11. August 2022

„Eine kluge und weitsichtige Entscheidung“

IHK ehrt in Ahaus die besten Azubis im Kreis Borken
Kreis Borken / Ahaus. – 112 Auszubildende von Unternehmen im Kreis Borken haben ihre Abschlussprüfung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen mit der Traumnote „sehr gut“ abgeschlossen. Für diese Spitzenleistung wurden die jungen Fachkräfte und ihre Ausbildungsbetriebe heute (11. August) in der Stadthalle Ahaus von 330 Gästen gefeiert. 
Wie wertvoll die Bestnote ist, zeigt ein Blick in die Prüfungsstatistik für den Kreis Borken. Insgesamt haben sich im vergangenen Winter und Sommer 1.604 Auszubildende aus dem Kreis der IHK-Prüfung gestellt. 112 von ihnen haben mindestens 92 von 100 möglichen Punkten erreicht und somit die Note „sehr gut“. Der Anteil der Jahrgangsbesten liegt bei sieben Prozent.
Zwei Jahre musste wegen der Corona-Beschränkungen auf die Bestenfeier verzichtet werden und damit auch auf eine „wichtige Austauschplattform zur Berufsausbildung für Unternehme-rinnen und Unternehmer, Ausbildungsverantwortliche und Lehrkräfte in den Berufskollegs“, unterstrich Carsten Sühling, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken. Gemeinsam mit Karola Voß, Bürgermeisterin der Stadt Ahaus, überreichte der Unternehmer aus Bocholt den Spitzen-Azubis die IHK-Urkunde und einen Glaskubus, der an die ganz besondere Leistung erinnert. 
Sühling bereitete es sichtlich Freude, den besten Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen zu gratulieren und ihnen eine „tolle berufliche Zukunft“ vorherzusagen. Ausbildung sei das Fundament sehr vieler Berufskarrieren, „darum ist die Entscheidung dafür klug und weitsichtig“. 
Sühling, selbst gelernter Industriekaufmann, weiß wovon er spricht: „Eine betriebliche Ausbildung ist Gold wert. Sie haben großes Fachwissen und Sie haben von Grund auf gelernt, was in Ihrem Beruf und in der betrieblichen Wirklichkeit wichtig ist. Davon werden Sie Ihr Leben lang profitieren.“ Für die Besten, aber auch für allen anderen jungen Leute biete Ausbildung beste Karrierechancen und die Aussicht auf sichere Arbeitsplätze.
Die Spitzen-Azubis bezeichnete Sühling als „unersetzbare Vorbilder“, um die Chancen einer betrieblichen Ausbildung sichtbar zu machen. Der Geschäftsführer der Spaleck GmbH & Co. KG wies darauf hin, dass viele Unternehmen im Kreis Borken der-zeit händeringend Bewerberinnen und Bewerber für ihre Ausbildungsplätze suchen. Viele Ausbildungsstellen blieben unbesetzt, weil die Altersgruppe der 16- bis 24-Jährigen in den vergangenen Jahren kontinuierlich geschrumpft sei und in den Coronajahren 2020 und 2021 die Berufsorientierung in der Schule nicht ihre volle Wirkung entfalten konnte. Die Besten rief Sühling auf, jungen Menschen von ihren Erfahrungen mit der Ausbildung zu berichten: „Eine bessere Werbung können wir nicht bekommen.“
Sühling beglückwünschte ausdrücklich auch die Unternehmen zu den Spitzenleistungen ihrer Auszubildenden. Sie dokumentierten das hohe Ausbildungsniveau. Den Angehörigen und Freunden der Besten dankte der IHK-Vizepräsident für die Unterstützung und Begleitung der Nachwuchskräfte auch in schwierigen Phasen. Ausdrücklich lobte er die Ausbilder in den Unternehmen und die Lehrkräfte an den Berufsschulen für ihre Arbeit. Sie seien unentbehrliche Teile des erfolgreichen und im Ausland hochgelobten deutschen Ausbildungssystems. 
Seinen Respekt vor der Leistung der Auszubildenden unterstrich Ulli Schmäing, Abteilungsleiter Weiterbildung der IHK Nord Westfalen und Moderator der Bestenehrung. Mit Spannung ver-folgten die Gäste seinen Bericht über junge Menschen, die ihr Studium abgebrochen haben, um eine betriebliche Ausbildung zu absolvieren. Die Gründe für die Studienaufgabe nach zwei, drei oder mehr Semestern seien vielfältig, so Schmäing. „Finanzielle Probleme, zu abstrakt, zu viel Einzelkämpfertum, kein fest umrissener Arbeitstag, immer das Gefühl, dass es noch nicht reicht, mangelnde Eigenmotivation bis hin zur Erkenntnis, dass sich Uni-Absolventen mit Jobs über Wasser halten müssen oder in eine betriebliche Ausbildung gehen“, zählte Schmäing auf.