Der Standort im Fokus

Raum für Talente und Patente

Zugegeben: Von Stuttgart und Berlin aus gesehen ist Ostwürttemberg Provinz. Aber: Von New York aus gesehen ist auch Silicon Valley Provinz. Zumindest auf den ersten Blick mag es so sein. Auf den zweiten aber ganz sicher nicht. Denn Ostwürttemberg ist die Region der Talente und Patente, wie sich seit 2004 stolz und zu Recht nennen darf.
Dieses Motto drückt die Tatkraft und Dynamik der Bevölkerung, der Kommunen und der Unternehmen aus. Die Region nimmt bundesweit eine Spitzenposition in der Patentdichte und Innovationskraft ein. Hier werden Pioniergeist und Ideenreichtum gepflegt.
In Ostwürttemberg entwickeln sich Wachstumsbranchen und Zukunftstechnologien durch weltweit agierende Marktführer ebenso wie durch erfolgreiche Mittelständler oder junge, dynamische Start-ups. Fast in jedem Auto und fast in jedem Lastwagen fährt ein Stück Ostwürttemberg mit. Sei es als Reifenventil oder als Lenkung, als Tanksystem oder als Kurbelwelle, seien es Ketten, Gehäuse, Karosserieteile oder Getriebe, komplette Feuerwehrlöschfahrzeuge oder Aufbauten für den Krankentransport.

Von Metallverarbeitung bis Teddybär

Ostwürttemberg ist der Wirtschaftsraum mit dem ältesten Industrieunternehmen Deutschlands. Seit der Gründung der Schwäbischen Hüttenwerke (SHW) vor über 650 Jahren hat sich die Region kontinuierlich weiterentwickelt und immer wieder neu erfunden mit Schwerpunkt im produzierenden Gewerbe, die durch Kreativität, Innovation und Leistungsfähigkeit überzeugt. Insbesondere aus der klassischen Metallverarbeitung sind zahlreiche Wachstumsbranchen und Zukunftstechnologien hervorgegangen.
Heute ist die Region eine Patenthochburg und beweist in Standortstudien regelmäßig, dass sie wirklich der Raum für Talente und Patente ist. Ostwürttemberg ist aber auch die Heimat des Teddybären. So groß ist die Spannweite der Produkte, die aus der Region der Talente und Patente kommen. Diese hat mit über 170.000 versicherungspflichtig Beschäftigten den höchsten Industrialisierungsgrad ihrer Geschichte erreicht. Gerade in den vergangenen beiden Dekaden hat sich Ostwürttemberg wirtschaftlich zu dem entwickelt, was die Region ausmacht: zu einer liebens- und lebenswerten Raumschaft, die sich hinter den Metropolregionen Europas nicht verstecken muss.

Starkes BIP durch starke Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ostwürttembergs liegt bei rund 18 Milliarden Euro. Das entspricht 40.700 Euro pro Einwohner. Das BIP wird unter anderem von gut 28.000 IHK-Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung erwirtschaftet. Der Dienstleistungsbereich erzielt dabei zwar mehr als jeden zweiten Euro, Hauptarbeitgeber jedoch sind der Maschinen- und Anlagenbau sowie die KFZ-Zulieferer.
44 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ostwürttemberg sind Frauen. Ein Viertel der Beschäftigten in der Region arbeitet in Teilzeit. Die Arbeitslosenquote lag im Februar 2020 bei 3,5 Prozent, im Juli wegen Corona und der Sommerflaute bei 4,4 Prozent.

Heimat für Mittelstand und Weltmarktführer

Aufgrund der Innovationskraft des auf der Ostalb zumeist traditionell ansässigen Mittelstandes, der weltweit führenden Unternehmen - hier sind 16 der 1000 umsatzstärksten Weltmarktführer zuhause - und der engen Verzahnung von Unternehmen und Wissenschaft nimmt sie eine der vordersten Positionen in der deutschen Patentstatistik ein. Die wichtigsten Cluster sind Maschinen-, Anlagen- und Werkzeugbau und der Automotivesektor. Mit den Bereichen Optik und Photonik ist hier auch die Hochtechnologie zuhause. Ostwürttemberg ist Photonic Valley.

Ausgezeichnete Fach- und Führungskräfte

Mit 70 Prozent sind fast Dreiviertel aller Beschäftigten in der Region ausgezeichnet dual ausgebildet. Derzeit werden dazu rund 16.538 Schüler an beruflichen Schulen unterrichtet. Der Anteil der Akademiker an allen Beschäftigten liegt in Ostwürttemberg bei rund 15 Prozent. Mit ihren vier Hochschulen ist die Region für Studierende attraktiv und breit aufgestellt und bietet derzeit rund 11.600 Studenten ein Zuhause.
An der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Heidenheim sind aktuell rund 2.430 Studierende eingeschrieben und damit 21 Prozent aller Studierenden in Ostwürttemberg. 5.870 Studierende (51 Prozent) strengen ihre Köpfe an der Hochschule Aalen an, übrigens eine der forschungsstärksten Hochschulen im Land. In Schwäbisch Gmünd an der kleinen aber feinen Hochschule für Gestaltung bereiten sich 597 Studenten (fünf Prozent) und an der Pädagogischen Hochschule 2675 (23 Prozent) auf den Beruf der Lehrerin und des Lehrers vor.

Feuer und Flamme für Forschung und Entwicklung

Jeder zweite Ostwürttemberger arbeitet in der forschungs- und entwicklungsintensiven Industrie oder wissensintensiven Dienstleistungen. Bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung belegt die Region einen vorderen Platz im Land. Im Jahr 2018 war die Region auf Rang 5 von 12 im Innovationsindex und erreichte einen starken Wert von 36,6 Punkten.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos AG hat die Innovationsführer in Deutschland gekürt. Mindestens 30 davon kommen aus Ostwürttemberg. Im vergangenen Jahr gab es in der Region 2.433 Neugründungen. Dies entspricht 5,5 Gründungen je 1.000 Einwohner. Immer mehr Ostwürttemberger machen sich neben ihrem normalen Job selbstständig. Denn von allen Neugründungen in 2018 wurden 1.382 im Nebenerwerb umgesetzt. Der Anteil der Nebenerwerbsgründungen an allen Existenzgründungen liegt bei 57 Prozent.
Im Prognos Zukunftsatlas – er wird alle drei Jahre vorgelegt – werden in der Ausgabe von 2019 die Zukunftsperspektiven aller Stadt- und Landkreise beleuchtet. Dazu wurden 29 Einzelindikatoren zu den Themen „Demografie“, „Wohlstand und soziale Lage“, „Arbeitsmarkt“ sowie „Wettbewerb und Innovation“ analysiert. Ostwürttemberg schneidet weit überdurchschnittlich ab: Der Ostalbkreis erreicht Platz 59 und liegt damit sogar vor Berlin (Platz 93). Der Landkreis Heidenheim liegt auf Platz 124. Den Landkreisen werden „leichte bis hohe Zukunftschancen“ attestiert.

Zentrale Lage Mitten im Süden

Die bestens erschlossene Lage mitten im Süden und zentral in Europa schafft Bindungen und Verbindungen zugleich. Sie bietet alle Voraussetzungen für eine gute Entfaltung. Autobahn und Bundesstraßen, Schienenwege und Regionalflugplätze gewähren nach allen Seiten Kontakt und lassen aus vielen Richtungen Impulse empfangen.
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Stand: September 2020