Der betriebliche Ausbildungsplan

Planen Sie den Ausbildungsverlauf im Ausbildungsbetrieb

Wer ausbilden möchte, muss vorher eine Ausbildungsplanung vornehmen

(§ 14 Abs. 1 Nr. 1 BBIG)“… der Ausbildende hat die Berufsausbildung in einer durch ihren Zweck gebotenen Form planmäßig, zeitlich und sachlich gegliedert so durchzuführen, dass das Ausbildungsziel in der vorgesehenen Zeit erreicht werden kann".
Eine kurze Begriffserklärung vorab:
Rahmenplan = eine vom Gesetzgeber veröffentlichte sachlich und zeitlich gegliederte Auflistung aller erforderlichen Ausbildungsinhalte eines Ausbildungsberufes.
Betrieblicher Ausbildungsplan = ein auf Basis des Rahmenplans sowie den betrieblichen Gegebenheiten und Abläufen des Ausbildungsunternehmens angepasster Ausbildungsplan.

Die Ausbildungsordnung und der dazugehörige Rahmenplan eines anerkannten Ausbildungsberufs regeln die betriebliche Ausbildung und das Prüfungsverfahren. Dieser Leistungskatalog ist verpflichtend.
Ausbildungsverordnung
und sachliche und zeitliche Gliederung
hier herunterladen: Berufe A bis Z

Eines der ersten und wichtigsten Aufgabe des Ausbilders ist es also, den gesetzlichen Rahmenplan in die betriebliche Realität des Ausbildungsbetriebes in Form eines “Betrieblichen Ausbildungsplans” umzuwandeln.

Dabei müssen die Gegebenheiten im Unternehmen (Betriebsstrukturen und Prozesse, personelle und technische Ausstattungen, usw.) aber auch die persönlichen Voraussetzungen der Auszubildenden berücksichtigt werden.
Ein betrieblicher Ausbildungsplan regelt konkret
  • was
  • von wem
  • wo
  • wie
  • wann        
vermittelt wird und beschreibt damit den „Regeldurchlauf“ eines Ausbzubildenden im Unternehmen.


Fünf Schritte zur Erstellung eines betrieblichen Ausbildungsplans:

  • Schritt 1:
    Ermitteln Sie alle betrieblichen Aufgaben in den Abteilungen/Ausbildungsabschnitten, die auch der Auszubildende durchlaufen soll und schreiben Sie diese nieder.
  • Schritt 2:
    Ordnen Sie die betrieblichen Aufgaben den einzelnen Positionen im Rahmenplan zu. Haben Sie alle Bereiche abgedeckt? Identifizieren Sie ggf. auch die Ausbildungsinhalte, die Sie nicht in Ihrem Betrieb umsetzen können und halten Sie diese gesondert fest.
  • Schritt 3:
    Legen Sie fest, mit welchen Arbeits- oder Hilfsmitteln und welchen Ausbildungsmethoden Sie die Aufgaben dem Auszubildenden vermitteln wollen. Planen Sie Alternativen für die Ausbildungsinhalte, die Sie selbst nicht im Betrieb umsetzen können (z.B. interner Unterricht, externe Schulungen, Ausbildungsverbund etc.). Sprechen Sie in diesem Zusammenhang gerne unsere IHK-Ausbildungsberater an.
  • Schritt 4:
    Legen Sie fest, in welchem Zeitraum Sie dem Auszubildenden die Aufgaben vermitteln wollen. Bestimmen und notieren Sie auch die Fachkräfte und Mitarbeiter, welche für die Vermittlung der Aufgaben zuständig sind und binden Sie diese frühzeitig in Ihrer Ausbildungsplanung mit ein. Berücksichtigen Sie hierbei auch die Urlaubsplanung sowie die Termine zur Zwischen- und Abschlussprüfung und deren Vorbereitungszeiten. Planen Sie bei der zeitlichen Umsetzung auch die Berufsschulzeiten mit ein.
  • Schritt 5:
    Kommunizieren Sie den fertigen Ausbildungsplan mit allen Beteiligten und schaffen Sie eine Verbindlichkeit bei der Durchführung der Ausbildung. Binden Sie auch die Auszubildenden in diesen Prozess mit ein. Halten Sie regelmäßig Kontakt zur Berufsschule, um den Ausbildungsplan ggf. an den Auszubildenden anzupassen oder rechtzeitig eine Nachhilfe zu veranlassen. Besprechen und bewerten Sie in regelmäßigen Abständen (z.B. vierteljährig) den Ausbildungsstand mit Ihrem Auszubildenden.