Constantin Kehrer und Leon Meyer glänzen in Berlin

Zum 20. Mal zeichnet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) am 8. Dezember in Berlin die bundesbesten IHK-Auszubildenden aus – darunter zwei aus Ostwürttemberg. Unter rund 250.000 Absolventen der IHK-Abschlussprüfungen 2025 konnten sich 211 junge Menschen in 201 Ausbildungsberufen durchsetzen. Feinoptiker Constantin Kehrer (Carl Zeiss AG) und Fachinformatiker Leon Meyer (Alfa GmbH) vertraten Ostwürttemberg bei der Bundesbestenehrung. Wenige Tage zuvor hat der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag bereits die Landesbesten gewürdigt.
Das Bundesland mit den meisten Besten ist Baden-Württemberg mit 47 Besten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (34) und Bayern (31). Mehrere Unternehmen stellen erneut mehrere Bundesbeste.

Bundesbildungsministerin Karin Prien und DIHK-Präsident Peter Adrian überreichten den Preisträgern Pokale und Urkunden. Adrian würdigte die Leistungen der Besten:
„Sie zeigen: Praxis ist Trumpf. Auf Ihre großartigen Leistungen dürfen Sie stolz sein."
Er dankte zugleich den Eltern, Ausbildern sowie den Lehrkräften an den beruflichen Schulen.

Der DIHK-Präsident erinnerte an die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre:
„Bei unserer Premiere waren Ausbildungsplätze knapp. Trotz wirtschaftlicher Krise sind heute vor allem die Bewerber knapp."
Die zentrale Aufgabe bleibe, für die duale Ausbildung zu werben. Gerade in Zeiten von KI gelte:
„Wer etwas Handfestes kann und wer nah am Kunden ist, der hat eine gute berufliche Zukunft vor sich."

Praxisorientierte Berufsorientierung ausbauen
Ein Schlüssel für mehr Ausbildung, so Adrian weiter, liege in einer praxisorientierten Berufsorientierung und der Ausweitung von betrieblichen Praktika in den Betrieben. Auch Jugendliche an den Gymnasien bräuchten Einblicke in die Vielfalt der Ausbildungsberufe. Dabei könnten besonders gut Ausbildungsbotschafter helfen – Azubis, die an die Schulen gehen und über ihre Ausbildungsberufe informieren, so der DIHK-Präsident.

Bundesbildungsministerin Karin Prien betonte:
„Wenn wir Bildung und Beruf von Anfang an zusammen denken, können wir dem Fachkräftemangel nachhaltig begegnen. Wir stärken die Berufsorientierung, damit junge Menschen früh ihren eigenen Weg finden und sicher einschlagen können. Gleichzeitig modernisieren wir die Berufliche Bildung und schaffen klare Perspektiven für Aufstieg und Qualifizierung. Weiterbildung wird dabei zum entscheidenden Motor, damit Fachkräfte den Wandel selbstbewusst gestalten können."

Landesbeste geehrt
Bei den zwölf Industrie- und Handelskammern (IHKs) im Land ging es ebenfalls feierlich zu: Alle Top-Absolventen der dualen Ausbildung in verschiedensten IHK-Berufen wurden für ihre außergewöhnlichen Leistungen regional in IHK-Formaten und Feierstunden geehrt – so auch am 25. November in Schwäbisch Gmünd. Ostwürttemberg stellt in diesem Jahr sieben Landesbeste. Constantin Kehrer ist nicht nur landesbester, sondern auch bundesbester Feinoptiker 2025. Er hat bei der Carl Zeiss AG in Oberkochen seine Ausbildung absolviert und möchte nun ein Studium beginnen. Leon Meyer ist zugleich landes- und bundesbester Fachinformatiker der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Er ist bei der Alfa GmbH in Ellwangen beschäftigt.

Jan Malte Brinkmann wurde als landesbester Zweiradmechatroniker Fachrichtung Fahrradtechnik prämiert. Er arbeitet bei Bikes’n‘boards in Schwäbisch Gmünd. Smilla Jacobsen ist die landesweit beste Buchhändlerin. Sie genoss bei der Thalia Deutschland GmbH in Heidenheim ihre Ausbildung und studiert nun an der DHBW Heilbronn. Mathis Jaumann war 2025 bester Mediengestalter Fachrichtung Bild und Ton im Land. Er wurde bei der CLICKCONCEPTS GmbH in Ellwangen ausgebildet. Yannick Elias Schlicht ist landesweit 2025 bester Kaufmann im E-Commerce. Er absolvierte seine Ausbildung bei der expert Schlagenhauf GmbH in Ellwangen. Landesbester Maschinen- und Anlagenführer der Fachrichtung Metall- und Kunststofftechnik ist Stefanos Tziortzidis. Er lernte 2025 bei der BSH Hausgeräte GmbH in Giengen aus.

Dr. Jan Stefan Roell, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) ergänzt:
„Generell aber zeigt jede und jeder unserer 113 Top-Azubis in ganz persönlichen Facetten besser als jede Statistik und jedes Faktenpapier eines besonders auf: Die duale Ausbildung bei uns im Land ist für alle Schulabgängerinnen und Absolventen eine exzellente Möglichkeit jenseits akademischer Pfade, praxisbezogen und mit Verantwortung von Tag eins an den eigenen Beruf zu finden und sich darin auf höchstem Niveau zu verwirklichen.“
Neben besten beruflichen Aussichten gibt es im Anschluss viele Optionen, das Fachwissen bis zum Niveau eines Master Professional zu erweitern.
„Fundiert auf die Ausbildung aufzubauen und im Job und im Betrieb weiter Karriere zu machen ist beispielsweise als Fachwirt, Technikerin oder Meister möglich“,
betont Thilo Rentschler, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostwürttemberg.

In Berlin bei der Ehrung
Bei der Bundesbestenehrung in Berlin war die IHK Ostwürttemberg durch Sirko Nell, Bereichsleiter Bildung, vertreten. Er durfte miterleben, wie Leon Meyer und Constantin Kehrer ihre Urkunden aus den Händen von DIHK-Präsident Peter Adrian und DIHK-Berufsbildungsausschussvorsitzende Swaantje Creusen in Empfang nahmen.


„Davor wurde den beiden eine weitere Ehre zuteil: Moderator Thore Schölermann interviewte beide zum Erlebten während ihrer Ausbildung. Sie gaben bereitwillig Auskunft und haben Ostwürttemberg sehr gut repräsentiert“,
sagte Nell.