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Nr. 74415

Strompaket im Kabinett beschlossen

Berlin, 03.09.2025 Das Bundeskabinett hat ein Paket zur Strompreisentlastung beschlossen. Es zielt auf eine finanzielle Entlastung von Haushalten und Unternehmen über zwei zentrale Hebel: Erstens Zuschüsse zu den Übertragungsnetzentgelten, sowie zweitens eine Absenkung der Stromsteuer für bestimmte Branchen.

Netzentgeltzuschuss

Ab dem Jahr 2026 plant die Bundesregierung einen Zuschuss in Höhe von 6,5 Milliarden Euro für die Übertragungsnetzbetreiber. Der Zuschuss soll bis 2029 jährlich ausgezahlt werden und umfasst in Summe eine Entlastung von 26 Mrd. Euro. Finanziert wird dieser Betrag aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF). Ziel ist eine Absenkung der gestiegenen Netzentgelte, die derzeit rund ein Drittel des Strompreises im Gewerbe ausmachen.
Der Zuschuss wird an die Betreiber der Übertragungsnetze gehen und von dort über die nachgelagerten Verteilnetze bis zu den Abnehmern weitergegeben. Die geschätzte Entlastung liegt nach Angaben der Bundesregierung bei durchschnittlich 2 Cent je Kilowattstunde. Die tatsächliche Entlastung variiert je nach Region, da die Netzentgelte in den Regionen unterschiedlich hoch sind. Damit die Entlastung ab Januar 2026 greifen kann, müssen die gesetzlichen Regelungen bis spätestens 10. Oktober 2025 verabschiedet sein. Nur dann können die Netzbetreiber den Zuschuss bei der Entgeltkalkulation für das Jahr 2026 berücksichtigen.

Stromsteuerentlastung

Zweiter Bestandteil des Strompakets ist die Verstetigung der Stromsteuerabsenkung auf EU-Mindestniveau für bestimmte Unternehmensgruppen. Die Maßnahme gilt für über 600.000 Unternehmen des produzierenden Gewerbes sowie der Land- und Forstwirtschaft, darunter auch produzierende Handwerksbetriebe. Eine allgemeine Stromsteuersenkung für alle Verbrauchergruppen ist nicht vorgesehen. Auch gibt die Bundesregierung keine Perspektive, ab wann die versprochene Stromsteuersenkung für alle folgen soll. Den weiteren Zeitplan des Gesetzgebungsprozesses haben wir Ihnen mit Blick auf die Stromsteuersenkung nachstehend angehängt.
Quelle: DIHK

Plan B - Neue Wege für die Energiewende

Berlin, 03.09.2025. Die Energiewende in ihrer aktuellen Ausgestaltung führt langfristig zu massiven Kostenbelastungen für Unternehmen und Haushalte, die mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland nur schwer vereinbar sind. Das geht aus der Studie "Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')" hervor, welche die Wirtschaftsberatungsgesellschaft Frontier Economics im Auftrag der DIHK durchführte.

Die aktuelle Energiepolitik

Danach müssten bei Fortführung der aktuellen Energiepolitik die jährlichen privaten Investitionen in den Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr deutlich steigen – von rund 82 Milliarden Euro im Mittel der Jahre 2020 bis 2024 auf mindestens 113bis 316 Milliarden Euro im Jahr 2035. „Dabei funktioniert die Energiewende nur mit einer leistungsfähigen Wirtschaft. Investitionen in die Energiewende steht häufig kein direkter Ertrag gegenüber. Deshalb müssen diese Gelder erst an anderer Stelle erwirtschaftet werden.“ erklärt der DIHK-Präsident Peter Adrian.

Studie setzt Denkanstöße für kosteneffizientere Energiewende

Die Studie von Frontier Economics macht hierzu konkrete Vorschläge und skizziert in Teilen einen radikalen Kurswechsel in der Energiepolitik. „Die Studie setzt wichtige Impulse. Wir müssen gesamtgesellschaftlich ohne Scheuklappen darüber diskutieren, was möglich ist“, sagt Achim Dercks, stellvertretender DIHK-Hauptgeschäftsführer.
Zentrales Instrument in dem Modell, das die Studie vorschlägt, ist ein CO2-Zertifikatehandel. Der Zielpfad wird regelmäßig an die Entwicklung einer internationalen Peer Group angepasst, um ambitionierten Klimaschutz zu erreichen, ohne Nachteile durch nationale Alleingänge für den Standort Deutschland zu erzeugen.

Entbürokratisierung und Technologieoffenheit

Zudem sieht das Konzept vor, die Regulierung umfassend zu entschlacken, den Technologiewettbewerb zu verstärken, sowie die vorhandene Energieinfrastruktur weiter zu nutzen.
Letzteres gilt insbesondere für Gasnetze, die künftig Wasserstoff und klimaneutrales Erdgas – dekarbonisiert durch die Abscheidung und Speicherung von CO2 (CCS) – transportieren können. Ergänzend sollen Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte im Ausland wie auch in Deutschland anrechenbar sein.

Auch kurzfristige Kostensenkungspotenziale nutzen

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich mit dieser Strategie 530 bis 910 Milliarden Euro bis 2050 einsparen ließen. Dies entspricht einer Reduktion von etwa 11 bis 17 Prozent der geschätzten Gesamtkosten der Energiewende.
Weitere Kosteneinsparungen von 80 bis 220 Milliarden Euro können durch eine Verschiebung des Ziels der Klimaneutralität um z. B. zwei Jahre entstehen. Insgesamt ergeben sich durch das Konzept – je nach Nutzungsgrad der internationalen Kooperation –Einsparmöglichkeiten von potenziell weit über einer Billion Euro bis 2050.

Forderungen für die Wirtschaft

„Die Studie enthält Anregungen für eine langfristige Neuausrichtung der Energiewende. Gleichzeitig müssen wir die Vorschläge der Studie auch ganz praktisch kurzfristig nutzen“, sagt Dercks. „Aus DIHK-Sicht gehört dazu eine übergreifende Netzplanung, ein Auslaufen der Erneuerbaren-Förderung für bereits wirtschaftliche Anlagen und ein effizienterer Energiemix, der auch den Einsatz von Biomethan, blauem Wasserstoff oder mit CCS dekarbonisiertem Erdgastechnologie offen berücksichtigt.“
Zudem sei es besser, den Bau neuer Gaskraftwerke nicht über eine staatliche Förderung, sondern über marktwirtschaftliche Anreize zu steuern - wie einer Absicherungspflicht für Stromversorger.

Kleinteilige Regulierung verschlanken

Auch kleinteilige Regulierung, Komplexität und bürokratische Prozesse stehen der Energiewende im Weg und kosten Akzeptanz: „Die Transformation stockt bei Unternehmen und Verbrauchern, weil sie durch energiewendebedingte Regulierung und Bürokratie belastet und zunehmend überfordert sind. Insbesondere auf EU-Ebene ist durch den GreenDeal ein Wildwuchs an Bürokratie entstanden, den wir dringend zurückdrängen müssen“, erklärt Dercks.
Auf nationaler Ebene sollten das Gebäudeenergiegesetz vereinfacht und die Effizienzgesetzgebung verschlankt werden. „Noch in diesem Jahr stehen in der Bundesregierung wichtige Richtungsentscheidungen in der Energiepolitik an. Klar ist: Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten, muss sie flexibler und einfacher werden. Es braucht eine Energiewende, die technologieoffen ist, Kosten reduziert, Raum für Innovationen schafft und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz ernst nimmt.“

Download der Studie

Die gesamte Studie "Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')" gibt es zum Download auf der Website von Frontier Economics.

Quelle: DIHK, Frontier Economics

03.11.-12.11.2025 Nachhaltig­keits- und Energie­manager (ESG-Reporting) (m/w/d)

Kommen Sie Ihren erweiterten Verpflichtungen hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung nach und optimieren Sie Ihre Betriebsabläufe unter Energie- und Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wirtschaftlich – mit unserem Lehrgang “Nachhaltigkeits- und Energiemanager (ESG-Reporting) (m/w/d)”.

Klimaschutzkonzepte entwickeln und umsetzen

Die sich kontinuierlich wandelnde Welt fordert verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Erde in den Bereichen Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit. Das Bewusstsein für die Umwelt sowohl in der Gesellschaft als auch in der politischen Landschaft gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung. Die Auswirkungen des Klimawandels auf die globale Wirtschaft, nationale und europäische Klimaziele, CO2-Einsparziele sowie der wachsende Druck seitens der Politik und der Öffentlichkeit veranlassen Unternehmen und Kommunen dazu, Klimaschutzkonzepte zu entwickeln und umzusetzen.

Programm

Im Fokus des Lehrgangs stehen dabei essenzielle Themen wie das Erstellen von Klimabilanzen, die Förderung nachhaltiger Wirtschaftsweisen und die Reduktion von Emissionen. Um die gesetzlichen Vorgaben sowie Strategien und Prozessoptimierungen rechtssicher und erfolgreich umzusetzen, sind fundierte Fachkenntnisse und Kompetenzen unverzichtbar.
Die Einführung von durchdachten Klimaschutzkonzepten ermöglicht Unternehmen nicht nur die Senkung ihrer Kosten, sondern auch die Sicherung eines Wettbewerbsvorteils. Zusätzlich bieten sich Chancen zur Einbindung von Förderprogrammen, um die Umsetzung dieser Konzepte zu unterstützen.
Das überordnete Ziel des Lehrgangs ist es, den Teilnehmenden einen ganzheitlichen Überblick über die Klimaschutzlandschaft zu vermitteln. Darüber hinaus wird angestrebt, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihrer erweiterten Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichtserstattung nachzukommen und ihre Betriebsabläufe unter Energie- und Nachhaltigkeitsgesichtspunkten wirtschaftlich zu optimieren.

Weitere Informationen und Anmeldung zum Lehrgang

In Kooperation mit
Logo des Campus Schwarzwald

Verbindliche Anmeldung: ENERGIESCOUTS 2025/2026

Start des Energiescout-Kurses 2025/2026

Melden Sie hier Ihre Auszubildenden verbindlich für die Teilnahme an. Die wichtigsten Termine in der Übersicht:
  • 24.11.2025, Montag: Workshop “Grundlagen der Energieeffizienz und des Klimaschutzes”
  • 25.11.2025, Dienstag: Workshop “Praxis im Labor – Messtechnik und Analysen”
  • anschließend: Individuelle Projektarbeit (nach Rücksprache)
  • 27.03.2026, Freitag: Abgabe der individuellen Projektarbeit (elektronische Einreichung)
  • anschließend: Gemeinsame Abschlusspräsentation aller Energiescouts
Für Fragen zum ENERGIESCOUT-Kurs steht Ihnen Herr Dr. Andreas Fibich, Tel. 07231 / 201-108, E-Mail: fibich@pforzheim.ihk.de gerne zur Verfügung.

Jetzt verbindlich anmelden

03.09.2025 Studienpräsentation - Neue Wege für die Energiewende

Berlin. Die Energiewende steckt – in Theorie und Praxis – in einer Sackgasse. Wie kann sie wieder Fahrt aufnehmen? Impulse soll eine neue Studie liefern, die Anfang September bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) in Berlin vorgestellt wird.

Erfolge und neue Chancen

Die Transformation hin zur Klimaneutralität ist ein ambitioniertes Jahrhundertprojekt, in dem durchaus bereits Erfolge erzielt wurden. Doch die Energiewende ist zuletzt immer mehr zur Belastung geworden, insbesondere für die Unternehmen. Letzteres zeigt auch der Blick auf das "Energiewende-Barometer" der IHK-Organisation. Seit 2012 stellt die Umfrage regelmäßig fest, wie sich Maßnahmen der Energiewende auf die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe auswirken – und der Barometerwert liegt dabei fast durchweg und teils tief im negativen Bereich.

Alternativen gesucht

Die bisherigen Ansätze scheinen also ihren Zweck nicht zu erfüllen. Doch wie können Alternativen aussehen? Die Beratungsgesellschaft Frontier Economics hat in Zusammenarbeit mit dem Thinktank Global Energy Solutions und im Auftrag der DIHK eine wissenschaftliche Studie zum Thema verfasst. Die Untersuchung mit dem Titel "Neue Wege für die Energiewende" analysiert, was die Energiewende derzeit wirklich kostet, und liefert Vorschläge für eine künftige Neuausrichtung.

Ergebnisse und Debatte bei der DIHK in Berlin

Vorgestellt werden die Ergebnisse bei der Veranstaltung "Neue Wege für die Energiewende ('Plan B')" am 3. September ab 14 Uhr im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin.
Frank Wetzel, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, ordnet die Aussagen aus Sicht der Bundesregierung ein, bevor sich Expertinnen und Experten aus Theorie und Praxis in einer Podiumsdiskussion mit den Chancen und Risiken einzelner Maßnahmen auseinandersetzen.

Anmeldung und Teilnahme

Weitere Details zur Veranstaltung, das Tagungsprogramm und die Anmeldung finden Sie unter der Adresse event.dihk.de.
Quelle: DIHK