Hidden Champions im weiteren Sinne – eine Betrachtung der Marktführer und innovativen Nischenanbieter

Hidden Champions – das sind die (Welt)-Marktführer, die kaum jemand kennt. Die meisten von ihnen sitzen nicht etwa im Silicon Valley, sondern in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Management-Vordenker Hermann Simon prägte den Begriff für die Top-Mittelständler in Nischenmärkten bereits vor rund 30 Jahren. Vieles hat sich seither aber verändert. Nach dem Export-Boom der Globalisierung in den Jahren 1990 bis 2010 sehen die Unternehmen sich heute vor großen neuen Herausforderungen: Direktinvestitionen verdrängen den Export, die Warenströme weichen zunehmend digitalen Dienstleistungen, das Thema Nachhaltigkeit bietet Chancen, erfordert aber ein Umdenken. Und nun kommt auch noch die Trump’sche neue Zoll-Weltordnung hinzu.

Deutschland hat – je nach Definition und gewissen Einschränkungen - eine sehr hohe Anzahl an Hidden Champions. Verschiedene Quellen nennen ungefähr 1.800 dieser Weltmarktführer, was den Großteil aller weltweit existierenden Hidden Champions ausmacht. Diese Unternehmen sind oft mittelständische Familienunternehmen, die in spezifischen Nischen eine führende Position einnehmen und einen wesentlichen Beitrag zur deutschen Exportstärke leisten. Sie gehen bewusst eigene Wege, sie lehnen zumeist kurzlebige Managementmoden ab und sie machen fast alles anders als Großunternehmen. Laut Hermann Simon sind die Hidden Champions Vorbilder für effektive Unternehmensführung im 21. Jahrhundert. Von niemandem könnten Unternehmer, Manager und Nachwuchskräfte mehr über zukunftsorientiertes Management lernen.

Warum sind Hidden Champions wichtig für Deutschland? Sie sind für einen erheblichen Teil der deutschen Exporte verantwortlich und tragen somit zum Wohlstand bei. Sie investieren oft stark in Forschung und Entwicklung, um ihre Marktführerschaft zu behaupten. Und: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten bilden sie einen wichtigen Anker für die Wirtschaft.

Neben den bereits bei der Erhebung der „Wirtschaftswoche“ genannten Weltmarktführern gibt es in Ostwürttemberg weitere Hidden Champions. Einige von ihnen sind im Folgenden aufgelistet – ohne Anspruch auf Vollständigkeit bzw. ohne feste Definitionskriterien. Ausgewählte Unternehmen der Region – aus unserer Sicht durchaus als Champions im Verborgenen agierend – werden auf den folgenden Seiten zudem beleuchtet und vorgestellt.

Auswahl herausragender Unternehmen aus Ostwürttemberg (mit Nischenprodukten, bestechenden Innovationen, weltweit funktionierenden Geschäftsmodellen, etc. – ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Franke GmbH, Aalen

Maschinenfabrik Seydelmann, Aalen/Stuttgart

Carl Edelmann, Heidenheim

Heinz Fritz GmbH, Herbrechtingen

Christian Maier, Heidenheim

C. F. Maier, Königsbronn

Albert Ziegler, Giengen

Varta AG, Ellwangen

Papierfabrik Palm, Aalen

RUD Ketten Rieger & Dietz

Schwenk Zement (Pilotanlage CO2-Abscheidung), Heidenheim

icotek GmbH & Co. KG, Eschach

JRS GmbH Rosenberg

Margarete Steiff GmbH, Giengen

Vereinigte Filzfabriken, Giengen

Ladenburger Holzwerke Bopfingen

Chocal, Schwäbisch Gmünd

Hauff-Technik, Hermaringen

ISIMAT, Ellwangen

Lobo electronic, Essingen

Betzold GmbH, Ellwangen

Stengel GmbH, Ellwangen

Lipp, Tannhausen

Kessler & Co., Abtsgmünd

Richter lighting technologies, Heubach

C.&E. Fein, Schwäbisch Gmünd

TireCheck GmbH, Herbrechtingen

Weisser Spulenkörper, Neresheim

PTS Prüftechnik, Waldstetten

Aradex AG, Lorch

SYSTEM STROBEL, Aalen-Wasseralfingen

VAF GmbH, Bopfingen

SHW AG, Aalen