Regionalplan 2035

Ein Regionalplan legt die anzustrebende räumliche Entwicklung einer Region fest und stellt damit das raumordnerische Kursbuch einer Region dar. Damit ist der Regionalplan die strategische Organisation und Gestaltung von Räumen, um die nachhaltige Entwicklung der Wirtschaft, der Gesellschaft und der Umwelt zu sichern. Sie erfordert die Abstimmung verschiedener Nutzungsansprüche, wie Gewerbe, Wohnen, Verkehr, Landwirtschaft und Naturschutz und zielt darauf ab, Konflikte zu vermeiden und eine ausgewogene Raumnutzung zu fördern.

Grundstein gelegt

Die Verbandsversammlung des Regionalverbands Ostwürttemberg hat im Juli 2024 den neuen Regionalplan für Ostwürttemberg verabschiedet, der aktuell auch vom Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg genehmigt wurde. Damit ist eine wesentliche Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung der Region Ostwürttemberg gelegt.
Die Region Ostwürttemberg startete im Jahr 2017 mit der Neuaufstellung des Regionalplans. Am Anfang stand eine umfassende Bestandsanalyse, gefolgt von Konzeptentwicklungen, intensiven Abstimmungen mit den 53 Kommunen in der Region, sowie drei Anhörungen. Acht Jahre später steht nun ein Regionalplan, der die Region Ostwürttemberg fit für die Zukunft und die anstehenden Transformationsprozesse macht.
Mit der Festlegung von Wohndichten und neuen Flächenbedarfsmodellen wird der verantwortungsvolle Flächengebrauch gestärkt. Insgesamt bieten jedoch 120 Hektar Wohnschwerpunkte und 220 Hektar Gewerbeschwerpunkte ausreichend Entwicklungspotentiale für die nahe Zukunft in der Region. Landwirtschaftlichen Flächen kommt dennoch ein besonderer Schutz zu.

Klimaanpassung im Fokus

Erstmalig legt der Regionalplan Vorranggebiete für Landwirtschaft fest. Durch die Sicherung von Luftleitbahnen durch Grünzäsuren und von Kalt- und Frischluftsammelbereichen durch regionale Grünzüge wird ebenso der großen Herausforderung der Klimaanpassung Rechnung getragen.
Auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat einen klaren Schwerpunkt im neuen Regionalplan. Dieser weist bereits 0,5 Prozent der Regionsfläche für Freiflächen-PV aus. Der aktuell beschlossene Teilregionalplan Windenergie 2025 weist zusätzlich 2,3 Prozent der Regionsfläche für Windenergie aus. Damit sind in Ostwürttemberg 2,8 Prozent der Regionsfläche für den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesichert.

Forderung nach einem Oberzentrum

Die Entwicklung der zentralen Orte in Ostwürttemberg ist ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt im neuen Regionalplan. Ostwürttemberg ist bisher die einzige Region in ganz Baden-Württemberg, die noch kein Oberzentrum besitzt. Klare Forderung ist nun ein gemeinsames Oberzentrum im Kooperationsverbund der Städte Aalen, Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Ellwangen.
Ebenso stellt der Regionalplan wesentliche Weichen für den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Mobilitätswende generell. Eine klare Forderung wird an Bund und Land formuliert, die Schieneninfrastruktur auszubauen und zu elektrifizieren. Auch das Thema der nachhaltigen Weiterentwicklung des Güterverkehrs ist fest im neuen Regionalplan verankert.
Der Regionalplan 2035 schafft somit den notwendigen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie. Mit der strategischen Ausweisung und Ordnung der Räume in Ostwürttemberg schafft er damit Fläche für Transformation und bietet die wesentliche Grundlage für die zukunftsfähige Entwicklung Ostwürttembergs.
Weitere Informationen zu aktuellen Themen werden regelmäßig veröffentlicht unter: www.ostwuerttemberg.org
Kontakt
Regionalverband Ostwürttemberg
Verbandsdirektorin Franka Zanek
Tel.: 07171 92764-0
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