IHK hilft ukrainischen Flüchtlingen beim Arbeitsmarkteinstieg

„Für ukrainische Flüchtlinge, die vorerst in Deutschland bleiben möchten, ist der Einstieg in die Beschäftigung ein wichtiger Schritt zur Integration. Die IHK-Organisation hat mit dem IHK-Erst-Check eine neue Serviceleistung für ukrainische Flüchtlinge entwickelt“, erläutert IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Zwar stehe für viele Flüchtlinge aktuell noch der Spracherwerb im Vordergrund. Doch die formalen Voraussetzungen für den Einstieg in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt seien gut. Menschen aus der Ukraine, die sich mit dem Status „vorübergehender Schutz“ in Deutschland aufhalten, könnten in der Regel sofort eine Erwerbstätigkeit aufnehmen.
„Die IHK-Berufe sind durchweg nicht reglementiert. Flüchtlinge aus der Ukraine können also mit einer Erwerbstätigkeit in diesen Bereichen auch ohne eine formale Berufsanerkennung loslegen“, so Graf. Dennoch sei es sinnvoll, Qualifikationen schnellstmöglich sichtbar zu machen. Denn umso zügiger und besser funktioniere dann der Übergang in einen Betrieb. Die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen erfolgt durch die 2012 gegründete IHK Foreign Skills Approval (IHK FOSA) mit Sitz in Nürnberg. Die IHK FOSA leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung.
Der IHK-Erst-Check setzt auf die etablierten Strukturen in der Anerkennungsberatung der IHKs. Dabei wird gemeinsam mit den Flüchtlingen bestimmt, in welchen IHK-Berufen diese Abschlüsse, einschlägige Berufserfahrungen oder auch Sprachkompetenzen aufweisen können. Das Resultat wird in dem Dokument „Check der ausländischen Berufsqualifikationen - Ergebnis der Erstberatung“ festgehalten. Die formale Berufsanerkennung nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz kann gegebenenfalls in einem späteren Schritt erfolgen. Denn perspektivisch ist ein Anerkennungsbescheid ein gutes Mittel für Transparenz über vorhandene Abschlüsse und Qualifikationen: Als unkompliziertes und schnelles Instrument macht er Qualifikationen und Berufserfahrungen von Flüchtlingen aus der Ukraine für Betriebe sichtbar. Mit dem Erstberatungsergebnis können Unternehmen einen Eindruck davon gewinnen, in welchen Berufen Bewerberinnen und Bewerber ausgebildet wurden und Erfahrungen erworben haben.