22. Juni 2021

Unternehmerin aus Marl führt Industrieverein

Nachhaltigkeit und Fachkräfte im Fokus der IHK-Initiative 

Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – Die Unternehmerin Melanie Baum ist neue Vorsitzende des Fördervereins der IHK-Initiative „In|du|strie - Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ Die Mitgliederversammlung des Vereins, dem rund 100 Industrieunternehmen aus dem Münsterland und der Emscher-Lippe-Region angehören, wählte die Inhaberin der Baum Zerspanungstechnik (Marl) während einer Onlinesitzung zur Nachfolgerin von Gustav Deiters. Der Geschäftsführer der Crespel & Deiters GmbH & Co. KG (Ibbenbüren) gilt als eine der treibenden Kräfte der IHK-Industrieinitiative. Er hatte sie vor zehn Jahren als Akzeptanzoffensive der nord-westfälischen Industrie mitgegründet und vier Jahre später auch den Förderverein, der die IHK-Initiative seitdem unterstützt.
Deiters ist wie Baum Mitglied im Präsidium der IHK Nord Westfalen, leitet weiterhin den IHK-Regionalausschuss für den Kreis Steinfurt und war über zehn Jahre Vorsitzender im IHK-Industrieausschuss und fast ebenso lange Sprecher der Industrie-Initiative.
Zu einem zentralen Thema, „mit dem wir uns noch stärker beschäftigen müssen“, erklärte Baum die Fachkräftegewinnung und -sicherung. Im Wettbewerb um Fachkräfte habe die Industrie „oft noch ein falsches Image“. Sie hält es deshalb für „ganz wichtig, offensiv aufzuzeigen, was die Ausbildungsberufe in der Industrie alles an Chancen und Möglichkeiten mit sich bringen“. Diese zentrale Aufgabe könnten die Industrieunternehmen der Region am besten gemeinsam bewältigen. Viele junge Menschen wüssten gar nicht, dass zum Beispiel ein Zerspanungsmechaniker, der in der Einzelteilfertigung arbeite, hinsichtlich des Einkommens und der Karrierechancen mit einem Maschinenbauingenieur auf Augenhöhe sei.
Im Münsterland wie auch in der Emscher-Lippe-Region, so die Unternehmerin, „gibt es unglaublich viele interessante Jobs in international erfolgreichen Industrieunternehmen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen“. So stehen bei den Aktivitäten des Vereins zudem die Themen Innovation und Nachhaltigkeit im Fokus.
Lars Baumgürtel, Geschäftsführer der ZINQ GmbH & Co. KG (Gelsenkirchen) und zugleich Vorsitzender im IHK-Industrieausschuss wie auch Sprecher der Industrie-Initiative machte deutlich: „Wir müssen mit Energie und Ressourcen anders umgehen.“ Um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen, müsse die Industrie ihre Produkte und Produktionsprozesse CO2-neutral ausrichten. Die Industrieunternehmen würden aber gebraucht, „um die Nachhaltigkeit durch Innovationen überhaupt Realität werden zu lassen“.
IHK-Präsident Dr. Benedikt Hüffer dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: „Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Industrie ist von zentraler Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Region“, machte er deutlich. Besonders dankte Hüffer dem Unternehmer Detlev Wegner (Lienen) und dem früheren IHK-Geschäftsbereichsleiter Wieland Pieper (Münster), die aus dem Vorstand des Vereins verabschiedet wurden. Für ihre Verdienste um die Industrie und die Wirtschaft im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region zeichnete Hüffer sie mit der silbernen IHK-Ehrennadel aus.
Neu im Vorstand sind neben Melanie Baum (Marl) der Unternehmer Dr. Hans-Joachim Winterling (Münster) als stellvertretender Vorsitzender und IHK-Industriereferent Dr. Julian Allendorf als Schatzmeister. Neu in den fünfköpfigen Beirat gewählt wurde Dr. Ansgar Strumann, Geschäftsführer der egeplast international GmbH (Greven).

Stichwort Industrie-Initiative und Förderverein:
Im März 2011 gründete die nord-westfälische Industrie, koordiniert von der IHK Nord Westfalen, die Initiative „In|du|strie – Gemeinsam. Zukunft. Leben.“ Ziel dieser Initiative ist es, die Bedeutung der Industrie für die Gesamtwirtschaft und den Wohlstand der Menschen herauszustellen, alte Bilder einer Industrie aus längst vergangenen Tagen durch Bilder einer neuen, modernen, leistungsfähigen und chancenreichen Industrie zu ersetzen und die Menschen, insbesondere die Jugend, für Industrie und industrielle Produktion neu zu begeistern. Erreicht werden soll dies hauptsächlich im Dialog mit den Menschen vor Ort – in verschiedenen Aktionen rund um die Unternehmensstandorte.