Zwei Ausschüsse - Ein gemeinsamer Blick nach vorne
Erstmals trafen sich zwei Ausschüsse der IHK Ostwürttemberg zu einer gemeinsamen Sitzung: Der Digitalisierungs- und der Finanz- und Steuerausschuss tagten im November 2025 bei VOITH in Heidenheim. Begrüßt wurden die rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen vom Vorsitzenden des Finanz- und Steuerausschusses, Dr. Wolf-Dieter Mangold (VOITH). Der Masterplan “Zukunft Ostwürttemberg”, Bürokratieabbau und aktuelle Herausforderungen der Unternehmen in der Region wurden diskutiert. Mit Praxisbeispielen konnten Mitarbeitende der Firma VOITH eindrücklich zeigen, wie Prozessoptimierung im Finanzbereich durch den Einsatz von KI gelingen kann.
Gruppenbild der Mitglieder des Digitalisierungsausschusses und des Finanz- und Steuerausschuss.
Masterplan 2.0: Transformation gelingt nur gemeinsam
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler stellte den neuen Masterplan 2.0 der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ und die sechs Handlungsfelder vor.
Er machte deutlich, dass der Strukturwandel in Ostwürttemberg nur durch abgestimmtes Handeln der regionalen Akteure gelingen kann – von Digitalisierung über Fachkräftesicherung bis zu effizienteren Verwaltungsprozessen. Für Unternehmen zählen verlässliche und praxisnahe Rahmenbedingungen. Dabei betonte Thilo Rentschler die Notwendigkeit, dass der Bürokratieabbau auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene fortgesetzt werden muss. Ökologische Zielsetzungen sollen mit ökonomischer Rationalität und gesellschaftlichen Erfordernissen ausbalanciert werden.
IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler stellte den neuen Masterplan 2.0 der Offensive „Zukunft Ostwürttemberg“ vor.
Konsultationen und Konjunktur: Relevante Signale für Unternehmen
Peter Schmidt (IHK Ostwürttemberg) betonte, wie wichtig es ist, dass Unternehmen sich aktiv an Konsultationen beteiligen. Ihre Rückmeldungen fließen zum Teil direkt in Stellungnahmen der DIHK in Brüssel ein und werden der EU-Kommission vorgebracht. Dr. Andreja Benkovic (IHK Ostwürttemberg) bedankte sich für die zahlreichen Teilnahmen an der Konjunkturumfrage und erläuterte die Ergebnisse im Herbst 2025: Während der Dienstleistungssektor positive Signale zeigt, ist die Industrie eher pessimistisch gestimmt und setzt die Restrukturierungsmaßnahmen fort. Zwar verbesserte sich die Investitionsbereitschaft aus Gründen der Digitalisierung und Rationalisierung – jedoch sinkt die Bereitschaft der Unternehmen, neue Mitarbeitende einzustellen.
Praxisbeispiele zeigen echten Nutzen von KI
Vorstellung verschiedener KI-Anwendungen bei der Firma Voith.
Sehr anschaulich waren die KI-Anwendungen bei VOITH: Im Steuerbereich oder in ERP-Systemen übernehmen Chatbots als First-Level-Support Routineanfragen wie Standardauskünfte oder Dokumentenabfragen und entlasten so die Mitarbeitenden von wiederkehrenden Aufgaben. Im Einkauf unterstützt KI bei der automatisierten Sicherstellung und Verbesserung der Datenqualität, insbesondere bei Lieferanten- und Materialstammdaten. Durch automatisierte Prüf- und Bereinigungsprozesse werden fehlerhafte, unvollständige oder doppelte Datensätze erkannt und korrigiert, wodurch Einkaufsprozesse insgesamt zuverlässiger und effizienter ablaufen. Die Praxisbeispiele zeigen, wie digitale Lösungen nicht nur Zeit sparen, sondern auch die Effizienz und Transparenz in den Arbeitsabläufen erhöhen – ein greifbarer Mehrwert für Unternehmen, der die Potenziale von KI im Alltag verdeutlicht.
Die gemeinsame Sitzung hat klar gemacht: Austausch, Vernetzung und praxisorientierte Lösungen sind entscheidend, damit Ostwürttemberg die anstehenden Herausforderungen erfolgreich meistert.
