Durchdachte Mobilität, die Leben rettet
Seit dem Jahr 1984 entwickelt und produziert die Firma System Strobel in Aalen-Wasseralfingen Notarzt-, Rettungs- und Krankentransportwagen für Rettungsdienste und Hilfsorganisationen auf der ganzen Welt. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen nach eigenen Angaben dabei auf Funktionalität, Ergonomie und Qualität der Fahrzeuge. Und vor allem auf eine ganz große Nähe zu den Kunden.
„Wir können die Kundenwünsche quasi von den Augen ablesen, weil das unsere Produktion zulässt“,
sagt Firmenchef Thomas Strobel. Und dieser flexible und individuelle Umgang mit den Kundenwünschen
„ist der gravierende Unterschied zu unseren Mitbewerbern“,
so Strobel.
Im Grunde genommen hat die Erfolgsgeschichte von System Strobel genau mit dieser intensiven Auseinandersetzung mit den Wünschen und Anforderungen der Kunden begonnen. Damals, Anfang der 1980er-Jahre, als eine Aalener Rettungsorganisation den 1938 von Josef Strobel gegründeten Lackier- und Karosseriebaubetrieb bat, über Verbesserungen an den Innenausbauten ihrer „von der Stange“ gekauften Fahrzeuge nachzudenken. Die Ergebnisse dieses Auftrags fanden in der Branche breite Anerkennung und waren der Beginn der Arbeit der Firma Strobel für das Rettungswesen. 1982 hatte Sohn Thomas Strobel den Betrieb übernommen, 1985 wurde der erste Rettungswagen ausgeliefert. Der übrigens noch heute im Dienst steht.
Die ganzen Feinheiten des Karosseriebaus hat der Fahrzeuglackierermeister und Karosseriebaumeister Thomas Strobel in jungen Jahren vor allem bei der Firma Porsche gelernt. In deren „Herzkammer“ dem Entwicklungszentrum in Weissach, ging es unter anderem darum, Rennautos mit möglichst geringem Gewicht zu bauen. Dieser permanente Blick auf das Fahrzeuggewicht prägt Strobel bis heute.
„Als einziger in der Branche waren wir in der Lage, Rettungswagen mit einem Gewicht von maximal 3,5 Tonnen zu bauen“,
erzählt Strobel. Fahrzeuge, die jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter eines Rettungsdienstes mit dem „normalen“ Führerschein der Klasse B ohne weitere Fahrerlaubnis steuern durften und bis heute dürfen.
Aber auch in dieser Branche sind die Chassis und Führerhausaufbauten der Rettungswagen durch immer weitere technische Ausstattungen schwerer geworden. Je nach Ausstattungsvariante bringt ein Strobel-Rettungswagen heute 3,5 bis 4,1 Tonnen auf die Waage. Die EU plant allerdings, die Gewichtsgrenze für den B-Führerschein auf 4,25 Tonnen anzuheben.
„Wenn das so kommt, sind wir in dieser Gewichtsklasse schon drin“,
sagt Strobel. Nicht ohne darauf zu verweisen, dass die Produkte anderer Hersteller schon heute rund eine Tonne schwerer als die Strobel-Fahrzeuge seien.
„Da“, so meint Thomas Strobel, „sind wir wirklich ein Hidden Champion“.
An Mitbewerbern macht Strobel fünf Unternehmen in Deutschland aus, alle nördlich der Mainlinie, einige mit Herkunft aus dem Schiffsbau, wie er sagt.
„Und alle nicht mit dieser hohen und modern aufgestellten Fertigungstiefe wie wir sie haben.“
Will heißen: System Strobel verfügt für die Produktion der Aufbauten für seine Notarzt-, Rettungs- und Krankentransportwagen unter anderem über eine eigene Schreinerei sowie eine eigene Aluminium- und Blechbearbeitung. Und genau das ermögliche erst das individuelle Eingehen auf die Wünsche der Kunden, sagt der Firmenchef.
Dabei ist das Wasseralfinger Unternehmen mittlerweile auch zu einem Zulieferer für Mitbewerber geworden.
„Zusatzprodukte zur Patientenlagerung wie etwa Tragetische liefern wir auch ihnen“,
sagt Strobel. Und „Halbfertigprodukte“ gingen zur Weiterveredelung auch ins Ausland.
Die hohe Fertigungstiefe und Individualität von System Strobel waren und sind der Grund dafür, dass immer wieder auch außergewöhnliche Produkte und Spezialfahrzeuge die im Laufe der Jahre stetig gewachsenen Produktionsstätten in Wasseralfingen verlassen. Baby-Notarztwagen für Früh- und Neugeborene gehören etwa dazu, aber auch Zweiwegefahrzeuge für die Tunnelrettung auf Neubaustrecken der Deutschen Bahn oder die Brückenrettung auf der längsten Eisenbahnbrücke Deutschlands. Für den Sultan von Oman hat Strobel zwei Fahrzeuge mit extra hohem Radstand für Rettungseinsätze in der Wüste gebaut, Kofferbauten aus Wasseralfingen sind aber auch schon auf Schweizer Pistenbullys montiert worden. Als eines der jüngeren Highlights wurde 2024 der erste Geländewagen Ineos Grenadier aus dem Hause Strobel an die Johanniter-Unfall-Hilfe übergeben. Das Fahrzeug wird helfen, in schwer zugänglichen Gebieten schneller und effektiver zu agieren. Der aktuelle Sonderauftrag kommt vom Land Baden-Württemberg: System Strobel soll vier Omnibusse für Zwecke des Zivil- und Katastrophenschutzes ausbauen.
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