Schule und Wirtschaft setzen gemeinsame Impulse für zukunftsfähige Berufsorientierung

Am 27. November 2025 trafen sich rund 60 Vertreter aus Bildung, Wirtschaft und Verwaltung im digiZ | Digitalisierungszentrum Ostwürttemberg zum Wirtschaftsdialog „Digitale Schule“. Die von EduChamp initiierte Veranstaltung brachte regionale Akteure zusammen, um gemeinsame Antworten auf die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Arbeits- und Lebenswelt zu entwickeln.

Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Kompetenzen junge Menschen künftig benötigen, um sicher und verantwortungsvoll mit digitalen Technologien umgehen zu können. Dabei wurde deutlich: Moderne Bildung braucht weit mehr als technisches Know-how. Mut, Neugier, Offenheit, kritisches Denken und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, sind entscheidend, um Schüler zu aktiven Gestaltern ihrer Zukunft zu machen. Der Dialog bot dafür einen praxisnahen Rahmen mit Austauschmöglichkeiten, Impulsen und der Vorstellung konkreter Projekte.

Einen zentralen Akzent setzte IHK-Bereichsleiter Peter Schmidt. Mit Blick auf die regionale Zukunftsoffensive betonte er die Schlüsselrolle von MINT und digitaler Bildung:
„Die Zukunftsoffensive Ostwürttemberg zeigt deutlich, dass MINT-Kompetenzen und digitale Lernwelten zu den wichtigsten Fundamenten unserer regionalen Wettbewerbsfähigkeit gehören. Wenn wir Schüler früh an moderne Technologien heranführen, stärken wir nicht nur ihre Chancen – wir sichern auch die Innovationskraft unserer Region. Schule und Wirtschaft müssen diesen Weg konsequent gemeinsam gehen.“

Mehrere Unternehmen und Schulen präsentierten während der Veranstaltung ihre innovativen Ansätze. Bloom Future zeigte, wie eine digitale Matching-App Nachwuchstalente gezielt mit passenden Ausbildungsbetrieben zusammenführt und dabei die Qualität des gesamten Bewerbungsprozesses verbessert. Die berufliche Schule techma Ellwangen stellte ihr Modell „KI@WORK“ vor, das projektorientiertes Lernen mit einer IHK-Zusatzqualifikation im Bereich Künstliche Intelligenz verknüpft und so junge Menschen früh an zukunftsrelevante Technologien heranführt.

Wie immersive XR- und VR-Lernwelten komplexe Zusammenhänge intuitiv begreifbar machen können, demonstrierte die VIL GmbH, die ihre Anwendungen direkt vor Ort erlebbar machte. Weitere Projekte beschäftigten sich mit KI-gestützten Lernplattformen, neuen Formaten der Berufsorientierung sowie Modellen, die Ausbildung und Studium enger verzahnen. Die Vielfalt zeigte eindrucksvoll, wie groß das Innovationspotenzial in Ostwürttemberg ist – besonders dann, wenn Schulen und Betriebe ihre Perspektiven bündeln.

Stimmen aus der Praxis unterstrichen die Bedeutung des Austauschs. Roman Janzen, Leiter der technischen Berufsausbildung bei der Carl Zeiss AG, hob hervor, dass junge Menschen nur dann wirklich fit für die Zukunft seien, wenn Schule und Wirtschaft frühzeitig miteinander im Gespräch bleiben. Ralf Meiser, Schulleiter der Alemannenschule Hüttlingen, betonte, dass digitale Bildung nur gemeinsam gelingen könne – mit Offenheit und der Bereitschaft, auch etablierte Wege zu verlassen.

Der Wirtschafts-Dialog Digitale Schule soll in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. EduChamp und das digiZ wollen eine dauerhafte Plattform schaffen, in der Fachleute aus Schulen, Unternehmen und Verwaltung ihre Erfahrungen teilen, voneinander lernen und an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten. Dabei versteht sich EduChamp als Netzwerk der Zukunftsgestalter in der Bildung – regional, bundesweit und international.

Erste Dialogveranstaltungen in Ostwürttemberg fanden im Juni und November 2025 in Schwäbisch Gmünd und Aalen statt.