IHK-Umfrage: Regionale Unternehmen befürworten TTIP
Die Mehrheit der regionalen Unternehmen setzt auf das Freihandelsabkommen TTIP der EU mit den USA. Das ergab eine Umfrage des Niedersächsischen Industrie- und Handelskammertages (NIHK), an der sich auch Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim beteiligt haben.
Der weit überwiegende Teil der befragten Betriebe (70 %) erwartet von dem geplanten Abkommen positive Effekte für sein USA-Geschäft und erachtet einen Abschluss als wichtig bzw. sehr wichtig. Im Bereich Normen und Standards erhoffen sich gut 60 % der Unternehmen Erleichterungen und Vereinfachungen. Durch eine Angleichung bzw. gegenseitige Anerkennung von Zertifizierungen könnten größere Kosten- und Zeiteinsparungen erzielt werden.
Im IHK-Bezirk sind gut 200 Unternehmen in den USA aktiv, vornehmlich kleine und mittlere Unternehmen. Gerade für diese sind einheitliche Standards wichtig. Auch der Abbau von Zöllen könne sich belebend auf den transatlantischen Handel auswirken. Dies sagen 59 %. Fast ein Viertel der Befragten erwartet zudem, dass TTIP beispielgebend für andere Freihandelsabkommen ist.
Die Umfrage des NIHK zeigt aber auch eine gewisse Verunsicherung der Unternehmen sowie die Sorge, dass europäische Standards herabgesetzt werden könnten. Sie wünschen sich deshalb mehr Transparenz und Aufklärungsarbeit. Die EU-Kommission hat diesem Aspekt inzwischen durch öffentliche Konsultationen bereits Rechnung getragen, wie z. B. bei dem im TTIP-Abkommen enthaltenen Investitionsschutzkapitel. Auf Bundesebene ist der DIHK ist mit seinem Präsidenten Dr. Eric Schweitzer im TTIP-Beirat vertreten.
„TTIP ist für die Wirtschaft eine große Chance und deshalb eine lohnende politische Aufgabe. Gleichzeitig müssen wir die Kritik daran ernst nehmen, allerdings ist dabei Sachlichkeit gefragt, nicht Emotionalisierung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Die IHK-Vollversammlung habe deshalb bereits im Juni eine Resolution beschlossen, die die Verhandlungen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen unterstützt.