8. IHK-Gründerstudie

Start-up Report

Gründungsdynamik nimmt an Fahrt auf
Start-up Report: Gründungsgeschehen unter die Lupe genommen
Die IHK Ostwürttemberg hat in der 8. IHK-Gründerstudie das Gründungsgeschehen der Jahre 2019 bis 2023 in der Region Ostwürttemberg untersucht. Erfreulich, dass sowohl die Gründungsintensität in allen Mittelbereichen deutlich angestiegen ist und auch die Zahl der absoluten Gewerbeanmeldungen, über denen der der letzten Gründerstudie liegt. Vor allem die Jahre 2021 bis 2023 zeigen hier einen deutlichen Anstieg. Der Gründungssaldo, also die Differenz aus den Gewerbean- und -abmeldungen ist zudem positiv, das heißt der Unternehmensbestand in der Region wächst. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse des neuen Start-up Reports der IHK Ostwürttemberg.
Neugründungen sind für eine Region wichtig, denn damit kommen Innovationen, neue Geschäftsmodelle verstärkt in den Markt und zugleich werden auch viele neue Arbeitsplätze geschaffen. „Dass dies in Ostwürttemberg erfolgreich gelingt, zeigen die Ergebnisse des aktuellen IHK Start-up Reports“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Thilo Rentschler.
Die Zahl der Arbeitsplätze, die durch neu angemeldete Unternehmen in den Jahren 2019 bis 2023 geschaffen wurden, hat sich sehr heterogen entwickelt. Insgesamt wurden 6.033 Arbeitsplätze geschaffen. Davon mit 3.748 fast zwei Drittel in Vollzeit und mit 2.285 etwas mehr als ein Drittel in Teilzeit. Das entspricht in etwa dem Verhältnis aus der letzten Studie.
Ein wichtiger Indikator ist auch der Gründungssaldo, also die Differenz zwischen An- und Abmeldungen. Insgesamt gab es 17.120 Anmeldungen sowie 13.584 Abmeldungen. Folglich ist der Bestand in der Region um 3.536 Unternehmen angestiegen. Dabei stieg zum einen die durchschnittliche Zahl der Anmeldungen pro Jahr gegenüber der letzten Studie von 3.105 auf 3.424 Unternehmen an. Zum anderen sank die Zahl der Abmeldungen von durchschnittlich 2.881 auf nur noch 2.717.
High-Tech-Gründungen
Ein besonders bedeutender Sektor der Gründungslandschaft sind wissensbasierte und technologieorientierte Gründungen. Bereits zum dritten Mal untersucht die IHK, auf Basis der Definition des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, diesen Bereich. Im Zeitraum von 2019 bis 2023 machten die technologieorientierten Gründungen knapp vier Prozent Anteil an den gesamten Neugründungen aus. Im Zeitraum 2012 bis 2018 waren es noch 5,5 Prozent und in den sieben Jahren davor lag der Anteil bei 4,5 Prozent.
Den größten Anteil an den Hightech-Gründungen machen wieder die technologie- und wissensorientierten Dienstleistungen aus. Das sind Architektur- u. Ingenieurbüros, Dienstleistungen der Datenverarbeitung, Fernmeldedienste, Forschung- und Entwicklungs-Dienstleister sowie die Rechtsberatung und Wirtschaftsprüfung. Zwischen 2019 und 2023 gab es hier 455 Neugründungen.
Die Spitzentechnologien, darunter fallen die Herstellung von elektronischen Bauteilen, Datenverarbeitungsgeräten, optischen Geräten und pharmazeutischen Erzeugnissen machen mit 23 Neugründungen weiterhin den kleinsten Anteil im Hightech-Bereich aus.
Zudem wurden 55 Unternehmen der hochwertigen Technik gegründet. Das sind Automobilzulieferer, die Elektroindustrie, die Herstellung von Batterien sowie der Maschinenbau.
Gründungsdynamik
In Ostwürttemberg gab es im Zeitraum 2019 bis 2023 insgesamt 17.120 Gewerbeanmeldungen (ohne Reisegewerbe). Wichtige Kennzahl ist dabei die Gründungsintensität, also die Gründungen je 1.000 Einwohner. In allen Mittelbereichen war die Gründungsintensität gegenüber den Jahren 2016 bis 2018 deutlich ansteigend. Die Anteile am Gründungsgeschehen sind dabei jedoch unterschiedlich verteilt. Die höchste Gründungsdynamik weist mit 6,6 Gründungen je 1.000 Einwohner der Mittelbereich Schwäbisch Gmünd auf (+0,7). Mit einer Gründungsintensität von 6,4 je 1.000 Tausend Einwohner folgt knapp dahinter der Mittelbereich Aalen (+0,3). Der Mittelbereich Heidenheim folgt mit 6,1 Gründungen je 1.000 Einwohner (+0,7). Mit etwas Abstand und einer Gründungsintensität von 5,2 folgt der Mittelbereich Ellwangen, der allerdings das stärkste Wachstum zu verzeichnen hat (+1,0). Markus Schmid, Bereichsleiter Standortpolitik & Unternehmensförderung: „Ostwürttembergs Gründungsdynamik unterstreicht die große Innovationskraft der Region. Hier gibt es viele unternehmerische Talente. Dies wollen wir weiter vorantreiben. Wir sind auf dem Weg das Start-up Ökosystem zu professionalisieren, strategische Partnerschaften aufzubauen und wollen durch die gezielte Vernetzung von Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft die Innovationsdynamik gezielt beschleunigen.“
Branchentrends
Weiterhin eine besonders hohe Gründungsdynamik verzeichnet der Dienstleistungssektor. Im aktuellen Untersuchungszeitraum entfielen gut 50 Prozent aller Gründungen auf diese Branche. Das gründungsstärkste Branchencluster konnte im Vergleich zur Vorgängerstudie erneut um zwei Prozent zulegen. Mit einem Anteil von 25 Prozent folgt erneut Handel, der allerdings wieder mehr Gewerbeanmeldungen wie Abmeldungen verzeichnen konnte und der Unternehmensbestand somit wieder anstieg. Mit einem Anteil von 18 Prozent sind die Industriegründungen auf einem weiterhin erfreulich hohen Niveau, auch wenn es um einen Prozentpunkt nach unten ging. Wie auch in den vergangenen Jahren ist der Anteil der Gründungen im Tourismus mit nur sieben Prozent (-1) am geringsten. In der Branchenstruktur der Gründungen spiegelt sich die Stärke der Region in der Produktion sowie bei unternehmensnahen Dienstleistungen wider. Der Handel profitiert auch vom hohen Einkommensniveau in der Region.
Kennzahlen und News
Für Einzelunternehmen können auf Basis der Daten des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg weitere interessante Kennzahlen aufbereitet werden.
So ist die Zahl der weiblichen Existenzgründungen unter den Einzelunternehmen in Ostwürttemberg nochmals um ein Prozent auf 37 Prozent gestiegen.
Die Zahl der Einzelunternehmens-Gründungen von Menschen mit Migrationshintergrund hingegen ist auf 17,5 Prozent gesunken. Das Einzelunternehmen bleibt mit einem Anteil von knapp 80 Prozent, trotz eines Minus von vier Prozent die beliebteste Rechtsform.
Die IHK Ostwürttemberg gibt der Start-up Szene auch wieder ein Gesicht und stellt insgesamt neun Start-ups sowie die dahinterstehenden innovativen Gründerinnen und Gründer vor.
Abgerundet wird der Start-up Report der IHK Ostwürttemberg mit Neuigkeiten aus der Start-up Region Ostwürttemberg sowie Informationen zu den Coworking-Spaces, an denen junge Teams gemeinsam ihre Geschäftsideen vorantreiben können. Abschließend stellt das Team Unternehmensförderung der IHK Ostwürttemberg sein Leistungsangebot vor.
Der Start-up Report Ostwürttemberg kann kostenfrei bestellt werden:
Brigitte Hergesell, E-Mail:
hergesell@ostwuerttemberg.ihk.de
Tel.: 07321-324-175