Die Zukunft der Automobilwirtschaft

Die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen in der Automobilindustrie führen dazu, dass sich die Märkte neu sortieren. Tendenziell wird „local for local“ zur neuen Prämisse. Unternehmen müssen zunehmend innovationsorientiert agieren und neue Wachstumsfelder aufgreifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür ist Baden-Württemberg mit seinen schlagkräftigen Unternehmen und erstklassigen Forschungseinrichtungen sehr gut aufgestellt. Doch in der öffentlichen Debatte bleiben leider zu viele dieser Positivbeispiele im Verborgenen.
Herr Loogen, wieso braucht es mehr Positivkommunikation zur Elektromobilität?

Zwar stolpert man über manche Entwicklungen im öffentlichen Raum automatisch, zum Beispiel neue Ladesäulen oder die zunehmende Anzahl an E-Autos im Straßenverkehr. Aber versteckte Dinge, wie beispielsweise innovative Maschinen zur Herstellung von Elektromotoren, Software-Entwicklungen, den Einsatz von E-Trucks im Lieferverkehr – das bekommt man nicht direkt mit. Genau deshalb haben wir als Innovationsagentur des Landes Baden-Württemberg die „Good News“-Initiative gestartet. Dabei werden Artikel und Videos rund um die positiven Geschichten der Antriebswende und zur Elektromobilität vorgestellt. Die klugen Köpfe, die mit ihren Ideen hier in Baden-Württemberg täglich die Elektromobilität vorantreiben und unser Bundesland zukunftsfähig machen, bekommen dadurch mehr Aufmerksamkeit. Oft ist die Skepsis gegenüber neuen Dingen groß – daher wollen wir Mut machen zur Veränderung und aufzeigen, wie viel Positives schon passiert. Da braucht es Macherinnen und Macher aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die den Wandel nicht als Hindernis, sondern als Chance sehen.
Warum braucht es eine Antriebswende?
Weil Elektromobilität der beste Hebel ist, um klimaschädliche CO2-Emissionen im Verkehr einzusparen – und so die gesteckten Ziele auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene zu erreichen. Die Umstellung auf elektrische Antriebe geschieht nicht einfach so aus reinem Selbstzweck, sondern um unser Klima zu schützen. Auch wirtschaftlich sind unsere Firmen und Forschungseinrichtungen auf den Hochlauf angewiesen. Sie haben bereits viel in die neuen Technologien investiert. Wir erleben gerade, wie die Zurückhaltung sich auf Arbeitsplätze und Standorte auswirkt.
Ist die skeptische Berichterstattung über die Elektromobilität also gerechtfertigt?
Es ist wichtig und richtig, auf Probleme und Herausforderungen hinzuweisen und eine Debatte über Lösungen anzuregen. Wir müssen auch anerkennen, dass der Wandel hochkomplex ist und zeitgleich viele Herausforderungen angegangen werden müssen. Doch nicht alles ist in Baden-Württemberg so pessimistisch, wie es häufig in der Öffentlichkeit gezeichnet wird: Etwa 60 Prozent der neu zugelassenen Autos fahren rein elektrisch oder sind Hybride. Die nächste öffentliche Ladestation ist im Durchschnitt nur 10 Kilometer entfernt. Und auch in den baden-württembergischen Kommunen wird auf emissionsfreien Nahverkehr und Nutzfahrzeugflotten umgestellt. Mit der „Good News“-Initiative setzen wir als Landesagentur den skeptischen Berichten etwas entgegen: echte Menschen, Erfolge und Innovationen aus Baden-Württemberg. Wir wollen für die Veränderungen Mut machen und zeigen, wie viel Positives bereits erreicht wurde. Lassen Sie sich inspirieren.