Wohnungsbau & Immobilienwirtschaft

Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt stellte auch im Jahr 2024 eine Herausforderung für die Region Ostwürttemberg dar. Bezahlbare Mieten, begrenzter freier Wohnraum und steigende Kosten für Wohneigentum sind wesentliche Faktoren, die nicht nur Kommunen, sondern auch die ansässige Wirtschaft betreffen. Der Mangel an erschwinglichem Wohnraum wird zunehmend als Risiko für den Wirtschaftsstandort erkannt, da die Attraktivität für Fachkräfte und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer darunter leidet.

Grundsatzpapier: Fokus auf Mitarbeiterwohnungen

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK), federführend durch die IHK Ostwürttemberg, veröffentlichte 2024 ein Grundsatzpapier mit dem Ziel, den Bau von Mitarbeiterwohnungen voranzutreiben. Auf 16 Seiten werden konkrete Vorschläge und Maßnahmen präsentiert, wie neuer Wohnraum geschaffen werden kann. Das Papier verdeutlicht, dass durch Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Kommunen und Investoren innovative und nachhaltige Lösungen für die Wohnraumproblematik entstehen können.

Wohnraum für Auszubildende – Förderlinie „Junges Wohnen“

Die Wohnsituation von Auszubildenden stand ebenfalls im Fokus. Mit der Einführung der Förderlinie „Junges Wohnen“ des Landes Baden-Württemberg wurde gezielt darauf hingearbeitet, bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen in Ausbildung bereitzustellen. Die Ziele der Förderlinie umfassen die Schaffung zusätzlicher mietpreisgünstiger Wohnheimplätze, die Modernisierung bestehender Wohnheime sowie die Ausstattung von Gemeinschaftsräumen, um die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig zu steigern. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Attraktivität der dualen Ausbildung stärken, sondern auch die soziale Teilhabe der Auszubildenden fördern.

Engagement im Strategiedialog: Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Seit Dezember 2022 ist die IHK Ostwürttemberg aktiv am Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“ beteiligt. Im Jahr 2024 wurden Fortschritte in mehreren Schwerpunktbereichen erzielt, darunter:
  • Bezahlbarer Wohnraum: Entwicklung neuer Modelle und Anreize zur Schaffung von kostengünstigem Wohnraum.
  • Ökologisches Bauen und Sanieren: Förderung nachhaltiger Baumaterialien und ressourcenschonender Bauverfahren.
  • Digitalisierung der Bauwirtschaft: Einsatz innovativer Technologien wie Building Information Modeling (BIM), um Bauprozesse effizienter zu gestalten.
  • Ein zentrales Ziel war die Dekarbonisierung des Bauens, um den Klimazielen des Landes gerecht zu werden.

Mitwirkung am Landesentwicklungsplan

Im Jahr 2024 wurden entscheidende Schritte zur Aufstellung des neuen Landesentwicklungsplans Baden-Württemberg unternommen. Zentrale Elemente des Prozesses waren die Themendialoge, in denen die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern aktiv vertreten waren. Diese Dialoge mündeten in eine gemeinsame Stellungnahme, die die Positionen der IHKs gebündelt wiedergibt. Zusätzlich wurden regionale Stellungnahmen erarbeitet, um spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen der unterschiedlichen Regionen Baden-Württembergs zu adressieren. Diese Schritte legten den Grundstein für eine fundierte und breit abgestimmte Landesentwicklungsplanung.
Im Jahr 2025 soll eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gestartet werden, die sich gezielt mit dem Thema „intelligentem Flächengebrauch“ auseinandersetzt. Ziel ist es, das Bewusstsein für den intelligenten und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Fläche zu schärfen. Es soll verdeutlicht werden, dass eine nachhaltige Entwicklung zwar auf den Schutz von Flächen setzt, jedoch auch die Notwendigkeit einer zielgerichteten Flächennutzung betont. Ohne die Bereitstellung von Flächen können wichtige Entwicklungen in Bereichen wie Industrie, Wohnraum, Nachhaltigkeit und Verkehr nicht realisiert werden.

Weitere Leistungen im Bereich Wohnen und Bauen

Neben den großen Projekten wird die IHK Ostwürttemberg weiterhin durch verschiedene Aktivitäten das Thema Wohnen und Bauen vorantreiben:
  • Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik, dazu gehören Positionspapiere, parlamentarische Austausche sowie eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit.
  • Marktbeobachtung und Marktanalysen u. a. durch Best-Practice-Lösungen und Umfragen zu Wohnbauthemen sowie regelmäßige Betriebsbesuche.
  • Mitwirkung im DIHK-Ausschuss für die Bau- und Immobilienwirtschaft um sich aktiv an Themen, die bundesweit von Bedeutung sind, zu beteiligen.

Umfangreiche Informationen finden Sie unter folgendem Link: Wohnungsbau
Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg
Ludwig-Erhard-Straße 1
89520 Heidenheim
Tel. 07321 324-0
Fax 07321 324-169
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