Stimme der Wirtschaft

Die IHK-Vollversammlungswahl als Basis der Selbstverwaltung der Wirtschaft 

Unternehmer befinden sich beständig im Fokus der Öffentlichkeit, der Politik, der Medien; ihr Tun wird beobachtet und bewertet. Das ist vorrangig darauf zurückzuführen, dass Unternehmer mehr als andere Verantwortung in der Gesellschaft tragen. Verantwortung für ihr Unternehmen, ihre Mitarbeiter und nicht zuletzt für die politische, ökonomische und kulturelle Entwicklung ihrer Region. Diese Verantwortung spiegelt sich auch in der Wahl ihrer IHK-Vollversammlung - als Organ der Selbstverwaltung der Wirtschaft - wider. 
Im Mai 2022 wählten die Unternehmerinnen und Unternehmer Ostbrandenburgs ihr Parlament - die Vollversammlung der IHK. Die Vollversammlung bestimmt die Richtlinien der IHK-Arbeit und entscheidet über ihre wirtschaftspolitische Ausrichtung für die kommenden 5 Jahre. Sie bildet die Stimme der Wirtschaft, die sich zu Fragen wie Fachkräftemangel, Energieversorgung oder auch nachhaltigem Wirtschaften äußert. 
Auf die 50 Plätze bewarben sich 112 Kandidaten aus allen Branchen (7 Wahlgruppen) und Regionen des IHK-Bezirks (4 Wahlbezirke). So wurde gewährleistet, dass die Vollversammlung die regionale Wirtschaft abbildet und somit das Gesamtinteresse der Wirtschaft vertreten kann. Über 4.000 Unternehmen beteiligten sich an der Wahl. 
Auf der konstituierenden Sitzung der Vollversammlung wurde Carsten Christ als neuer Präsident und ein zum Teil neues Präsidium gewählt. Zudem wurde der Prozess der Neuberufung der insgesamt zwölf Fach- und Regionalausschüssen eingeleitet, die die Vollversammlung in ihrer Meinungsbildung unterstützen. 

Gemeinsam für den Metropolraum 

Die Industrie und Handelskammern aus Berlin und Brandenburg fordern die engere Zusammenarbeit zwischen beiden Bundesländern. Aus diesem Grund initiieren die Kammern aus Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg zwei Wirtschaftskonferenzen im Jahr. Dabei identifizieren Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft relevante Handlungsfelder für die Hauptstadtregion. Sie erarbeiten gemeinsam konkrete Vorschläge für bessere Kooperationen zwischen den Bundesländern zu den wirtschaftlich relevanten Themen. 
Die erste gemeinsame Metropolraumkonferenz hatte im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin Anfang Dezember 2022 ihren Auftakt.  Nach der Begrüßung durch Sebastian Stietzel, Präsident der IHK Berlin und Carsten Christ, Präsident der Landesarbeitsgemeinschaft der Brandenburger IHKs, halten Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin und Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg, einen Impulsvortrag zu ihren Wünschen und Erwartungen an den jeweiligen Nachbarn. 
Im Anschluss diskutieren Michael Biel, Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Brandenburgs Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach in einer Talkrunde über das Thema „Starke Visionen für die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg“. In Workshops zu den Themen Zusammenarbeit, Innovation und Nachhaltigkeit wurden die Herausforderungen des Metropolraumes herausgearbeitet. Die rund 150 Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft formulierten Handlungsvorschläge für die bessere Zusammenarbeit der beiden Bundesländer. 
In einem Forderungspapier wurden diejenigen Punkte definiert, an denen Wirtschaft und Politik Hand in Hand arbeiten müssen, um für die Unternehmen im Metropolraum bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. 
Um die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg zu einer der erfolgreichsten Wirtschaftsmetropolen Europas zu entwickeln, müssen die seit Jahren zunehmenden Verflechtungen der beiden Länder als Ausgangslage genutzt werden, um über eine engere Zusammenarbeit die wachsenden Herausforderungen zu bewältigen und die Region auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu führen, der die Metropolregion zu den Führenden Europas macht.  
Bereits heute leben über sechs Millionen Menschen und wirtschaften rund eine halbe Million Unternehmen in der Hauptstadtregion. Die beiden Länder sind attraktiv für Investoren, Gründer und Fachkräfte und wachsen kontinuierlich, die Verflechtungen im Leben und Arbeiten zwischen beiden Ländern nehmen stetig zu. Beide Länder können sich um eine Vielzahl von Vorteilen ergänzen, nutzen die Potenziale aber bislang noch nicht ausreichend. Aus diesem Grund müssen die Länder von anderen Metropolregionen lernen sowie die Zusammenarbeit deutlich intensivieren, strategisch ausrichten und strukturell etablieren.  
Zwei weitere Konferenzen sind für das kommende Jahr geplant. In der ersten im Juni wird das Thema Fachkräftesicherung thematisiert.