IHK-Unternehmensbarometer

Das IHK-Unternehmensbarometer zeigt: Unternehmen im Nordschwarzwald leiden unter Bürokratie, hohen Energie- und Arbeitskosten sowie unsicherer Wirtschaftspolitik. Die Betriebe fordern Planungssicherheit, Entlastungen und eine verlässliche Agenda der Bundesregierung, um Wettbewerbsfähigkeit und Standortbedingungen nachhaltig zu sichern.

Dringender Handlungsbedarf bei Bürokratie und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen

Neben der Bürokratiebelastung und einer fehlenden verlässlichen Wirtschaftspolitik beklagen die Unternehmen im Nordschwarzwald auch die zunehmende Verschlechterung der Standortbedingungen. So geben 84 Prozent (Bund: 82 Prozent) der Befragten an, dass die Strompreise ihre Wettbewerbsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Die Arbeitskosten werden von rund 89 Prozent (Bund: 84 Prozent) als Belastung empfunden, während 49 Prozent (Bund: 65 Prozent) die Qualität der Verwaltung als verschlechtert bewerten.

Klare Erwartungen an die Bundesregierung

Das IHK-Unternehmensbarometer zeigt, dass die Betriebe eine klare Erwartungshaltung gegenüber der künftigen Bundesregierung haben. 93 Prozent der Unternehmen im Nordschwarzwald (Bund: knapp 95 Prozent) fordern einen entschlossenen Bürokratieabbau. Ebenso wichtig sind für sie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren mit 62 Prozent (Bund: 70 Prozent) sowie eine effizientere und digitalisierte Verwaltung mit 60 Prozent (Bund: 69 Prozent). Auch die Verbesserung der digitalen Infrastruktur 58 Prozent (Bund: 58 Prozent), mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt 60 Prozent (Bund: 59 Prozent) und eine moderne Verkehrsinfrastruktur 51 Prozent (Bund: 53 Prozent) stehen im Nordschwarzwald oben auf der Agenda. „Um die Wettbewerbsfähigkeit auf regionaler, europäischer und globaler Ebene zu sichern, muss die Politik jetzt schnell entschlossen handeln und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verbessern“, fordert Gläser. „Die Wirtschaft braucht deutliche Entlastungen bei Energiekosten, Unternehmenssteuern und Sozialabgaben sowie klare Investitionsanreize und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung“, so Traub.

Kritische Bewertung der vergangenen Legislaturperiode

Auch die bisherigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen der scheidenden Bundesregierung werden von den Unternehmen im Nordschwarzwald als auch in Deutschland kritisch betrachtet. 61 Prozent (Bund: 65 Prozent) der -3- Unternehmen in der Region sind der Meinung, dass die aktuelle Gestaltung der Energiewende zu steigenden Betriebskosten und einer sinkenden Wettbewerbsfähigkeit führt. 85 Prozent (Bund: 81 Prozent) der Befragten fordern, dass sich die künftige Bundesregierung verstärkt für Handelsabkommen der EU einsetzen soll.

IHK Nordschwarzwald steht als Partner bereit

Die IHK Nordschwarzwald appelliert an alle politischen Akteure, die anstehenden Koalitionsverhandlungen zügig und verantwortungsbewusst zu führen, um schnellstmöglich eine stabile Regierung zu bilden, die den wirtschaftlichen Herausforderungen gerecht wird. „Der Koalitionsvertrag muss Vertrauen schaffen, die Motivation zur Arbeit stärken und Unternehmern, ihren Mitarbeitern sowie den Bürgern wieder mehr Freiheit geben“, sagt Gläser. „Wir erwarten von der künftigen Bundesregierung, diese Leitlinien in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, um die wirtschaftliche Stärke Deutschlands und damit auch derjenigen der Region Nordschwarzwald nachhaltig zu sichern und auszubauen. Die IHK Nordschwarzwald steht bereit, diesen Prozess konstruktiv zu begleiten und die Interessen der regionalen Wirtschaft aktiv einzubringen. Nur durch gemeinsames und entschlossenes Handeln können wir die Weichen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft stellen“, so Gläser abschließend.

Zur Umfrage

Am IHK-Unternehmensbarometer haben sich bundesweit etwas mehr als 4.000 Betriebe beteiligt. Befragt wurden die Unternehmen aller Größen und Branchen zwischen dem 27. Januar und dem 5. Februar 2025.