Fortbildungsprüfungen

Gepr. Handelsfachwirt/-in

Geprüfte Handelsfachwirte und Handelsfachwirtinnen arbeiten als Beschäftigte oder Selbstständige im institutionellen und funktionellen Handel, insbesondere im Einzelhandel sowie im Groß- und Außenhandel. Sie nehmen eigenständig und verantwortlich handelsspezifische Aufgaben und Sachverhalte wahr, insbesondere Aufgaben der Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle des Unternehmens beziehungsweise einzelner Organisationseinheiten unter Nutzung betriebswirtschaftlicher und personalwirtschaftlicher Steuerungsinstrumente.
Die erfolgreich abgelegte Prüfung führt zum Abschluss „Geprüfter Handelsfachwirt“ beziehungsweise „Geprüfte Handelsfachwirtin“ und ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 536 KB) dem Niveau 6 (Bachelor-Niveau) zugeordnet. Mit dem erfolgreichem Abschluss der Fortbildungsprüfung ist die Zulassungsvoraussetzung zum Gepr. Betriebswirt/-in erfüllt.

Zulassungsvoraussetzungen

(1) Zur ersten schriftlichen Teilprüfung ist zuzulassen, wer
  1. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung in einem anerkannten dreijährigen kaufmännischen Ausbildungsberuf im Handel und danach eine mindestens einjährige Berufspraxis oder
  2. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zum Verkäufer oder zur Verkäuferin oder in einem anerkannten kaufmännisch-verwaltenden dreijährigen Ausbildungsberuf und danach eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder
  3. eine mit Erfolg abgelegte Abschlussprüfung zum Fachlageristen oder zur Fachlageristin und danach eine mindestens dreijährige Berufspraxis oder 
  4. den Erwerb von mindestens 90 ECTS-Punkten in einem betriebswirtschaftlichen Studium und eine mindestens zweijährige Berufspraxis oder
  5. eine mindestens fünfjährige Berufspraxis nachweist.
(2) Zur zweiten schriftlichen Teilprüfung ist zuzulassen, wer die erste schriftliche Teilprüfung abgelegt (teilgenommen) hat, die nicht länger als zwei Jahre zurückliegt.

(3) Die Berufspraxis muss in Verkaufstätigkeiten oder anderen kaufmännischen Tätigkeiten im institutionellen oder funktionellen Handel erworben sein und inhaltlich wesentliche Bezüge zu den in § 1 Absatz 2 der Verordnung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 74 KB) genannten Aufgaben haben.
Hinweis der IHK: Die Dauer der berufspraktischen Tätigkeit muss erst zum Zeitpunkt der Prüfung erbracht sein, das heißt die Teilnehmer an berufsbegleitenden Lehrgängen können noch während der ganzen Lehrgangsdauer die erforderliche Berufspraxis erwerben.

Informationen zur Prüfung

Die Prüfung wird schriftlich und mündlich durchgeführt. Die Gesamtprüfung beinhaltet zwei schriftlich durchzuführende Teilprüfungen und eine mündliche Teilprüfung.

Informationen zur schriftlichen Prüfung

Die erste schriftliche Teilprüfung gliedert sich in die Handlungsbereiche:
  1. Unternehmensführung und -steuerung,
  2. Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation.
1. Schriftliche Teilprüfung Uhrzeit
– Unternehmensführung und -steuerung
– Führung, Personalmanagement, Kommunikation und Kooperation
8:30 - 12:30 Uhr
Die zweite schriftliche Teilprüfung gliedert sich in die Handlungsbereiche: 
  1. Handelsmarketing,
  2. Beschaffung und Logistik,
sowie einen der Handlungsbereiche:
  • Vertriebssteuerung,
  • Handelslogistik,
  • Einkauf oder
  • Außenhandel 
2. Schriftliche Teilprüfung Uhrzeit
– Handelsmarketing
– Beschaffung und Logistik
8:30 - 11:30 Uhr
Auswahl eines Handlungsbereiches
- Vertriebssteuerung,
- Handelslogistik,
- Einkauf oder
- Außenhandel
12:00 - 14:00 Uhr
Bei der Anmeldung zur zweiten Teilprüfung teilt der Prüfling seinen gewählten Handlungsbereich der IHK mit. Die beiden schriftlich durchzuführenden Teilprüfungen werden auf der Grundlage jeweils einer betrieblichen Situationsbeschreibung mit daraus abgeleiteten Aufgabenstellungen durchgeführt, wobei die jeweiligen Handlungsbereiche thematisiert werden.

Die Punktebewertung für das Ergebnis der schriftlichen Prüfungsleistung ist gleichgewichtig aus den beiden schriftlichen Leistungen zu bilden.

Informationen zur mündlichen Prüfung

Die mündliche Teilprüfung gliedert sich in Präsentation und situationsbezogenes Fachgespräch. Anhand der Präsentation soll nachgewiesen werden, dass eine komplexe Problemstellung der betrieblichen Praxis erfasst, angemessen dargestellt, beurteilt und gelöst werden kann. Die Themenstellung muss sich auf jeweils einen Handlungsbereich nach den Absätzen 3 und 4 (Erste und zweite Teilprüfung) beziehen. Dabei soll die Dauer der Präsentation 15 Minuten betragen.

Das Thema der Präsentation wird vom Prüfungsteilnehmer oder der Prüfungsteilnehmerin gewählt und mit einer Kurzbeschreibung dem Prüfungsausschuss spätestens am Tag der zweiten schriftlichen Teilprüfung im Online-Portal hochgeladen.
Im situationsbezogenen Fachgespräch soll ausgehend von der Präsentation die Fähigkeit nachgewiesen werden, betriebspraktische Probleme zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten unter Beachtung der maßgebenden Einflussfaktoren zu entwickeln, zu bewerten und zu vertreten. Dabei soll auch die Fähigkeit nachgewiesen werden, angemessen zu kommunizieren und sachgerecht zu argumentieren. Das Fachgespräch soll nicht länger als 20 Minuten dauern.

Bei der Bewertung der mündlichen Teilprüfung ist das situationsbezogene Fachgespräch gegenüber der Präsentation doppelt zu gewichten. Die Gesamtnote ergibt sich aus dem arithmetischen Mittel der Ergebnisse der schriftlichen Prüfung und der mündlichen Teilprüfung. Die Prüfung ist bestanden, wenn in den schriftlichen Teilprüfungen und in der mündlichen Teilprüfung jeweils mindestens ausreichende Leistungen erbracht wurden.
Hinweis der IHK: Wer die Prüfung nach dieser Verordnung bestanden hat, ist vom schriftlichen Teil der Prüfung der nach dem Berufsbildungsgesetz erlassenen Ausbilder-Eignungsverordnung befreit.

Anmeldung zur Prüfung

Der Anmeldeschluss liegt jeweils bei zwei Monaten vor dem jeweiligen Prüfungstermin.
Hinweis: Für jede Teilprüfung ist eine separate Anmeldung notwendig. Die Anmeldefrist für die mündliche Teilprüfung liegt auf dem Tag der Anmeldefrist für die zweite schriftliche Teilprüfung.

Prüfungsgebühr

Die Prüfungsgebühr beträgt 612,00 Euro nach dem Gebührentarif (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 315 KB) der IHK Nord Westfalen.
  • Erste schriftliche Teilprüfung = 157,00 Euro
  • Zweite schriftliche Teilprüfung = 157,00 Euro
  • Mündliche Teilprüfung = 298,00 Euro
Den Gebührenbescheid über die Prüfungsgebühren erhalten Sie mit der Einladung zur Prüfung per E-Mail. Sollte die Prüfungsgebühr vom Arbeitgeber übernommen werden, leiten Sie den Gebührenbescheid bitte entsprechend weiter.

Stornogebühren

  • Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Anmeldung bis vier Wochen vor dem Anmeldeschluss werden keine Stornogebühren erhoben.
  • Bei Rücktritt von der Prüfung nach erfolgter Anmeldung bis vier Wochen vor der Prüfung wird eine Stornogebühr von 30 Prozent der fälligen Gebühr erhoben. 
  • Bei Rücktritt zu einem späteren Zeitpunkt wird eine Stornogebühr von 50 Prozent der fälligen Gebühr erhoben.
  • Bei Nichtteilnahme an der Prüfung werden 75 Prozent der fälligen Gebühr erhoben.

Lehrgangsanbieter

Aus wettbewerbsrechtlichen Gründen sind wir verpflichtet, auf alle Anbieter hinzuweisen, die Vorbereitungslehrgänge auf öffentlich-rechtliche Prüfungen anbieten und uns über diese informieren. Anfragen über Lehrgangskosten, Dauer und so weiter bitten wir direkt an die Lehrgangsträger zu richten.

Eine Übersicht der Lehrgangsanbieter finden Sie im Weiterbildungs-Informations-System (WIS). Die Weiterbildungsangebote der IHK Nord Westfalen finden Sie unter www.ihk-bildung.de.