Investitionspläne

Investitionsdynamik trotz Einbußen auf hohem Niveau

Das Investitionsgeschehen in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hatte nach dem krisenbedingten Einbruch schnell wieder Fahrt aufgenommen. Im letzten Herbst erreichte der Saldo zu den geplanten Investitionsvolumen deutlich die Höhe der Vorkrisenwerte. Allerdings wurde diese Entwicklung nun ausgebremst. Es ist möglich, dass Investitionen aufgrund des konjunkturellen Gegenwindes oder wieder verschärften Coronamaßnahmen zurückgestellt werden. Auch steigende Preise und unsichere Zukunftsaussichten lassen die Unternehmen bei Investitionsentscheidungen zögern.

Während in Brandenburg von einer stabilen weiteren Entwicklung der Investitionsvolumen ausgegangen werden kann, lässt die Investitionsfreudigkeit in Berlin nach. Hier gehen deutlich weniger Unternehmen davon aus, dass ihre Investitionsausgaben steigen werden. Vielmehr sollen diese überwiegend stabil bleiben. Ursache könnte sein, dass Nachholeffekte bereits zum Tragen gekommen sind und sich das Investitionsgeschehen normalisiert.

Als Motiv für die Investitionsausgaben hat die Kapazitätsausweitung leicht an Bedeutung verloren. Nach 48 Prozent der investierenden Unternehmen im letzten Herbst wollen aktuell noch 44 Prozent in die Ausweitung ihrer Kapazitäten investieren. Dagegen ist die Rationalisierung inzwischen für 39 Prozent der Unternehmen ein wichtiges Investitionsmotiv, nachdem im Herbst 2021 nur 29 Prozent der Unternehmen diesen Grund nannten. Diese Entwicklung ist überwiegend auf die Berliner Unternehmen zurückzuführen. Während in Brandenburg der Anteil der in die Kapazitätserweiterung investierenden Unternehmen sogar leicht um einen Prozentpunkt auf 39 Prozent gestiegen ist, nahm der Anteil in Berlin von 55 auf 48 Prozent ab.

Während die Veränderungen in der Investitionsdynamik in Brandenburg in allen Branchen eher moderat ausfielen – die Schwankungen liegen zwischen einem und vier Saldopunkten um die Umfrageergebnisse aus dem Herbst –, ließ die Dynamik in allen Berliner Branchen zum Teil deutlich nach. Insbesondere der Saldo für das Gastgewerbe fiel um 16 Punkte und auch die Baubranche verzeichnet einen Saldorückgang von 13 Punkten. Damit bewegt sich das Investitionsgeschehen in der Region zwar weiterhin in einem komfortablen Bereich, allerdings ist es nicht mehr ganz so dynamisch wie zuletzt.
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