Ostwürttemberg

Daten und Fakten

Die Handelsbeziehungen zwischen Firmen aus Ostwürttemberg und den Krisenländern Russland und Ukraine lassen sich bezüglich des Umsatzvolumens der Ausfuhr bzw. der Einfuhr nicht genau quantifizieren. Laut Firmendatenbank des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) unterhalten 61 Firmen aus Ostwürttemberg außenwirtschaftliche Beziehungen zu Russland sowie 48 Unternehmen zur Ukraine.
Die Ausfuhrvolumina beliefen sich bezogen auf ganz Baden-Württemberg im Jahr 2020 auf 2,86 Mrd. Euro nach Russland sowie 532 Mio. Euro in die Ukraine. Damit lag Russland auf Rang 16 der Ausfuhrländer und die Ukraine auf Rang 45. Bei den Einfuhren ergibt sich folgendes Bild: Aus Russland wurden 2020 Waren im Wert von 1,3 Mrd. Euro nach Baden-Württemberg eingeführt, aus der Ukraine betrug der Wert 213 Mio. Euro.
Baden-Württemberg exportierte 2021 nach vorläufigen Ergebnissen Waren im Wert von 3,8 Mrd. Euro nach Russland, das waren 31,9  Prozent mehr als 2020. Spitzenreiter unter den Exporten waren mit einem Wert von jeweils gut 1,1 Mrd. Euro Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen. Die Kfz-Ausfuhren verzeichneten dabei ein Plus von 84,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Aus Russland importiert wurden Güter im Wert von insgesamt 2,0 Mrd. Euro (+56,4 % im Vorjahresvergleich). Die baden-württembergischen Importe aus Russland bestanden im Jahr 2021 überwiegend aus Erdöl und Erdgas im Wert von 0,8 Mrd. Euro, gefolgt von Metallen und Kohle. Zusammen nahmen diese drei Gütergruppen fast 85 % der Gesamteinfuhr aus Russland ein.
In der Rangfolge der wichtigsten Handelspartner Baden-Württembergs belegte Russland 2021 beim Export weiterhin den 16. Rang und beim Import den 22. Rang. Von der baden-württembergischen Gesamtausfuhr entfielen 1,7 Prozent und von der Gesamteinfuhr 1,0  Prozent auf die Russische Föderation.
In die Ukraine wurden 2021 insgesamt baden-württembergische Güter im Wert von 0,6 Mrd. Euro exportiert und somit 12,1 Prozent mehr als 2020. Auch hier zählten Maschinen sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile zu den wichtigsten Exportgütern mit Anteilen von 25,3 Prozent und 21,9 Prozent an der Gesamtausfuhr Baden-Württembergs in die Ukraine. Die Importe aus der Ukraine erhöhten sich 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 27,2 % auf 0,3 Mrd. Euro. Kraftwagen und Kraftwagenteile, chemische Erzeugnisse sowie Metalle zählten dabei zu den stärksten Gütergruppen. Mit einem Anteil von 0,3 % an der baden-württembergischen Gesamtausfuhr rangiert die Ukraine weiterhin auf Platz 45 der wichtigsten Exportpartner des Südwestens. Unter den wichtigsten Importpartnern liegt die Ukraine auf Rang 55 mit einem Anteil von 0,1 Prozent an den Gesamteinfuhren.
In Baden-Württemberg lebten Ende 2020 rund 31 100 Personen aus der Russischen Föderation und etwa 16 200 ukrainische Staatsbürger.  Ende 2020 lebten in Ostwürttemberg 1.045 russische sowie 410 ukrainische Staatsbürger.
Im Wintersemester 2020/21 waren 1.086 Studierende (346 Studenten und 740 Studentinnen) aus der Russischen Föderation und 629 Studierende (217 Studenten und 412 Studentinnen) aus der Ukraine an baden-württembergischen Hochschulen eingeschrieben.