Bund-Länder-Gipfel schießt über Ziel hinaus

Die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim sieht die Ergebnisse der aktuellen Ministerpräsidentenkonferenz mit der geschäftsführenden Bundeskanzlerin und dem designierten Bundeskanzler kritisch. "Bund und Länder schießen bei der neuen 2G-Regelung für den Einzelhandel und für viele Freizeiteinrichtungen über das Ziel hinaus", macht IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf deutlich. Die Betriebe müssten nun schlagartig auf rund ein Viertel ihrer Kunden verzichten.
Die Folgen solcher Beschränkungen zeige aktuell die vorzeitige Beendigung vieler Weihnachtsmärkte. So endet z.B. der Osnabrücker Weihnachtsmarkt nach Einführung der 2G-Plus-Regelung frühzeitig schon am 5. Dezember 2021 und damit 17 Tage früher als geplant. "Die 2G-Regelung im Einzelhandel wird dazu führen, dass die Geschäfte in den Innenstädten Umsatzanteile verlieren, der Online-Handel dagegen hinzu gewinnt.“ Dies sei im wichtigen Weihnachtsgeschäft besonders unglücklich. Wer aber auch noch im nächsten Jahr attraktive Innenstädte haben wolle, müsse bessere Ideen entwickeln, so Graf.
Positiv sieht die IHK hingegen die Verlängerung der Kurzarbeit und die Fortführung der Überbrückungshilfen als Überbrückungshilfe IV. Dabei müsse allerdings sichergestellt werden, dass die finanziellen Hilfen – anders als im Vorjahr – schnell und bürokratiearm fließen.