Ein neuer Beruf entsteht

Mit einem zukunftsweisenden Weiterbildungsangebot setzt das IHK-Bildungszentrum Aalen neue Maßstäbe: In Kooperation mit dem Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg und der Firma MIL-Kabel-Systems startet die bundesweit erste Qualifizierung zum/zur Kabelkonfektionär/in – ein bislang einzigartiges Schulungskonzept, das gezielt auf den steigenden Fachkräftebedarf im Bereich der elektrischen Verbindungstechnik reagiert.

Die modular aufgebaute Weiterbildung vermittelt in rund 120 Unterrichtseinheiten sowohl fundiertes theoretisches Wissen als auch praxisnahe Fertigkeiten rund um die Herstellung von Kabelsätzen, Kontaktierungen und Baugruppen. Dabei stehen insbesondere die Anforderungen der Automobil- und Zulieferindustrie, des Maschinenbaus und der Elektrotechnik im Fokus.
„Die moderne Fertigung setzt zunehmend auf modularisierte Baugruppen – sei es in E-Fahrzeugen, digitalen Endgeräten oder industriellen Anwendungen“,
erklärt Oliver Kosik, Leiter des IHK-Bildungszentrums.
„Für diese Systeme brauchen wir Fachkräfte, die elektrische Verbindungen zuverlässig, normgerecht und in hoher Qualität herstellen können – genau hier setzt unser Schulungskonzept an.“

Die Konzeption der Qualifizierung ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekts Transformationsnetzwerk Ostwürttemberg, in dessen Rahmen neue berufliche Perspektiven im Zuge der ökologischen und digitalen Transformation entwickelt werden. Die Qualifizierung ist für Teilnehmende im Rahmen des Projekts kostenfrei.

Ein starkes Plus des Projekts ist die enge Kooperation mit der Aalener MIL-Kabel-Systems GmbH, deren langjährige Expertise in der Kabelkonfektion direkt in die Inhalte einfließt. Neben der praktischen Umsetzung im IHK-Bildungszentrum bringt MIL-Kabel-Systems auch Spezialwerkzeuge und Fachwissen in das Qualifizierungskonzept ein. Die erfahrenen Ausbilder im Aalener Bildungszentrum – vom Elektromeister bis zum Automatisierungsingenieur – sorgen für eine praxisorientierte, didaktisch fundierte Vermittlung der Inhalte.

Die Zielgruppe ist breit gefächert: Angesprochen sind sowohl angelernte Beschäftigte mit elektrotechnischem Interesse als auch Fachkräfte aus der Industrie, die bereits mit Kontaktierung, Messtechnik oder der Montage elektrischer Baugruppen betraut sind. Auch Quereinsteiger mit Motivation und technischem Geschick erhalten durch die Schulung einen Zugang zur Elektrotechnik.

Ein neuer Beruf entsteht
Die Qualifizierung reagiert auf eine reale Lücke im Weiterbildungsangebot: Das Berufsbild „Kabelkonfektionär/in“ existiert bislang nicht, obwohl der Bedarf in der Industrie stark wächst. Gerade in Ostwürttemberg hat das Transformationsnetzwerk bei zahlreichen Unternehmensbesuchen einen hohen Qualifizierungsbedarf festgestellt – insbesondere mit Blick auf einheitliche Qualitätsstandards, dokumentierte Prozesse und sicherheitsrelevante Anforderungen. Neben der eigentlichen Schulung wurde daher auch ein Train-the-Trainer-Konzept entwickelt, das den Roll-out in andere Regionen ermöglicht. Ziel ist es, die Qualifizierung langfristig als festen Bestandteil des Weiterbildungsportfolios zu etablieren und auch bundesweit verfügbar zu machen.

Zukunftsfähig, praxisnah, standardisiert
Der Abschluss der Qualifizierung erfolgt durch eine theoretische und praktische Prüfung. Absolventen erhalten ein Zertifikat der IHK Ostwürttemberg.
„Mit dieser Schulung wollen wir nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagieren, sondern auch Perspektiven für die Zukunft schaffen“,
sagt Victoria Bohn vom Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, das das Projekt als Netzwerkpartner unterstützt. „Die Qualifizierung stärkt Unternehmen in ihrer Wandlungsfähigkeit und schafft zugleich neue berufliche Chancen.“

Weitere Infos zur Qualifizierung, zu Teilnahmebedingungen und Terminen unter: www.zukunftslieferer.de

Kontakt:
IHK-Bildungszentrum Aalen
Oliver Kosik
Blezingerstraße 3
73430 Aalen
kosik@ostwuerttemberg.ihk.de
Telefon: 07361 5692-12