Regionale Konjunktur schwächt sich ab

IHK und HWK stellen gemeinsam Umfrageergebnisse vor
(08.10.2012) Die Feierlaune in der regionalen Wirtschaft ist verflogen. In Industrie, Handel und Dienstleistungen hat sich das Wirtschaftsklima deutlich abgekühlt. Im Handwerk ist die Stimmung noch gut. Dort machen sich Konjunkturschwankungen oft erst später und insgesamt schwächer bemerkbar. Dies ist das Kernergebnis der aktuellen Konjunkturumfragen von IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim und Handwerkskammer Osnabrück-Emsland für das 3. Quartal 2012.
„Die konjunkturelle Lage im Handwerk befindet sich auf einem stabilen, allerdings leicht abgeschwächten Niveau“, so Dr. Heinz-Gert Schlenkermann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland. Der Geschäftsklimaindex (GKI), der zusätzlich zur aktuellen Lage auch die Erwartungen mit berücksichtigt, habe sich mit 87 Punkten leicht rückläufig entwickelt. Die im Frühjahr ausgesprochen hohen Erwartungen an die Geschäftsentwicklung konnten nicht voll erreicht werden. Sowohl die Umsätze, die Auftragseingänge als auch die Investitionen der rund 10.700 Betriebe im Kammerbezirk seien insgesamt leicht rückläufig.
„Für die IHK-Betriebe gleicht die Konjunktur derzeit einem Balanceakt“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Der IHK-Konjunkturklimaindex, der wichtigste Stimmungsanzeiger der rund 57.000 IHK-Mitgliedsbetriebe, sei im dritten Quartal auf 100 Punkte gesunken und liege damit auf seinem langjährigen Durchschnittswert. Auffällig sei, dass sich die beiden Komponenten des Konjunkturklimaindex, die Geschäftslage und die Erwartungen, unterschiedlich entwickeln. „Die Geschäftslage hat sich leicht verbessert. Per Saldo ist jeder vierte Betrieb mit seiner Situation zufrieden. Dagegen haben sich die Erwartungen insbesondere wegen der andauernden Finanzkrise in Europa weiter eingetrübt“, so Graf.
„Wenn die Weltwirtschaft wegen einer Verschärfung der Euro-Finanzkrise ins Trudeln geraten sollte, könnte sich auch die regionale Wirtschaft einem Abwärtstrend nicht entziehen“, betonen beide Hauptgeschäftsführer. Daher sei die Bekämpfung der Euro-Krise eine zentrale Herausforderung für die Politik. Auch bezüglich der Energiewende sind sich beide Kammern darin einig, dass die Entwicklung der Strompreise die Wettbewerbsfähigkeit gerade der kleineren und mittleren Betriebe nicht gefährden darf. „Wir brauchen im Sinne der Unternehmen eine verlässliche Energiepolitik“, erklären Graf und Schlenkermann.