,9 %). Dieser Anteil ist um 13,8 Prozentpunkte gefallen und entspricht nun in etwa dem Wert zu Beginn des Jahres 2021 (24,4 %). Eine optimistischere Haltung im Vergleich zum Herbst 2023 zeigt sich bei den Umsatzerwartungen. Während im Herbst lediglich 23,9 % mit steigenden Umsätzen rechnen, sind es nun 27,4 %. Der Anteil von Unternehmen, die von fallenden Umsätzen ausgehen, ist auf 28,4 % gesunken (Herbst 2023: 36,1 %).

Gemischtes Bild bei Ertragslage, Auftragseingängen und Exporten

Mit „gut“ bewerten 20 % der Unternehmen in Ostwürttemberg ihre Ertragslage. Dies ist der niedrigste Wert seit Herbst 2020 (16,9 %). Jedes fünfte Unternehmen spricht von einer „schlechten“ Ertragslage (21,8 %). Das Bild bei den Auftragseingängen hat sich im Vergleich zum Herbst 2023 gering verändert: 36,4 % gehen von fallenden Auftragseingängen aus (Herbst 2023: 37,0 %). 19,9 % gehen von steigenden Auftragseingängen aus; das entspricht einer Erhöhung von 7,7 Prozentpunkten. Trotz der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftspolitischen Unsicherheiten fallen die Erwartungen an steigende Exporte optimistischer aus: Es gehen mit 19,9 % nun 4,4 Prozentpunkte mehr Unternehmen von steigenden Exporten aus. 17,2 % der Unternehmen stellen sich auf rückläufige Exporte ein. Dies sind 9,2 Prozentpunkte weniger als im Herbst 2023 (26,4 %).

Zum ausführlich, neu gestalteten Konjunkturbericht mit Dashboards und Analysen einzelner Sektoren, einem Blick in die Landkreise sowie weitere Erläuterungen zur Konjunktur: Hier klicken
Acht Absolventen stehen für den Arbeitsmarkt bereit | 13.2.24

Gute Ergebnisse bei Qualifizierungskurs

Sie haben sich seit März 2022 zum Industriemechaniker umschulen lassen und stehen nun vor neuen beruflichen Ufern. Acht Männer wurden – gefördert durch die Agentur für Arbeit – im neuen Berufsbild geschult, das ihnen nun gute Chancen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt der Region bietet.
22 Monate dauerte die umfängliche Umschulung.
„Vielfach kommen die Umschüler, die sich bei uns am Bildungszentrum weiterqualifizieren, aus Helfertätigkeiten, die sie bislang als Ungelernte verrichtet haben. Durch die berufliche Qualifizierung sind die Anstellungschancen gestiegen, ein besseres Gehalt steht dabei in Aussicht“,
erklärt Oliver Kosik, Leiter des IHK-Bildungszentrums.
Er setzt sich mit den Verantwortlichen bei der Agentur für Arbeit dafür ein, dass wichtige berufliche Qualifizierungsmaßnahmen angesichts eines wachsenden Fachkräftemangels zustande kommen.
„Unsere Umschüler bilden eine separate Berufsschulklasse, in der sie intensiv auf die Abschlussprüfungen vorbereitet werden.”
Elvis Letica, 31 Jahre und aus Bopfingen, stammt aus Bosnien-Herzegowina. Er hat mit seinen sieben Mitstreitern in den vergangenen knapp zwei Jahren erneut die Schulbank gedrückt und an den modernen Metallbearbeitungsmaschinen seinen neuen Beruf erlernt. Mit Erfolg. Der junge Mann, der über ein Ausbildungsvisum verfügt und seit über sechs Jahren in Deutschland ist, hat 94 von 100 möglichen Punkten bei seiner Abschlussprüfung erreicht.
„Aus gesundheitlichen Gründen konnte ich meinen in Deutschland erlernten Beruf des Straßenbauers nicht mehr ausüben“,
erzählt er.
Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zeigte sich in den Vorjahren eine beeindruckende Erfolgsquote: Nahezu alle Absolventen fanden innerhalb von nur zwei Monaten nach Abschluss ihrer Umschulung eine vielversprechende Anstellung in regionalen Unternehmen. Oliver Kosik hebt diese ermutigende Entwicklung hervor und betont die Chancen, die auch weiterhin für Absolventen bestehen.
Elvis Letica hat bereits einige Bewerbungen geschrieben und ist zuversichtlich, dass er in den kommenden Wochen einen Job bekommt. Der junge Mann, der seit vier Jahren in einer festen Beziehung lebt und perfekt deutsch spricht, ist gesellschaftlich gut integriert.
„Die Betreuung durch die Ausbilder am Bildungszentrum sowie durch die Arbeitsagentur war sehr gut. In unserer Klasse haben wir uns gegenseitig motiviert“,
schildert er. Das zeitnahe Umsetzen von theoretischen Lehrinhalten an den Maschinen habe rasch zu Lernerfolgen geführt.
„Ich bin froh, dass mir diese Umschulung ermöglicht wurde“,
sagt Elvis Letica.

Neuer Kurs startet
Am 11. März 2024 startet am IHK-Bildungszentrum der nächste Umschulungskurs zum Industriemechaniker. Er läuft dann bis Januar 2026. Dabei sind noch Plätze zu vergeben, erklärt Oliver Kosik. In Abstimmung mit der Agentur für Arbeit könne die Umschulung erneut bezuschusst werden.

Info und Kontakt:
biz@ostwuerttemberg.ihk.de
Telefon 07361 5692-0
Wirtschaftsclub Ostwürttemberg wählt neue Spitze

Simone Uhl übernimmt Vorsitz für 2024 von Claudia Lichtwer

Bei der Mitgliederversammlung des Wirtschaftsclub Ostwürttemberg e.V. (WCO) wurde Simone Uhl am 2. Februar 2024 einstimmig zur neuen Vorsitzenden gewählt. Sie übernimmt ab sofort die Führungsaufgabe von der bisherigen Vorsitzenden Claudia Lichtwer. Ihr Jahresprogramm steht unter dem Motto „#WCO35“, da der WCO in diesem Jahr seinen 35. Geburtstag feiern darf. Dabei sind ihr die Themen Netzwerk, Lernen, Politik sowie Erleben wichtig und finden sich dementsprechend im jetzt schon gut gefüllten Jahresprogramm wieder.
Fest geplant sind unter anderem diverse Betriebsbesichtigungen, ein Besuch der Leipziger Buchmesse sowie ein politischer Austausch mit Dr. Andrea Wechsler, CDU-Spitzenkandidatin für die Europawahl. Die Jahresreise, die wieder gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren (WJ) Ostwürttemberg durchgeführt wird, führt die Mitglieder nach Straßburg. Ebenso stehen diverse kulturelle Veranstaltungen auf dem WCO-Programm. Neben der Kultur in der Arche Dischingen sind die Opernfestspiele Heidenheim, das Kulturfeuerwerk in Heidenheim sowie die Eröffnung des Festivals auf Schloss Kapfenburg im Jahresprogramm enthalten.
Zusätzlich möchte Simone Uhl zusammen mit dem Vorstandsteam das neu ausgearbeitete Leitbild des WCO mit Leben füllen und die Mitglieder in unterschiedlichen Themenforen einbeziehen. So sollen hierfür der Genuss bei einem Pralinenseminar und ein gemeinsamen Kochevent nicht zu kurz kommen.  Das gute Miteinander mit den WJ Ostwürttemberg spiegelt sich darin wieder, dass die vielen Veranstaltungen gemeinsam organisiert und durchgeführt werden.
Rückblick auf 2023
Die Mitgliederversammlung startete die scheidende Vorsitzende Claudia Lichtwer. Sie berichtete von den Aktivitäten im Jahr 2023. Neben diversen Betriebsbesichtigungen u.a. bei der Friedrich Kicherer GmbH & Co. KG in Ellwangen, dem Wartungsstützpunkt von Go-Ahead Baden-Württemberg in Essingen sowie der Maschinenfabrik ALFING Kessler GmbH in Wasseralfingen, war die zusammen mit den WJ durchgeführte Jahresreise nach Bremen und Bremerhaven ein Jahreshöhepunkt. Knapp 40 Mitglieder nahmen daran teil. Traditionell wurden die Opernfestspiele Heidenheim, die Eröffnung des Festivals auf Schloss Kapfenburg, die „Kultuwcr in der Arche“ sowie als Besonderheit das Brenzparkfestivel mit Wincent Weiss sowie Milestones of Rock - Die Rock-Highlights der 70er & 80er Jahre mit Siggi Schwarz besucht. Darüber hinaus wurden eine Weinprobe, ein Kochevent sowie eine Veranstaltung unter dem Motto „Buch trifft Wein“ durchgeführt.
Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung des zum dritten Mal zusammen  mit den WJ Ostwürttemberg ausgelobten Resilience Award „RAW.23“, der sich dieses Mal dem Thema „Recruiting & Retention“ in einem herausfordernden Arbeitsmarkt widmete. Am 14. Dezember fand auf den Tag genau 35 Jahre nach der Gründungssitzung des WCO der Jahresabschluss in Aalen statt.
Den Kassenbericht stellte Heike Kurz vor. Die ordnungsgemäße Kassenführung bestätigte Matthias Hillenbrand, der das Amt des Kassenprüfers zusammen mit Thomas Mergenthaler ausübt. Heike Kurz sowie der WCO-Vorstand wurden einstimmig entlastet.
Thorsten Drescher, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, betonte die nachhaltige Unterstützung des Wirtschaftsclubs und der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg durch die IHK. Er warb für politische Statements des Wirtschaftsclub in einer Zeit, in der die Demokratie nicht mehr für alle selbstverständlich ist. Satzungsgemäß schieden Detlef Köhn (Vorsitzender 2022), Heike Kurz (Kassiererin) sowie Yvonne Mangold aus dem Vorstand aus und wurden für ihre Arbeit mit Geschenken verabschiedet. 
Das Vorstandsteam des Wirtschaftsclub Ostwürttemberg e. V. 2024
Als Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt:
Vorsitzende Simone Uhl, Marketing + Inspiration, Unterschneidheim; Oliver Helzle, Geschäftsführer der hema electronic GmbH in Aalen als stellvertretende Vorsitzender; Alena Röhrer, AKS Hartmetalltechnik GmbH in Schwäbisch Gmünd; Christine Vogel, Steuerberaterin in Aalen; Jutta Waldenmaier, Heidenheim, und Christian Wiedmann, Immobilienberatung in Aalen. Von der IHK Ostwürttemberg ist weiterhin Alexander Paluch vertreten. Zudem wirkt Claudia Lichtwer noch als Past Präsidentin im Vorstand mit.
IHK Ostwürttemberg 2.2.2024

Mietpreisspiegel für das Produzierende Gewerbe bzw. Logistik

Die IHK Ostwürttemberg hat im Jahr 2021 einen Mietpreisspiegel über ortsübliche Mieten von Büro-, Produktions- und Lagerflächen sowie Freiflächen und Stellplätzen veröffentlicht.
Sie finden diesen unter www.ostwuerttemberg.ihk.de,
Seitennummer 3292460.

Der IHK-Mietpreisspiegel hat sich als vielgefragtes und nützliches Hilfsmittel erwiesen, insbesondere für Unternehmen, die gewerbliche Flächen an- oder vermieten wollen. Daher soll dieser nun aktualisiert werden. Von Interesse sind Informationen von Unternehmen aus dem Produzierenden Gewerbe sowie der Logistik.

Um möglichst aussagekräftige Werte zu erhalten, ist die IHK auf eine rege Beteiligung an der Umfrage angewiesen und bittet um Teilnahme an der
Onlineumfrage unter www.ostwuerttemberg.ihk.de, Seitennummer 4977068 bis zum 29. Februar 2024.


IHK Ostwürttemberg hat Federführung beim Thema Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft in BaWü übernommen und Expertenkreis etabliert

Wohnbau wird 2024 zum vordringlichen Thema gemacht

Die IHK Ostwürttemberg hat am 9. Januar 2024 einen Expertenkreis „Wohnen und Bauen“ ins Leben gerufen. Das Gremium, an dem rund 30 Vertreter aus Unternehmen der Wohnungsbau- und Immobilienwirtschaft, Maklern, Banken, Architekten sowie Projektentwicklern aus der Region mitwirken, hat beim ersten Treffen Ideen gesammelt und wurde über bisherige Aktivitäten der IHK Ostwürttemberg zum Thema informiert. Bei künftigen regelmäßigen Treffen sollen nun konkrete Arbeitspunkte diskutiert und Positionen gegenüber der Politik formuliert werden.
Die IHK Ostwürttemberg ist seit Beginn des Jahres 2024 federführend innerhalb des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) für das Thema Wohnungsbau und Immobilienwirtschaft tätig. Dies war durch die BWIHK-Gremien sowie die IHK-Vollversammlung Ende November 2023 beschlossen worden. IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler informierte den Expertenkreis, dass das Thema innerhalb des Masterplans für die Zukunftsoffensive Ostwürttemberg eine entscheidende Rolle spielt. Sarah Wörz hat zum 1. Januar 2024 die Position der Referentin für Wohnungsbau & Immobilienwirtschaft übernommen.

Breite Ausrichtung

Die Zusammensetzung des Expertenkreises ist breit angelegt. In den folgenden Terminen werden politische Mandatsträger und Vertreter aus der öffentlichen Verwaltung als Gäste begrüßt werden, um die Themen mit der kommunalen Familie zu diskutieren. Dabei spielt auch der neue Regionalplan für Ostwürttemberg eine Rolle, der derzeit vom Regionalverband aufgestellt wird.
Der Expertenkreis arbeitete einige Punkte heraus, die den aktuellen Wohnungsmarkt bestimmen. Beispielsweise haben sich Vermarkungszeiten für Neubauten deutlich verlängert, Projekte wurden wegen großen Kostensteigerungen und langer Genehmigungsverfahren auf Eis gelegt. Auf dem vor Weihnachten gestoppten Wachstumschancengesetz liegen große Hoffnungen der Branche. Auszubildende in der Baubranche zu halten, wird immer schwieriger. Arbeitsplätze sind gefährdet.

Impulse der Teilnehmenden

Ulrich Betzold, Geschäftsführer der Arnulf Betzold GmbH und IHK-Vizepräsident, stellte die Sicht eines Unternehmers dar, der wachsen möchte, dessen potenzielle neue Mitarbeitende aus anderen Regionen jedoch keinen Wohnraum finden. Er stellte die Makrosicht der Rahmenbedingungen bei wachsendem Fachkräftemangel dar. Er sorgt sich innerhalb dieses Szenariums um die Attraktivität der Region. Seine Sicht: Jeder neu geschaffene Wohnraum ist wichtig und schafft durch Umschichtung auch wieder bezahlbaren Wohnraum.
Markus Frei, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ostalb, berichtete über den Rückgang im Baufinanzierungsgeschäft um 50 Prozent. Für die Altbausanierung wurden 2023 die meisten Mittel beantragt. Es gebe weniger Kapitalanleger für Wohnimmobilien. 2023 sei die Bauwirtschaft um rund 10 Prozent geschrumpft, dies werde sich 2024 und womöglich 2025 fortsetzen. Es stünden zu wenig Fördermittel für den Wohnungsbau bereit.
Drei Parameter haben sich laut Markus Frei gleichzeitig verschlechtert: Steigendes Zinsniveau, sinkendes Einkommen durch die hohe Inflation und drastisch steigende Baukosten charakterisieren die Lage. Ziel sei, die Inflation in den Griff zu bekommen, was sinkende Zinsen zur Folge hätte.
Markus Frei forderte mehr zinsverbilligte Darlehen der KfW, höhere Zuschüsse für Sanierungen, eine Eindämmung von Standards und Vorschriften sowie eine Einführung der degressiven Abschreibung von Neubauten.
Die Aalener Merz Objektbau setzt auf mietpreisgebundenen Wohnraum. Eine serielle/systematische Planung von Wohn- und Gewerbegebäuden liegt hierbei im Fokus. Gemeinsam mit der Jagstzeller Schlosser Holzbau wurde ein modulares Holzbausystem entwickelt und bereits umgesetzt.
In der Diskussionsrunde wurden zahlreiche weitere Impulse gegeben und Themenkomplexe geschnürt, an denen weiter gearbeitet werden soll. Aus dem Expertenkreis werden sich Arbeitsgruppen bilden, die an Themen konkret weiterarbeiten.

Bisherige Vorarbeiten

Es wurde 2023 ein Positionspapier auf regionaler Ebene vorbereitet. Eine Gemeinsame Erklärung „Initiative ‚Wohnraum jetzt!‘“ der OBs, Landräte und der IHK zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum (für Fachkräfte) in der Region Ostwürttemberg liegt in der Entwurfsfassung vor und steht zur Unterzeichnung an. Über den BWIHK und als federführende IHK erfolgt regelmäßig ein Input in den Strategiedialog des Landes zum bezahlbaren Wohnraum. Ulrich Grath gehört zudem seit 2023 dem DIHK-Immobilienausschuss an.
Kontakt:
Sarah Wörz
Telefon 07321 324-128
woerz@ostwuerttemberg.ihk.de


Die Region ruft ihre Talente und Patente zur Bewerbung auf | 18.1.24

Innovationspreis Ostwürttemberg 2024

Region Ostwürttemberg. Die Bewerbungsphase zum Innovationspreis Ostwürttemberg 2024 ist gestartet. Ab sofort und bis 29. Februar 2024 können sich Talente und Patente der Region auf die Auszeichnung bewerben.
Die Teilnahmeunterlagen sowie alle wesentlichen Informationen zum Bewerbungsprozess können unter www.talente-und-patente.de sowie auf der Homepage der IHK Ostwürttemberg www.ihk.de/ostwuerttemberg unter der Seitennummer 5780110
Ohne Innovationen sind technische, volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen nicht denkbar. Das Wissen um die Tatsache, dass gerade in Ostwürttemberg ein äußerst fruchtbarer Boden für Neuerungen und Fortschritt vorhanden ist, war ausschlaggebend für die Idee des Innovationspreises Ostwürttemberg. Gemeinsam mit der IHK Ostwürttemberg, der Kreissparkasse Ostalb sowie der Kreissparkasse Heidenheim rief die regionale Wirtschaftsförderung WiRO den Wettbewerb vor mehr als 20 Jahren ins Leben.
Der Innovationspreis Ostwürttemberg wird jährlich von den Kreissparkassen Heidenheim und Ostalb, der IHK Ostwürttemberg sowie der Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH Region Ostwürttemberg (WiRO) ausgelobt. Vergeben wird die Auszeichnung für herausragende Leistungen in den Bereichen:
  • Sieger | Preisträger | Auszeichnungen
  • Gründungen und junge Unternehmen
  • Patente
Teilnehmen können natürliche oder juristische Personen, Unternehmen und Organisationen mit Wohnort oder Sitz in Ostwürttemberg. Bedingung ist, dass die Bewerber im Ausschreibungszeitraum 2023 nationale oder internationale Preise / Auszeichnungen erhalten haben oder Erfinder bzw. Inhaber eines Patentes sind, das im Ausschreibungszeitraum erteilt wurde. Bewerben können sich auch technologieorientierte und wissensintensive Gründungen sowie junge Unternehmen bis maximal fünf Jahre nach Gründung.
Ab sofort und noch bis einschließlich 29. Februar 2024 können die Bewerbungen zur Teilnahme am Innovationspreis 2024 eingereicht werden.
Als Preisgeld winken bis zu 8.000 Euro. Stifter des Preises sind die Kreissparkasse Ostalb und die Kreissparkasse Heidenheim
Sie erleben duale Ausbildung hautnah 19.12.2024

Sieben südkoreanische Jugendliche werden am IHK-Bildungszentrum und bei MAPAL in Metallbearbeitung geschult

Erstmals nach der Pandemie hat MAPAL wieder junge Menschen aus Südkorea diesmal für einen Monat in die Region geholt. Seit 2014 besteht dieser Austausch, mitinitiiert von der südkoreanischen Niederlassung des Aalener Präzisionswerkzeugherstellers, der MAPAL HiTECO. Neu war dabei: Fünf der insgesamt sieben jungen Südkoreaner wurden im IHK-Bildungszentrum in Aalen in der Metallbearbeitung geschult.

Das System der dualen Ausbildung findet in Südkorea immer größere Beachtung. Bislang zählte in dem asiatischen Land, das durch Strebsamkeit und Ehrgeiz gekennzeichnet ist, nur ein Studium. Nach deutschem Vorbild gibt es einige „Berufsschulen“, beispielsweise in Seoul oder auch in Busan, die Technical Meister High School mit angegliedertem Internat.
„Die theoretische Ausbildung ist in Südkorea sehr gut. Das Handling an modernen Maschinen fehlt den angehenden Fachkräften aber meist“,
erklärt Uwe Heßler, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei MAPAL.

Deshalb tat sich für die sieben Austauschschüler aus Südkorea im November eine Tür auf. Sie hatten die Möglichkeit, im Ausbildungszentrum bei MAPAL sowie im modern eingerichteten Bildungszentrum der IHK unter engagierter Anleitung der Ausbilder zeitgemäße Metallbearbeitung kennenzulernen. Es wurde zunächst konventionell gedreht und gefräst, bevor die koreanischen Schüler einfache CNC-Programme erstellten. Ulrich Pflieger, Ausbilder am IHK-Bildungszentrum, hat sogar mit Hilfe der betreuenden Lehrer Arbeitsmaterialien auf Koreanisch zusammengestellt, um einen guten Lernerfolg zu erzielen.
„Die Jugendlichen sind sehr motiviert. Trotz der etwas schwierigen Verständigung erlernen sie intuitiv die wesentlichen Inhalte aufgrund einer guten Auffassungsgabe“,
erklärt Ulrich Pflieger.


Ähnlich äußert sich auch Tim Hudelmaier, der für die koreanischen Azubis verantwortliche DHBW-Studierende bei MAPAL:
„Bereits nach kurzer Zeit konnten die koreanischen Gäste auf unseren modernen CNC-Steuerungen programmieren und Fräs- und Drehteile nach Zeichnung fertigen. Unser gemeinsames Highlight zum Abschluss der Qualifizierung war sicherlich das Arbeiten an unseren hochpräzisen und komplexen Sechsachs-CNC-Schleifmaschinen.“

Deutschunterricht, gehalten von der Familie Gerschewski aus Dewangen im IHK-Bildungszentrum, sowie eine Wochenend-Betreuung rundeten den vierwöchigen Aufenthalt der koreanischen Gäste in Aalen ab.
„Wir haben eine gute Grundlage für eine weitere Kooperation bei der Qualifizierung  von jungen Südkoreanern zwischen MAPAL und dem IHK-Bildungszentrum geschaffen“,
sind sich Oliver Kosik, Leiter der IHK-Bildungseinrichtung in Aalen, und Uwe Heßler, Leiter der Aus- und Weiterbildung bei MAPAL, einig.

Bei der Bundesbesten-Ehrung in Berlin sind zwei Teilnehmer aus Ostwürttemberg dabei 15.12.2023

Sie sind die Besten in ihrem Beruf

Am 11. Dezember 2023 wurden die Spitzen-Absolventinnen und -Absolventen einer IHK-Ausbildung in Berlin geehrt. Die Bundesbesten haben in ihren Abschlussprüfungen bei den Industrie- und Handelskammern (IHKs) in diesem Jahr die höchsten Punktzahlen in ihren Berufen erreicht und sich damit unter knapp 300.000 Prüfungsteilnehmern durchgesetzt. Mit dabei waren Christian Biber (Fachinformatiker; BARMER Schwäbisch Gmünd) und Mika Jost (Oberflächenbeschichter; Umicore Galvanotechnik GmbH).
Insgesamt gibt es im aktuellen Jahrgang 219 Bundesbeste in 213 Ausbildungsberufen - sechsmal haben zwei Beste im gleichen Ausbildungsberuf die exakt gleiche Punktzahl bei ihren Prüfungsergebnissen erreicht. Unter den Spitzen-Azubis sind 84 Frauen und 135 Männer. Das Bundesland mit den meisten Besten (44) ist Baden-Württemberg.
Die Festrede hielt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Unsere Spitzen-Azubis aus Industrie und Handel sind 219 persönliche Erfolgsgeschichten, 219 Beweise, dass sich Leistung lohnt. Sie zeigen, was Deutschland stark macht: persönlicher Einsatz und individuelles Können, aber auch ein System, das dies ermöglicht“,
sagte die Ministerin.
DIHK-Präsident Peter Adrian hob die Bedeutung der Beruflichen Bildung hervor:
„Gemeinsam machen wir uns dafür stark, dass die duale Ausbildung und die Höhere Berufsbildung die gesellschaftliche Anerkennung erhalten, die sie verdienen.“
Die IHK-Organisation hatte im Frühjahr eine bundesweite Azubikampagne gestartet.
„Wir wollen das Erfolgsrezept, die enge Verbindung von Theorie und Praxis, und die hervorragenden beruflichen Perspektiven nach einer Ausbildung noch bekannter machen“, sagte Adrian. „Wir wollen mehr Schulabgänger und deren Eltern für eine IHK-Ausbildung begeistern.“

Ausbildungsbilanz 2023
Bis Ende November 2023 wurden in Ostwürttemberg in den IHK-Berufen 1906 neue Ausbildungsverhältnisse geschlossen. Das waren nach dem deutlichen Anstieg im Jahr 2022 nochmals 6,5 Prozent mehr neue Auszubildende. Besonders deutlich stieg die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im gewerblich-technischen Bereich an: Hier verzeichnete die IHK Ostwürttemberg mit 944 jungen Menschen 16 Prozent mehr als noch 2022.
„Damit wurde gleichzeitig ein Höchststand bei neuen  gewerblich-technischen Azubis seit über zehn Jahren erreicht. Duale Ausbildung ist das Fundament für beruflichen Erfolg. Mit der 2023 gestarteten bundesweiten Azubikampagne wollen wir ihre Bedeutung noch klarer herausstellen“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.








BU: Swaantje Creusen, Vorsitzende des DIHK-Bildungsausschusses, ehrte in Berlin die beiden Bundesbesten aus Ostwürttemberg, li: Christian Biber von BARMER und re: Mika Jost von Umicore Galvanotechnik.




Cyber-Sicherheitstag im digiZ in Schwäbisch Gmünd 12.12.2023

Cyberangriffe erhöhen Druck auf Unternehmen und Lieferketten

Am 5. Dezember 2023 fand im digiZ | Digitalisierungszentrum in Schwäbisch Gmünd der 34. Cyber-Sicherheitstag statt. Diese Plattform wurde in Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) organisiert. Cyber-Sicherheits-Experten aus ganz Deutschland kamen zum Austausch in die Region: Rund 150 Teilnehmende zählten die Veranstalter. Unternehmen wurden über aktuelle Bedrohungsszenarien informiert und praxisnahe Ansätze für Prävention und Schutz aufgezeigt.
Inmitten der stetig wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe und des digitalen Missbrauchs fokussierte sich der Cyber-Sicherheitstag auf die Sicherheit der Lieferketten. Der Druck, Lieferketten vor Cyberbedrohungen zu schützen, steigt stetig, da Hacker dort zunehmend digitale Schwachstellen ausnutzen. Um zu informieren und sich auszutauschen, wie Unternehmen präventiv ihre Lieferketten gegen Cyberangriffe schützen können, trafen sich die Cyber-Sicherheits-Experten aus ganz Deutschland einen Tag lang in Schwäbisch Gmünd.

Thorsten Drescher, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, betonte in seiner Eröffnungsrede die entscheidende Rolle von Unternehmen in Ostwürttemberg als essenzielle Glieder in den Lieferketten – dem Rückgrat unserer Wirtschaft. Ein erfolgreicher Angriff könne nicht nur ihre Existenz gefährden, sondern ganze Lieferketten zum Reißen bringen, sagte er. Der Cyber-Sicherheitstag dient daher nicht nur der Sensibilisierung, sondern ist Teil eines umfassenden Ansatzes.

Neben solchen Veranstaltungen setzt sich das digiZ der IHK Ostwürttemberg in Kooperation mit den Landkreisen Heidenheim und Ostalb das ganze Jahr über mit Angeboten zur Förderung der Cybersicherheit von Unternehmen ein.

Stefan Becker, Experte des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), präsentierte eine sachliche und datenbasierte Analyse der aktuellen Cyber-Bedrohungslage für Unternehmen. Jenseits von Panikmache verdeutlichte er reale Gefahren durch Cyberangriffe anhand konkreter Beispiele. Der Zeitraum vom erfolgreichen Angriff bis zu durchgeführten Aktionen und Forderungen der Kriminellen betrage im Durchschnitt neun Monate. Datenabfluss oder -verlust können zu Geldforderungen, Betriebsstillstand, Schadensersatzforderungen und geschäftsschädigendem Reputationsverlust führen. Angriffe erfolgen oft zufällig und automatisiert, während gezielte Attacken von kriminellen Hackern strategisch und arbeitsteilig ausgeführt würden. Becker betonte die Notwendigkeit eines proaktiven Sicherheitsansatzes angesichts der vielschichtigen Bedrohungen.

Zudem erhielten Unternehmen wichtige Einblicke in Gesetzgebungen wie den Cyber Resilience Act und der so genannten Cybersicherheit-Richtlinie NIS2. Diese richten umfassende Anforderungen an Unternehmen und wurden daher eingehend erläutert. Der Cyber Resilience Act bringt Security als Marktzugangskriterium in der EU, während NIS2 grundlegende IT-Cybersicherheitsanforderungen und neue Dokumentationspflichten für Hersteller einführt.

Peter Schmidt, Leiter des digiZ, erklärte den Teilnehmenden, dass das digiZ Unternehmen dabei unterstützen werde, diese Gesetze zu verstehen und die entsprechenden Anforderungen umzusetzen. Schmidt appellierte an die Teilnehmenden, dass eine proaktive Auseinandersetzung mit diesen Gesetzen für Unternehmen unerlässlich ist, um den gestiegenen Anforderungen bei dere Cybersicherheit gerecht zu werden


Digitalisierungszentrum schließt Projekt zu digitalen Industriestandards ab 7.12.2023

Vorreiter für digitale Innovation

Bei der Abschlussveranstaltung des mit 12 Millionen Euro geförderten  Projektes „GEMIMEG II“ wurden am 30. November 2023 im digiZ | Digitalisierungszentrum der IHK Ostwürttemberg in Aalen Standards präsentiert, die sicherstellen, dass „Made in Germany“ auch in einer digitalen Welt für ein hohes Qualitätsniveau stehen wird.

Renommierte Forschungspartner und Branchenschwergewichte wie Bosch, Siemens und Zeiss waren Teil des Entwicklungsprojekts „GEMIMEG II“, welches mit 12 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wurde. Bei der Abschlussveranstaltung im digiZ in Aalen präsentierte das Entwicklungskonsortium die Ergebnisse der Teilprojekte. Ziel des Projektes ist, digitale Industriestandards für mehr Effizienz und Qualität in der Produktion zu etablieren. Das digiZ diente als exklusiver Schauplatz, um die erzielten Fortschritte in der Praxis zu zeigen.
In seiner Begrüßung gab Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, nicht nur den Startschuss für die Veranstaltung, sondern auch für eine wegweisende Ära, in der die Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ eine gewichtige Rolle spielen wird.
„Die Zukunftsoffensive ist mehr als ein Konzept – sie ist unser Fahrplan für eine nachhaltige Transformation. Projekte wie GEMIMEG II zeigen, dass unser Masterplan bereits Realität wird. In Ostwürttemberg gestalten wir nicht nur die Zukunft, sondern sind Vorreiter bei der digitalen Innovation“,
sagte Rentschler.

Dr. Thomas Engel, Konsortialkoordinator des Verbundprojekts von der Siemens AG, hob die Potenziale einer Digitalisierung in der Qualitätssicherung hervor, bevor die Besucher im Schauplatz Industrie 4.0 die Gelegenheit hatten, an Demonstratoren die erarbeiteten Lösungen in der Praxis zu erleben. Über die 40-monatige Projektlaufzeit hinweg haben die 13 beteiligten Partner Standards entwickelt, um im Bereich der Qualitätsinfrastruktur eine verlässliche Kommunikation sicherzustellen.

Kai Sandmann, Referent beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, bedankte sich bei allen Beteiligten für die herausragenden Ergebnisse, die nun allen interessierten Unternehmen zur Verfügung stehen.

Höhepunkt der Veranstaltung war eine Live-Demonstration auf dem angrenzenden Parkplatz, bei der ein Pkw der Firma Valeo mittels des neuen Funkstandards 5G ferngesteuert wurde. Der mit modernster Sensorik und vier Kameras ausgestattete Pkw wurde vom Valeo-Standort in Kronach aus gelenkt. Diese innovative Technologie eröffnet vielfältige Einsatzmöglichkeiten, wie zum Beispiel die Lieferung eines bestellten Mietwagens bis vor die Haustür oder die ferngesteuerte Bewegung von Lastkraftwagen direkt vom Wohnort aus. Die Demonstration gab einen eindrucksvollen Blick in die Zukunft der Mobilität „Made in Germany“.
Hand in Hand gemeinsame Ziele erreichen 5.12.2023

IHK dankt rund 2.000 Ehrenamtlichen für ihr starkes Engagement für die regionale Wirtschaft

Die IHK Ostwürttemberg bedankt sich am Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember bei rund 2.000 Ehrenamtlichen aus IHK-Mitgliedsbetrieben. Sie engagieren sich in vielfältiger Art und Weise   unentgeltlich, zum Beispiel als Prüfer in der Aus- und Weiterbildung, in der IHK-Vollversammlung und den Ausschüssen, Arbeitskreisen oder als Ausbildungsbotschafter.
© IHK Ostwürttemberg

Die rund 1.700 Prüfer tragen maßgeblich dazu bei, dass die Duale Ausbildung in Ostwürttemberg auf hohem Niveau stattfindet und vielfältige Qualifizierungskurse angeboten werden können. Die 50 gewählten Mitglieder der Vollversammlung sowie rund 200 Vertreter von Unternehmen in den Ausschüssen und Arbeitskreisen tragen mit ihrem Fachwissen und ihrem Engagement dazu bei, das regionale Wirtschaftsgeschehen auszugestalten und Initiativen im Sinne der Unternehmen zu starten. Hinzu kommen die aktiven Mitglieder bei den Wirtschaftsjunioren und im Wirtschaftsclub Ostwürttemberg, die kompetente Netzwerkarbeit leisten.

„Den ehrenamtlichen Einsatz der Vertreter aus den IHK-Mitgliedsbetrieben können wir nicht hoch genug wertschätzen. Nicht immer ist es einfach, Ehrenamt und berufliche Aufgaben zeitlich unter einen Hut zu bringen. Umso wichtiger ist es, allen Ehrenamtlichen sehr herzlich zu danken“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
„Ehrenamtliches Engagement bildet das Rückgrat in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Ohne die vielen ehrenamtlich Tätigen wäre unser Gemeinwesen wesentlich ärmer und der Zusammenhalt geringer“,
so Rentschler weiter.

Die 50 Unternehmer in der IHK-Vollversammlung fällen wichtige Grundsatzentscheidungen, zum Beispiel zu wirtschaftspolitischen Fragestellungen und zur strategischen Entwicklung der Region.
„Das ist vor allem vor dem Hintergrund des tiefgreifenden und rasanten Wandels in der Wirtschaft notwendig. Innerhalb unserer Offensive Zukunft Ostwürttemberg ist die Expertise des Ehrenamts ebenfalls wichtig. Und: Die Ehrenamtlichen wirken als wertvolle Multiplikatoren für die Belange der regionalen Wirtschaft“,
betont Thilo Rentschler.   

Ein weiteres Augenmerk gilt auch den mehr als 500 Ausbildungsbotschaftern in Ostwürttemberg. Dafür schult die IHK Auszubildende, die dann ihr Wissen und ihre Erfahrung in den Schulen weitergeben und für die duale Ausbildung werben.
„Ehrenamtliches Engagement ist also keine Frage des Alters. Wer in jungen Jahren schon gesellschaftliche Verantwortung im Verein oder im Beruf übernimmt, ist Vorbild für andere“,
sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Antrieb für ein ehrenamtliches Engagement der Unternehmerschaft ist häufig die Ausgestaltung der dualen Ausbildung.
„Vor allem wollen viele Unternehmerinnen und Unternehmer mehr Selbstverantwortung übernehmen und dadurch bürokratische Lasten reduzieren“,
erläutert Thilo Rentschler.
„Das Ehrenamt hilft, staatliche Bürokratie sinnvoll und wirksam zu reduzieren und damit zusätzliche Kosten zu vermeiden, was es sprichwörtlich für uns noch unbezahlbarer macht.“
Für den IHK-Hauptgeschäftsführer ist klar:
„Wer etwas ändern will, muss seine Ideen in die Gesellschaft einbringen.“  
  

Ergänzende und vertiefende Kurse für die Azubis 4.12.2023

Das IHK-Bildungszentrum bietet ein umfangreiches Fachausbildungsprogramm an

Das IHK-Bildungszentrum in Aalen lädt die Firmen der Region und ihre Auszubildenden ein, notwendige Fachausbildungskurse zu wählen. Das Fachausbildungsprogramm des IHK-Bildungszentrums ist breit gefächert und hält einige neue Kursangebote bereit.

Das Angebot richtet sich hauptsächlich an kleine und mittelständische Betriebe, deren Azubis bislang nicht am IHK-Bildungszentrum überbetrieblich ausgebildet werden. Aber auch Betriebe, die diese überbetriebliche Ausbildung ihrer Azubis bereits nutzen, finden im neuen Fachausbildungsprogramm vertiefende Kurse, die den Azubis Sicherheit bei der Prüfungsvorbereitung geben oder zusätzliche Fähigkeiten vermitteln.
„Wir sehen dieses Angebot als Ergänzung für das bereits umfangreiche Bildungsprogramm der IHK. Zweimal pro Jahr werden die Kurse im Fachausbildungsprogramm neu zusammengestellt“,
sagt Oliver Kosik, Leiter des IHK-Bildungszentrums in Aalen.

Blick in die Kursangebote
Im Fachausbildungsprogramm finden sich die Themengebiete Grundausbildung Metall und Elektro sowie Vertiefungskurse dazu. Ebenso werden Fluidtechnik, CNC-Bearbeitung sowie Office-Programme geschult.
„Kurse zur Prüfungsvorbereitung ergänzen die große Kurspalette“,
erklärt Kosik.
Der Leiter des Bildungszentrums nennt auch zwei neue Angebote im Themenrepertoire: Werkstoffkunde und 3D-Druck sowie CAD-Grundlagen mit Inventor.
„Wir haben einen Bedarf zu diesen Themenkomplexen identifiziert und möchten damit unser Portfolio sinnvoll erweitern“,
erläutert Kosik.

Hinzu kommen eine Vielzahl bewährter Kursinhalte in Hydraulik, Pneumatik, die CNC-Bearbeitung mit unterschiedlichen Programmen, Schweißkurse, Blechbearbeitung, Technisches Zeichnen sowie weitere Anwendungen.
Die meisten Kursangebote umfassen fünf Arbeitstage, einige sind auf zwei Arbeitswochen angelegt, andere dauern zwei bzw. drei Arbeitstage.
„Gemeinsam mit unseren Mitgliedsunternehmen wollen wir dafür sorgen, dass die Auszubildenden während ihrer Lehrzeit bestmöglich auf die Erfordernisse der Arbeitswelt vorbereitet werden“,
sagt Kosik.

Informationen zu Lehrinhalten und organisatorischen Fragen erhalten Unternehmen unter:
biz@ostwuerttemberg.ihk.de
Tel. 07361 5692-0


Fake-Emails im Umlauf 30.11.23

Phishing-Kampagne greift gezielt Mitgliedsunternehmen der IHK Ostwürttemberg an

Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind derzeit von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe ist daher dringend abzuraten. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHK Ostwürttemberg ist technisch nicht möglich, weshalb deren Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufgerufen sind.
Bitte öffnen Sie diese Emails nicht und klicken keinesfalls auf den angegebenen Link. Es handelt sich um eine Phishing-Mail.
Auch zahlreiche Unternehmen in Ostwürttemberg erhalten im Rahmen des Angriffs vorgeblich von der IHK Ostwürttemberg versendete E-Mails mit dem Betreff Industrie- und Handelskammer | Aktualisierung der Unternehmensdaten. In der Nachricht fordern die Angreifer unter dem Vorwand einer angeblichen Änderung in der Datenschutzrichtlinie der IHK zu einer Dateneingabe auf. Mit Klick auf den in den E-Mails hinterlegten Link öffnet sich ein Website-Formular, das dem IHK-Design nachempfunden ist und neben allgemeinen Unternehmensdaten die Namen von Ansprechpersonen sowie Kontoinformationen abfragt.
Nach aktuellem Kenntnisstand werden im Rahmen der Phishing-Kampagne zwar keine hochsensiblen Daten wie beispielsweise Kennwörter abgefragt, ebenfalls wird der Betrugsversuch scheinbar nicht zum Verteilen schadhafter Software genutzt. Von einem Öffnen der Links oder gar einer Dateneingabe rät die IHK Ostwürttemberg jedoch dringend ab. Es ist nicht auszuschließen, dass die Betreiber der Phishing-Kampagne die so erlangten Daten für künftige Angriffe auf die Wirtschaft in der Region verwenden. Dazu zählen insbesondere sogenannte Social-Engineering-Angriffe, bei denen sich Angreifer ihr zuvor erlangtes Wissen für Betrugsversuche, das Erschleichen sensibler Informationen oder andere kriminelle Zwecke zunutze machen.

IHK-Vollversammlung stimmt der Federführung beim Thema Wohnen und Bauen innerhalb des BWIHK zu 29.11.2023

IHK Ostwürttemberg senkt Beiträge

Bei der Sitzung der IHK-Vollversammlung am 23. November 2023 wurde eine Absenkung des Beitragshebesatzes für IHK-Mitgliedsunternehmen für das Jahr 2024 beschlossen. Der Beitragshebesatz sinkt um 0,02 Prozentpunkte auf 0,22 Prozent. Der Wirtschaftsplan sowie die Wirtschaftssatzung für das Jahr 2024 fanden die Zustimmung der Unternehmensvertreter. Ab dem Jahreswechsel 2024 agiert die IHK Ostwürttemberg federführend für alle zwölf Industrie- und Handelskammern im Land beim Thema Wohnen und Bauen.
Beitragssenkung in 2024
IHK-Präsident Markus Maier bezeichnete die dritte Beitragssenkung in Folge als „ein gutes und ein mutiges Zeichen“. Der IHK-Präsident hatte in seinem Bericht auf die aktuelle Wirtschaftslage sowie politische Entwicklungen Bezug genommen.
„Die Geschäftserwartung unserer Mitgliedsunternehmen hat sich im Herbst weiter eingetrübt. Die schwache Inlandsnachfrage wird dabei als Hauptrisiko gesehen. Erste Warnzeichen sind trotz Fachkräftemangel auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt zu erkennen“,
sagte Markus Maier. Er bezeichnete die jüngste Konjunkturumfrage als „Weckruf“! Krisenszenarien dürften nicht kollektiv herbeigeredet werden. Markus Maier:
„Es bleibt dabei: Wir müssen unser regionales Schicksal selbst in die Hand nehmen. In der Digitalisierung stecken enorme Potenziale, um auch die Bürokratiebelastung abzubauen und die Effektivität zu steigern.“
Die geopolitische Lage mit dem Konflikt im Gaza-Streifen sowie die Unsicherheiten, die aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltsplanung des Bundes resultieren, sprach der IHK-Präsident an. Markus Maier blickte zurück auf den Transformationskongress an der Hochschule Aalen, wo vor wenigen Tagen ein weiterer wichtiger Meilenstein innerhalb der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ gesetzt worden war. Auch 2024 werde es im Oktober einen Transformationskongress geben, um die angegangenen Ziele und Projekte weiterzuentwickeln.
Bericht des Hauptgeschäftsführers
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler stellte die Pläne für eine Präsentation der Region in Berlin im kommenden Jahr vor, zu der die Vorbereitungen angelaufen seien.
„Wir wollen auf uns als quirlige und innovative Region aufmerksam machen, die aktiv die Themen der Transformation angeht“,
sagte er. Der IHK-Hauptgeschäftsführer berichtete vom Spitzentreffen zum Thema Wasserstoffinfrastruktur und -nutzung in Ulm sowie weiteren Aktivitäten auf dem Weg zur Wasserstoffregion Ostwürttemberg.
„Wir werben für ein rasches Ausbauen der notwendigen Infrastruktur, um den Unternehmen das Einhalten der Klimaziele zu ermöglichen“,
sagte Thilo Rentschler. Zudem wird die IHK Ostwürttemberg gemeinsam mit anderen IHKs den Bürokratieabbau voranbringen. Zwei IHK-Hauptgeschäftsführerkollegen engagieren sich im Normenkontrollrat, betonte Rentschler.
„Wenn Sie Beispiele für notwendigen Bürokratieabbau haben, lassen Sie uns diese zukommen“,
sagte Rentschler.
Bericht aus dem Verkehrsausschuss
Frank Ratter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses sowie Mitglied des DIHK-Verkehrsausschusses in Berlin, berichtete aus der Arbeit des Expertengremiums. Vieldiskutiert wurden dort die Erhöhung der Lkw-Maut zum 1. Dezember 2023 sowie die in Baden-Württemberg immer noch im Raum stehende Einführung einer zusätzlichen Maut auf Landesstraßen.
„Diese indirekte Steuererhöhung geht zu Lasten aller“,
so Frank Ratter. Auch im Bereich Logistik sei man Zukunftslieferer, doch ohne genügend Fahrer sei auch keine Lieferung möglich. Zudem ging er auf alternative Antriebe, Lang-Lkw sowie die Anerkennung ausländischer Führerscheine ein.
IHK-Finanzen
Der Wirtschaftsplan 2023 und 2024 wurden vom Gremium genehmigt. Davon wurden einige Projekte wie Investitionsvorhaben, beispielsweise ins Digitalisierungszentrum und den IHK-Bau in Heidenheim, vorgestellt. Dem Stellenplan für das kommende Jahr wurde ebenfalls zugestimmt. Die IHK-Satzung – letztmals 2014 grundlegend geändert – wurde an die aktuellen Bedürfnisse angepasst.
Herausforderung im Wohnbau erkannt
IHK-Präsident Markus Maier und IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler erinnerten an die sich im Jahr 2023 rasant geänderten Rahmenbedingungen in der Immobilien- und Wohnungsbaubranche und verwiesen auf die Aktivitäten der IHK Ostwürttemberg dazu. Im Geleitzug mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie auf Landesebene innerhalb des Strategiedialogs der Landesregierung sowie dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) wurden Leitsätze und Positionspapiere erarbeitet.
Dieser Prozess mündet nun in eine Federführung der IHK Ostwürttemberg auf Landesebene innerhalb des BWIHK bei diesem Thema. Hinterlegt mit einer Referentenstelle kümmert sich die IHK Ostwürttemberg ab 2024 gezielt um dieses wichtige gesellschaftliche, wie auch wirtschaftliche Thema. Der Wohnungsbau sei auch zunehmend entscheidend für die Zukunftsfähigkeit eines Wirtschaftsstandorts.
„Wir brauchen dabei mehr Schlagkraft als bisher“,
sagte IHK-Präsident Markus Maier. Zudem wird für die dringend gesuchten Fachkräfte auch bezahlbarer Wohnraum benötigt.
„Wir werden die regionalen Akteure aus der Branche ins Boot holen, um die unterschiedlichen Belange beleuchten und politisch vertreten zu können“,
ergänzte Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg. Die IHK Ostwürttemberg ist überzeugt, dass sie mit ihrer Expertise und Erfahrung einen wichtigen Beitrag zur Lösung der Herausforderungen im Bereich Wohnen und Bauen leisten und landesweit Impulse setzen kann.

Abend der offenen Tür am IHK-Bildungszentrum 27.11.2023

Eltern und Firmenvertreter erhalten Einblicke

Beim Abend der offenen Tür kamen im IHK-Bildungszentrum am 8. November 2023 rund 130 Eltern von Azubis, Vertreter von Unternehmen sowie die Azubis der überbetrieblichen Ausbildung selbst zusammen. Eltern und Firmenvertreter erhielten so einen authentischen Überblick über die Ausbildungsinhalte des IHK-Bildungszentrums bei der überbetrieblichen Ausbildung.

Nach der Begrüßung durch Oliver Kosik, Leiter des IHK-Bildungszentrums, begaben sich die Auszubildenden gemeinsam mit den Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe sowie ihren Eltern in die jeweiligen Ausbildungswerkstätten. Dort fand ein reger Austausch mit den Ausbildern des IHK-Bildungszentrums statt.
„Gezeigt wurden die in den ersten acht Wochen der überbetrieblichen Ausbildung erstellten Werkstücke, elektrischen Schaltungen und sonstigen Ausbildungsinhalte“,
erklärt Oliver Kosik.

Die Ausbildungsmöglichkeiten am IHK-Bildungszentrum in Aalen sind breit gefächert. Davon zeugten die positiven Rückmeldungen von Eltern, Auszubildenden und Firmenvertretern gleichermaßen. Sie zeigten sich begeistert von den modern eingerichteten Räumlichkeiten und der Betreuung durch die Ausbilder.
„Unsere Einrichtung steht den Unternehmen aus der Region offen, um ihre Azubis bestmöglich auf die Aufgaben im Beruf vorzubereiten – egal, ob bei der überbetrieblichen Ausbildung oder diversen Fachausbildungen, die auf den Lerninhalten im jeweiligen Ausbildungsberuf aufbauen“,
erläutert Oliver Kosik.

Kontakt: biz@ostwuerttemberg.ihk.de; Tel. 07361 5692-0.


 

Wasserstoff in der Intralogistik: Veranstaltung im Rahmen des HyExperts-Projektes in Heidenheim 24.11.23

Logistiker und Spediteure fundiert informiert

Am 7. November 2023 fand bei der IHK Ostwürttemberg im Rahmen des HyExperts Projektes „H2Ostwürttemberg“ eine öffentliche Veranstaltung zum Thema Anwendung von Wasserstoff in der Intralogistik statt. Der stellvertretende IHK-Bereichsleiter Erhard Zwettler begrüßte namhafte Unternehmen, die wichtige Informationen teilten. Sie gaben einen realistischen Ausblick auf die zukünftige Nutzung des Energieträgers Wasserstoff. Spediteure und Logistiker gingen mit viel Input und Optimismus im Gepäck aus der Veranstaltung.

Wasserstoff in Ostwürttemberg

Ostwürttemberg ist der Wirtschaftsraum mit dem ältesten Industrieunternehmen Deutschlands und hat Schwerpunkte im produzierenden Gewerbe und der Logistik. Mit der Transformation der Mobilität hin zu emissionsfreien und nachhaltigeren Antriebsformen müssen sich Unternehmen und Menschen dem Wandel traditioneller Branchen stellen. Das HyExperts-Projekt H2Ostwürttemberg gestaltet diesen Wandel aktiv und setzt auf Wasserstoff. HyExperts ist die zweite Stufe des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Programms HyLand. Der Wettbewerb motiviert Akteure, Konzepte mit Wasserstoffbezug zu initiieren, zu planen und umzusetzen. H2Ostwürttemberg hat für die konzeptionelle Beratung eine Fördersumme von 400.000 Euro erhalten. Die Ellwanger EurA AG wurde vom Landkreis Heidenheim, dem Ostalbkreis und der Stadt Schwäbisch Gmünd beauftragt, das Projekt umzusetzen.
PM_147_Wasserstoff_Diskussion

Attraktive Perspektiven für Wasserstoff-Fahrzeuge

Im Rahmen dieses Projekts wird auch ein Logistiknetzwerk aufgebaut, sowie der Betrieb von Nutzfahrzeugen basierend auf Wasserstoffantriebstechnologie. Initiiert. Dazu gehören auch Intralogistik-Fahrzeuge. Zu der Veranstaltung rund um die Nutzung von Wasserstoff in der Intralogistik hatten die Kooperationspartner zur IHK Ostwürttemberg eingeladen.
Die Relevanz dieser Veranstaltung wurde durch die Anwesenheit der Ersten Landesbeamtin des Landratsamts Heidenheim, Marlene Bolz, unterstrichen. Die eingeladenen Referenten legten dar, dass Unternehmen mit Wasserstoff als Energiequelle die Intralogistik deutlich flexibler und kostengünstiger umsetzen können als mit vollelektrischen Staplern oder Flurförderfahrzeugen. Ab einer bestimmten Menge an Fahrzeugen könne die Technologie zukünftig - trotz höherer Anforderungen an die Infrastruktur - über die Reduzierung an Fahrzeugen und Personal freiwerdenden Platz und flexible Planung 20 % Kosten einsparen.
Die notwendigen Geräte seien zwar noch nicht im Stadium „Industriestandard“, aber verfügbar. Moderne Flurförderfahrzeuge sind Wasserstoff-ready, wodurch eine Umstellung auf Wasserstoff leicht möglich ist, indem einfach ein Elektromodul durch eine Wasserstoff-Brennstoffzelle getauscht wird.
Experten der Unternehmen BMW, Mercedes Benz, Linde Material Handling, Toyota Material Handling und Wolftank gaben Einblicke in technische Details, Entwicklungen und Möglichkeiten rund um Wasserstoff und Intralogistik.

Wasserstoff in Heidenheim

Durch die EurA AG wurde aufgezeigt, wie grüner und blauer Wasserstoff in die Region Heidenheim kommt und dass dieser ab 2030 auch in ausreichender Menge verfügbar sein wird. Die Wirtschaftsförderer der Region Ostwürttemberg haben in den Diskussionen am 7. November die politischen Ziele der Region unterstrichen, durch die eine Wasserstoffwirtschaft möglich und unterstützt wird. Gerade im angestrebten Wasserstofflogistik-Netzwerk Heidenheim sind die Bedingungen demzufolge ausgezeichnet.
Die insgesamt 30 Teilnehmenden aus den Branchen Logistik, Spedition und der Wasserstoffwertschöpfungskette beteiligten sich aktiv und stiegen in spannende und kontroverse Diskussionen ein. Das Thema Dekarbonisierung beschäftigt Politik und Unternehmen mehr denn je und alle müssen an einem Strang ziehen und miteinander ringen, um energieeffiziente Lösungen zu schaffen und umzusetzen. Fast alle Anwesenden waren sich einig, dass der Wasserstoff neben dem Ausbau der elektrischen Netze und der EEG-Anlagen ein nicht wegzudenkender Teil der Transformation zu einem defossilisierten Ostwürttemberg sein wird.
IHK Ostwürttemberg 21.11.2023

Forschungs- und Innovationsausschuss zu Gast bei der 3D Global GmbH

In unseren dynamischen Zukunftsperspektiven, in denen der Blick unaufhörlich nach vorne gerichtet ist, spielen Forschung und Innovation eine Schlüsselrolle. Vor diesem Hintergrund traf sich der Forschungs- und Innovationsausschuss der IHK Ostwürttemberg in Aalen. Dabei entstand eine Verknüpfung zwischen der heutigen technologischen Entwicklung und den Visionen für die Zukunft. Die 3D Global GmbH, Vorreiter im Bereich der 3D-Technologien, war hierfür Gastgeber.
Ausschussvorsitzende Dr. Stefanie Schrader von der HENSOLDT Optronics GmbH begrüßte die Mitglieder. Als Chief Innovation Manager ihres Unternehmens unterstrich sie die Bedeutung von Innovation und technologischer Entwicklung für die Wirtschaftsregion. Peter Schmidt, Bereichsleiter Innovation | Digitalisierung bei der IHK Ostwürttemberg, präsentierte die "Zukunftsoffensive Ostwürttemberg", ein Projekt, das darauf abzielt, die Region als einen führenden Innovationsstandort bundesweit zu positionieren. Seine Ausführungen verdeutlichten, wie wichtig es ist, den regionalen Unternehmen eine Plattform zu bieten, um ihre Ideen und Innovationen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Es folgte die Vorstellung der 3D Global GmbH durch Selcuk Özer, Chief Business Development Officer des Unternehmens. In seinem 20-minütigen Vortrag gab er Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Anwendungen der 3D-Technologie, die das Potenzial haben, zahlreiche Industriezweige zu revolutionieren.
Ein weiteres Highlight war der Vortrag zum Thema "Value Engineering". Dipl.-Ing. Wilhelm Hahn bot den Teilnehmern tiefe Einblicke in die Optimierung von Produkten und Prozessen unter dem Gesichtspunkt der Wertschöpfung.
Nach den intensiven Diskussionen und Präsentationen bot der Rundgang durch den Showroom der 3D Global GmbH den hautnahen Einblick in die neuesten Innovationen und Anwendungen der 3D-Technologie. Die 3D Global GmbH, als Gastgeber und Vorbild, demonstrierte eindrucksvoll, wie Innovationen in der Praxis aussehen und wie sie die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft gestalten können.

IHK Ostwürttemberg 21.11.2023

Digitalisierungsausschuss diskutierte über KI-Regulierung und erkundet Praxis im digiZ

Der IHK-Digitalisierungsausschuss traf sich am 9. November 2023 zu einer Sitzung im digiZ | Digitalisierungszentrum in Aalen. Im Mittelpunkt stand die Diskussion über die Zukunft von Künstlicher Intelligenz und deren anstehende Regulierung auf EU-Ebene durch den sogenannten „Artificial Intelligence Act (AIA)“, welcher weitreichende Auswirkungen auch auf die regionale Wirtschaft haben wird.

Mit dem Artificial Intelligence Act (AIA) hat die EU-Kommission im Rahmen der EU-Digitalstrategie ein Gesetz über Künstliche Intelligenz veröffentlicht. Der Entwurf enthält in dieser Form konkrete Vorschläge zur Regelung im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) in der Forschung und Wirtschaft.

In der Sitzung des Digitalisierungsausschusses wurde der AIA aus Sicht der Unternehmen diskutiert. Heike Niederau-Buck, CIO der Voith Group und Vorsitzende des Ausschusses, betonte, dass der AIA für Unternehmen in der Region eine wichtige Rolle spielen werde.
„KI ist ein Schlüsselfaktor für die digitale Transformation der Wirtschaft. Unsere Region muss frühzeitig die Chancen und Herausforderungen dieses Gesetzes verstehen und aktiv mitgestalten“,
sagte Niederau-Buck.

Die Ausschussmitglieder sind einhellig der Auffassung, dass es in den Verhandlungen von entscheidender Bedeutung ist, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam dafür eintreten, eine Überlastung des AIA zu verhindern. Dabei gilt es, redundante oder sich widersprechende Vorschriften sowohl durch den AIA als auch durch spezifische Regelungen, beispielsweise bei Produktsicherheit, zu vermeiden.

Im Anschluss daran konnten die Teilnehmer hautnah erleben, wie KI-Anwendungen im "Schauplatz Industrie 4.0" des digiZ umgesetzt werden. Anhand von Anwendungsbeispielen wurden KI-Anwendungen präsentiert, darunter Systeme, die Geräuschanomalien erkennen und Assistenzsysteme, die Bauteile an Messstrecken korrekt zuordnen und deren korrekte Positionierung überwachen.
Peter Schmidt, Leiter des digiZ, führte die Teilnehmer durch die Anwendungen und betonte dabei die Relevanz der praxisnahen Demonstration:
"Im digiZ setzen wir nicht nur auf theoretische Diskussionen, sondern zeigen, wie KI in der Industrie 4.0 Realität wird. Die Besichtigung ermöglichte einen Einblick in konkrete Anwendungen und verdeutlichte, wie Künstliche Intelligenz in verschiedenen Szenarien sinnvoll eingesetzt werden kann."
Zum digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg
Das digiZ | Digitalisierungszentrum der IHK Ostwürttemberg und der Landkreise Ostalbkreis und Heidenheim spielt eine zentrale Rolle in der digitalen Transformation der regionalen Zukonftsoffensive. Als Teil der Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg ist das digiZ eine von zwölf Digital Hubs, die darauf abzielen, Unternehmen bei der digitalen Transformation zu begleiten.
Ziel des digiZ ist es, Unternehmen aller Größenordnungen in der Region bei der erfolgreichen Integration von digitalen Lösungen zu unterstützen. Die Standorte in Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd bieten Unternehmen konkrete Einblicke in die Welt digitaler Anwendungen und dient als Inspirationsquelle für die Weiterentwicklung von digitalen Ideen.

IHK-Präsident Markus Maier ist 65 Jahre

Eintreten für einen starken Wirtschaftsstandort Ostwürttemberg

Am 19. November 2023 feiert der Verwaltungsratvorsitzende der C. F. Maier-Firmengruppe in Königsbronn und Präsident der IHK Ostwürttemberg, Markus Maier, seinen 65. Geburtstag.
Markus Maier trat 1987 als Geschäftsleitungsmitglied in das 1964 gegründete Familienunternehmen ein, dessen Ursprünge ins Jahr 1925 zurückgehen. 1996 übernahm der Diplom-Ingenieur die Verantwortung für heute acht Firmen in sechs Ländern mit insgesamt rund 1.000 Mitarbeitenden. Zum 1. Juli 2023 zog er sich aus der operativen Geschäftsleitung in den Verwaltungsrat der Firmengruppe zurück.
Markus Maier war im Jahr 1998 Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg. Seit dem Jahr 2000 ist er Mitglied der IHK-Vollversammlung, ab 2015 fungierte er als Vizepräsident der Kammer. Seit dem 14. September 2017 steht Markus Maier als Präsident an der Spitze der IHK Ostwürttemberg. Zudem vertritt er in den Mitgliederversammlungen des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK) sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) die Interessen der Region Ostwürttemberg.
Der Jubilar ist in verschiedenen weiteren Bereichen ehrenamtlich tätig. Seit 1993 bis heute ist er als Arbeitgebervertreter im Bezirksrat der AOK aktiv, zunächst bis zum Jahr 2002 als stellvertretendes Mitglied. Von 2005 bis 2007 wirkte er als alternierender Vorsitzender auf der Arbeitgeberseite des Gremiums der AOK Heidenheim. Zudem ist Markus Maier bereits seit 2004 Mitglied des Aufsichtsrats der Heidenheimer Volksbank, seit dem Jahr 2011 bis heute fungiert er als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des genossenschaftlichen Instituts. Außerdem engagiert sich Markus Maier seit 2008 im Kuratorium der Hochschule Aalen und ist ebenfalls Kuratoriumsmitglied bei der Königsbronner Bürgerstiftung.
Markus Maier tritt als Unternehmer wie im Ehrenamt in herausragender Weise für den Wirtschaftsstandort Ostwürttemberg ein. Dazu gehört für ihn, eine hohe Attraktivität für die Unternehmen und ihre Mitarbeitenden zu erreichen, was auch das Ziel seiner langjährigen ehrenamtlichen IHK-Arbeit ist. Die 2021 gestartete Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ ist ein hervorstechendes Beispiel für eine Initiative, die die Zukunftsfähigkeit der Region verbessert.
Schwerpunkte im Wirken von Markus Maier sind zudem die Stärkung der Dualen Ausbildung im Zusammenspiel mit dem im Dezember 2017 eingeweihten IHK-Bildungszentrum in Aalen. Zur Fachkräftesicherung gehören eine gut organisierte berufliche Qualifizierung der Beschäftigten sowie bedarfsgerechte Angebote an den vier regionalen Hochschulen. Die Ertüchtigung verkehrlicher wie digitaler Infrastruktur ebenso wie der Technologietransfer und die Innovations- und Start-up-Förderung sind zentrale Anliegen, für die der IHK-Präsident eintritt.
           
Gemeinsame Mitteilung von vier IHKs zum Wasserstoff-Gipfel in Ulm 20.11.2023

Spitzengespräch zur Zukunftstechnologie Wasserstoff

„Seit über zwei Jahren arbeiten die vier IHKs eng beim Thema Energieversorgung zusammen. Ziel ist, durch einen schnellstmöglichen Anschluss der Raumschaft an das Wasserstoff-Kernnetz für Planungs- und Versorgungssicherheit bei unseren Unternehmen zu sorgen. Aufgabe der IHK Ostwürttemberg ist, Fragen unserer Mitgliedsunternehmen bezüglich der Nutzung von Wasserstofftechnologien zu beantworten. Politische Entscheidungen bei der Nutzung und der Ertüchtigung der Infrastruktur für Wasserstoff müssen getroffen werden. Deshalb haben wir in einem Schreiben die Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus unserer Region über die Gespräche beim Wasserstoffgipfel informiert und möchten mit ihnen im engen Dialog bleiben“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.

Die Region zwischen Alb und Bodensee samt Schwaben und Ostwürttemberg braucht als starker Wirtschaftsraum mit hohem Energiebedarf Stromleitungen und Wasserstoffversorgung sowie Investitions- und Planungssicherheit. Dies ist das Fazit einer länderübergreifenden Expertenrunde mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft sowie von Fernleitungs- und Verteilnetzbetreibern in Ulm Anfang November.
In dem Wasserstoff-Spitzengespräch der Industrie- und Handelskammern (IHKs) Bodensee-Oberschwaben, Ulm, Ostwürttemberg und Schwaben über den Markthochlauf der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie standen die Wasserstoffversorgung und die Versorgungsinfrastruktur für die Region im Mittelpunkt – vor allem mit Blick auf den Planungsstand der Bundesnetzagentur für ein überregionales Wasserstoff-Kernnetz bis zum Jahr 2032, der von den Fernleitungsnetzbetreibern im Juli dieses Jahres veröffentlicht worden ist. Das Wasserstoff-Kernnetz bildet als erste Ausbaustufe das Grundgerüst der künftigen Wasserstoff-Infrastruktur und soll die Entwicklung der Wasserstoffmärkte in Deutschland ermöglichen und fördern, indem es die zentralen Wasserstoffquellen mit den wesentlichen Verbrauchsschwerpunkten und Wasser-stoffspeichern verbinde.

Wasserstoff spiele in der Energiewende eine zentrale Rolle – als Energieträger und Speichermedium, sagte Professor Dr. Markus Hölzle vom Ulmer Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in seinem Impulsvortrag. Wasserstoff habe das Potenzial, Stromerzeugung, Verkehr und Wärme zu dekarbonisieren. Er könne dazu dienen, grünen Strom aus erneuerbaren Quellen zu speichern und fossile Ener-gieträger wie Kohle, Erdgas und Erdöl zu ersetzen.
„Wir brauchen ein Medium, das in großen Mengen erneuerbaren Strom speichern kann“,
sagte er und verwies auf das Fehlen von Solarstrom bei Nacht oder ganzen Tagen ohne Wind.
„Die Wasserstoff-Technologie dafür ist da und sie ist sogar Made in Germany“,
betonte er.
Während Batteriespeicher einzelne Stunden überbrücken könne, kann Wasserstoff den Energiebe-darf Deutschlands für Tage und Wochen speichern.

Viele offene Fragen
In der Diskussion wurde deutlich, dass der regionalen Wirtschaft vor allem Planungssicherheit und verwertbare Daten oder zuverlässige Informationsplattformen fehlen: Es gebe keine einheitliche Strategie, keine Details und keine realistischen Zahlen. Auch an klaren Aussagen zur dezentralen Herstellung und Verfügbarkeit von Wasserstoff, zur Versorgungssicherheit sowie zu Netz- und Energiekosten mangle es. Gebäude baue man auf der Basis eines soliden Untergrunds, beim Wasserstoff beginne man in der 17. Etage, nach unten fehle bislang alles, lautete die Kritik.

Fragen wie: „Was kostet Wasserstoff?“ oder: „Wann steht er zur Verfügung?“ stünden im leeren Raum. Häufig in der Diskussion vergessen werde auch, dass Projekte wie Elektrolyseanlagen zur Herstellung von Wasserstoff oder auch Wasserstofftankstellen einen zusätzlichen Flächenbedarf verursachten. Vor allem auch die Verteilnetzbetrei-ber seien oft bei der großen strategischen Planung noch außen vor, brächten den Wasserstoff allerdings zum Endkunden und seien daher dringend einzubinden.

Die Wirtschaftsvertreter mahnten zudem eine verständlichere und aussagekräftige Kommunikation an.
„Bitte bedenken Sie, was beim Kunden ankommt und ob dieser es versteht“,
lautete der Appell der Runde in Richtung Politik.
In vielen Betrieben, großen wie kleinen, gebe es bislang keinen Zugang zum Thema Wasserstoffwirtschaft und den Folgen für das eigene Unternehmen. Vielmehr bestünde zunehmend die Gefahr, dass Unternehmen angesichts der vielen Fragezeichen ins Ausland abwandern, da sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit hierzulande aufgrund vieler offener Fragen in Gefahr sehen.  

„Wir sind nicht im Fokus, was Wasserstoff angeht, aber wir brauchen ihn dringend“
Zu den wichtigsten Forderungen der vier Regionen, die einerseits eine starke Industrie, andererseits eine Lage im Süden Deutschlands verbindet, gehört folgerichtig ein frühzeitiger Anschluss an das nationale und europäische Wasserstoffnetz. Gerade bei dem großen Infrastrukturprojekt, das der Aus- und teilweise Neubau des Netzes darstellt, seien den Kammern zufolge rechtliche und finanzielle Unsicherheiten schon jetzt zu verringern. Auch im Bereich der Verteilnetze, die den Wasserstoff dann bis zu den Unternehmen bringen, fehlt es hieran jedoch noch: Es genügt nicht, einfach das Gas- auf ein Wasserstoffnetz umzustellen, vielmehr sei es aktuell nötig, dafür eine neue Konzession zu beantragen. Die IHKs sehen hier Potential zum Abbau von überflüssiger Bürokratie.

Hinsichtlich der Umstellung bei den Unternehmen läuft zudem gerade jetzt die heiße Phase für Investitionen in die neue Technologie, die verbleibenden etwa 20 Jahre bis zur angestrebten CO2-Neutralität in der Bundesrepublik, in Baden-Württemberg und in Bayern entsprächen genau einem Investitionszyklus. Hier mahnen die IHKs und die Unternehmer die Politik dazu, endlich eine verbindliche, gemeinsame Strategie über alle Ressorts zu schaffen, auf die sich die Unternehmen dann auch verlassen können.

Auch international sei die Bundesregierung, gegebenenfalls auf europäischer Ebene, gefragt, die Versorgungssicherheit sicherzustellen. Aufgrund der nur eingeschränkten Möglichkeit, grünen Strom aus Wind und Sonne in Deutschland zu erzeugen, bleibt Deutschland auch mittelfristig Energie-Importland. Vor allem Süddeutschland trifft dies aufgrund der starken Industrie. Strategische Partnerschaften und Lieferketten, aber auch die Speicherkapazitäten sollen daher nach den Forderungen aus der Wirtschaft bereits jetzt aufgebaut werden, zeitgleich mit einer Förderung einheimischer Forschung und Entwicklung in dem Bereich, um insbesondere im Bereich der Elektrolyseure die aktuelle Führungsposition der hiesigen Industrie nicht zu verlieren.

Das Thema Wasserstoff werde in den nächsten Jahren zunehmend aktuell und wichtiger werden, sagte Moderatorin Silke Frank, Vizepräsidentin des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes e.V. (DWV) aus Berlin.
Abschließend fasste Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der IHK Ulm und stellvertretend für die Wasserstoff-Task-Force, die Ergebnisse des Gipfels kurz und prägnant zusammen:
„Wir brauchen dringend eine stärkere Fokussierung auf die Infrastruktur für die Versorgung mit wettbewerbsfähigem grünem Wasserstoff.“

34. Cyber-Sicherheits-Tag am 5. Dezember 2023 in Schwäbisch Gmünd (9.11.2023)

Mittelständische Unternehmen im Fokus einer sicheren Supply Chain

In einer Ära rasanter Digitalisierung und zunehmender Vernetzung ist die Sicherheit der Lieferkette (Supply Chain) für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nicht nur eine Herausforderung, sondern eine Notwendigkeit. Mit dem 34. Cyber-Sicherheits-Tag der Allianz für Cyber-Sicherheit, der am 5. Dezember 2023 stattfindet, wird ein intensiver Fokus auf die Absicherung kritischer Infrastrukturen und die Schaffung eines resilienten Wirtschaftsumfelds gelegt.

Die Veranstaltung, die von 9:30 bis 16 Uhr im digiZ Ostwürttemberg in der EULE, Nepperbergstraße 7, Schwäbisch Gmünd, stattfindet, bietet eine Plattform für Fachleute und Entscheidungsträger, um sich über die Bedrohungen, Herausforderungen und Lösungen im Bereich der Cyber-Sicherheit in der Supply Chain auszutauschen.

Die Keynote von Fabian Hodouschek vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wird die aktuelle Cyber-Bedrohungslage in Deutschland beleuchten. Udo Littke von Atos Germany wird anschließend in seinem Impulsvortrag Best Practices und Herausforderungen im Supply Chain Riskmanagement darstellen.

Die Vormittagssession wird durch eine Paneldiskussion abgerundet, bei der Branchenexperten wie Marko Bauer von Fornax GmbH, Dr. Thomas Baumann von Canyon Bicycles GmbH und Nicole Rychlik von SAP unter der Moderation von Stefan Becker (BSI) konkrete Praxisbeispiele diskutieren.
Am Nachmittag werden interaktive Workshops angeboten, die sich speziell auf die Bedürfnisse von KMUs konzentrieren. Themen wie "Cyber-Sicherheit in KMUs innerhalb von Lieferketten: Mehr Awareness und Transparenz für KMUs" und "Management Blitzlicht - Grundlagen des Cyber-Supply Chain Risk Management" werden tiefgreifende Einblicke und praktische Lösungsansätze bieten.

Eine Abschlussdiskussion mit Mirko Ross von asvin GmbH, Anna Schwendicke vom BSI und Peter Schmidt, Leiter des Digitalisierungszentrums Ostwürttemberg, unter der Moderation von Stefan Becker, wird die zukunftsfähige Gestaltung von Supply Chains in den Mittelpunkt stellen.
Dieser Tag ist eine besondere Gelegenheit, von führenden Experten zu lernen, sich mit anderen Führungskräften zu vernetzen und praktische Erkenntnisse zu gewinnen, die  direkt ins Unternehmen einfließen können.
Reservieren Sie jetzt Ihren Platz unter:
www.event-ihk.de/supplychainsecurity. Für weitere Informationen kontaktieren Sie das Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg unter www.digiz-ow.de.

IHK-Bildungsprogramm 2024 ist neu erschienen 9. 11. 2023

IHK: Neue Angebote für die berufliche Qualifizierung

Über 110 Seiten prall gefüllt mit Informationen zur beruflichen Bildung – nicht nur mit altbewährten Seminarangeboten, sondern auch mit neuen Angeboten im Bereich Office-Management sowie Führung/Personal oder im Bereich der Zertifikatslehrgänge. Dazu finden sich alle Lehrgänge, die auf eine Weiterbildungsprüfung vorbereiten. Das neue Bildungsprogramm der IHK Ostwürttemberg für das Jahr 2024 ist wichtiger Wegweiser beim Thema berufliche Qualifizierung.
Die Angebotsvielfalt ist sehr groß im neuerschienenen Kompendium. Von der überbetrieblichen Ausbildung im IHK-Bildungszentrum in Aalen und der Azubi-Akademie mit Angeboten für die neuen Auszubildenden bietet das neue Programm auch eine Vielzahl von Angeboten zur Höheren Berufsbildung und der Aufstiegsfortbildung. Ergänzt wird das Angebot durch Umschulungs- und Qualifizierungsangebote sowie jede Menge Möglichkeiten der klassischen Weiterbildung. Die Kurse, Lehrgänge und Seminare werden im neuen IHK-Bildungsprogramm genau beschrieben.
„Ich animiere sowohl Azubis wie alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einen Blick ins neue Bildungsprogramm zu werfen. Lebenslanges Lernen im Beruf ist wichtige Voraussetzung, um die täglichen beruflichen Aufgaben zu meistern“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Vorgestellt werden im neuen Heft auch die Ansprechpartner aus den verschiedenen Bereichen bei der IHK Ostwürttemberg sowie die Bildungszentren in Heidenheim und Aalen und die drei Standorte des Digitalisierungszentrums Ostwürttemberg digiZ, wo ebenfalls Kurse angeboten werden.  

Veranstaltung der Heidenheimer Volksbank und der IHK Ostwürttemberg 6.11.2023

Nachhaltige Unternehmensfinanzierung: Fakten und Tipps für die Praxis

Das Thema Nachhaltigkeit wird immer wichtiger. Das gilt nicht nur für große Konzerne, sondern auch für kleinere und mittelgroße Unternehmen sowie für Handwerksbetriebe. Geht es um die Unternehmensfinanzierung - zum Beispiel bei der Kreditvergabe oder der Kalkulation der Finanzierungskosten - spielt die Einhaltung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien künftig eine immer größere Rolle.

Im Rahmen einer Kooperation der Heidenheimer Volksbank und der IHK Ostwürttemberg erklärten drei Referenten aus der Praxis am 23. Oktober 2023 in den Räumen der IHK den über 70 Teilnehmenden die zukünftige Bedeutung und die aktuellen Vorgaben einer nachhaltigen Unternehmensfinanzierung und gaben zugleich wertvolle Tipps und Ratschläge zu lohnenden  Förderprogrammen im hin und wieder etwas undurchdringlich erscheinenden Dschungel der deutschen Förderlandschaft.

Jürgen Edel, seit dem 1. Oktober Vorstandsmitglied der Heidenheimer Volksbank und dort zuständig für den Firmenkundenbereich, sagte in seiner Begrüßung, dass das Thema Nachhaltigkeit „gefühlt immer ein bisschen weit weg“ sei, tatsächlich betreffe es aber letztendlich alle. Auch Banken bei der Prüfung durch die Bankaufsicht, so Edel.
Damit werde es aber auch automatisch zum Thema für alle diejenigen, die ihre unternehmerische Tätigkeit mittels Krediten finanzieren möchten, denn „mit der Nachhaltigkeit ist auch die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens verbunden“. Deswegen müsse man sich mit diesem Thema „aktiv auseinandersetzen“, auch wenn es - „wie immer in Deutschland“ - mit ziemlich viel Bürokratie verbunden sei, so Jürgen Edel.

Diesen letzten Gedanken aufgreifend hatte die erste Referentin, Sandra Schweer, Kaufmännische Leiterin der FSBV GmbH (Freiberg), den Beginn ihres Vortrags unter das Motto „Welcome to the Jungle!“ gestellt. Denn gefühlt könne man jeden Tag etwas Neues zum Thema Nachhaltigkeit hören, es gebe
„die nächste Vorschrift und die nächste Verordnung“
und selbst für die, die in dem Thema drin steckten, sei es
„relativ schwierig zu sondieren“,
so Schweer.
Um Orientierung zu bieten, präsentierte Schweer den Teilnehmenden deshalb einige wesentliche Richtlinien rund um „Nachhaltige Unternehmensfinanzierung“.

Schweer erläuterte die Bedeutung von „Non-Financial Reporting Directive“ und das „CSR-Richtlinie-Umsetzungs-Gesetz“. Dieses fordert die Offenlegung von Angaben zu nichtfinanziellen Aspekten, zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen, zur Achtung der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Denn zukünftig, so Schweer, würden Unternehmen bei der Beantragung von Fördermitteln und der Vergabe von öffentlichen Aufträgen schlechter gestellt werden, wenn sie dazu keine Angaben lieferten. Außerdem erklärte sie die Bedeutung der „EU-Taxonomie“, einem Klassifikationssystem, mit dem beurteilt werden kann, welche Wirtschaftsaktivitäten als nachhaltig deklariert werden können.

Schweer erläuterte, dass Unternehmen bei der Beantragung von Krediten Angaben zu Umweltrisiken, beispielsweise der Überflutungsgefahr und zur Höhe von CO2-Emissionen machen müssen. Auch die Frage, ob nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen angeboten würden, sei von Belang. All diese Kriterien hätten künftig Einfluss auf die Finanzierungskosten eines Kredites oder die Bewertung des Unternehmens für den Fall eines geplanten Verkaufs.
„Saskia Spaderna, eine der Geschäftsführerinnen der N-Motion GmbH in Ulm, erläuterte die Rolle der Banken bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft,
diese „seien Mittel zum Zweck“ zur Erreichung dieses Ziels. Der Hebel dafür seien Kredite und der EU-Aktionsplan „Sustainable Finance“. Dabei wies sie darauf hin, dass von dieser Neuorientierung der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit nicht nur große Unternehmen tangiert sind, sondern auch kleinere, die beispielsweise als Zulieferer aufträten.

Eine zentrale Rolle in diesem Prozess spielt dabei die Berichterstattung, denn die Anforderungen der „Corporate Sustainability Reporting Directive“ der EU verpflichteten Unternehmen dazu, auch den Umgang mit sozialen und ökologischen Herausforderungen zu berücksichtigen. Dafür genügten allerdings keine „Prosatexte und Marketingsberichte“, so Spaderna, dafür habe der Gesetzgeber mittlerweile systematische Vorgaben gemacht.

Daniel Heckmann, Senior-Betreuer Fördermittel bei der DZ BANK AG, präsentierte aktuelle Zahlen und Tipps zur Orientierung bei Fördermitteln. Die DZ BANK AG sei mit 24,7 Milliarden Euro im Jahr 2022 der größte Fördermittelbeantrager in ganz Deutschland.
„Wir haben da eine gewisse Wucht und auch die Kontakte zur L-Bank“,
so Heckmann.
Grundsätzlich unterteile sich die Förderlandschaft in Deutschland in die Bereiche zinsgünstige Darlehen, Zuschüsse, Sicherheitenunterstützung und Eigenkapitalstärkung,
so Heckmann.

In seinem Referat stellte er spezielle Förderprogramme vor, in die allein im ersten Halbjahr 2023 in Baden-Württemberg zwei Milliarden Euro eingeflossen seien. Dazu gehören die „Bundesförderung für effiziente Gebäude“, die „L-Bank Innovationsfinanzierung 4.0“ und die „L-Bank Gründungs- und Wachstumsfinanzierung“. Zu diesen drei Programmen gab Heckmann Informationen zu Fördermodalitäten, Kombinationsmöglichkeiten, aktuellen Zinssätzen und auch praktische Tipps zur „Interpretation“ von Fördervoraussetzungen.


IHK Ostwürttemberg: Ausgezeichnete Auszubildende 2023 / 26.10.2023

Spitzenleistungen durch überdurchschnittliches Engagement

Die 342 Jahrgangsbesten der beruflichen Abschlussprüfungen bei der Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg des Jahres 2023 wurden am 24. Oktober 2023 im Congress Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd mit Preisen und Belobigungen für ihre herausragenden Prüfungsleistungen ausgezeichnet.
An den Winter- und Sommerprüfungen 2022 hatten insgesamt 1.767 Prüfungsteilnehmer in 49 kaufmännischen und in 83 gewerblich-technischen Berufen – also insgesamt 132 IHK-Berufen - teilgenommen.
„Wir haben eine beachtliche Zahl an hervorragenden Ausbildungsabsolventen, die hier in der Region Ostwürttemberg nun fest im Beruf stehen. Fast jeder fünfte Auszubildende, der seine Ausbildung abgeschlossen hat, wurde nun  ausgezeichnet",
freute sich IHK-Präsident Markus Maier über die Prüfungsleistungen und gratulierte allen Absolventen herzlich im Beisein der Bundestagsabgeordneten Ricarda Lang (B‘90/Grüne) und Leni Breymaier (SPD) sowie dem Landtagsabgeordneten Tim Bückner (CDU).
Hervorzuheben unter den zahlreichen Ausgezeichneten sind vier Landesbeste in ihren Berufen. Tobias Werner ist landesbester Kaufmann im Einzelhandel. Er arbeitet bei der Netto Marken-Discount Stiftung & Co. KG in Gerstetten und ist gleichzeitig bester kaufmännischer Auszubildender 2023 im Kammerbezirk Ostwürttemberg. Er hatte bereits 2022 den Otto-Rieger-Preis des besten Azubis in Ostwürttemberg im Beruf Verkäufer im Einzelhandel gewonnen. Luca Tom Rab ist landesbester Fachinformatiker der Fachrichtung Systemintegration. Er ist bei der Carl Zeiss AG in Oberkochen beschäftigt. Mika Jost wurde als landesbester Oberflächenbeschichter geehrt, er arbeitet bei der Umicore Galvanotechnik GmbH in Schwäbisch Gmünd. Er ist gleichzeitig bester gewerblich-technischer Auszubildender. Christian Biber ist landesweit bester Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Er hat seine Ausbildung bei der BARMER in Schwäbisch Gmünd absolviert. Mika Jost und Christian Biber werden gleichzeitig bundesweit als die besten Azubis in ihren Berufen in Berlin ausgezeichnet.  
„Wir besitzen in der Region hervorragende Ausbildungsunternehmen, zudem wird in den beruflichen Schulen zielgerichtet gute Arbeit geleistet. Beim Thema Ausbildung bleiben wir am Ball. 2023 konnte die Zahl der neuen Azubis im IHK-Bezirk nochmals um 100 Personen gesteigert werden. Wir wollen jeder und jedem, der eine duale Ausbildung anstrebt, die Möglichkeit dazu bieten“,
unterstrich IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Lob zollte er allen Beteiligten und ehrenamtlich Engagierten für deren Einsatz bei der dualen Berufsausbildung - insbesondere im Prüfungswesen. Rund 1.600 Fachkräfte aus Unternehmen und Berufsschulen engagieren sich jährlich ehrenamtlich in fast 400 Prüfungsausschüssen beim Abnehmen der Prüfungen.
„Durch diese wertvolle Arbeit ist eine duale berufliche Ausbildung auf diesem hohen Qualitätsniveau erst möglich“,
sagte Rentschler in seiner Begrüßung.
IHK-Präsident Markus Maier betonte in seiner Ansprache das überdurchschnittliche Engagement der geehrten jungen Menschen und rief Stationen während ihrer Ausbildung ins Gedächtnis.
„Unser Modell der dualen Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule ist vielbeachtet und anerkannt. Die Kombination aus fähigen Ausbildern in den Firmen, einer engagierten Lehrerschaft in den Berufsschulen, organisatorisch unterstützt durch die IHK, sowie begabten und zielstrebigen Azubis wie Ihnen ergeben das Erfolgskonzept“,
sagte der IHK-Präsident.
In einer sich rasch verändernden Arbeitswelt bildet die duale Ausbildung ein festes Fundament, das allerdings durch lebenslanges Lernen immer wieder gefestigt werden muss.
„Ihnen stehen vielerlei Möglichkeiten der beruflichen Qualifizierung offen – egal ob im Betrieb, an einer Bildungseinrichtung wie der IHK oder an einer der Hochschulen“, betonte er. Markus Maier animierte die Geehrten, aktiver Teil des Wandels in der Wirtschaft zu sein. „Dann stehen Ihnen alle Wege offen. Sie werden hier in Ostwürttemberg dringend gebraucht“,
sagte er.
Grußworte von Stadt und Kreis
Julius Mihm, Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, stellte in seinem Grußwort den Transformationsprozess in der Arbeitswelt sowie den damit verbundenen demografischen Wandel heraus. Als Stadt reagiere man seit Jahren mit einem Konzept darauf. Er erwähnte dabei das Gewerbegebiet Aspen, in dem mit grünem Wasserstoff Klimaneutralität erreicht werden soll.
„Hochqualifizierte Kräfte wie Sie werden benötigt, um den Wandel zu stemmen. Sie sind wichtige Treiber der Zukunft“,
sagte er.
Karl Kurz, Schuldezernent des Ostalbkreises, begrüßte die geehrten Azubis als
„Supergirls und Superboys aus Ostwürttemberg, ein Spitzenjahrgang trotz Corona“.
Die Transformation werde auch den Wirtschaftsstandort Ostwürttemberg verändern.
„Der Ostalbkreis ist mit seinem Schulangebot dafür gerüstet“,
sagte Kurz und erwähnte das Berufsschulangebot für E-Commerce und Digitalisierungsmanagement in Zusammenarbeit mit IHK.
Milena Hofmann ist die Otto-Rieger-Preisträgerin
Die Otto-Rieger-Stiftung hat zum sechsten Mal Auszubildende im Rahmen der IHK-Bestenehrung ausgezeichnet. Für ihre herausragenden Leistungen wurde in diesem Jahr Milena Hofmann, Auszubildende zur Verkäuferin bei der Firma Michael Miller in Hüttlingen, stolze Otto-Rieger-Preisträgerin.
„Als junges Talent beweist Milena Hofmann, dass sich Tugenden Leistungswille, Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen lohnen, aber auch der Glaube an sich selbst. Wir gratulieren der leistungsstarken Preisträgerin herzlich“,
so Dr. Jörg Steffen Rieger, von der RUD-Unternehmensführung und Vorsitzender des Stiftungsbeirats.
„Sie haben die Segel richtig gesetzt“,
sagte er an die Preisträgerin gewandt.
Die Otto Rieger-Stiftung trägt den Namen von Otto Rieger – langjähriger, ehemaliger Geschäftsführer und Seniorchef der Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG.
„Wertschätzung, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Betreuung und Fürsorge sind maßgeblich von Otto Rieger entwickelte und realisierte, nachhaltige Grundwerte, die auch heute noch Basis unserer sozial verantwortungsvoll handelnden Familiengeschäftsführung sind“,
erklärte Dr. Jörg Steffen Rieger. Der Otto Rieger-Preis ist mit einem Preisgeld von 2000 Euro dotiert. „Worte zeigen zwar den Verstand eines Menschen, Taten jedoch erst seinen wahren Willen“ – das ist das Credo der Otto-Rieger-Stiftung. Sie wurde 1975 gegründet und verfolgt gemeinnützige und mildtätige Zwecke. Im Mittelpunkt der Stiftung steht insbesondere die nachhaltige und zukunftsgerichtete Idee der Förderung des jugendlichen Nachwuchses.

Geschäftslage noch zufriedenstellend – Risiken hoch 26.10.2023

Blick in die IHK-Konjunkturumfrage Herbst 2023

Im IHK-Bezirk Ostwürttemberg hat sich das konjunkturelle Stimmungsbild gegenüber den Vormonaten verschlechtert. 30 % der Unternehmen beschreiben ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut", 42 % mit „befriedigend“. Mehr als jedes vierte Unternehmen bewertet die aktuelle Lage mit „schlecht“. Ein Blick auf die Geschäftserwartung zeigt, dass sich diese im Vergleich zum Frühsommer 2023 zwar weiter verschlechtert hat. Dennoch gehen mehr als die Hälfte der Unternehmen von einer „gleich bleibenden“ Lage aus, 14 % von einer zukünftigen Besserung.
Die aktuelle Verunsicherung bei den Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungswirtschaft ist weiterhin hoch. Die schwache Inlandsnachfrage, die Energie- und Rohstoffpreise sowie der Fachkräftemangel sind die drei Top-Risiken aus Sicht der Wirtschaft. Der rückläufige Welthandel und die Finanzierungskosten belasten die Unternehmen zusätzlich. Dies führt zu Investitionszurückhaltung wie auch ersten Warnzeichen am Arbeitsmarkt. Trotz Fachkräftemangel sehen 30% der Betriebe die Notwendigkeit eines Personalabbaus. 15 % der Unternehmen gehen wie zu Jahresbeginn von steigenden Beschäftigtenzahlen aus. Eine Mehrheit von 55 % geht von gleich bleibenden Beschäftigtenzahlen aus.
„Wir rechnen daher weiter mit einem stabilen Arbeitsmarkt in der Region, der Fachkräftemangel bleibt dauerhaft das Top-Thema“,
so Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.

Aktuell können fast 49 % der Unternehmen offene Stellen nicht besetzen. Gesucht wird über alle Qualifizierungsniveaus vom Akademiker, dualen Fachkräften bis hin zu An- und Ungelernten. Die Folge, 60 % der Unternehmen erwarten eine Mehrbelastung der vorhandenen Belegschaft, gefolgt von steigenden Arbeitskosten (56 %) und einem Verlust von Wettbewerbsfähigkeit (43 %) bzw. Innovationsfähigkeit (16 %).  Die Unternehmen setzen verstärkt auf die Ausbildung von Nachwuchskräften und weiten Weiterbildungsangebote aus. Jedes fünfte Unternehmen in Ostwürttemberg will auf den Fachkräftemangel mit einer Einstellung ausländischer Arbeits- und Fachkräfte reagieren. Hier wünschen sich die Unternehmen bei der Umsetzung des Fachkräfteeinwanderungs-gesetzes eine Vereinfachung wie auch eine Beschleunigung der Verwaltungsverfahren. Auch das Thema ausreichender und bezahlbarer Wohnraum in Betriebsnähe wird wichtiger.

Ergebnisse im Überblick


Im Vergleich zum Frühsommer 2023 ist sowohl der Geschäftslageindikator als auch der Geschäftserwartungsindikator gefallen. Der Geschäftslageindikator verbleibt aber im positiven Bereich mit einem Wert von 2,7. In der Region beschreiben 30 % der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage mit „gut", 42 % mit „befriedigend“.
Der Geschäftserwartungsindikator ist dagegen um 23,6 Punkte gefallen und weist wie zu Jahresbeginn 2023 einen negativen Wert (-21,4) auf. Die Verschiebung hin zu einer pessimistischen Erwartungshaltung im Vergleich zum Frühjahr ist auffällig: Nur 14 % der Betriebe gehen von einer Verbesserung der Geschäfte aus, während sich der Anteil der Betriebe, die eine Verschlechterung angeben, mehr als verdoppelt hat (36 %). Die Hälfte der Betriebe geht von gleichbleibenden Geschäften aus.
Bei rund 40 % der Betriebe Ostwürttembergs sind die Umsätze gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal gefallen. Bei jedem Fünften sind keine Änderungen zu verzeichnen. 40 % geben an, dass die Umsätze gestiegen sind. Der Blick in die Zukunft fällt vorsichtig aus. Mehr als die Hälfte der Unternehmen im Landkreis Heidenheim und ein Drittel der Unternehmen im Ostalbkreis gehen von gleich bleibenden Umsätzen aus. In Ostwürttemberg erwarten ein Viertel der Unternehmen steigende Umsätze. Umsatzrückgänge gaben 36 % an.
Bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Risiken kommt es im Ranking zu einer Verschiebung: Die seit Herbst 2021 als Hauptrisiko angegebenen Energie- und Rohstoffpreise werden im Herbst 2023 abgelöst durch die Inlandsnachfrage. An dritter Stelle folgt der Fachkräftemangel. Der seit Frühjahr 2022 gestiegene Druck auf die Unternehmen durch Energie- sowie Rohstoffpreise, Arbeitskosten und Lieferengpässe hat etwas abgenommen, dennoch ist die Situation hier weiter fragil.
Von einer Zunahme der Inlandsinvestitionen in den nächsten 12 Monaten gehen 13 % der befragten Unternehmen aus, gleich bleibende erwarten 26 %, während 43 % von abnehmenden Inlandsinvestitionen ausgehen. 18 % werden keine Investitionen tätigen. Positiv zu beurteilen ist, dass sich Unternehmen in Ostwürttemberg weiter der Herausforderung der Digitalisierung stellen. Diese ist im Herbst 2023 das Hauptmotiv für Inlandsinvestitionen (60 %). Alle anderen Hauptmotive wie Innovationen oder Kapazitätserweiterungen weisen jedoch abnehmende Anteile auf.
„Die Ergebnisse der Herbstbefragung sollten alle Verantwortlichen als Weckruf verstehen, aber wir dürfen auch nicht kollektiv  Krisenszenarien herbeireden“, so Thilo Rentschler. Aus Sicht der IHK gilt es die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen nicht weiter zu gefährden.  Die Wirtschaft braucht Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen. In der Digitalisierung stecken enorme Potenziale, um auch die Bürokratiebelastung abzubauen und die Effektivität zu steigern.  Die Erwartung weiter fallender Inflationsraten sowie der Aussicht auf stabile Zinsen im Euroraum geben dabei Hoffnung. Inwieweit der Krieg in Nahost die Unternehmen in Ostwürttemberg beeinflussen wird, bleibt abzuwarten“,
so Thilo Rentschler.  

Blick in die Branchen


Die Lageeinschätzung in der Industrie hat sich im Vergleich zur vergangenen Konjunkturumfrage weiter verschlechtert. Der Anteil der Unternehmen, die die aktuelle Lage mit „schlecht" bewerten, verzeichnet Zuwächse gegenüber dem Frühjahr und liegt bei 36 %. Immer noch gut ein Drittel bewertet die aktuelle Geschäftslage mit „gut“, das andere Drittel mit „befriedigend“. Bei den Geschäftsaussichten überwiegen nun nicht mehr die Optimisten: Pessimistische Erwartungen haben ein Drittel der Unternehmen (34 %), während im Frühjahr lediglich jedes zehnte Unternehmen von einer Verschlechterung gesprochen hat. Von einer Verbesserung geht nicht einmal jedes vierte Unternehmen aus (18 %). Im Frühjahr war es noch jedes vierte. Die Drosselung der Produktion setzt sich auch im Herbst weiter fort: Die Kapazitätsauslastung geht weiter leicht zurück von 79,7 % im Frühjahr auf nun 77,7 % im Herbst 2023. Die Top 3-Risiken der Industrie sind die Inlandsnachfrage, die Energie- und Rohstoffpreise und der Fachkräftemangel.

Erstmals seit der Finanzkrise 2008/2009 bewertet das Baugewerbe die Geschäftslage lediglich mit „befriedigend“ (63 %) und schlecht (37 %). Die Geschäftserwartungen im Frühjahr haben diese Entwicklung bereits vorweggenommen: Hier gingen mehr als die Hälfte der Unternehmen von „gleich bleibenden“ Geschäften aus. Im Herbst 2023 sieht das Baugewerbe seine Lage in den nächsten zwölf Monaten noch pessimistischer: Drei von vier Unternehmen rechnen mit einer Verschlechterung. Weiterhin weisen die Auftragseingänge als Frühindikatoren auf eine Verschlechterung der konjunkturellen Lage hin: 83,3 % der befragten Unternehmen gehen von fallenden Auftragseingängen aus. Die Befragungsergebnisse spiegeln zwar die allgemeine Situation in der Bauwirtschaft wider – müssen jedoch über einen mittel- bzw. langfristigen Zeitraum betrachtet werden: Die ausgeprägte „Sonderkonjunktur“ im öffentlichen und privaten Baubereich ist ausgelaufen. Gestiegene Baukosten und Bauzinsen sowie Materialmangel bremsen die Branche aus. Noch ist die Auslastung aber in vielen Bereichen auf hohem Niveau. Auch die Baubranche kämpft mit Fachkräftemangel. Inwieweit es zu einem dauerhaften Beschäftigungsabbau kommt, bleibt abzuwarten.  Mehr als 60 % der Betriebe rechnen aktuell mit einer abnehmenden Beschäftigtenzahl.

Die Geschäftslage der Dienstleister ist im Vergleich zu den anderen Sektoren stabil. 38 % der befragten Unternehmen beurteilen die aktuelle Lage als „gut“, 49 % als „befriedigend“ und 13 % als „schlecht“. Diese Einschätzungen entsprechen der Situation zu Jahresbeginn. Die Mehrheit der Dienstleister geht auch weiterhin von gleich bleibenden Geschäfts- und Umsatzerwartungen aus (64 %). Eine Verbesserung der Geschäfte geben 16 % der Betriebe an. Ein Fünftel gibt eine Verschlechterung an (20 %). Größtes wirtschaftliches Risiko in diesem vorwiegend arbeitsintensiven Sektor stellt der Fachkräftemangel dar, gefolgt von den Arbeitskosten und den Energie- und Rohstoffpreisen.

Die Lageeinschätzung der Handelsunternehmen hat sich relativ zum Frühjahr 2023 nicht verändert. 22 % der Befragten beurteilen ihre Geschäftslage mit „gut“, 52 % mit „befriedigend“ und 26 % mit „schlecht. Jedoch fallen die Geschäftserwartungen pessimistischer aus: Nur knapp 5 % der befragten Unternehmen gehen von einer Verbesserung, 39 % von einer gleich bleibenden und 56 % von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus. Positiv zu beurteilen ist, dass bei 44 % der Unternehmen der Umsatz gestiegen ist (vgl. Frühjahr 2023: 36,1 %). Das Kaufverhalten der Kunden wird erstmals seit Jahresbeginn 2021 wieder lediglich mit saisonüblich (27 %) oder zurückhaltend (73 %) beurteilt. Größtes wirtschaftliches Risiko stellt die Inlandsnachfrage dar, dicht gefolgt vom Fachkräftemangel und den Energie- und Rohstoffpreisen.

Erstmals seit Jahresbeginn 2021 bewerten die befragten Verkehrsunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage lediglich mit „befriedigend“ (63 %) oder mit „schlecht“ (37 %). Diese beiden Kategorien beschreiben auch die Geschäftserwartungen, wobei lediglich 7 % der Unternehmen von einer Verschlechterung und 93 % von keiner Veränderung ihrer Geschäftslage ausgehen. Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 25 % der Befragten gestiegen. „Gleich gebliebene Umsätze" geben 13 % der Unternehmen an. 62 % der Verkehrsunternehmen verzeichnen gefallene Umsätze. Trotz negativer Tendenzen, steigt im Herbst 2023 die Auslastung der Fracht- und Beförderungskapazitäten auf 84 %. Als größtes wirtschaftliches Risiko wird sowohl der Fachkräftemangel als auch die LKW-Maut gesehen, gefolgt von den Arbeitskosten und den Energie- und Rohstoffpreisen.




IHK kritisiert beschlossene Mauterhöhung auf Bundesebene – Zusatzmaut im Land abgelehnt 26.10.2023

Zusatzmaut im Land käme zur Unzeit

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) sowie die IHK Ostwürttemberg appellieren an die Landesregierung, das geplante Vorhaben einer Zusatzmaut auf Landes- und Kommunalstraßen in Baden-Württemberg aufzugeben und den Unternehmen im Südwesten keine weitere Belastung aufzuerlegen.
Die Wirtschaft im Südwesten ächzt bereits unter hohen Kosten im Straßentransport.
„Eine Maut auf Landes- und Kommunalstraßen in Baden-Württemberg wäre zusätzlich zur jüngst beschlossenen Bundesmauterhöhung in der aktuellen konjunkturellen Lage nicht tragbar“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Die gewünschte Lenkungswirkung im Güterverkehr für die nächsten Jahre ist unrealistisch, denn auf der Schiene bestehen keine Kapazitäten und es fehlen attraktive Angebote an emissionsfreien Lastkraftwagen. Die Südwestwirtschaft steht zu den Klimazielen, durch die Maut hätten Unternehmen in Baden-Württemberg aber einen weiteren Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Bundesländern.
Bereits im Mai 2023 hatten sich die Handwerkskammer Ulm sowie die IHK Ostwürttemberg einmütig gegen eine solche Ausweitung der Lkw-Maut ausgesprochen. Die beiden Hauptgeschäftsführer Dr. Tobias Mehlich sowie Thilo Rentschler hatten sich damals über mögliche Auswirkungen ausgetauscht.
„Aufgrund der fehlenden Infrastruktur beispielsweise in Form einer Zweigleisigkeit der Brenzbahn ist aktuell eine gewünschte Verkehrsverlagerung durch die Maut kaum möglich“,
erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. Eine Maut auf Landesstraßen bringe vielmehr die Gefahr mit sich, dass größere Umwege gefahren werden, um eine zusätzliche Abgabe und somit Verteuerung der Transportkosten zu vermeiden.
„Lkw werden durch die Maut vermehrt auf Strecken außerhalb von Baden-Württemberg beispielsweise zwischen Dinkelsbühl und Ulm ausweichen“,
erläutert Rentschler weiter.
Alexander Paluch, Verkehrsreferent der IHK Ostwürttemberg, verweist zudem auf die im November 2022 verabschiedeten verkehrspolitischen Positionen, in  denen eine Maut auf Landes-, Kreis- und Kommunalstraßen abgelehnt wurde.
„Kunden von Handwerks- und Industriebetrieben, Dienstleistern und Händlern in und aus der Region müssen erreichbar sein – ohne zusätzliche Kosten durch eine Maut“,
sagt Rentschler.
Es stellt sich außerdem die Frage, wie rentabel eine Landesmaut sein würde, da für deren Einführung Investitionen seitens des Landes notwendig werden würden. Für die Unternehmen würde sie eine weitere bürokratische Herausforderung darstellen - entgegen aller Beteuerungen, die Bürokratie abbauen zu wollen.  
Durch die Maut auf Landesstraßen würde insbesondere für Betriebe in den Grenzregionen Baden-Württembergs ein Standortnachteil entstehen. Wenn beispielsweise eine Spedition aus einer ländlichen Kommune in Baden-Württemberg ein Unternehmen im ländlichen bayerischen Raum beliefert, muss sie zwangsläufig Landesstraßen nutzen. Ein solches Unternehmen hätte dann gegenüber einem bayerischen Unternehmen einen eindeutigen Wettbewerbsnachteil.
„Ein investitionsfreundliches Klima mit Freiheit für unternehmerische Entscheidungen gepaart mit entsprechenden Anreizsystemen wären der richtige Ansatz, um Logistik-Fahrzeuge und Busse schneller mit alternativen Antriebssystemen auszustatten. Eine mautbedingte Verteuerung des Lkw-Verkehrs hingegen sehen wir als Wettbewerbsnachteil an“,
fasst Thilo Rentschler zusammen.

Erhöhung der bestehenden Maut kritisiert
Schon im Sommer 2023 hatte der IHK-Verkehrsausschuss ebenfalls die nun beschlossene Mauterhöhung auf Bundesebene kritisiert. Vor diesem Hintergrund käme eine weitere Maut durch die Landesregierung auf Landesstraßen zur Unzeit und wird durch den IHK-Verkehrsausschuss abgelehnt. Außerdem hatte die IHK Ostwürttemberg die Bundestagsabgeordneten aus der Region diesbezüglich angeschrieben und um ihre Unterstützung gebeten.
Die Bundesregierung hat jüngst eine erhebliche Erhöhung der Maut auf deutschen Straßen ab dem 1. Dezember 2023 beschlossen. Demnach wird ein Zuschlag von 200 Euro je Tonne CO2 erhoben werden. Dadurch wird der Mautpreis zur aktuellen Situation nahezu verdoppelt.
Zudem soll die Mautpflicht ab 1. Juli 2024 auf Kraftfahrzeuge ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGG) ausgeweitet werden.
„Die Zusatzkosten und Aufwände werden in erster Linie durch die Transportunternehmen und Dienstleister mit größeren Transportern getragen. Trotz schwieriger Wettbewerbssituation müssen diese Kosten an die Kunden weitergegeben werden. Die vorgesehenen Ausnahmen für Handwerker und deren eingesetzte Fahrzeuge führen zu erheblichen Problemen bei der Abgrenzung der Wirtschaftsbereiche und zu Wettbewerbsverzerrungen“,
sagt Frank Ratter, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der IHK Ostwürttemberg, dazu.
Die Änderungen im Mautgesetz verursachen nach verschiedenen Berechnungen voraussichtlich um die 7 Milliarden Euro jährlich an zusätzlichen Kosten für die deutsche Wirtschaft. Zudem entsteht ein hoher bürokratischer Aufwand.
Die Verwendung der bundesweiten Mauteinnahmen wird im Gesetz neu geregelt. Die Hälfte der Mauteinnahmen ist weiterhin zweckgebunden für die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur für die Bundesfernstraßen zu verwenden.
„Allerdings bleibt höchst fraglich, wann die Transportbranche tatsächlich vom Ausbau des Schienengüterverkehrs profitieren kann. Zudem werden die Mehreinnahmen eigentlich auch dringend für den Ausbau der Straßeninfrastruktur inklusive neuer Lkw-Parkplätze benötigt“,
kritisiert der IHK-Ausschussvorsitzende Frank Ratter weiter.
Emissionsfreie Fahrzeuge sollen bis Ende 2025 von der Mautpflicht befreit werden. Eine Zusage der Mautbefreiung bis Ende 2025 sei nicht ausreichend, um in einen E-Lkw zu investieren, so Frank Ratter abschließend.
Vom 01.07. - 05.07.2024

IHK-Gründerwoche digital - wertvolle Infos für GründerInnen

Erfolgreich gründen in der Startup-Region Ostwürttemberg: Bei der vierten digitalen IHK-Gründerwoche vom 01.07. bis 05.07.2024 geben Expertinnen und Experten aus den verschiedenen Bereichen wertvolle Tipps für einen erfolgreichen Start in die Selbständigkeit. Die etwa einstündigen Vorträge sind kostenlos und finden digital statt. Am Ende der Vorträge können Fragen an die Fachleute gestellt werden. Mit dem kostenfreien Online-Vortragsprogramm unterstützt die IHK Ostwürttemberg Gründerinnen und Gründer beim Schritt in die Selbständigkeit.

Mo, 01.07.2024 | 09:00 Uhr     
8 Schritte zur erfolgreichen Gründung
Elke App u. Alexander Paluch – IHK Ostwürttemberg 
Anmeldung und weitere Infos
Mo, 01.07.2024 | 11:00 Uhr
Marketing für erfolgreiche UnternehmerInnen
Simone Uhl – Marketing Consultant und Dozentin 
Social Media Marketing (DHBW Heidenheim)
Anmeldung und weitere Infos
Di, 02.07.2024 | 09:00 Uhr
Steuern für Gründer und Selbständige
Christine Vogel - STEUER & BERATUNG
Anmeldung und weitere Infos
Di, 02.07.2024 | 11:00 Uhr
Wie helfen KI-Anwendungen, ChatGPT und
Midjourney im Arbeitsalltag
Peter Schmidt – IHK Ostwürttemberg, 
Leiter Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg (digiZ)
Anmeldung und weitere Infos
Mi, 03.07.2024 | 09:00 Uhr
Digitalisierung im Rechnungswesen 
- Wissenswertes zu E-Rechnung, GoBD & Co. -
Karin Sterz - DATEV eG
Anmeldung und weitere Infos
Do, 04.07.2024 | 09:00 Uhr
Besonderheiten für Freiberufler/innen
Christian Mikus, Leiter der Gründungsberatung - Institut für Freie Berufe (IFB) 
Anmeldung und weitere Infos
Do, 04.07.2024 | 11:00 Uhr
Wie vermeiden Sie die häufigsten Probleme mit der Bank?
Alexander Schuster – Bereichsbevollmächtigter und
stv. Bereichsleiter Firmenkunden, Heidenheimer Volksbank eG
Anmeldung und weitere Infos
Fr, 05.07.2024 | 09:00 Uhr
Social Media mit kleinen Ressourcen
Christine Hoeft – Buch-Autorin & Expertin für Emotionen und Gefühle 
Anmeldung und weitere Infos

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Die jeweiligen Einwahllinks erhalten Sie mit Ihrer Anmeldebestätigung.

Auskunft erteilt Brigitte Hergesell unter Tel. 07321 324-175, hergesell@ostwuerttemberg.ihk.de

IHK Ostwürttemberg koordiniert seit zwölf Jahren die Initiative Ausbildungsbotschafter 5.10.23

Über 550 aktive Botschafter für die Duale Ausbildung

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus fördert bereits seit zwölf Jahren die erfolgreiche Initiative der Ausbildungsbotschafter. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende, die baden-württembergischen Schülern ihre Berufe vorstellen, sie für eine Berufsausbildung motivieren und das duale Ausbildungssystem mit seinen Chancen erläutern. In Ostwürttemberg sind über 550 junge Botschafter im Einsatz. Ausbildungsbotschafter sind normalerweise im zweiten und dritten Ausbildungsjahr tätig.
Seit Beginn der Initiative im August 2011 sind landesweit 20.500 Ausbildungsbotschafter aus über 200 Berufen geschult worden. Sie haben bisher über 500.000 Schüler erreicht. Im Rahmen einer landesweiten Evaluation gaben rund 90 Prozent der Befragten an, dass die Ausbildungsbotschafter einen sehr guten oder guten Einblick in die Berufsausbildung ermöglichen.
In Ostwürttemberg wird das Projekt von der IHK Ostwürttemberg umgesetzt. Koordinator dafür ist Daniel Waibel. Aktuell können in der Region 562 Ausbildungsbotschafter aus verschiedenen Ausbildungsbereichen und 36 so genannte Senior-Botschafter für Einsätze in den Schulklassen eingesetzt werden.
Die Auszubildenden berichten bei den Schulbesuchen von ihren Erfahrungen, beantworten die Fragen der Schüler und Lehrer und geben den Jugendlichen ganz persönliche Tipps für den Berufseinstieg in einem Ausbildungsbetrieb. Bislang wurden 1720 Schuleinsätze bei Schülern in der Region organisiert und durchgeführt.
Seit 2015 gewähren auch 36 Senior-Botschafter Einblicke in die eigenen unterschiedlichen Karrierewege bei Elternveranstaltungen an Schulen. Bislang wurden 53 Elternabende von ausgelernten Fach- und Führungskräften besucht und Fragen rund um das Thema Ausbildung bei Lehrern sowie Eltern beantwortet.
Ein Plus von 13,1 Prozent 4.9.2023

IHK Ostwürttemberg verzeichnet deutlich höhere Zahl von neuen Ausbildungsverhältnissen im Vergleich zu 2022

Die IHK Ostwürttemberg zeigt sich erfreut über die bis zum Start des Ausbildungsjahres am 1. September 2023 bilanzierte Anzahl neuer Ausbildungsverhältnisse in der Region. Bis zum 31. August hatten die Mitgliedsunternehmen der IHK bereits 1.732 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Das entspricht einem deutlichen Plus von 13,1 Prozent oder rund 200 Azubis mehr im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum und gibt Rückenwind für den Endspurt im Ausbildungsjahr 2023, das noch über den Stichtag am 1. September weiterläuft.
Damit liegt die IHK Ostwürttemberg landesweit mit an der Spitze bei den Zuwächsen an neuen Ausbildungsverhältnissen. „Das Erlernen grundlegender beruflicher Fähigkeiten ist angesichts rasanter technologischer Entwicklungen wichtiger denn je. Sie bilden das Fundament für das gesamte Arbeitsleben. Nachdem wir in den IHK-Berufen 2022 mit knapp 1.800 Azubis (Stichtag 31.12.2022) ein dickes Plus bei neuen Ausbildungsverhältnissen verzeichnen konnten, haben wir uns für dieses Jahr eine weitere Steigerung vorgenommen. Dabei sind wir auf Kurs und liegen landesweit mit an der Spitze“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler zum Ausbildungsbeginn.
 
Überdurchschnittlich fiel das Plus in Ostwürttemberg im gewerblich-technischen Bereich aus: Während bei den kaufmännischen Berufen bis Ende August 832 neue Ausbildungsverhältnisse eingetragen waren (+ 6,5 Prozent), stieg die Zahl in den gewerblich-technischen Disziplinen auf 900 Ausbildungsverträge an – ein Plus von genau 20 Prozent. Damit liegt die Zahl der neuen Azubis in den gewerblich-technischen Berufen höher als in den vergangenen zehn Jahren. „Darin spiegelt sich die Stärke des produzierenden Gewerbes in unserer Region. Die Nachfrage nach Fachkräften in der Industrie ist sehr groß“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler. „Unsere Anstrengungen, nach 2022 erneut ein großes Plus bei den neuen Ausbildungsverhältnissen zu erreichen, sind bislang sehr erfolgreich. Bis zum Ende des Ausbildungsjahres wollen wir nochmals eine Schippe drauflegen. Ich animiere alle, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, sich bei den Berufsberatern zu informieren. In nahezu allen Ausbildungsberufen stehen noch Ausbildungsstellen zur Verfügung“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Die Delle bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen, die durch die Pandemie ab 2020 entstanden war, wurde nun wieder ausgeglichen.
Jedem und jeder Ausbildungswilligen soll die Möglichkeit eröffnet werden, einen Beruf durch eine Duale Ausbildung zu erlernen. Rentschler: „Wir wollen Niemanden zurücklassen. Das können wir uns angesichts eines verschärften Fachkräftemangels in der Region nicht leisten!“ Die Agentur für Arbeit hatte zum 1. September gemeldet, dass in Ostwürttemberg 1.427 Ausbildungsplätze unbesetzt waren. 195 Bewerberinnen und Bewerber hatten noch keinen Ausbildungsplatz gefunden oder ein Alternativangebot angenommen.

Blick in die Berufe
Überdurchschnittlich gewachsen ist im gewerblich-technischen Bereich die Berufsgruppe der Elektrotechniker (+28,6%), der Elektroniker (+91,4%) sowie der Fachinformatiker (+41,2%) und IT-Systemelektroniker (+25%). Im Bereich der kaufmännischen Berufe fiel das Plus besonders stark bei den Kaufleuten für Groß- und Außenhandelsmanagement (+14,7%), bei den Bankkaufleuten (+46,5%), bei Hotel- und Gastronomieberufen (+21,6%) sowie bei den Kaufleuten für Digitalisierungsmanagement aus. Stark rückläufig waren die Zahlen bei den Kaufleuten für Büromanagement (-19,3%) und bei den Kaufleuten im Einzelhandel (-4,5%).

78 Azubis am IHK-Bildungszentrum
Am IHK-Bildungszentrum können Auszubildende überbetrieblich geschult werden. Im September starten 78 neue Auszubildende am IHK-Bildungszentrum in ihren neuen Lebensabschnitt. Sie werden von fünf erfahrenen Ausbildern angeleitet. Die Auszubildenden sind bei 37 Unternehmen aus der gesamten Region angestellt und werden meist zur Grundausbildung am IHK-Bildungszentrum unterrichtet. Beliebteste Berufe sind dabei Industrie- sowie Zerspanungsmechaniker, gefolgt von Mechatronikern, Maschinen- und Anlagenführer und Elektrikern.



IHK Ostwürttemberg 15.8.2023

Digitalisierungsausschuss sieht in Künstlicher Intelligenz auch Chancen für Unternehmen

Ende Juli 2023 kam der IHK-Digitalisierungsausschuss zu einer Sitzung bei der PlanB. GmbH in Hüttlingen zusammen, um die transformative Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) für die wirtschaftliche Zukunft Ostwürttembergs zu beleuchten. Unter der Leitung der Ausschussvorsitzenden Heike Niederau-Buck, Chief Information Officer (CIO) der Voith Group, diskutierten Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über Chancen, die KI für Unternehmen bereithält.
KI ist längst keine Fiktion mehr und verspricht eine transformative Kraft für die digitale Zukunft zu werden. Gastgeber PlanB. GmbH ist einer der regionalen Vorreiter in Sachen KI. Beim Treffen ging es um die Innovationskraft von KI für Unternehmen. Die Digitale Transformation ist ein zentraler Bestandteil innerhalb der Zukunftsoffensive Ostwürttemberg. Die Experten des IHK-Digitalisierungsausschusses begleiten aktiv diese Initiative, die darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft zu stärken.
Die Ausschussvorsitzende Heike Niederau-Buck hob hervor, dass die regionalen Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Verantwortung haben, auch die Chancen und Potentiale von KI zu erkennen, aktiv zu nutzen sowie optimale Rahmenbedingungen dafür zu schaffen.
„Künstliche Intelligenz ist nicht nur eine Technologie der Zukunft, sondern eine Chance für unsere Unternehmen“,
so Heike Niederau-Buck.
 
Tobias Schmailzl, Geschäftsführer der PlanB. GmbH, präsentierte den Teilnehmern die neuesten Entwicklungen seines Unternehmens im Bereich KI. Die PlanB. GmbH, gegründet im Jahr 2007 und mit über 160 Mitarbeitern, ist ein Vorreiter bei der Entwicklung und Implementierung von KI-Lösungen.
Tobias Schmailzl betonte, dass Unternehmen oft bereit sind, KI-Anwendungen zu entwickeln, wenn sie davon profitierten und gleichzeitig damit die eigenen Risiken minimieren können. Tobias Schmailzl:
„Deshalb sind für uns KI Co-Innovationsszenarien, also anwendungsorientierte KI-Entwicklung in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen, ein entscheidender Erfolgsfaktor, um KI weiter voranzutreiben.“
Der Ausschuss diskutierte auch über den sogenannten „AI-Act“ der EU. Der AI-Act ist eine Verordnung der Europäischen Union, die den verantwortungsvollen Umgang mit Künstlicher Intelligenz regeln soll. Die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass nicht nur die Regulierungen der Technologie, sondern auch die Chancen von KI deutlicher dargestellt werden müssen.


IHK Berufsorientierung für Schulabgänger 2024

Ausbildung kann kommen: „Läuft. - Dein Weg in den Beruf“

„Läuft.“ so heißt die IHK-Ausbildungsbroschüre im Magazincharakter der IHK Ostwürttemberg mit allen Informationen rund um den Start in die Berufswelt. Die Ausgabe für die Schulabgänger 2024 ist nun brandneu erschienen.
Im Mittelpunkt der Broschüre “Läuft - Dein Weg in den Beruf” steht die duale Ausbildung mit ihren vielen Facetten.
„Die IHK Ostwürttemberg möchte die duale Ausbildung in ihrer ganzen Vielfalt vorstellen und so zukünftige Fachkräfte für ihren Wunschberuf begeistern. Unser Ziel ist, jedem und jeder Ausbildungswilligen eine Stelle zu bieten“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Im Interview erzählt Laurin Grupp, Auszubildender als Papiertechnologe bei der Papierfabrik Palm, von seiner Berufsentscheidung, Motivation und Zukunftsplänen. Zudem gibt die Papierfabrik Einblicke, wie im Unternehmen die Themen Nachhaltigkeit und Ausbildung umgesetzt werden. In der „Läuft.“ porträtiert die IHK Ostwürttemberg viele verschiedene IHK-Ausbildungsberufe und informiert damit junge Leserinnen und Leser über deren Karrieremöglichkeiten mit einer dualen Ausbildung. Wenn der Wunschberuf gefunden wurde, findet die Leserschaft viele Tipps rund ums Thema Bewerbung.
Wie gestaltet man Bewerbungsunterlagen? Was erwartet einen im Vorstellungsgespräch? Wie gehe ich mit Absagen um? Das IHK-Ausbildungsmagazin gibt umfassende Antworten und Tipps auch zum Thema Online-Bewerbungen und virtuelle Bewerbungsgespräche und zeigt die konkreten Ansprechpartner für die Ausbildungsberatung.
Besonders praktisch für die Ausbildungsplatzsuchenden ist der IHK-Lehrstellenatlas mit rund 800 Angeboten für Ausbildungs- und Studienplätze von Unternehmen der Region. Diese Angebote umfassen rund 100 verschiedene Ausbildungsberufe oder Bachelor-Studiengänge, wobei letztere zum größten Teil in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim stattfinden.
Für Schulabgänger und Berufseinsteiger ist dieser Leitfaden ein wichtiges und informatives Hilfsmittel im Berufswahlprozess. Das bestätigt auch die bisherige sehr große Nachfrage. Die Verteilung der Broschüre erfolgt über die Schulen. Die „Läuft.“ steht zusätzlich online als E-Paper zur Verfügung.

Partner in der Umsetzung der beliebten Broschüre ist die Heidenheimer Zeitung.
„Wir freuen uns, dieses Vorzeigeprodukt mit einem professionellen Partner aus der Region erstellt zu haben“,
sagt Sirko Nell, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung.
Realisiert werden konnte die kostenlose Broschüre „Läuft.“ durch Inserate aus der regionalen Wirtschaft.


IHK-Jahresempfang am 12. Juli 2023

Prof. Julian Nida-Rümelin zu Markt & Moral

Eine Deglobalisierung der Weltwirtschaft als Folge des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der von Bundeskanzler Olaf Scholz ausgerufenen „Zeitenwende“ wäre die falsche Strategie. Es brauche trotz aller Probleme mehr Verflechtung und nicht weniger. Diese Überzeugung hat Prof. Dr. Dr. h. c. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister a. D.beim Jahresempfang der IHK Ostwürttemberg geäußert.
Vor rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörern sprach der Staatsminister a.D. über das Thema „Markt & Moral – Was bringt die Zeitenwende für Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft?“ Der Festredner erhielt für seinen Vortrag viel Beifall. IHK-Präsident Markus Maier betonte, die Wirtschaft in Ostwürttemberg habe sich trotz ihrer großen Exportabhängigkeit als relativ robust erwiesen und im Wettbewerb gut behauptet. Aktuell aber sei aber eine tiefsitzende Verunsicherung in weiten Teilen der Wirtschaft zu spüren und dies bedeute wenig Erfreuliches für die nähere Zukunft. Jedoch gehe es voran in der Region, mit einer klaren Strategie und einem vorbildlichen Schulterschluss. Dies unterstrich IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler, der betonte, mit der Zukunftsoffensive übernehme Ostwürttemberg Verantwortung für das eigene Schicksal. Dafür stehe auch die IHK als engagierter Partner vieler Akteure.

Gemeinsame Bürgermeister-Dienstbesprechung 30.5.2023

Offensive Zukunft Ostwürttemberg: Kommunen gehen aktuelle Herausforderungen im Schulterschluss an

Die Bürgermeister Norbert Bereska und Dieter Gerstlauer, Vorsitzende der Kreissektionen des Gemeindetags Baden-Württemberg, luden zusammen mit den Landräten Dr. Joachim Bläse und Peter Polta sowie IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler kürzlich zu einer gemeinsamen Bürgermeister-Dienstbesprechung in die Räume der IHK Ostwürttemberg ein.
Norbert Bereska und Dieter Gerstlauer betonten, wie wichtig ein gemeinsamer Austausch der kommunalen Entscheidungsträger hinsichtlich aktueller und zukünftiger Herausforderungen sei. Egal ob bei Themen wie dem Wohnbau, der Digitalisierung der Verwaltung, der Flächenpolitik, der Zuwanderung oder Energieversorgung: Alle Herausforderungen der Zukunft treffen Städte und Gemeinden gleichermaßen und erfordern konsistente und abgestimmte Lösungsansätze.
Im Fokus des Austauschs stand die Offensive Zukunft Ostwürttemberg (ZO). Ziel der regionalen Strategie ist es, die Region zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung und Transformation zu machen, auch unter Einbindung aller Städte und Kommunen. Schwerpunktthemen des Abends waren Wasserstoffinfrastruktur, Klimaneutralität und Transformation der Automobilindustrie.
Landrat des Landkreises Heidenheim, Peter Polta, informierte zunächst über den aktuellen Stand des ZO-Ziels „Wasserstoffregion Ostwürttemberg“. Er berichtete über die Wasserstoff-Bedarfsanalyse, die für die Region einen Bedarf von 200.000 Tonnen ergeben habe, so Polta. Das Analyseergebnis wurde bereits an die politischen Entscheidungsträger auf Landes- und Bundesebene kommuniziert. Mit einem gemeinsamen Positionspapier von Landkreisen und IHK werde zudem die Wichtigkeit einer überregionalen Anbindung an das leitungsgebundene Wasserstoffnetz und die Unterstützung des Landes für den frühzeitigen Baubeginn des planfestgestellten vierten Abschnitts der Süddeutschen Erdgas Leitung (SEL) betont.
Der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, ging auf den Sachstand des ZO-Ziels „Klimaneutrale Region“ ein. Der Fokus liegt darauf, Flächen für PV-Anlagen und Windenergie bereit zu stellen. Dr. Bläse betonte aber, dass die Möglichkeiten der regionalen Energieerzeugung derzeit aufgrund fehlender Netzkapazitäten begrenzt sind. Daher sei der Netzausbau und damit der Anschluss an die europäische Energieversorgung von großer Bedeutung. Dr. Bläse appellierte an die Bürgermeister, sich im Rahmen des Regionalplanentwurfs, der noch vor der Sommerpause veröffentlich werde, einzubringen und Flächen für mögliche PV- oder Windenergieanlagen zu melden. Konsens herrschte unter allen Beteiligten, dass beim Thema Energieversorgung mehr Geschwindigkeit bei der Umsetzung erreicht werden muss. Dabei gilt es die Energiepreise für Unternehmen und Bürger bezahlbar zu halten.
Auch das Thema Transformation der Automobilindustrie stand auf der Agenda: Markus Schmid, IHK-Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung, stellte das neu gegründete Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg vor, das Unternehmen der Automobil- und Zulieferindustrie bei den Herausforderungen der Transformation mit Fördermittelberatungen, Qualifizierungsangeboten und Veranstaltungsformaten unterstützt. Dabei will das Netzwerk auch den Austausch zwischen den Unternehmen fördern und dabei unterstützen, strategische Forschungs- und Innovationskooperationen aufzubauen.
 
Gefördert wird das Netzwerk durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Unter der Koordination der IHK Ostwürttemberg haben sich die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostwürttemberg (WiRO), das Bildungswerk der baden-württembergischen Wirtschaft, die IG Metall Aalen, Heidenheim und Schwäbisch Gmünd zu einem Projektkonsortium zusammengefunden.
Markus Schmid ging auf die Ergebnisse einer neuen Studie zur Automobilbranche in Ostwürttemberg ein. Demnach weist die Region eine überdurchschnittliche Prägung im Bereich der Automobilwirtschaft auf. Auch wenn die Beschäftigtenquote im Bereich des Verbrennungsmotors relativ gering ist und der Bereich der „sonstigen Systeme“ (Karosserie, Fahrwerk, Licht) in Zukunft Wachstumspotenziale für die Region bieten kann, unterliegt auch die Region Ostwürttemberg der bundesweit beobachtbaren, hohen Dynamik bei der Beschäftigung im Bereich der Automobilindustrie: Standortentscheidungen einzelner Unternehmen können die Lage der Automobilbranche sehr schnell beeinflussen und die Abhängigkeit im Bereich des Verbrennungsmotors kann sich durch Stellenabbau oder Abwanderung in kürzester Zeit erhöhen.

Digitaler „IHK-Leitfaden“ 10.5.2023

EU-Einheitspatent

Die Europäische Union setzt einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einem einheitlichen EU-Patentsystem. Ab dem 1. Juni 2023 wird das neue Europäische Einheitspatent (EP) in Kraft treten, das Unternehmen die Möglichkeit bietet, durch einen einzigen Antrag beim Europäischen Patentamt (EPA) einen einheitlichen Patentschutz in großen Teilen der EU zu erlangen. Der Schutz kann in einem einzigen Verfahren durchgesetzt werden, indem das neu errichtete Einheitliche Patentgericht (UPC) zuständig ist.
Peter Schmidt, Bereichsleiter Innovation | Digitalisierung bei der IHK Ostwürttemberg
"Das Einheitspatent und das Einheitliche Patentgericht sind Meilensteine auf dem Weg zu einem einheitlichen EU-Patentsystem, das den Schutz des geistigen Eigentums in Europa vereinfacht und stärkt. Unternehmen werden von einem einfacheren und effizienteren Verfahren profitieren, das gleichzeitig den Schutz in allen beteiligten Staaten sicherstellt."
Das Einheitspatent ist eine zusätzliche Option für den Patentschutz in Europa, neben den beiden bisherigen Optionen, der nationalen Anmeldung und dem Europäischen Patent. Derzeit beteiligen sich noch nicht alle EU-Länder am Einheitspatent. Zunächst sind lediglich die 17 EU-Staaten dabei, die das einheitliche Patentübereinkommen (EPÜ) unterzeichnet haben.
Die beiden EU-Verordnungen Nr. 1257/2012 und Nr. 1260/2012 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Patentschutzes werden ab dem 1. Juni 2023 gelten. Die EU hofft, dass das Einheitspatent und das Einheitliche Patentgericht ein starkes Signal an die Welt senden werden, dass die EU ein wichtiger Akteur im Bereich des geistigen Eigentums und der Innovation ist.
Der jetzt von den baden-württembergischen IHKs unter Federführung der IHK Karlsruhe gemeinsam mit dem Patent- und Markenzentrum Baden-Württemberg (PMZ) herausgegebene digitale Leitfaden fasst zusammen, worauf Unternehmen beim EU-Einheitspatent achten sollten, in welchen Ländern es bereits gilt und welche Unterschiede zum bisherigen Europäischen Patent bestehen. Weiter wird erklärt, wofür das neue einheitliche Patentgericht verantwortlich ist, was es mit der sogenannten Opt-Out-Regel auf sich hat und welche Vor- und Nachteile sich für Unternehmen etwa bei Patentstreitigkeiten daraus ergeben.

 Link zum digitalen Leitfaden: Das Europäische Einheitspatent

Weitere Informationen zu gewerblichen Schutzrechten erhalten Interessierte bei Peter Schmidt, schmidt@ostwuerttemberg.ihk, Tel. 07321 324-126.






Neu aufgelegter IHK-Ratgeber 28.4.2023

Broschüre „Herausforderung Selbständigkeit“ hilft Gründern und Start-ups

Für den erfolgreichen Aufbau eines eigenen Unternehmens benötigen Existenzgründer und Start-ups umfassende Informationen und fachkundige Un-terstützung. Zur fundierten Vorbereitung einer Existenzgründung gibt es von den IHKs vielfältige Informationsunterlagen. Hierzu gehört die Broschüre „Herausforderung Selbständigkeit“, die nun neu aufgelegt worden ist.
Zusätzlich unterstützt die IHK Ostwürttemberg mit persönlichen Beratungsgesprächen, per Internet und vielen weiteren Leistungen Existenzgründer auf dem Weg in die Selbständigkeit. Damit gibt die IHK eine fundierte Ent-scheidungshilfe zur realistischen Beurteilung von Chancen und Risiken eines Gründungsvorhabens oder einer Betriebsübernahme. Ein besonderes Angebot ist die Unternehmenswerkstatt Baden-Württemberg (https://bw.uwd.de/). Mit diesem Online-Tool können Gründer ihren Businessplan Schritt für Schritt erstellen und erhalten zusätzliche Online-Begleitung durch erfahrene Experten der IHK.
Die 88 Seiten starke Broschüre „Herausforderung Selbständigkeit“ ist kostenlos als Print oder PDF erhältlich: Brigitte Hergesell, Tel. 07321 324-175, hergesell@ostwuerttemberg.ihk.de oder als kostenloser Download: www.ostwuerttemberg.ihk.de, Seiten-Nr. 3428582.

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stärken und Wohlstand sichern 14.3.2023

IHK drängt auf veränderte Rahmenbedingungen

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat in einem Papier Forderungen erhoben. Die IHK Ostwürttemberg betont deren Wichtigkeit, um mehr Vereinfachungen, Standardisierungen sowie die  Digitalisierung bei Verwaltungs- und Genehmigungsverfahren umzusetzen.
IHK-Präsident Markus Maier:
„Kurz zusammengefasst: Einfacher, schneller und innovativer – das fordern die Unternehmen.“
„Die Wirtschaft braucht mehr Flexibilität und weniger Bürokratie“ – auf diese Formel verkürzt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler das Anliegen der Unternehmen.
Corona- Pandemie, russischer Angriffskrieg auf die Ukraine, explodierende Energiepreise, gestörte Lieferketten und hohe Inflation – Krisenszenarien laufen parallel und haben konkrete Auswirkungen auf die Unternehmen.
„Wir müssen diese (Krisen-)Welt als neue Normalität begreifen und die Veränderungen als tägliche Herausforderungen annehmen“,
erklärt Thilo Rentschler.  
Daraus resultierend müssten Wirtschaft und Politik entschlossen handeln. Der Staat war in den vergangenen Jahren vielfach nicht hinreichend handlungsfähig, in jedem Fall aber nicht schnell genug ist.
„Seit Jahren appelliert die Wirtschaft an die Politik, Verwaltungsverfahren zu verschlanken und zu digitalisieren, Genehmigungen zu vereinfachen und zu standardisieren – insgesamt agiler zu werden“,
sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer. Deshalb habe die IHK jetzt die DIHK-Thesen aufgegriffen.
Im Thesenpapier der DIHK werden die Forderungen der Wirtschaft konkretisiert. Ein „Belastungsmoratorium“ für die Wirtschaft reicht nicht aus, vielmehr müsse endlich Ballast abgeworfen werden. Vorschriften und Auflagen beherzt zu streichen, würden viele Unternehmen als ersten Befreiungsschlag empfinden. Kostengünstig und spürbar könnten so Entlastungen für Firmen erreicht werden. Beispielsweise könnten für alle Verwaltungsverfahren Start- und Endtermine festgelegt werden. Eingereichte Anträge, die in diesem Zeitraum durch Versäumnisse der Behörden nicht beschieden werden, könnten automatisch als genehmigt gelten. Und: Viele Vorhaben werden durch Prüf- und Antragspflichten verzögert, obwohl ihre Auswirkungen längst ermittelt sind oder ihr Umfang begrenzt ist.
Bei Standardprodukten könnte gänzlich auf eine Einzelgenehmigung verzichtet werden.
„So könnten Investitionen deutlich beschleunigt werden“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Rentschler. 
Statt alle Schritte zur Planung und Genehmigung einzeln abzuarbeiten, könnte vorläufig parallel konkret gearbeitet werden. Beispiele für solch ein Vorgehen: Sanierung maroder Autobahnbrücken, Industrieanlagen oder Gewerbe- bzw. Wohnungsbauten entsprechend bereits bestehender Bebauungspläne.
Das DIHK-Papier spricht zudem die Fachkräftesicherung an. Auf allen Ebenen sollten Einwanderer, die nach Deutschland kommen,  Willkommenskultur konkret im Umgang mit Behörden erleben können – so die Forderung darin. Von der Politik wird auch gefordert, die Digitalisierung mit höchster Priorität voranzutreiben. Es wird ein bundesweit funktional einheitliches Unternehmenskonto für Identifizierung, Authentifizierung und Behördenkommunikation für die Unternehmen benötigt, so die Forderung.
Insgesamt ist für die Erfüllung der Thesen ein Mentalitätswandel vonnöten. Lösungen ermöglichen statt Verfahren abarbeiten – so lautet das Motto dabei. Die IHK-Organisation steht bereit, beim dringend erforderlichen Praxis-Check von geplanten Gesetzen und Regelungen mitzuwirken. Politik und Verwaltung brauchen einen persönlichen Eindruck von der praktischen Wirkung ihres eigenen Handelns.  
Die ausführlichen Tempo-Thesen gibt es hier als Download: www.ihk.de/ostwuerttemberg/standortpolitik



IHK-Vollversammlung besetzt Ausschüsse nach 9.3.2023

IHK-Ausbildungskampagne startet deutschlandweit

Zur ersten Sitzung im Jahr 2023 kam die IHK-Vollversammlung in Heidenheim zusammen. Neben aktuellen Informationen zur konjunkturellen Lage sowie zur Erdbebenhilfe in der türkischen Provinz Hatay wurde den Vollversammlungsmitgliedern die deutschlandweit im März startende Imagekampagne der 79 Industrie- und Handelskammern zur Ausbildung vorgestellt. Zudem wurden IHK-Ausschüsse nachbesetzt.  
Dutzende Unternehmen aus der Region haben sich bei der Erdbebenhilfe für die Türkei engagiert – zumal eine enge Verbundenheit der Region durch die Städtepartnerschaft zwischen Antakya/Hatay und Aalen besteht.
„Die gewährte Hilfe ist eine unglaubliche Gemeinschaftsleistung, die mindestens einen kleinen Teil zur Besserung der Lage vor Ort in der Türkei beiträgt. Ich danke allen aus unserem Kreis für das schnelle Handeln“,
sagte IHK-Präsident Markus Maier.
IHK-Vollversammlungsmitglied Selcuk Özer, der in die Organisation der Aalener Hilfe für die Türkei involviert ist, hatte das Gremium über die Hilfslieferungen und das Engagement informiert.
„Unsere Region und unsere IHK haben sich beispielhaft und herausragend engagiert“,
so Özer.
Durch die Kooperation mit IHK-Mitgliedsunternehmen konnte die Hilfsaktion der Stadt Aalen, des DRK und THW schnell gestartet werden.
Des Weiteren stellte Markus Maier die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK vor.
„Auch Ostwürttemberg hat der Krise durch den Ukraine-Krieg widerstanden. Die Lage ist deutlich weniger eingetrübt als noch im Herbst 2022 erwartet. Es ist sehr begrüßenswert, dass das Land Mitte Februar Energie-Härtefallhilfen beschlossen hat, die kleine und mittlere Unternehmen energieträgerunabhängig fördern“,
sagte der IHK-Präsident.
Ein Fünftel der Unternehmen geht demnach wieder von steigenden Exporten aus. 2023 erwarten 28 Prozent der Unternehmen steigende Umsätze.
Außerdem wurde die Vollversammlung über den Fortgang der Zukunftsoffensive informiert. Das darin enthaltene, vom Bund geförderte Transformationsnetzwerk bekommt einen Beirat. Dieser besteht aus dem bisherigen Steuerungskreis der Zukunftsoffensive ergänzt um die Vorsitzenden der Bürgermeister-Sprengel sowie die vier IHK-Fachausschussvorsitzenden.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler ergänzte zum Multiprojektmanagement der Zukunftsoffensive Ostwürttemberg in seinem Bericht.
„Bei der Fachkräftesituation/-akquise gilt es jetzt, die PS auf die Straße zu bringen.“
Die Region benötige Maßnahmen mit Schnelleffekt. Auch beim Wohnungsbau gelte es sofort zu handeln, um Fachkräften ebenfalls die benötigten Wohnräume bieten zu können. Als weitere Maßnahmen zur Akquise nannte er das Welcome Center Ostwürttemberg, an dem sich die IHK nun auch finanziell beteilige sowie die EATA (Europäische Ausbildungs- und Transferakademie) in Ellwangen. Mit diesen Kooperationen werden nun auch wichtige Lücken geschlossen. Zudem kündigte er an, dass die IHK Ostwürttemberg alles dafür tun werde, um auch die nötigen Fördermittel in die Region zu holen. Außerdem plane die IHK Ostwürttemberg die IHK-Beiträge weiter zu senken.

Azubikampagne startet


Gemeinsam #könnenlernen: Die IHKs und Betriebe starten am 9. März die bundesweite Ausbildungskampagne. Das Ziel: Menschen für die duale Ausbildung begeistern.
„Wir wollen allen die Möglichkeit für eine duale Ausbildung eröffnen. Deshalb werben wir in den kommenden drei Jahren für eine Ausbildung in den IHK-Berufen“,
sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
„Für die Eindämmung des Fachkräftemangels ist die duale Ausbildung eine zentrale Säule. Die IHK engagiert sich mit allen Kräften, um die Zahl der Ausbildungsverhältnisse zu erhöhen“,
so IHK-Präsident Markus Maier.
Sirko Nell, Geschäftsbereichsleiter Bildung bei der IHK Ostwürttemberg, stellte die Eckpunkte der zunächst auf drei Jahre angelegten bundesweiten Azubi-Kampagne vor.
„Die erste bundesweite Azubikampagne der IHKs unter dem Motto ‚Gemeinsam #könnenlernen‘ ist eine Einladung an alle Schüler:innen, Studienabbrecher:innen und Umsteiger:innen, das Lebensgefühl Ausbildung zu entdecken und mehr über die Chancen zu erfahren, die in einer Ausbildung stecken – und das natürlich auch direkt von IHK-Azubis.“
Die Kampagne ist auf Mitmachen angelegt und involviert mit einem Werbemittelpaket, Aktionen und Challenges auch Betriebe. Das Ziel: im ganzen Land ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung zu schaffen und so dabei zu helfen, Betriebe und den Fachkräftenachwuchs zusammenzubringen.

Ehrenamt: IHK-Ausschüsse

Aus dem Berufsbildungsausschuss sind ausgeschieden: Rolf Abt (ordentliches Mitglied) sowie Jenny Ziebart und Felix Kirst (Stellvertreter). Neu gewählt wurden: Carmen Fuchs, Abteilungsdirektorin Personal, Kreissparkasse Ostalb (ordentliches Mitglied) sowie als stellvertretende Mitglieder Larissa Scherff, Leitung Vertrieb und Ausbildung, C.E. Noerpel GmbH, und Hatice Yigman, Kaufmännische Ausbildung, RUD Ketten Rieger & Dietz GmbH u. Co. KG.

In den Verkehrsausschuss wurden nach dem Ausscheiden von Stefan Klein nachberufen: Christoph Müller, Hartmann Group; Ralf Piesker, Geschäftsführer Schwenk Traub Beton Ostalb GmbH & Co. KG; Joachim Ruck, J. Rettenmaier & Söhne GmbH u. Co. KG.

Für den Handelsausschuss wurde nachberufen: Wolfgang Pins, Centermanager Schloss-Arkaden Heidenheim GbR mbH.
Die Vollversammlung beschloss zudem die erneute Errichtung eines Schlichtungsausschusses für den Bereich der Ausbildung, dessen Amtsperiode bis Ende 2027 andauert. Die Mitglieder des Schlichtungsausschusses entsprechen der vom Berufsbildungsausschuss beschlossenen Vorschlagsliste.
Ergänzt wurden die Nachbesetzungen in den Ausschüssen durch Kurzberichte aus dem IHK-Handelsausschuss sowie dem IHK-Digitalisierungsausschuss. Alfred Krauss, Ausschussvorsitzender des Handelsausschusses und Inhaber von G.D. Krauss, berichtete von aktuellen handelspolitischen Themen wie dem Kassenwesen oder dem Verbot von Kunststofftüten und den Problemen der Branche nach Corona.
„Man muss sich nach Corona neu erfinden“,
so Krauss.
Heike Niederau-Buck, Ausschussvorsitzende des Digitalisierungsausschusses und Chief Information Officer bei Voith, informierte über die Arbeit des 23-köpfigen Digitalisierungsausschusses. Der IHK-Digitalisierungsausschuss begleitet das digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg. Sie sei stolz und beeindruckt von den Ergebnissen des digiZ und auf die Arbeit und den Austausch im Digitalisierungsausschuss.
„Es freut uns, die Wirtschaft bezüglich der Digitalisierung mit unserer Arbeit weiter voranzubringen“,
so Niederau-Buck.

Europapolitische Positionen beschlossen


Vor dem Hintergrund der Europawahlen im Jahr 2024 sind die Europapolitischen Positionen der DIHK aktualisiert worden. Nach Abstimmung mit den Fachreferenten und den Ausschussvorsitzenden hatte das IHK-Präsidium dem Papier bereits zugestimmt. Die IHK-Vollversammlung bestätigte dies nun einstimmig.

Vorstellung Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren


Anna Csader, Vertriebsleiterin der ZEROS GmbH mit Büro in Aalen und Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren (WJ) Ostwürttemberg 2023, stellte sich sowie das aktuelle Jahresprogramm vor. Die WJ engagieren sich bei der Initiative Zukunft Ostwürttemberg, sei es mit dem Programm „Stufen zum Erfolg“, wo an Schulen Knigge- und Bewerbungstrainings durchgeführt werden, wie auch mit Veranstaltungen zum Thema Wasserstoff und dem wieder ausgeschriebenen „Resilience Award“, dessen Verleihung am 19. Oktober in Schwäbisch Gmünd stattfindet.

  
IHK-Gründungswerkstatt 7.3.2023

Von der Geschäftsidee bis zur Finanzierung

Die Industrie- und Handelskammern unterstützen mit ihrer Online-Plattform „Gründungswerkstatt Deutschland“ seit vielen Jahren Existenzgründer bei der Planung und Umsetzung ihres Geschäftsvorhabens. Im Laufe des Jahres 2023 soll daraus nun die Unternehmerwerkstatt werden, die dann auch bei den Themen Unternehmensnachfolge und Unternehmenssicherung konkrete Unterstützung bietet.
Bereits seit dem Jahr 2009 gibt es die Gründungswerkstatt Deutschland, an der bundesweit aktuell 51 Industrie- und Handelskammern beteiligt sind. Im Jahr 2022 zählte die Plattform deutschlandweit 7.526 Neuregistrierungen und 216.506 unterschiedliche Besucher.
Allein im letzten Jahr wurden über dieses Tool  in Ostwürttemberg 75, in Baden-Württemberg 851 verschiedene Projekte von Gründern auf dem Weg in ihre Selbständigkeit begleitet. Die Nutzer schätzen dabei vor allem die Kombination von Online-Bausteinen mit der Möglichkeit der persönlichen IHK-Beratung.
Über die Gründungswerkstatt können Business- und Finanzpläne erstellt werden. Ein regionaler Experte der IHK Ostwürttemberg begleitet Existenzgründer und Jungunternehmer auf deren Wunsch bei der Nutzung des kostenlosen Informations-, Lern- und Beratungsangebots während des gesamten Gründungsprozesses. Gleichzeitig können Gründer bundesweit gemeinsam im Team mit anderen Gründern oder Unternehmern an ihrem Geschäftskonzept arbeiten, Aufgaben und Projekte definieren und untereinander kommunizieren.
In Kooperation mit der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg wurde im letzten Jahr noch eine Schnittstelle zum bundesweiten Finanzierungsportal www.ermoeglicher.de der Deutschen Bürgschaftsbanken geschaffen. Somit ist es möglich, den Finanzierungsbedarf direkt aus der Gründungswerkstatt Baden-Württemberg heraus an die Bürgschaftsbank zu übermitteln. Die IHK erleichtert den Gründern damit den Weg zu einer Finanzierung ihrer Vorhaben.
Von der ersten Gründungsidee bis zur Bereitstellung der Finanzierungsmittel erhält der Nutzer einen kostenlosen und kompletten Service rund um sein Vorhaben und das alles digital, sicher, schnell und bequem sogar von zu Hause aus.
„Die kostenlosen Möglichkeiten, die die Gründungswerkstatt Gründern bietet, sind enorm und werden mit der Unternehmerwerkstatt in diesem Jahr auch noch für bestehende Unternehmen erweitert“,
so Markus Schmid, Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung.

Zukunft gemeinsam gestalten 13.02.2023

IHK Ostwürttemberg fördert den Technologietransfer für Unternehmen: 5G-Frequenz steht zur Verfügung

Die Region Ostwürttemberg gehört heute zu den wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands. Mit der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg (ZO)“ haben die IHK Ostwürttemberg, die Landkreise Ostalb und Heidenheim sowie die fünf großen Kreisstädte und zahlreiche weitere Partner bereits ihr Kräfte gebündelt, Prioritäten gesetzt und Leitprojekte auf den Weg gebracht. Ein guter Wissens- und Technologietransfer ist dabei unerlässlich. Mit Ramon Rank hat die IHK Ostwürttemberg seit Jahresbeginn einen erfahrenen Technologietransfer-Manager mit an Bord.
Die Leitprojekte gliedern sich in vier Zukunftsbereiche für Ostwürttemberg: die Wasserstoffregion, das Transformationsnetzwerk, die klimaneutrale Region sowie neue Start-up-, Innovations- und Zukunftsstrukturen.
Wissens- und Technologietransfer in Wirtschaft und Gesellschaft bilden die Grundlage unserer Zukunftsoffensive.
„Mit den Leitprojekten der Zukunftsoffensive fangen wir dabei nicht bei Null an, sondern bündeln vorhandene Ressourcen, um sie beim Bewältigen der Herausforderungen, die durch die Transformationstreiber entstehen, zu nutzen“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Die Zukunftsbereiche umfassen die digitale und ökologische Transformation, innerhalb der sich die Region und die regionale Wirtschaft richtig positionieren müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Digitale Prozesse und Anwendungen prägen bereits unseren Arbeitsalltag und in der Industrie sind Digitalisierung und Automatisierung zentrale Innovationstreiber. Digitale Prozesse werden sich künftig sowohl im Alltag als auch in der Produktion und bei Dienstleistungen zu hochgradig vernetzten Systemen weiterentwickeln. Hierfür ist eine leistungsfähige Infrastruktur notwendig. 5G, die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie, stellt hierbei die Schlüsseltechnologie im Bereich der digitalen Infrastruktur dar.
Der Aufbau von 5G Kompetenz wird daher bei vielen Unternehmen eine unerlässliche Voraussetzung werden, um weiterhin an der globalen Wertschöpfung partizipieren können und erfolgreich zu sein. Als wichtiger Partner der Zukunftsoffensive, leistet das Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg (digiZ) deshalb einen wichtigen Beitrag zum Wissens- und Know-how-Transfer. Mit einem installierten 5G-Campusnetzwerk erhalten Unternehmen einen Einblick in neue Geschäftsmodelle, Services und Anwendungen. Mit der Freigabe einer Frequenz durch die Bundesnetz-Agentur ist dafür bereits ein Grundstein gelegt. Das Zentrum für digitale Entwicklung (ZDE) in Westhausen unterstützt das Digitalisierungszentrum in diesem Bereich und baut gemeinsam mit dem digiZ das Campusnetz auf.
Neuer Technologietransfer-Manager
Neben Mitarbeitern die für den Aufbau des Transformationsnetzwerkes zuständig sind, hat die IHK Ostwürttemberg seit Anfang Januar 2023 das Themenfeld Technologietransfer mit einem neuen Mitarbeiter besetzt.
„Mit Ramon Rank haben wir einen sehr erfahrenen Technologietransfer-Manager verpflichten können. Er greift auf eine langjährige Erfahrung unter anderem bei der IHK Stuttgart zurück und besitzt ein großes Netzwerk“,
sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Damit erhalten Unternehmen tatkräftige Unterstützung in Innovationsprozessen. Neue Technologien und Forschungsergebnisse werden einfacher zugänglich gemacht. Unter dem Motto „Zukunft gemeinsam gestalten“ werden Unterstützung und Hilfen zur Kontaktvermittlung, Forschungskooperationen, Förderprogrammen, neuen Technologien sowie neuen Geschäftsmodellen angeboten. Schwerpunkte bilden dabei Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheitsfragen, Blockchain, Quantencomputer und weitere Zukunftstechnologien aus der Luft- und Raumfahrttechnik sowie dem Maschinenbau.
Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg 8.2.2023

Anna Csader zur neuen Vorsitzenden der WJ gewählt

Am Freitag, 3. Februar 2023, fand die Mitgliederversammlung der Wirtschaftsjunioren (WJ) Ostwürttemberg in der IHK in Heidenheim statt. Neben den Wahlen der Vorstandschaft standen zahlreiche Auszeichnungen besonders engagierter WJ-Mitglieder auf der Tagesordnung.

IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler begrüßte die Mitglieder und wies auf die wirtschaftlichen Herausforderungen hin.
„Die Corona-Pandemie hat die Weltwirtschaft auf eine harte Probe gestellt und auch durch die anhaltende Konfliktsituation im Donbass leidet die wirtschaftliche Entwicklung. Die Auswirkungen der Krisen haben sich bei unseren Unternehmen sowie auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht“,
so Rentschler. Die Region Ostwürttemberg stellt sich den Herausforderungen. Neben der Digitalisierung, dem Eindämmen des Fachkräftemangels und den Folgen der demografischen Entwicklung wird mit der Zukunftsoffensive Ostwürttemberg insbesondere die Automobilzulieferer-Industrie unterstützt und bearbeitet. Durch die Förderung von Innovation und Gründung, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Aus- und Weiterbildung soll die Zukunftsoffensive Ostwürttemberg dazu beitragen, die Region für die Zukunft fit zu machen.
„Sie sind die ´jungen Wilden´ und können für ihre und unsere Zukunft Einiges bewegen“,
bekräftigte Thilo Rentschler die Wirtschaftsjunioren aus Ostwürttemberg.

In den darauffolgenden Wahlen wurde Anna Csader einstimmig zur neuen Vorsitzenden der WJ Ostwürttemberg für das Jahr 2023 bestimmt. Sie folgt auf David Grüner, der dem regionalen Zusammenschluss junger Führungskräfte im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwürttemberg 2022 vorstand. Auch das Votum für die neuen Vorstandsmitglieder fiel einstimmig aus. Damit setzt sich das gewählte Vorstandsteam der WJ Ostwürttemberg im Jahr 2023 zusammen aus: Anna Csader (Zeros, Aalen), Marlen Schlosser (SCHLOSSER plan.Projekt GmbH & Co. KG, Jagstzell), Helena Schönherr (Mayer Hubarbeitsbühnen GmbH, Aalen), Elisa Schwed (Chr. Renz GmbH, Heubach), Robin Pfaffenbauer (Kreissparkasse Ostalb, Aalen), Andreas Hamm (Murrplastik Systemtechnik GmbH, Aalen), Hendrik Peters (cloud4you AG), Maximilian Stütz (Carl Zeiss SMT GmbH, Oberkochen). Daneben verbleibt David Grüner (Grüner GmbH, Gerstetten) als sogenannter Past President satzungsgemäß für ein weiteres Jahr im Vorstand vertreten. Die IHK Ostwürttemberg ist durch WJ-Geschäftsführerin Sarah Wörz, stellvertretende Bereichsleiterin Innovation & Digitalisierung bei der IHK Ostwürttemberg und Referentin im digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg, repräsentiert.
Mehrjähriges Motto „Zusammen wachsen, Zukunft gestalten“
Unter dem mehrjährigen Motto „Zusammen wachsen, Zukunft gestalten“ ist Anna Csader für ein Jahr an der Spitze der WJ Ostwürttemberg. Das Jahresprogramm ist vielfältig: Mehrere Vorträge stehen hierbei auf dem Plan, wie beispielsweise gemeinsam mit der IHK über das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz, über das Ersatzteilmanagement bei und mit J.M. Voith SE & Co. KG I Voith Paper und zum Thema Wasserstoff in der Region. Ein Höhepunkt des Jahres wird die „WJ INNOVATION NIGHT“ im Hensoldt Optronics Hub werden, sowie eine Exkursion zur Leipziger Buchmesse. Außerdem gibt es eine gemeinsame Jahresreise mit dem Wirtschaftsclub Ostwürttemberg nach Bremen und Cuxhaven, sowie die Verleihung des Resilienz-Awards (RAW.23). Sozial engagieren sich die WJ Ostwürttemberg im Zuge des Projekts der „Stufen zum Erfolg“ mit dem Bewerbungs- und Kniggetraining in vier Schulen in Ostwürttemberg sowie dem gemeinsamen Wiederaufbau der Außenanlage des Waldorf-Kindergartens in Aalen.

Zahlreiche Auszeichnungen für aktive WJ-Mitglieder
In der Mitgliederversammlung wurden einige Auszeichnungen verliehen. So erhielt Michael Wolfsteiner von der Allianz Feirabend & Wolfsteiner die Goldenen Juniorennadel, die höchste Auszeichnung der WJ Deutschland (WJD) sowie David Grüner von der Grüner GmbH die Silberne Juniorennadel, eine besondere Auszeichnung der WJ Deutschland. Mit dem JAM-Star, der höchsten Auszeichnung für besonders aktive Mitglieder in Baden-Württemberg, wurden Steve Hildebrand, Martin Kazmaier und Thorsten Lang geehrt. Klaus Raab wurde zum „Junior des Jahres“ ernannt. Einen „Goldenen Oskar“ erhielten Claudia Kentischer und Simone Uhl.

Neumitglieder begrüßt
Die 15 im WJ-Jahr 2022 neu aufgenommen Mitglieder wurden von der Versammlung begrüßt und erhielten ihre offizielle Aufnahmeurkunde. Der Kreis der WJ Ostwürttemberg besteht aktuell aus 120 Mitgliedern, 21 Gästen, 37 Fördermitgliedern sowie sechs Senatoren.

Bei der Mitgliederversammlung des WCO wurde sie einstimmig gewählt 8.2.2023

Claudia Lichtwer ist neue Vorsitzende des Wirtschaftsclubs Ostwürttemberg e.V.

Claudia Lichtwer übernimmt beim Wirtschaftsclub Ostwürttemberg e.V. ab sofort die Führungsaufgabe vom bisherigen Vorsitzenden Detlef Köhn. Ihr Jahresprogramm steht unter dem Motto „Tradition und neue Wege“. 2023 gibt es diverse Betriebsbesichtigungen und Vorträge, u.a. zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Geplant ist zudem eine Exkursion zur Leipziger Buchmesse. Überhaupt sind diverse Reisen geplant. So führt die Jahresreise, die gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren (WJ) Ostwürttemberg durchgeführt wird, nach Bremen und Cuxhaven. Des Weiteren ist eine zweitägige Wanderung auf den Hochgrat im Allgäu geplant. Auch diverse kulturelle Veranstaltungen stehen auf dem WCO-Programm. Neben der Kultur in der Arche sind die Opernfestspiele Heidenheim, das Festival auf Schloss Kapfenburg sowie die Milestones of Rock mit Siggi Schwarz und den Nürnberger Symphonikern im Jahresprogramm enthalten. Neben diesen traditionellen Veranstaltungen, möchte Claudia Lichtwer auch neue Wege gehen, um dadurch neue Mitglieder für den Wirtschaftsclub Ostwürttemberg begeistern zu können. Das gute Miteinander mit den WJ Ostwürttemberg spiegelt sich unter anderem darin wieder, dass die meisten Veranstaltungen zusammen organisiert und durchgeführt werden.

Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, begrüßte alle anwesenden Mitglieder und Gäste. Er betonte die langjährige Unterstützung des Wirtschaftsclubs und der Wirtschaftsjunioren Ostwürttemberg durch die IHK.
„Ich freue mich auf die Bereicherung, die beide Netzwerke auch 2023 für die Wirtschaftsregion darstellen“,
sagte Rentschler. Der IHK-Hauptgeschäftsführer warb für die Gestaltung der Region und die Mitarbeit innerhalb der Zukunftsoffensive Ostwürttemberg.  
In die Mitgliederversammlung startete der scheidende Vorsitzende Detlef Köhn. Er berichtete von den Aktivitäten im Jahr 2022, welche alle wie geplant und in Präsenz stattfinden konnten. Neben diversen Betriebsbesichtigungen beispielsweise bei der NetCom BW GmbH in Ellwangen sowie der Spedition Brucker in Aalen, gab es gemäß dem Jahresmotto „Regional, digital mit Genuss“ sowohl kulturelle als auch kulinarische Leckerbissen. Höhepunkt war dabei die zusammen mit den WJ durchgeführte Jahresreise in die Champagne nach Reims, an der über 30 Mitglieder teilnahmen. Ebenso war das Olivenöl-Tasting für die zahlreichen Teilnehmenden ein Genuss. Traditionell wurden die Opernfestspiele Heidenheim, die Eröffnung des Festivals auf Schloss Kapfenburg sowie die Kultur in der Arche besucht. Im Juli 2022 ging es bei bestem Wetter auf eine Cabrio-, Oldtimer- und Motorradausfahrt durch die Region, die mit einem Sommerfest auf Schloss Baldern endete.
Ein weiteres Highlight war die Preisverleihung des zum zweiten Mal zusammen  mit den WJ Ostwürttemberg ausgelobten Resilience Awards „RAW.22“ für besonders nachhaltige Ideen und Unternehmen aus Ostwürttemberg. Im Konzerthaus in Heidenheim wurden alle eingereichten Bewerbungen vorgestellt und im Anschluss die Sieger von einer hochkarätig besetzen Jury ausgezeichnet. Auch 2023 wird es wieder eine gemeinsame RAW-Preisverleihung geben. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits auf Hochtouren.
Den Kassenbericht stellte Heike Kurz vor. Über die ordnungsgemäße Kassenführung berichtete Thomas Mergenthaler, der das Amt des Kassenprüfers zusammen mit Matthias Hillenbrand ausübt und auch die einstimmige Entlastung des Vorstands vornahm.

Das Vorstandsteam des Wirtschaftsclubs 2023
Als weitere Vorstandsmitglieder wurden ebenfalls einstimmig gewählt:
Simone Uhl, Marketing + Inspiration, Unterschneidheim, als stellvertretende Vorsitzende; Oliver Helzle, Geschäftsführer der hema electronic GmbH in Aalen; Heike Kurz, selbstständige Vertriebspartnerin Thermomix®, Mögglingen; Yvonne Mangold, Stadtwerke Schwäbisch Gmünd GmbH, Schwäbisch Gmünd; Christian Wiedmann, nowinta Real Estate GmbH in Aalen. Von der IHK Ostwürttemberg ist weiterhin Alexander Paluch vertreten. Zudem ist Detlef Köhn als „Past President“ noch im Vorstand vertreten.