IHK Ostwürttemberg

TOP-Wissenschaft

Gute Gründe für Kooperationen mit der Wissenschaft

Es gibt viele gute Gründe, wie Unternehmen von Forschungskooperationen profitieren können. Wenn gerade in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) keine eigene FuE-Abteilung besteht, die Personalkapazität an ihre Grenzen stößt oder notwendige Kompetenzen im Unternehmen nicht vorhanden sind, so kann eine externe wissenschaftliche Einrichtung möglicherweise diese Lücke schließen. Unternehmen, die neue Technologiekompetenzen aufbauen wollen, können beispielsweise in Kooperation mit einer wissenschaftlichen Einrichtung Bachelor-, Master- oder Doktorarbeiten ausschreiben und betreuen – und so frühzeitig neue Fachkräfte an sich binden. Auch kann es vorkommen, dass Unternehmen für Test- oder Prüfzwecke sehr teure Apparaturen benötigen. Falls diese nur selten zum Einsatz kommen, macht eine eigene Anschaffung keinen Sinn. Deshalb kann es nutzenbringender sein, einen Dienstleistungsauftrag an eine externe Forschungseinrichtung zu vergeben, zumal deren Dienstleistungen häufig bereits nach gewissen Standards (z.B. ISO-/DIN-Richtlinien) zertifiziert sind.
Die Liste möglicher Vorteile von Forschungskooperationen mitsamt des objektiven „Blicks von außen“ ließe sich weiterführen. Deutlich wird, dass die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen nicht nur als Option, sondern als strategisches Element anzusehen ist. Die Bandbreite, um deren Kompetenz zu nutzen, reicht vom bezahlten Forschungsauftrag über zeitlich befristete und geförderte Forschungsprojekte bis hin zu einem langfristigen Kooperations- und Dienstleistungsverhältnis.

Portal für wissenschaftliche Kooperationspartner: www.top-wissenschaft.de

Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation mit der Wissenschaft ist die Kenntnis über potentielle Partner. Entscheidend für Unternehmen sind die Fragen: Welche Einrichtung passt zum Vorhaben, was bietet sie und wer sind die geeigneten Ansprechpartner? Mit TOP-Wissenschaft gibt es eine Plattform der IHK, die genau an diesen Fragen ansetzt und Hilfestellung bietet. Sie hilft Unternehmen, die gerade wissenschaftliche Kooperationspartner für ihre Innovationsprojekte suchen. Diese im Verbund von Industrie- und Handelskammern initiierte Internetplattform gibt einen umfangreichen Überblick über Fachexperten, Kooperationsangebote oder Geräteausstattungen von Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Das Informationsspektrum erstreckt sich dabei nicht nur auf Ostwürttemberg, sondern umfasst ganz Baden-Württemberg ein. Nach dem aktuellen Relaunch präsentiert sich TOP-Wissenschaft nicht nur optisch in einem neuen Gewand, sondern verfügt nun auch über optimierte Recherchemöglichkeiten, die Unternehmen dabei unterstützen, top-wissenschaftliche Kooperationspartner zu finden.

Erfolgreiche Zusammenarbeit

Um erfolgreich zusammenzuarbeiten sollten die Erwartungen hinsichtlich Projektmanagement, Rechten an den Forschungsergebnissen, Vergütung, Publikationsfreiheit, Geheimhaltung, Gewährleistung, Haftung, Laufzeit, Kündigung usw. frühzeitig diskutiert und im weiteren Verlauf - ggf. unter Einbeziehung von Rechtsexperten - schriftlich festgehalten werden.
Dabei haben Unternehmen und Hochschulen/Forschungseinrichtungen jeweils bestimmte Erwartungen an Kooperationsvorhaben, die in der folgenden Tabelle exemplarisch zusammengefasst sind:
Unternehmen
Hochschulen/
Forschungseinrichtungen
Wirtschaftliche Ebene
Gewinn, Umsatz, Marktzugang
Drittmittel für Personal,
Laborausstattung
Wissen
Technologie-/Expertenwissen, Zugang zu einer wissenschaftlichen Community
Praxisbezug, Ansätze für die
Lehre, Vergabe von Studien-/Abschlussarbeiten
Personal
Neue Kontakte, Nachwuchsaufbau und -bindung
Neue Kontakte, Praxisbezug
Häufig finden sich verschiedenste Synergien in diesen und weiteren Bereichen. So ermöglicht beispielsweise das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand eine (nahezu) vollständige Finanzierung der beim Hochschulpartner anfallenden Aufwendungen, während Unternehmen rund 35 bis 40 Prozent Zuschuss zu ihren internen Aufwendungen für das Projekt erhalten. Somit wird das wirtschaftliche FuE-Risiko für das Unternehmen gesenkt und die Hochschule erhält die erforderlichen Ressourcen für die Kooperation.

Mögliche Kriterien zur Auswahl eines wisenschaftlichen Partners

  • Erfahrung: In welchem Umfang wurden bereits Drittmittel-Projekte bzw. Kooperationen mit der Wirtschaft umgesetzt?
  • Flexibilität: Verfügt der mögliche Partner über ausreichend Ressourcen, um das Projekt in der geplanten Zeit umzusetzen und ggf. auch auf unerwartete Änderungen zu reagieren?
  • Praxisnähe: Wie gut sind die Branchenkenntnisse? Verfügt der mögliche Partner neben technologischem Wissen evtl. auch über spezifische Kenntnisse von Märkten, Rechtsvorschriften etc.?
  • Projektmanagement: Werden Projekte nach festgelegtem Verfahren abgewickelt? Ist eine zentrale Stelle vorhanden, die das Projekt koordiniert?
  • Standards: Sind die in der Branche üblichen Standards und Normen bekannt?