Die Zukunft des Holzfensters im Fokus

Unter dem Titel „Mit dem Holzfenster zurück in die Zukunft“ fand das Symposium am Stammsitz des Leitz Konzerns in Oberkochen statt. Rund 150 Fachleute aus der deutschen Holzfensterbranche nahmen teil. In Kooperation mit dem Bundesverband ProHolzfenster wurde die enge Verbindung von Industrie und Verbandsarbeit gestärkt. Fachvorträge zeigten innovative Werkstoffe, Verfahren und die Rolle des Holzfensters in einer nachhaltigen, kreislauforientierten Bauwirtschaft. Wie bei den vergangenen Symposien stand das Thema Kreislauffähigkeit im Mittelpunkt – ein Fokus, der sich in Eröffnungs- und Abschlussvortrag widerspiegelte.
Nach der Eröffnungsrede von Jürgen Köppel, CEO der Leitz Gruppe, leitete Kai Pless, Geschäftsführer des Bundesverbands ProHolzfenster, das Symposium mit einem zukunftsweisenden Vortrag ein. Darin erläuterte er die Bedeutung von Holzfenstern im Rahmen einer nachhaltigen Bauwende und stellte die Potenziale dieses Werkstoffs in den Vordergrund – insbesondere in Bezug auf CO₂-Bilanz, Materialqualität und gestalterische Möglichkeiten. Im Hinblick auf eine künftig steigende CO₂-Bepreisung hob er drei zentrale Aspekte für die Zukunft des Holzfensters hervor: Kohlenstoffbindung, lange Lebensdauer und Kreislauffähigkeit.
Jürgen Goll, Geschäftsführer der autera GmbH, präsentierte in seinem Vortrag technische Lösungen zur montagefreundlichen und ressourcenschonenden Gestaltung von Fensterkonstruktionen. Unter dem Titel „Die Zukunft ist heute“ zeigten Martin Wiesmann und Martin Stöger von Remmers GmbH, wie eine biozidfreie Imprägnierung und Digitalisierung den Fensterbau voranbringen.
Ein zentraler Aspekt der Zukunftsfähigkeit des Holzfensters ist eine moderne und effiziente Produktion – diesem Thema widmete sich der nächste Vortragsblock. Alexander Schwarz, Technischer Leiter bei Kneer Südfenster, zeigte in seinem Beitrag, wie Kneer den Wandel in Design und Fertigung aktiv mitgestaltet. Auch der anschließende Vortrag widmete sich der zukunftsfähigen Produktion von Fenstern – diesmal mit dem Fokus auf die Herausforderungen und Chancen im mittelständischen Handwerksbetrieb. Anton Manhart, Geschäftsführer des familieneigenen Unternehmens, zeigte unter dem Titel „Vom Sachl zur modernen CNC-Technik“, wie kontinuierliche Modernisierung – beginnend mit der Einführung der ersten CNC-Maschine 2007 und der weiteren Flexibilisierung seiner Fertigung bis heute – zu einer wettbewerbsfähigen Produktion führt.
Michael Mosner von der Homag GmbH widmete sich in seinem Vortrag den Herausforderungen und Lösungsansätzen der CNC-Fensterfertigung. Anton Kislinger, Branchenmanager bei Leitz, zeigte, wie leistungsstarke Werkzeuge die wirtschaftliche Fensterproduktion unterstützen. Im Mittelpunkt stand das innovative Werkzeugsystem ProfilCut Q, das durch hohe Schnittqualität, Produktivität, Effizienz und Nachhaltigkeit überzeugt.
Den Abschluss des Leitz Symposiums bildete der Vortrag von Detlef Timm, Geschäftsführer der Hans Timm Fensterbau GmbH & Co. KG. Er zeigte anschaulich, wie klassische Kastenfenster ressourcenschonend saniert und in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können, ohne dabei ihren architektonischen Charme zu verlieren.
„Die Beiträge des Symposiums unterstrichen das große Potenzial des Holzfensters in Bezug auf Gestaltungsvielfalt, CO₂-Bindung und Langlebigkeit. Zentrale Aufgabe der Branche ist es nun, dieses Bewusstsein auch bei Architekten und Bauherren zu verankern,"
betonte Andreas Kisselbach, Moderator des Symposiums und F+E-Verantwortlicher bei Leitz.