IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2025
Die Bundestagswahl 2025 liegt hinter uns – und wir wollen der Stimme der Wirtschaft in Ostwürttemberg im Nachgang Gehör verschaffen. Dafür hat die DIHK in der Zeit vom 27. Januar bis 5. Februar 2025 eine Umfrage durchgeführt. 134 ausgewählte Unternehmen in Ostwürttemberg wurden angeschrieben und beantworteten u. a. Fragen nach der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland wie auch die aus ihrer Sicht TOP-Prioritäten für die kommende Bundesregierung.
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland
Eine große Mehrheit der Betriebe sehen eine gesunkene Wettbewerbsfähigkeit besonders bei der Verlässlichkeit der Wirtschaftspolitik (98 Prozent). Eine Verschlechterung oder deutliche Verschlechterung im Vergleich zur letzten Bundestagswahl sehen 94 Prozent der Unternehmen bei den Arbeitskosten aufgrund der kräftigen Lohnsteigerungen und steigender Beiträge zu den Sozialversicherungen. Bei 93 Prozent bindet der anhaltend hohe Bürokratieaufwand in erheblichem Umfang Ressourcen, die die Betriebe sinnvoller für Innovationen und Investitionen einsetzen könnten. Weiterhin belasten hohe Energiekosten die Unternehmen und hemmen die Transformation zu einem klimaneutralen Standort.
Wie hat sich die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland in folgenden Bereichen im Vergleich zum Herbst des Coronajahres 2021 verändert?
(Skala von 1 bis 5: 1 = Wettbewerbsfähigkeit hat sich sehr verbessert bis 5 = Wettbewerbsfähigkeit hat sich sehr verschlechtert, Angaben in Prozent)

Prioritäten für die kommende Bundesregierung
Die Unternehmen in Ostwürttemberg erwarten von der neuen Bundesregierung drastische Einschnitte bei der Bürokratie (95 Prozent), spürbare Entlastungen bei Steuern und Abgaben (70 Prozent) sowie mehr Tempo und Effizienz bei Planungs- und Genehmigungsverfahren (58 Prozent). Die neue Bundesregierung sollte demnach den eingeschlagenen Weg zur Verringerung der Bürokratie fortsetzen und die Vorschläge der Wirtschaft weiter aufgreifen. Vier von zehn Unternehmen geben zur Zukunftssicherung des Standorts Ostwürttemberg die bedarfsgerechte Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur, die Stärkung des Innovations- und Gründungsstandorts sowie einen investitionssichere Klimapolitik an. In den Freitextantworten bekräftigen die Unternehmen diese Prioritätensetzung: „Demokratische Parteien sollen gemeinsam“ an „klaren Richtlinien und Rahmenbedingungen“ arbeiten, die den Unternehmen den „Freiraum lassen“, den sie für die Fortentwicklung ihres Betriebes benötigen.
Was sollte die neu gewählte Bundesregierung aus Sicht Ihres Unternehmens vornehmlich anpacken? (in Prozent)
Standpunkte der Unternehmen zu ausgewählten Themen
Im letzten Teil der Umfrage waren die Unternehmen gefragt, ob sie ausgewählten wirtschaftspolitischen Standpunkten zustimmen oder sie ablehnen. Dabei gaben drei von vier Unternehmen (72 Prozent) an, dass eine weitere Erhöhung von Substanzsteuern schädlich oder sogar bestandsgefährdend wäre. Die Unternehmen stimmen mit großer Mehrheit zu, dass die aktuelle Gestaltung der Energiewende ihrer Wettbewerbsfähigkeit geschadet hat (83 Prozent). 89 Prozent der Unternehmen wünschen sich einen verstärkten Einsatz der Bundesregierung für Handelsabkommen der EU und damit eine Stärkung der internationalen Kooperation und Offenheit.
Wie bewerten Sie aus Sicht Ihres Unternehmens folgende Aussagen? (in Prozent)
(Skala 1 - 5, stimme voll und ganz zu = 1; stimme überhaupt nicht zu = 5)

Eine zukunftsgerichtete Wirtschaftspolitik, die Wohlstand sichert und die Transformation unterstützt, benötigt stabile Staatsfinanzen sowie eine nachhaltige Wachstumsstrategie, zu der Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Forschung gehören. Dabei befürworten zwei Drittel der Unternehmen (65 Prozent), dass dies durch Einsparungen an anderen Stellen im Haushalt finanziert werden soll. Bei der Frage der Ausweitung des Kreditspielraums sind die Unternehmen geteilter Meinung: 41 Prozent befürworten eine Ausweitung, 39 Prozent lehnen sie überwiegend ab. 20 Prozent haben dazu eine neutrale Meinung.
„Zur Sicherung von Wohlstand und Wachstum und für die Transformation der Wirtschaft sind in den nächsten Jahren zusätzliche öffentliche Investitionen in großem Umfang notwendig.“ (in Prozent)
(Skala 1 - 5, stimme voll und ganz zu = 1; stimme überhaupt nicht zu = 5)
