IHK und IAV fordern klares Bekenntnis zum Industriestandort

„Die Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen in Deutschland wird durch hohe Energiepreise, eine bröckelnde Infrastruktur und immer weiter ausufernde Bürokratie in Frage gestellt. Niemand darf deshalb überrascht sein, wenn die Investitionsbereitschaft der Betriebe weiter sinkt.“ Dies erklärten jetzt Marco Graf, Hauptgeschäftsführer der IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim (IHK) und Axel Busch, Hauptgeschäftsführer des Industriellen Arbeitgeberverbands Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim e. V. (IAV) bei der Vorstellung der „Harener Erklärung für eine wettbewerbsstarke Industrie im Wirtschaftsraum Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 34 KB)“, die zuvor einstimmig von der IHK-Vollversammlung sowie vom IAV beschlossen wurde. Entscheidend für industrielles Wachstum seien auch Planungssicherheit und Akzeptanz in Politik und Gesellschaft. „Nur mit einem klaren Bekenntnis zur Industrie hat der Wirtschaftsraum Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim eine gute Zukunft“, so Graf und Busch.
In der Harener Erklärung zeigen IHK und IAV konkrete Handlungsfelder zur Zukunftssicherung der Industrie auf. Sechs Themenfelder – von der Internationalisierung bis zum Bürokratieabbau – skizzieren die erforderlichen Rahmenbedingungen.
Für den Erhalt der industriellen Basis spielt die Energiepolitik eine zentrale Rolle. „Der Anstieg der Strompreise und die wachsende Sorge um die Versorgungssicherheit dürfen die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes nicht gefährden“, warnte Busch und forderte ein besseres Management der Energiewende.
Auch eine im internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Infrastruktur sei wichtig für die heimische Industrie. „Leistungsfähige Verkehrs- und Kommunikationswege sind die Grundlage für den Erfolg der Industrieunternehmen“, erläuterte Graf. Die immer stärker erkennbaren Investitionsrückstände in den Bereichen Verkehr und Telekommunikation müssten aufgeholt werden. Graf sieht insbesondere Handlungsbedarf beim vierstreifigen Ausbau der E 233 zwischen Meppen und Cloppenburg und dem Lückenschluss der A 33 sowie bei der Versorgung der Gewerbegebiete mit Mobilfunk- und Breitbanddiensten.
„Das Thema Fachkräfte entwickelt sich für die Industrie zu einer besonderen Herausforderung“, sind sich Graf und Busch einig. Die demografische Entwicklung lasse in den nächsten Jahren einen regelrechten Fachkräftemangel erwarten. Sie verwiesen in diesem Zusammenhang auf die gemeinsamen Anstrengungen von IHK und IAV, die Technikorientierung bei Kindern und Jugendlichen zu steigern.
Die Verabschiedung der „Erklärung für eine wettbewerbsstarke Industrie“ ist Teil der gemeinsamen Kampagne von IHK und IAV für einen starken Industriestandort.